Archive for März 2024

Bei der Zeitumstellung die alte Heizung nicht vergessen

31. März 2024

Jetzt geht die Diskussion um die Zeitumstellung wieder los, Eigentlich schien man sich längst einig. 2018 hatte die EU-Kommission ein Ende der Zeitumstellung vorgeschlagen, 2019 stimmte das EU-Parlament mit deutlicher Mehrheit für ein Ende des Wechsels zwischen Sommer- und Winterzeit. Vorausgegangen war dem Votum eine Abstimmung unter knapp fünf Millionen EU-Bürgern. Jetzt liegt es bei den Staaten. Bei genau Betrachtung bringen, je nach geografischer Lage, die Sommerzeit oder die Winterzeit für das jeweilige Land erhebliche Vorteile: Bei einer dauerhaften Winterzeit auf dem europäischen Kontinent würden die Länder im Westen von einer früh aufgehenden Sonne profitieren, allerdings würde es dann im Osten Europas deutlich früher dunkel werden. Würde es nicht zu einer einheitlichen Lösung kommen, droht in Europa daher ein Wirrwarr bei den Zeitzonen.

Bei den Uhren gibt es eine Eselsbrücke: Im Frühling kommen die Stühle raus auf die Terrasse und die Uhr wird eine Stunde vorgestellt. Im Winter kommen die Stühle wieder rein und die Uhr wird eine Stunde zurückgestellt.

Aber jetzt kommt die Herausforderung für uns, die ich nicht vergessen darf. Viele meiner Uhren stellen sich automatisch um, aber eben nicht alle. Da muss ich händisch ran und eine Uhr, die ich gerne vergesse, ist die Uhr bei unserer alten Heizung im Keller. Viele Zeitschaltuhren von Heizungsanlagen wie unsere nehmen die Zeitanpassung nicht automatisch vor. Wird also fälschlicherweise weiterhin nach Winterzeit geheizt, orientiert sich die Heizleistung in der laufenden Heizperiode nicht mehr optimal am Tagesverlauf und das kostet unnötig Energie und damit Geld.

Damit Funktionen wie die Nachtabsenkung verlässlich ihren Zweck erfüllen, muss ich selbst aktiv werden und die Heizungsanlage auf Sommerzeit einstellen. Sonst heizt die Anlage ab dem 31. März in der Zeit des reduzierten Betriebs – etwa nachts – nicht mehr bedarfsgerecht. Die noch auf Winterzeit programmierte Nachtabsenkung würde die Temperatur morgens zu spät hochfahren. Statt wie gewünscht zum Beispiel 6:00 Uhr an Wochentagen, dann erst um 7:00 Uhr. Abends würde sie zu spät in den Nachtmodus wechseln und die Räume länger als nötig erwärmen. Daher am besten direkt ab dem 31. März prüfen, ob die eigene Heizungsanlage schon auf Sommerzeit läuft.

Das Miller-Kreuz leuchtet wieder

30. März 2024

Das Miller-Kreuz in Fürstenfeldbruck leuchtet wieder. Der religiöse Oskar von Miller, Ehrenbürger von Fürstenfeldbruck und Gründer des Deutschen Museums, schuf 1893 das Miller-Kreuz.

Ein Nachbau des historischen Oskar-von-Miller-Kreuzes erstrahlt erstmalig wieder 2024 von Gründonnerstag bis Osterdienstag ab Einbruch der Dämmerung am Kirchturm der Leonhardikirche an der Amper. Dann brennen 133 LED-Lampen und lassen das Kreuz im roten Licht schimmern. Das Kreuz hängt an den Kartagen zur Osterzeit an der Kirche.

Wunder der Elektrizität
Am 30. März 1893 am Gründonnerstag erstrahlte es zum ersten Mal an der Leonhardikirche in Fürstenfeldbruck direkt bei der Amperbrücke. Das muss 1893 ein Ereignis gewesen sein, ein Wunder der Elektrizität. Damals hatte das Kreuz 120 elektrische Glühbirnen. Heute steht das Originalkreuz als Dauerleihgabe der Stadtwerke steht es nun im Stadtmuseum. Aufgrund von technischen Mängeln konnte das Originalkreuz nicht mehr an der Kirche gezeigt werden.

Oskar von Miller
Oskar von Miller (1855-1934) zählt zu den prägensten Persönlichkeiten des ausgehenden 19. und beginnenden 20. Jahrhundert. Dem visionären Ingenieur, begnadeten, Organisator und geschickten Industrie- und Wissenschaftpolitiker verdanken wir die Grundlage unserer modernen Energieversorgung. Das von ihm 1903 gegründete und schnell zur Weltruhm gekommene Deutschen Museum in München machte ihn zu einer der einflussreichsten Personen seiner Zeit. Hier eine ausgezeichnete Biografie über Oskar von Miller.

Innerliche Kündigung im Job belastet uns alle

29. März 2024

Als ich noch fest angestellt war, bin ich grundsätzlich gerne in die Arbeit gegangen. Natürlich gab es auch mal schlechte Tage, aber meine Arbeit machte mir Spaß und brachte mir Erfüllung. Wenn mir ein Arbeitgeber nicht so gefallen hat, habe ich dennoch meine Leistung gebracht, habe aber die Augen offen gehalten und bin weitergezogen. Ein guter Chef von mir hat mal einen guten Satz gesagt: „Wenn du von deinem Chef nichts mehr lernen kannst, musst du weiterziehen.“ Den Satz habe ich mir hinter die Ohren geschrieben.

Im Moment stelle ich fest, dass viele Menschen in meinem näheren und weiteren Umfeld innerlich gekündigt haben und mehr schlecht als recht ihrer Arbeit nachgehen und dafür noch Geld wollen. Mit meinem Gefühl bin ich nicht allein: Mehr als 7,3 Mio Beschäftigte in Deutschland haben innerlich gekündigt und verspüren keine emotionale Bindung mehr zu ihrem Arbeit­geber, sagt eine Studie des Beratungs­unternehmens Gallup. Das ist eine Steigerung um knapp 400.000 verglichen mit 2023 und der höchste Wert seit zehn Jahren. Nur rund 5,4 Mio Beschäftigte fühlen sich ihrem Arbeit­geber „hoch verbunden“.

Über die Gründe kann ich nur spekulieren. Die Zeiten in der Wirtschaft werden härter. So manche Firmen sind in einer Krise und da wird der Ton innerhalb des Unternehmens rauer. Sicherlich so manche Führungskraft führt nicht, sondern drangsaliert und stümpert vor sich hin. Nach dem Peter-Prinzip sind viele Menschen zu Führungskräfte geworden, die es nicht verdient haben. Eine negative Unternehmenskultur, die durch Druck von oben gekennzeichnet ist, wird meines Erachtens erhebliche Auswirkungen auf Mitarbeiter, Kunden und den Umsatz eines Unternehmens haben. Burnout kann auch eine Folge sein. Und ich stelle auch fest, vielleicht eine Erkenntnis des Alters: Der Fisch stinkt auch vom Kopf, aber nicht immer nur vom Kopf.

Auf der anderen Seite treffe ich immer wieder Mitarbeiter an, die meinen, für ihre durchschnittliche und sogar schlechte Arbeit müssten sie mehr Geld verdienen. Ein Unternemen als Versorgungseinrichtung. Freunde, der Sinn eines Unternehmens ist es, Gewinne zu machen und dies innerhalb einer sozialen Marktwirtschaft mit gegenseitiger Verantwortung.

Ich hatte neulich ein Gespräch, wo mir ein Bekannter sagte, er mache seine Arbeit ordentlich und dafür wolle er jetzt mehr Geld. Ich versteh die Aussage nicht: Mehr Geld für eine Arbeit, die er machen soll? Warum?

In anderen Gesprächen stelle ich auch fest, dass es so manchen Menschen ein grundlegendes wirtschaftliches Verständnis fehlt. Einfache wirtschaftliche Zusammenhänge sind irgendwie über Bord gegangen. Es kann nur Geld verteilt werden, was vorher auch erarbeitet wurde. Und die Anzahl der Leistungsempfänger werden mehr, die Zahl der Steuerzahler sinkt. Das ist ein ungesundes Ungleichgewicht, verbunden mit einer Zunahme der Schwarzarbeit.

Ich höre auch immer wieder, dass eine junge Generation dem Druck des Wirtschaftslebens nicht gewachsen ist. Haben sie wirklich mehr psychische Probleme oder einfach nur falsche Erwartungen an die Arbeitswelt? Lohn oder Gehalt bekomme ich nicht für die pure Anwesenheit, sondern für eine vertraglich festgelegte Leistung. Videos in YouTube von Menschen, die es nicht verstehen, dass sie für die bezahlte Arbeit auch Leistung bringen sollen, heizen die Debatte natürlich an. Ob die Videos echt oder Fake sind, kann ich nicht beurteilen.

Leben und leben lassen, heißt es in Bayern, und in den Firmen, mit denen ich gearbeitet habe, bin ich mit dieser Einstellung gut gefahren. Und wenn es mir nicht passt, muss ich irgendwann einen Schritt machen und mein Leben ändern.

Gedanken zu Fritz Wepper in Die Brücke (1959)

28. März 2024

Mein erster Anti-Kriegsfilm war meiner Erinnerung nach die Brücke von Bernhard Wicki. Ich hab den Film bei meinem Onkel auf Betamax gesehen und kaufte mir später eine Lasedisc von diesem erschütternden Film. Laserdisc hießt damals noch Bildplatte. Heute habe ich die Bluray.

Der Inhalt des Films erschütterte mich: Jungs, vom Nazi-Regmie verblendete Milchbubis, verteidigen im Zweiten Weltkrieg eine strategisch wertlose Brücke und beißen zumeist jämmerlich ins Gras. Nur Albert, gespielt von Fritz Wepper, überlebt das sinnlose Gefecht. Der junge Fritz Wepper war damals gerade mal 17 Jahre alt und spielt unglaublich überzeugend.

Nun verstarb der beliebte Schauspieler Wepper mit 82 Jahren. Wepper spielte viel im Kino, noch mehr im Fernsehen, aber rückblickend sind mir vor allem der Anti-Kriegsfilm Die Brücke in Erinnerung geblieben.

Gedreht wurde der Film 1959 an der Brücke über einem Nebenarm des Fluss Regen beim „Biertor“ in Cham (Bayern, Oberpfalz). Ich wollte mir die Originalbrücke einmal ansehen, aber sie wurde abgerissen. Für den Film wurde Bernhard Wicki mit Preisen überhäuft, nicht zuletzt bekam er das Prädikat besonders wertvoll. Für mich eröffnete Die Brücke das Genre des Anti-Kriegsfilms und für Fritz Wepper ebnete sich der Weg in die nationale und internationale Filmwelt. Was so ein kleiner Film alles ausmacht.

Übrigens, kleiner Film. Eine kleine Nebenrolle, die mir auch im Gedächtnis blieb und sich mir bis heute einprägte war nur am Rande zu sehen. Vicco von Bülow (Loriot) spielte einen Stabsfeldwebel und rief am Telefon immer das Codewort Bienenkorb. Das Wort wird innerhalb unserer Familie verwendet, wenn jemand nicht erreichbar ist.

Übernahme von Affinity durch Canva – ein paar Gedanken eines Fans

27. März 2024

Als Tech-Journalist werde ich immer stutzig, wenn ich Meldungen von Übernahmen höre. Zuletzt bei der Übernahme von Serif (Affinity) durch Canva – beides Software-Anbieter im Kreativbereich.

Ich mag Serif und ihre Affinity-Produkte, die für meine Bedürfnisse fast ideal sind: Designer, Photo und Publisher für Mac und PC sowie Teile davon auch fürs iPad. Der Vorteil für mich war: Ich kaufe eine Version und kann sie dauerhaft nutzen. Es ist kein Abo-Modell dahinter, bei dem ich die Übersicht verliere und der Steuerberater in den Wahnsinn getrieben wird. Die Produkte haben eine breite Fanbase und sind eine klare Alternative zu den von mir verschmähten Abo-Modellen von Adobe für InDesign oder Photoshop. Dabei will ich ausdrücklich betonen, dass die Adobe-Software in der Regel hervorragende Software ist, aber als Suite mir einfach zu teuer sind. Ich kann die monatlichen Abogebühren nicht auf meine Mittelstandskunden umlegen.

Nun also der Knaller. Serif/Affinity wird von Canva übernommen. Der Anbieter ist vor allem durch mobile Freemium-Modelle bekannt. Es gibt Canva in der eingeschränkten kostenlosen Version und in der Leistungsstärken Vollversion als Abo. Canva wird von mir vor allem für Beiträge in Instagram und anderen Social Media-Schnickschnack genutzt und leistet dort gute Arbeit. Canva bietet bislang neben einem Gratistarif eine Pro-Version für 110 Euro pro Person sowie eine Team-Option an für 240 Euro für maximal fünf Nutzer an. Canva war in der Vergangenheit fleißig beim Einkaufen. Die Firma hatte schon 2019 Pixabay und Pexels, 2021 Smartmockups, 2021 Kaleido und 2022 Flourish übernommen.

Mit der Akquise wird Canva stärker und kann sich gegen den Software-Giganten Adobe besser positionieren, um gegen das Fast-Momopol auf diesem Markt anzustinken. Bisher fehlte Affinity eine Cloud-Lösung, die Canva bietet. Und persönlich hätte ich gerne mehr KI-Fähigkeiten wie der Photoshop. Und Canva arbeitet bereits mit KI.

Auf der anderen Seite ist Canva ein Fan von Abo-Modellen und genau das will ich nicht und das war der entscheidende Vorteil der Affinity-Produkten. Es wird zwar in den ersten Statement betont, dass alles beim Alten bleiben und es auch keine Entlassungen geben wird. Das wird extra in einer Pressemitteilung betont. Soll ich ehrlich sein? Glaub ich nicht, sagt meine Erfahrung. Ähnliche Beteuerungen gab es immer wieder auch bei Autodesk, einen anderen Software-Konzern im Kreativbereich. Da erinnerte man sich an Adenauer und seinem Ausspruch: „Was interessiert mich mein Geschwätz von gestern.“

Für mich heißt es erst mal abwarten und klare Aussage: Wenn ein Abo kommt, dann beiße ich in den sauren Apfel und schließe ein Adobe-Abo ab, weil ich keine Alternativen für meine Zwecke am Markt sehe.

Im Moment wirbt Affinity mit einer sehr interessanten Osteraktion, um die Verbreitung seiner Suite zu forcieren. Ich kann nur raten, diese Software jetzt zu kaufen, bevor womöglich doch ein Abo durch den neuen Besitzer Canva kommt. Leider kann ich nicht in die Glaskugel blicken, aber ich will mal Han Solo zitieren: „Ich hab ein ganz schlechtes Gefühl.“

Filmrkitik: Chantal im Märchenland – es ist wie Twitter

26. März 2024

Die Pennäler-Reihe Fack ju Göhte wurde bis zum dritten Teil totgeritten, da wurde es für die Constantin Zeit, mit eine Spin-off die Kuh weiter zu melken. Herausgekommen ist nun Chantal im Märchenland als neues Zugpferd der Reihe. Als ich die Pressevorführung in München.verließ, baute die Constantin gerade zum abendlichen Premierenevent im Mathäser-Kino auf.

Als mich eine freundliche Dame vom Verleih bat, eine kurze Kritik zu Chantal im Märchenland abzugeben, fiel mir ein: Wenn ich im Duden unter Zeitverschwendung nachschlage, dann werde ich einen Artikel zu Chantal im Märchenland finden. Sicherlich wird Constantin diesen Satz nicht für die PR nutzen.

Ich bin ja ein positiv eingestellter Mensch, aber den Film durchzuhalten, fiel mir wirklich schwer. Die Kreativen haben in dem Film alles reingepackt an schnellen Gags, dummen Sprüchen, Social Media-Sprech, Fäkalsprache, Unterschichtenwortschatz, zweifelhaften Jugendjargon damit der Film satirisch überzeichnet sein sollte, aber bei mir zündet Chantal nicht. Und es ist unerträglich viel Produktwerbung vorhanden von einer Burgerkette und einem Smartphone-Hersteller.

Der Film wird natürlich sein Publikum finden, nicht zuletzt durch die gigantische Werbemaschinerie, aber es ist kein unterhaltsamer Film geworden, es sind ganz schöne Längen vorhanden. Er ist sprunghaft und in erster Linie biedert er sich der gewünschten Zielgruppe an. Hinzu kommt noch der moralisierende Zeigefinger, wahrscheinlich damit man großzügig die Filmförderung abgreifen kann.

Der Inhalt
Um was geht es? Chantal versucht sich immer noch als Influencerin, jedoch ohne Follower. Eines Tages geraten sie und ihre beste Freundin Zeynep durch einen antiken Zauberspiegel, den sie für ein Social-Media-Gimmick halten, in die Märchenwelt. Chantal sieht ihre Chance, besten Content zu generieren. Jedoch stellen beide fest, dass die Welt der Märchen ihre eigenen Tücken hat. Auf dem Weg zurück nach Hause treffen sie unter anderem Prinzessin Amalia, die gar nicht davon träumt, verheiratet zu werden, den sensiblen Prinzen Bosco, der unter Identitätsproblemen leidet, und Aladin, der noch nie etwas von einem fliegenden Teppich gehört hat.

Im Grunde ist es eine Zitatenreise durch die Grimmsche Märchenwelt und die Welt der Popkultur. Dornröschen, Prinzessin auf der Erbse, Schneewittchen, die sieben Zwerge, Hänsel und Gretel, Aladin, aber auch Games of Thrones, König der Löwen, die Artus-Sage und vielleicht sogar Smaug kommen vor. Anleihen bei der Musik von Richard Wagner waren ebenso zu finden, wie die großen Zitate aus der VFX-Welt, die großartig gemacht wurde. Es gibt eine Szene, bei dem eine angekettete Schreibfeder den Verfasser eines weichspühlten Märchens verprügelt. Hätte sie das bitte mit den Produzenten des Films gemacht, vielleicht wäre ein besserer Film herausgekommen.

Dabei geben die Schauspieler wirklich ihr Bestes: Jella Haase spielt die Chantal gewohnt hervorragend und als beste Nebendarstellerin hat mir Nora Tschirner als Hexe bzw. Hebamme am besten gefallen. Bei den Hexenszenen kam wenigstens so etwas wie Atmosphäre auf. Lachen musste ich bei Jasmin Tabatabai als Geist der Wunderlampe. Wahrscheinlich wird die Zielgruppe den Witz nicht verstehen: So heißt bei Disneys Aladdin die Prinzession auch Jasmin.

Vielleicht springt es Chantal selbst auf den Punkt: „Das ist nicht Instagram, das ist wie Twitter.“ Und wir wissen ja, was Elon Musk aus Twitter gemacht hat.

So wird die Brille richtig geputzt

25. März 2024

Fast mein gesamtes Leben trage ich eine Brille und seit über 25 Jahren das gleiche Modell (nur mit unterschiedlichen Gläsern). Die Brille gehört zu mir dazu und damit auch die Pflicht des Brillenputzens. Hier ein paar persönliche Erfahrungen zu diesem alltäglichen Thema.

Staub und Schmutz lagern sich täglich auf den meinen Brillengläsern ab und beeinträchtigen die Sicht. Wenn der Pollenflug beginnt, trübt sich meine Sicht ein. Daher reinige eine Brille ein- bis zweimal pro Tag feucht. Bei stärkerer Verschmutzung empfiehlt sich, die Brille kurz unter fließendes, lauwarmes Wasser zu halten. So werden grobe Schmutzpartikel abgespült, bevor sie Kratzer verursachen können. Eigentlich klar, aber dennoch: Unbedingt auf die Wassertemperatur achten: Zu heißes Wasser kann spezielle Gläserbeschichtungen beschädigen oder auch die Passform verändern.

Spülmittel gegen Fett und Staub
Um auch Fettpartikeln zu entfernen, eignet sich ein handelsübliches Spülmittel, das sanft über Gläser und Fassung gerieben und anschließend unter fließendem, lauwarmen Wasser abgespült wird. Alternativ können auch Brillenreinigungssprays verwendet werden, die beim Optiker erhältlich sind. Allerdings habe ich meist ein solches Spray nicht zur Hand. Tabu sind hingegen Fensterreiniger & Co., denn die scharfen Substanzen können die Beschichtung der Brillengläser zerstören und die Oberfläche der Fassung angreifen. Auch rückfettende Spülmittel sind ungeeignet, da sie Schlieren hinterlassen. Zum Trocknen der Brille verwende och ein sauberes Mikrofasertuch, das ich in Unmengen als sinnvolle Werbegeschenke auf Messen bekomme. Ungeeignet sind Taschentücher oder Kleidungsstücke, denn das Gewebe kann die Gläser wieder verschmutzen oder sogar zerkratzen.

Tiefenreinigung per Ultraschallbad
Wer seine Brille besonders gründlich und schonend reinigen will, nutzt ein Ultraschallbad. Das manche ich in der Regel einmal pro Monat. Erst kommt die Brille, dann kommt der Schmuck wie Ringe oder Ketten. Mikrofeine Schwingungen erzeugen in dem Wasserbad kleine Vakuumbläschen, die den Schmutz nach wenigen Minuten entfernen. Die anschließende Trocknung erfolgt ebenfalls per Mikrofasertuch.

Brillenreinigung unterwegs
Wer unterwegs ist, kann die Brille trocken mit einem Mikrofasertuch abreiben. Es dürfen sich allerdings keine Schmutzpartikel auf den Gläsern befinden, da sonst Kratzer entstehen können. Vorher die Brille einmal kräftig abpusten, kann hier helfen. Eine Alternative zu Mikrofasertüchern sind feuchte Brillenputztücher, die ich aber in der Regel auch nicht dabei habe. Wichtig ist, dass die Tücher keinen Alkohol enthalten, der vor allem Gläser und Fassungen aus Kunststoff schädigen kann. Und nachts kommt die Brille in mein Brillenetui, sonst reißt die Katze nachts die Brille herunter.

Asterix – Geld stinkt nicht

20. März 2024

Ich mache im Moment immer wieder Seminare zum Thema digitale Währungen, Kryptowährungen, digitalen Zahlungsverkehr ohne Zentralinstanzen und dem kommenden digitalen Euro. Dabei stelle ich fest, dass die breite Masse der Bevölkerung sich schwer tut mit den digitalen Entwicklungen auf diesem Feld. In der Regel steige ich mit der Einführung des Euros als Buchgeld ein. Das geschah im Jahre 1999, erst später kamen Euro-Münzen und -Banknoten. Und immer wieder bin ich damit bei der Geschichte des Geldes bei einem historischen Rückblick.

Und hier leistet mir Asterix der Gallier gute Dienste. Dabei meine ich nicht die klassischen Comics, sondern ein gelungenes Sachbuch mit dem wunderbaren Titel „Asterix: Pecunia non olet – Wirtschaft im Wandel der Zeit“ – für die Nichtlateiner wie mich: Geld stinkt nicht. Es ist der fünfte Band aus der der Asterix-Sachbücher von Bernard-Pierre Molin. Er erklärt ebenso fundiert wie humorvoll, wie die Geldgeschäfte in der Antike, der Handel im Wandel der Zeit und die Ökonomie der Gegenwart funktionieren – natürlich anhand zahlreicher Bildbeispiele aus der Welt der Gallier.

Auch wenn Asterix mit Begriffen wie Mehrwertsteuer oder Bruttoinlandsprodukt noch nichts am Helm hatte, ist doch das Thema Wirtschaft in seinen mittlerweile 40 Abenteuern durch Darstellungen wie des Hinkelsteinhandels, des prall mit Münzen gefüllten Kupferkessels, Schweizer Banken und römischer Dekadenz stets präsent.

Das Asterix-Sachbuch ist für mich der ideale Türöffner in diesen Seminaren zur digitalen Währung, denn der kleine Gallier ist jung und alt vertraut. Währungsskeptiker lassen sich nicht immer von Asterix überzeugen, aber die Figur ist ein feiner Türöffner und bei den Seminarteilnehmern beginnt das Nachdenken. Und das ist in unserer heutigen Zeit zumindest ein Anfang.

Digital Cleanup: Wie oft räumst du Daten auf?

19. März 2024

Mal ehrlich: Wie oft machen Sie ein Backup? Und wie machen Sie ein Backup? Festplatte, Stick, Cloud? Ich will Sie nicht langweilen mit Backup-Stratgien, denn eigentlich wissen wir alle, wie wichtig Datensicherung ist. Aber wie sieht es aus mit dem Digital Cleanup von Rechner, Tablet und Smartphone? Also Ordnung schaffen auf den Geräten.

Die Bitkom hat hier ein paar interessante Daten. Die Mehrheit der Smartphone-Nutzer räumt auf: 92 Prozent von ihnen räumen generell Inhalte auf ihrem Smartphone auf. 70 Prozent tun dies sogar mindestens einmal im Jahr. Der Computer oder Laptop hingegen wird nur von zwei Dritteln (64 Prozent) von Inhalten wie zum Beispiel alten Fotos, E-Mails, Dokumenten oder Programmen befreit. Dies macht ungefähr die Hälfte (48 Prozent) mindestens einmal im Jahr. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Befragung unter 1.006 Menschen in Deutschland ab 16 Jahren. Ich bin wohl ein Pedant, denn ich räume einmal die Woche meine Geräte auf und es ist wieder mal Zeit für den digitalen Frühjahrsputz. Allerdings muss ich zugeben: Ich hab auf einen Rechner einen ganz unangenehmen Ordner, den ich Gorleben getauft habe. Da kommen Dokumente rein, mit denen ich im Moment nichts anfangen kann und ich kein System habe, nach welchen System ich sie ablegen soll. Also kommen sie ins Endlager Gorleben und werden vielleicht irgendwann wiederaufgearbeitet. Dann kommt die WAA ins Spiel, irgendwann.

„Wer überflüssige Daten und Programme löscht, leistet einen Beitrag zum Klimaschutz, indem er oder sie den Stromverbrauch von Geräten und Infrastrukturen senkt“, sagt Niklas Meyer-Breitkreutz, Bereichsleiter Nachhaltigkeit und Umwelt beim Bitkom. Mindestens einmal pro Woche räumen nur 2 Prozent der deutschen Smartphone-Nutzer auf dem eigenen Smartphone auf. Weitere 15 Prozent machen dies zwar nicht wöchentlich aber mindestens einmal pro Monat, 53 Prozent nicht monatlich, aber mindestens einmal im Jahr, 23 Prozent immerhin alle paar Jahre. Nur 3 Prozent verzichten komplett auf das Aufräumen des Smartphones.

An den Klima-Aspekt habe ich bisher nicht gedacht, sondern ich räume auf, damit ich einen besseren Überblick habe und mein Zeug wiederfinde.

Inhalte auf Laptops oder Computern bleiben bei den Deutschen hingegen eher unangetastet: Auf dem Laptop oder Computer räumen 5 Prozent der Nutzer dieser Geräte mindestens einmal pro Woche auf. Ein Fünftel (21 Prozent) löscht Inhalte zwar nicht wöchentlich aber mindestens einmal im Monat, weitere 22 Prozent nicht monatlich, aber mindestens einmal im Jahr. Nur alle paar Jahre räumen 17 Prozent auf ihrem Laptop oder Computer auf, ein Drittel (32 Prozent) tut dies hingegen nie.
Und damit wären wir wieder bei dem leidigen Thema Backup. Denn was nützt mir das konsequente Aufräumen, wenn die Daten bei einem Störfall dann verloren sind. Und wer schon mal einen Festplatten-Crash erlebt hat, weiß, wovon ich rede.

Wieder eine neue Sofortbildkamera: Fujifilm Instax Mini 99

18. März 2024

Ich hab ja ein Fable für Sofortbildkameras und arbeite in der Regel mit meiner Polaroid SX70 aus der guten alten Zeit und verschiedenen Modellen von Fujifilm aus der Instax-Reihe. Für April ist die Fujifilm Instax Mini 99 angekündigt. Die Instax Mini 99 löst die Instax Mini 90 Neo Classic ab.

Ich glaube nicht, dass sich die Optik deutlich verbessert hat, aber es sind bei dem rund 200 Euro teuren Spielzeug ein paar Features hinzugekommen, die ich mir nach Erscheinen einmal näher anschauen will. Neu sind verschiedene Farbeffekte, die innerhalb der Kamera eingebaut sind und beim Schießen des Sofortbildes angewendet werden.

Beim Alten geblieben ist die Ausstattung mit dem kleinen LCD zur Übersicht über Modi und Bildanzahl, manuelle Belichtungseinstellungen, Aufnahmemodi, Doppel- und Langzeitbelichtung sowie Blitz.
Neu sind die sechs verschiedenen Farbeffekte, die über ein Einstellrädchen vorgenommen werden. Zur Auswahl stehen Warm Tone, Faded Green, Sepia, Light Leak, Soft Magenta und Light Blue. Wählt der Fotograf einen Farbeffekt wird dieser über integrierte integrierte LED-Beleuchtungssystem direkt analog auf den Film belichtet. Brauch ich dieses Features wirklich? Die Idee ist ganz nett, doch rechtfertig dieser Spaß wirklich die Neuanschaffung einer Kamera. Ich hätte so gerne eine Verbesserung der Optik, aber auf diesem Ohr scheint Fujifilm taub zu sein.

Ein weiteres Feature ist ein neuer Instax Film, Photo Slide genannt. Er soll an Dias erinnern.