Ein Zauberer, einer der großen Meister seines Fachs, ist von uns gegangen. Douglas Trumbull verstarb an Krebs, einem Hirntumor und einen Schlaganfall im Alter von 79. Jahren. Seine Tochter gab den Tod des Vaters via Facebook bekannt.
Sicherlich ist sein Name nur Insidern bekannt, sein Werk dagegen haben viele Menschen bewundert. Douglas Trumbull schuf die Tricks von vielen stilprägenden Filmen, allen voran 2001: Odyssee im Weltraum, Blade Runner, Andromeda (1971), Unheimliche Bewegung der Dritten Art oder Star Trek – der Film.
Douglas war ein Genie in seinem Metier und revolutionierte die Tricktechnik mit seinen Modellen, lange bevor es CGI gab. In Andromeda führte er das erste Mal CGI im Film ein. Wir die Zuschauer, aber auch die Filmschaffenden in aller Welt haben ihn so viel verdanken. Sein letzter Geniestreich war wohl der Trailer zu Amazons Herr der Ringe-Serie. Sonst arbeitete er für IMAX und entwickelte das Showscan-Verfahren mit 60 fps.
Aber Trumbull führte auch Regie, einmal bei Öko-SF Lautlost im Weltraum (1972) und vor mich sein wegweisendes Werk Projekt Brainstorm. Beide Filme floppten, aber sie fanden dennoch den Weg in mein Herz. Brainstorm war für mich eine Vorausschau auf VR und das Metaverse.
Trumbull habe ich nur einmal live gesehen. Ich glaube es war 2021 in Stuttgart auf der fmx. Leider kam ich nicht nah genug an ihm ran, keine Fotos und vor allem kein Interview. Ich war den Veranstaltern wohl nicht so wichtig, so dass ich nur ein Zuschauer und vielen war. Das erste Mal las ich den Namen Douglas Trumbull als ich ein junger Kinofan war und mir den Sonderband Die Tricks der Kinozeitschrift cinema kaufte. Dort wurde ein wenig über den Zauber von 2001 berichtet und wer die großartigen Tricks schuf. Seitdem war ich ein Fan von ihm.
Wenn ich ans französische Kino denke, fallen mir viele berühmte Regisseure ein: Claude Chabrol, Georges Méliès, Jaques Tati, Jean-Luc Godard und immer wieder François Truffaut.
Das Geniale an der Person François Truffaut war für mich: Er vereinigte in einer Person Regisseur, Produzent, Drehbuchautor, Journalist, Buchautor und Schauspieler. Am 6. Februar 1932 wurde er in Paris geboren und feierte soeben seinen 90. Geburtstag. Als Filmkritiker, der das legendäre Les Cahiers du cinéma leitete, wechselte er auf die andere Seite. Er schrieb nicht nur über Film, sondern er schrieb Filmgeschichte indem er Mitbegründer der Nouvelle Vague war. Seine Meisterwerke waren sicherlich Sie küssten und sie schlugen ihn, Jules und Jim, Geraubte Küsse und Die amerikanische Nacht, die derart leichtfüßig auf der Leinwand liefen.
Von den siebziger Jahren bleiben mir drei unterschiedliche Ereignisse von Truffaut in Erinnerung. Da wäre zum einen sein Film die amerikanische Nacht von 1973, die deutsche Veröffentlichung des Interview-Klassikers Mr. Hitchcock, wie haben Sie das gemacht? und sein Schauspielauftritt in Steven Spielbergs Unheimliche Begegnung der Dritten Art.
Der Regisseur: Die amerikanische Nacht (1973) Der Film lebt vom Blaufilter. Die Liebeskomödie wurde bei Tag gedreht, aber durch einen Blaufilter entsteht für den Zuschauer der Eindruck einer Nachtaufnahme, eben eine amerikanische Nacht. Der Film ist ein humorvolles Psychogramm von Dreharbeiten – unterschiedliche Charaktere prallen aufeinander. Ein Filmprojekt droht zu scheitern, doch die Liebe zum Film schweißt die Protagonisten zusammen und sie ziehen gemeinsam ihr Filmprojekt durch. Ein schöner Film für Filmfreunde, der die Differenzen in einem künstlerischen Prozess sehr gut darstellt und Mut macht. Die amerikanische Nacht wurde sowohl 1974, als auch 1975 für den Oscar nominiert. Zunächst als französischer Beitrag in der Kategorie Bester fremdsprachiger Film, in der er sich gegen die Konkurrenz durchsetzen konnte, und im folgenden Jahr in den Kategorien Beste Regie und Bestes Originaldrehbuch sowie mit der Schauspielerin Valentina Cortese in der Kategorie Beste Nebendarstellerin.
Der Autor: Mr. Hitchcock, wie haben Sie das gemacht? Der Journalist Truffaut hatte die Gelegenheit den Altmeister des Kinos Alfred Hitchcock mehrmals zu interviewen. Heraus kam ein Standardwerk der Filmliteratur, das jeder Filmfan gelesen haben muss. Truffaut stellt die richtigen Fragen und Hitchcock beantwortete sie ausführlich und detailreich. Herausgekommen ist kein oberflächliches PR-Buch, sondern spannende Filmliteratur. Das Buch Mr. Hitchcock, wie haben Sie das gemacht? ist in Deutschland 1973 erstmals bei Hanser erschienen, zwei Jahre später kam es bei Heyne heraus. Das französische Original erschien 1966 und basiert auf einer rund 50-stündiges Interview-Session.
Der Schauspieler: Unheimliche Begegnung der dritten Art 1977 Truffaut spielt den Sprachwissenschaftler Claude Lacombe, der Kontakt zu Außerirdischen herstellt. Die Spielbergsche Allegorie auf die Bibel ist heute ein Klassiker des Science Fiction-Films, der nochmals in einer erweiterten Version herauskam. Für mich ist die Beteiligung Truffauts, der im Film Französisch spricht, eine Verbeugung Spielbergs vor dem großen europäischen Autorenfilmer. Spielberg bezeichnete ihn 1978 in einem Interview des American Film Institute als „simple Man“ im Sinne von unkompliziert. Er sei genauso wie seine Filme: Leicht und unbeschwerlich. Und ich denke, diese Unbeschwerlichkeit zeigt sich hervorragend in Unheimliche Begegnung.
Durch Corona sind wir gezwungen unser Leben zu verändern. Die Digitalisierung hat vieles erträglicher gemacht, uns in der Pandemie abzulenken: Streaming, Online-Shopping und mehr. Und lasse mich immer wieder gerne auf neue Experimente ein: Wohnzimmerkonzerte im Netz und neulich einmal wieder ein Genusstasting. Im vergangenen Jahr habe ich ein reines Biertasting mit schwäbischen Brauereien gemacht, dieses Jahr war Essen und Trinken angesagt.
Ludger Freese, Caterer und Restaurantbetreiber aus Visbek und Social Media-Pionier, schloss sich mit Petra Pekeler zusammen und veranstaltete ein Online-Grünkohlessen mit Biertasting – und meine Familie war natürlich mit dabei. Meine Frau und ich bestellten uns zwei Grünkohl- und Bierpakete per Mail, die prompt sicher verpackt via DHL geliefert wurde.
Als Bayer habe ich nicht so oft die Gelegenheit Grünkohl und Pinkel aus Visbek zu essen. Ich entdeckte die Spezialität vor Jahren als mich ein damaliger Verlagsleiter aus Münster einlud, die Verlagsmitarbeiter mit dem Bollerwagen durch die Starnberg zogen und Schnaps genossen und dann zum deftigen Grünkohlessen eingeladen wurden. Heute ist Ludger Freese mein Dealer, wenn es um Grünkohl und Pinkel geht. Online bestellt und zack ist das Paket da. So war es eine Selbstverständlichkeit, bei dem Online-Grünkohlessen mit Biertasting teilzunehmen. Bier und Speisen waren gekühlt, kamen bei mir in den Kühlschrank und warteten dort auf den großen Tag.
Rechtzeitig erwärmte ich die Speisen, postierte das Bier und dann ging es los. Das Tasting wurde via Zoom getreamt. Petra Pekeler und Ludger Freese saßen im Wohnzimmer, ich saß in meinem Wohnzimmer, meine Frau in einem anderen Zimmer und die anderen Teilnehmer schalteten sich zu. Einige aus Franken in geselliger Runde, einige aus den neuen Bundesländern, einige aus dem Bereich Oldenburg. So verbindet die Digitalisierung die Menschen.
Mikro aus und Lauscher an. Petra Pekeler machte den Anfang. Sie kommt von einem kleinen Dorf im Oldenburger Münsterland. Zudem ist sie Gästeführerin der Tourist-Info Nordkreis Vechta und dort zuständig für geführte Kneipen- und Genusstouren. Und damit war sie die ideale Präsentatorin für die Biere der Region. Es gab vier Biere von Bootshaus Brauerei, Ols Brauerei, Union Brauerei Bremen und den Schnaps Alter Schwede Spezial Kräuterlikör. Pekeler erzählte die Geschichte der Biere, stellte Fragen an die Teilnehmer der Runde – sehr schöne und wichtige Didaktik in einem Online-Event.
Ich hatte die Biere in der richtigen Reihenfolge auf meinen Wohnzimmertisch aufgebaut, öffnete die Flaschen, schenkte den Gerstensaft in Glas, prüfte den Inhalt und hielt ins ins Licht, hörte die Geschichten rund ums Bier und den Brauern und genoss den Abend. Nachdem zwei Biere verkostet waren, kam der Grünkohl und Pinkel an die Reihe. Ich servierte die großzügigen Portionen meiner Frau und mir, legte eine Serviette bereit und genoss die vitaminreiche Kost. Ludger erzählte, zitierte Gedichte, berichtete von seinen Erfahrungen als gelernter Metzger-/Fleischermeister. Kurz gesagt: ich fühlte mich wohl und freute mich, dass ich ihn mal wieder sehen konnte – zumindest virtuell.
Nach rund zwei Stunden waren die Flaschen und der Teller leer und ich voll. Grünkohl und Pinkel machen satt, vier Bier und ein Schnaps taten ihre Wirkung. Und das geniale bei einem Online-Tasting: Ich muss nicht mehr fahren, sondern konnte gleich ins Bett gehen. Fazit: Toller Abend, tolle Ideen, tolles Essen, tolle Biere und so stell ich mir Innovation vor. Danke an alle Beteiligen – ich in das nächste Mal wieder mit von der Partie.
Heute bitte ich euch als Community um Unterstützung. Nicht für mich, sondern für den Abiturjahrgang von K2. Das Kind wird mit Mitschülerinnen und Mitschülern das Abi im Mai am Gymnasium Gröbenzell im bayerischen Landkreis Fürstenfeldbruck schreiben. Und nach dem (hoffentlich bestandenen) Abi ist eine Feier mit T-Shirts und allen Drum und Dran geplant. (You Gotta) Fight for Your Right (to Party!)
Für die Abi-Feier von K2 (Symbolbild) wird Geld über eine Affiliate-Programm gesammelt.
Und weil die Sache Geld kostet und in Corona-Zeiten das Einsammeln von Geld für solche Feierlichkeiten schwierig ist, wie beispielsweise zurückgehende Anzeigeneinnahmen durch einen krisengeschüttelten Mittelstand, haben sich die Schülerinnen und Schüler etwas besonderes ausgedacht, was mir als digital begeisterten Papa von K2 gefällt: Die haben ein Affiliate mit der Klamottenwebsite aboutyou abgeschlossen und einen Rabattcode von 10 Prozent herausgehandelt.
Und jetzt kommt ihr als Community ins Spiel. Wenn ihr neue Kleidung, Schuhe, Accessoires wie Gürtel oder Rucksäcke benötigt, dann schaut bitte auf der Seite aboutyou vorbei und wählt aus. Und am Ende gebt ihr den Gutscheinquote CS-D9NVV3 ein, dann spart ihr satte 10 Prozent und der Abijahrgang von K2 bekommt 10 Prozent vom Umsatz gutgeschrieben.
Also eine prima Sache für alle Sparfüchse und die Schülerinnen und Schüler haben auch etwas davon. Zum einen ein wenig Geld in der Abikasse und zum anderen haben sie den Umgang mit Affiliate-Marketing im 21. Jahrhundert gelernt. Affiliate-Systeme sind internetgestützte Vertriebsarten, bei denen in der Regel ein kommerzieller Anbieter, in diesem Fall aboutyou, seinen Vertriebspartnern, in diesem Fall den Schülerinnen und Schülern des Abijahrgangs, Provisionen anbietet. Der Produktanbieter stellt hierbei Werbemittel zur Verfügung, die der Affiliate auf seinen Websites verwendet oder über andere Kanäle wie Keyword-Advertising oder E-Mail-Marketing einsetzen kann, also in unserem Fall ein 10 Prozent Gutschein.
Ich finde es prima, wie Schülerinnen und Schüler ihre Erfahrungen in der digitalen Welt sammeln und trotz Corona versuchen, eine Abifeier auf die Beine zu stellen. Und daher bitte ich um die Unterstützung der Community: Kauft bei aboutyou, spart 10 Prozent mit dem Code CS-D9NVV3 und die Kinder können ein Abi feiern, an das sie sich ihr ganzes Leben erinnern werden.
Als Filmfan und Bildungsmanager liebe ich Archive, Datenbanken, Bibliotheken und dergleichen mehr, die sich mit dem Medium Film beschäftigen. Und ich freue mich, wenn eine neue Wissensdatenbank zum Thema Film online gegangen ist, so wie jetzt, denn digitale Bildung im Netz ist genau der richtige Weg.
Mit der gelaunchten interaktiven Plattform FILMWISSEN ONLINE bieten sieben Institutionen aus der deutschen Filmbildungslandschaft Filmfans einen interaktiven und spielerischen Einstieg in die Filmgeschichte und Filmsprache, gepaart mit jeder Menge kurioser Fakten zu Film und Kino. Mir gefällt dieser digitale Weg der Filmbildung, den ich noch selbst als Jugendlicher in Büchereien, eigenen Archiv und Filmfesten mühsam beschritten habe.
Es werden Fragen aus 120 Jahre Filmgeschichte beantwortet wie: Wie wahr kann ein Dokumentarfilm sein? Wer war die erste Animationsfilmregisseurin in Deutschland? Was hat es mit Western „Made in Germany“ auf sich? Was haben Stummfilme und Comics gemeinsam? Und was hat Kino mit Schokolade zu tun? Das Themenspektrum ist vielfältig: Es geht um wegweisende Filmemacher, um Genre und Gattungen, um Vorläufer der Filmkamera und ungeliebte Zwischentitel, um den Wahrheitsanspruch im Dokumentarfilm, um stereotype Darstellungen und kolonialistische Perspektiven im Film, um frühe Animationsfilmtechniken und das Entstehen einer ganzen Branche. Gerade das Thema Animationsfilm fasziniert mich als ehemaliger Chefredakteur der wichtigsten deutschen 3D-Zeitschrift. Aus der neuen Website ziehe ich gleich Anregungen für meine monatlichen Online-Schulungen aus dem Bereich Populärkultur.
Natürlich ist ein digitales Archiv nicht abgeschlossen, kann es auch gar nicht sein. Es muss wachsen, wenn die Betreiber neuen Content einstellen. Der erste Schritt ist gemacht. Das kostenfreie Angebot unter www.filmwissen.online wird stetig wachsen und im Lauf des Jahres um Module zu filmischen Gestaltungsmitteln ergänzt. Diese neuen Wege der digitalen Filmbildung unterstütze ich ausdrücklich. Entwickelt wurde diese Themenwelt von der Deutschen Filmakademie, dem DFF – Deutsches Filminstitut & Filmmuseum Frankfurt, dem Filmmuseum Düsseldorf, CineGraph – Hamburgisches Centrum für Filmforschung, dem Haus des Dokumentarfilms Stuttgart, der Stiftung Deutsche Kinemathek – Museum für Film und Fernsehen sowie dem Filmmuseum Potsdam. Vielleicht kommen ja noch andere renommierte Sammlungen wie mein geliebtes Filmmuseum München oder die legendäre Murnau-Stiftung dazu.
In einzelnen Modulen – einer Mixtur aus Ausstellungen und Kursen – wird mit kurzen Texten, Filmausschnitten, Originaldokumenten, Fotos und Audiofiles ein anschaulicher und stark visueller Einstieg in die Welt des Films geboten. Interaktive Werkzeuge ermöglichen es, sich Wissen zu erschließen: Hotspots in Filmausschnitten geben Detailwissen preis, Pop-Up-Boxen erläutern filmsprachliche Elemente, Image-Slider setzen Bilder ins Verhältnis und in Quiz-Formaten können die Nutzer ihr neugewonnenes Wissen testen.
Wie ich gerade lese, ist der Blues-Schlagzeuger Sammy Lay im Alter von 86 Jahren verstorben. Ich kannte den Musiker von zwei Ereignissen: Einmal als Drummer auf dem Muddy Waters Album „Fathers and Son“ von 1969 und – für mich viel wichtiger – als Drummer für meinen Helden Bob Dylan.
Sammy Lay sorgte 1965 für den Rhythmus, als Bob Dylan die Rockwelt veränderte. Der Folkie Dylan spielte aufs dm Newport Festival elektrisch und gab das Zeichen für eine ganze Genration, die Wandergitarre in die Ecke zu stellen und die E-Gitarre anzuschließen. Dylan Begleitband an diesem Tag war die Paul Butterfields Blues Band, die den Ton angab. Sammy Lay war Mitglied der Band. Die Fans waren schockiert, aber Dylan ging seinen Weg konsequent weiter – und Sammy Lay begleitete ihn.
So saß Sammy Lay auch bei den Aufnahmen zu einem der wichtigsten Dylan-Aufnahme hinter den Drums: Highway 61 Revisited vom Album Highway 61 Revisited.
Später hörte ich Lay noch auf dem Doppelalbum Fathers & Sons von Muddy Waters. Lay spielte für die Blue-Größe Howlin’ Wolf und durfte bei dem Vater- und Söhne-Projekt im Studio und live mitspielen.