Archive for April 2019

Blogger sorgen für mehr Medienkompetenz

11. April 2019

Blogs sind längst Teil der Massenkommunikation geworden. Waren früher Massenmedien klassische Sender-Empfänger-Modelle, bei denen journalistisch gestaltete Produkte an Leser, Hörer und Seher übermittelt wurden, so hat sich dies durch das Web 2.0 stark geändert. Heute hat jeder mit seinem Smartphone ein Massenmedium in der Hosentasche und kann nach Belieben senden und empfangen. Ein gut vernetzter Blogger kommt an die Reichweite eines klassischen Massenmediums heran, seine Veröffentlichungen haben Wirkung. Und damit übernimmt der Blogger aber auch Verantwortung. Ich habe für den Bloggerclub diesen Beitrags für das Magazin des PresseClubs München geschrieben.

Franz Neumeier (r.) und ich vom Bloggerclub im Gespräch mit dem PresseClub-Vorsitzender Peter Schmalz.

Eine Verantwortung, die von jedem Blogger Medienkompetenz verlangt. Das mag auf den ersten Blick erstaunen, denn bislang definierten wir Medienkompetenz eher vom Nutzer her und fordern daher von den Schulen, diese Kindern schon möglichst früh zu vermitteln. Bei den Produzenten klassischer Medien, den Journalisten, wurde die Kompetenz, mit Medien verantwortungsvoll umzugehen, ohnehin vorausgesetzt. Dies zu lernen, ist Teil ihrer Ausbildung als Volontär oder Absolvent einer Journalistenschule. Auch wenn spektakuläres Fehlverhalten Einzelner gelegentlich Zweifel wecken.

Wie eng verzahnt beide Seiten der Medienkompetenz sein können, zeigen Studien, wonach viele Jugendliche den Unterschied zwischen Werbung und redaktionellen Beiträge nicht kennen. Für sie ist jede Veröffentlichung das Gleiche. Das aber bedeutet einerseits, den jungen Menschen Mechanismen und Artenvielfalt der medialen Welt erläutern und ihnen die Fähigkeit zum Unterschieden beizubringen. Andererseits ist der Blogger verpflichtet, Werbung und Sponsoring zu kennzeichnen und damit seine Leser darüber zu informieren, wenn er einen gesponserten Beitrag sendet, für den er Geld oder Gegenleistung erhalten hat. Er muss sich also diese Kompetenz erwerben in seinem Medium.

Blogger werden ins Kanzleramt eingeladen.

Der Münchner Bloggerclub hat hier mit seinem strengen Bloggerkodex, auf den sich alle Mitglieder verpflichten, Maßstäbe gesetzt, die weit über Bayern hinaus als vorbildlich gelten. „Wir kennzeichnen Werbung transparent und deutlich“, heißt es darin. Ebenfalls als Werbung gelte jeder Beitrag, „für den wir bezahlt werden oder eine geldwerte Leistung erhalten, die nicht dem Ziel der Berichterstattung dient“. Darüber hinaus definiert der Bloggerkodex die notwendigen Regelungen für Kooperationen mit Unternehmen. All dies dient einer transparenten Kommunikation gegenüber den Besuchern eines Blogs und findet auch bundesweite Anerkennung: Als Vertreter der Bloggerinnen und Blogger wurde der Münchner Bloggerclub im vergangenen Jahr zum Runden Tisch „Influencer Marketing“ ins Bundeskanzleramt eingeladen.

Mehr noch als traditioneller Journalismus ist Bloggen eine bunte Spielwiese der Kreativität, gepaart mit den drei T: Text, Technik und Team. Und doch verzahnen sich beide Medienwelten immer wieder. Das beginnt schon bei den Texten, wo für beiden als Basis aller Arbeit gilt: Komplizierte Sachverhalte so aufbereiten, dass der Leser sie versteht. Nicht missionieren ist angesagt, sondern vermitteln – und das möglichst unterhaltend. Dabei steht nicht die Selbstverwirklichung im Vordergrund, sondern der Dienst am Leser. Allerdings trägt der Blogger eine besondere Verantwortung: Die alleinige. Er produziert und sendet, in der Regel prüft kein anderer den Text auf Fehler. Schreibfehler sind ärgerlich, aber lässlich. Juristische Fehler dagegen können bedrohlich werden. Hier gehört zur Medienkompetenz des Blogger, Persönlichkeits- und Urheberrechte zu kennen, das Impressum nicht als vermeintliche Nebensache zu vernachlässigen und den klassischen Satz zu beachten: „Audiatur et altera pars“, also korrekt zu recherchieren und „auch die andere Seite hören“.

Wer bloggt, wird sich automatisch mit Texten beschäftigen, auch wenn er nur einen Foto- oder Videoblog betreibt. Und je mehr ein Blogger textet, desto mehr stößt er auf die journalistischen Darstellungsformen. Schreiben wie einem der Schnabel gewachsen ist, hat nur einen gewissen Erfolg in begrenzten Fankreisen. Wer erfolgreich in der Blogosphäre sein will, der kommt um die Grundlagen des journalistischen Handwerkszeugs nicht herum. Der Blogger muss Stellung beziehen, ob er einen Nachrichtenblog oder einen Meinungsblog betreiben will. Und er muss sich mit dem Aufbau seiner Texte beschäftigen. Dabei stößt er zwangsläufig auf die Nachrichtenpyramide oder die Ordnung durch Absätze, die nach inhaltlichen und weniger nach optischen Gesichtspunkten gesetzte werden. Sich mit Aufbau und Struktur der Texte zu beschäftigen, schärft die Medienkompetenz.

Und wie der Journalist muss auch der seriöse Blogger sorgsam umgehen mit seinen Quellen. Nachdem Blogger zunehmend zu Pressekonferenzen und auch zu vertraulichen Hintergrundgesprächen eingeladen werden, müssen Blogger die Regeln kennen und beachten, die in dieser Kollegen-Gemeinschaft gelten. Eine simple, aber wichtige besteht aus den drei Ziffern 1, 2 und 3. Läuft ein Gespräch „unter 1“, dürfen alle Information mit dem Namen des Gesprächspartners zitiert werden („Bundeskanzlerin Merkel sagte: ‚Angesichts der aktuellen Finanzkrise hat die Bundesregierung …“) , „unter 2“ dürfen Information und das Umfeld der Quelle zwar wiedergegeben, aber nicht direkt zitiert werden ( „Wie aus Kreisen der CDU zu erfahren war…“), „unter 3“ aber dürfen die Informationen nicht öffentlich verwertet werden. Journalist wie Blogger haben sie ausschließlich als Hintergrund erhalten, der Anlass für weitere Recherchen geben oder in Artikel und Kommentare indirekt einfließen könnte. Das Problem: Es ist eine ungeschriebene Regel, die rechtlich nicht bindend ist. Doch wer dagegen verstößt, riskiert beim nächsten Mal vor der Tür zu stehen.

Das zweite T gehört der Technik. Wer bloggt, verfasst nicht nur Texte, er schießt auch Fotos, dreht Videos oder produziert Audiopodcasts. Im besten Falle schafft er daraus einen multimedialen Blog. Das verlangt aber auch technisches Know-how im Umgang mit Hard- und Software. Zwar wird die Technik immer intuitiver, aber dennoch muss die Funktionsweise erst einmal verstanden werden. Obwohl der Umgang mit der IT, das Einhalten eines Workflows und das Datei-Ablagesystem auf dem Server oder in der Cloud heute zu den Grundkenntnisse gehören sollten, ist es bemerkenswert, dass die nachwachsende digitale Gesellschaft sich beim Umgang mit dem Rechner schwer tut. Ihr fällt es leicht, mit dem Smartphone oder dem Tablet umzugehen, sie versteht dagegen immer weniger von Dateistrukturen auf herkömmlichen Systemen. Hier ist die technische Medienkompetenz unbedingt zu stärken.

Das gilt auch für den Umgang mit Suchmaschinen. Wer bloggt, der will gefunden werden. Das Angebot im Netz ist riesig, und der einzelne Blogpost wird nur gefunden, wenn ihn eine Suchmaschine indiziert und in die Datenbank aufnimmt. Das bedeutet, der Blogger muss sich mit Suchmaschinen auskennen und deren Funktionsweise verstehen. Er muss seine Texte im besten Falle für die Suchmaschine optimieren. Diese Suchmaschinenoptimierung oder Search Engine Optimization (SEO) verändert natürlich die Texte. Der Blogger muss sich fragen: Schreibe ich Texte für den Menschen oder schreibe ich auffindbare Texte für Google und Co. Eine Gretchenfrage, die den Blogger beschäftigen muss und die zugleich täglich seine Medienkompetenz aufs Neue schult.

Das dritte T gehört dem Team. Blogger sind Teamplayer. Ein Blog ist klassisches Projektmanagement und wenn der Blog größer wird, wird automatisch das Team größer. Das Zusammenspiel als Team macht dann diesen Erfolg aus. In der Regel sind Blogger Einzelkämpfer, arbeiten aber auch in Netzwerken zusammen. Spezielle Kollaborationswerkzeuge haben sich bewährt: das Mini-Projektmanagement-Werkzeug Trello, das Terminfindungstool Doodle oder einfach die Zusammenarbeit über die Cloud wie Google Doc, Office 365 oder iCloud. Vor allem Corporate Blogger müssen absolut teamfähig sein. Sie schreiben ja nicht ihr persönliches Blog, sondern an einem Unternehmensblog. Corporate Blogs treten in unterschiedlichen Formen auf und können unterschiedliche Funktion haben. Charakteristisch für Corporate Blogs ist, dass sie dazu dienen, Kommunikations- oder Marketingziele des Unternehmens zu verfolgen. Sie werden in der Regel von Mitarbeitern eines Unternehmens oft in Verbindung mit externen Bloggern geführt. Corporate Blogs können sowohl in der internen als auch in der externen Kommunikation eingesetzt werden. Hier gibt es keinen Platz für Egos sondern Teamfähigkeit steht im Vordergrund.

Schließlich eine rasant wachsende Herausforderung, die Blogger und Journalisten gleichermaßen bewältigen müssen: Die Fake News. Vor wenigen Jahrzehnten war die Informationsbeschaffung ein echtes Problem. Aufwendig musste in Archiven und Bibliotheken recherchiert werden. Manche Journalisten wurden nur aufgrund ihres persönlichen Archivs von Verlagen angestellt, ihr Informationsschatz war ihr höchstes Gut.
Heute können Infos aller Art mühelos im Netz abgerufen werden. Nicht mehr die Information beschaffen, sondern sie zu bewerten ist die neue Herausforderung: Wahr oder falsch, Tatsache oder Fake? Wie Journalisten müssen auch Blogger lernen, den Wahrheitsgehalt einer Nachricht zu bewerten. Ließ früher das schlampige Aussehen einer Website zu Vorsicht mahnen, verhelfen heute Content Managementsystemen (CMS) fast jeder Website
zum seriösen Outfit. Kommt die Meldung gar noch im Layout eines sozialen Netzwerkes wie Facebook daher, dann funktioniert das alte Bewertungssystem des Aussehens nicht mehr.
Der Blogger von heute braucht also Medienkompetenz, um Fake News zu identifizieren. Auch dazu gibt es eine Reihe von Werkzeugen: Was ist die Originalquellen? Haben andere die Information auch zitiert? Videos lassen sich beispielsweise mit dem kostenlosen Datafinder von Amnesty International zurückverfolgen. Ein gesundes Misstrauen ist bei der Informationsrecherche im Netz angesagt. So mancher ist auf gefälschte oder gar frei erfundene Politikerzitate hereingefallen.

Bloggen und Journalismus verschmelzen mehr und mehr. Selbst Edelfedern der Printbranche haben sich mittlerweile Blogs zugelegt, so mancher Blogger wurde Redaktionsmitglied bei Verlagen oder Radio- und TV-Sendern. Wie die Arbeit verzahnt, so gleichen sich auch die Anforderungen an. Wie zum Beispiel die der Medienkompetenz.

Buchtipp: Furcht von Bob Woodward

10. April 2019
Ich empfehle die Lektüre von Furcht.

Ich empfehle die Lektüre von Furcht.

Nach der Lektüre dieses Buches habe ich Angst bekommen. Furcht, ja ich habe Furcht gelesen und Furcht bekommen. Für mich ist das Buch von Bob Woodward DAS politische Buch des Jahres 2018. Es zeigt eindrucksvoll, welch labile Persönlichkeit der US-Präsident Donald Trump ist.
Das gefällt mir nicht, aber ich muss mich damit abfinden, dass die Weltmacht USA von einem labilen, rachsüchtigen Egomanen geführt wird. Mit Abscheu müsste ich mich eigentlich von so einem Menschen abwenden, aber das Buch Furcht: Trump im Weißen Haus hat mich in seinen Bann gezogen und ich konnte es nicht aus der Hand nehmen. Immer wieder setzte ich beim Lesen ab und dachte mir: „Das kann doch nicht sein. So schlimm kann doch ein Mann nicht sein, der das mächtigste Amt der Erde inne hat.“ Doch leider ist es wohl so. Ich habe Vertrauen zu Bob Woodward, dass die recherchierten Hintergründe sich so zu getragen haben, wie im Buch beschrieben. Das Buch wurde mir vom Verlag kostenlos zur Rezension zur Verfügung gestellt.
Das Duo Bob Woodward und Carl Bernstein war der Grund, warum ich den Beruf des Journalisten ergriffen habe. Die beiden Watergate-Aufdecker faszinierten mich, inspirierten mich, motivierten mich. Ihr Buch All the President’s Men ist ein Klassiker des investigativen Journalismus. Ich halte meine Ausgabe in Ehren. Sobald einer der beiden Autoren ein Buch veröffentlichen, hatte ich es mir gekauft und verschlungen. Bob Woodward ist dabei der intensivere Schreiber.
Mit Furcht hat er seine Eindrücke über Donald Trump veröffentlicht und mit dem USA-Experten Dr. Josef Braml habe ich immer wieder über diese neue Art von Politik gesprochen. Es ist eine Politik der Stärke. Die alten Bündnisse wie Handelsabkommen oder NATO werden sich unter diesem neuen US-Präsidenten verändern und wir müssen sie als Europäer gemeinsam mitgestalten oder wir werden vor vollendeten Tatsachen gestellt. Die Welt ändert sich.
Diese Transformation hat Bob Woodward in seinem Buch hervorragend dargestellt. Es zeigt, wie Trump sein Personal auswählt. Viele der im Buch beschriebenen Persönlichkeiten gibt es schon lange nicht mehr in ihrer Funktion. Das Personalkarussell unter Trump dreht sich schnell, sehr schnell. Während ich diese Zeilen tippe, trat gerade die Heimatschutzministerin der USA, Kirstjen Nielsen, zurück. Präsident Trump gab dies auf Twitter bekannt. Die Ministerin spielte in der umstrittenen Einwanderungspolitik des Präsidenten eine zentrale Rolle. Medienberichten zufolge äußerte sich Trump aber wiederholt unzufrieden über sie und warf ihr fehlende Härte vor. Sie hatte das Heimatschutzministerium eineinhalb Jahre lang geführt. Tags darauf musste der Chef des Secret Service gehen.
Da ist es wieder, dieses Twitter. Trump hat verstanden, wie soziale Netzwerke funktionieren. Für ihn sind viele klassische Massenmedien wie CNN, New York Times oder Washington Post einfach nur FakeNews. Er überspringt die Medien und wendet sich via Twitter direkt an seine Gefolgschaft. Auch ich folge Donald Trump auf Twitter, um zu wissen, was der Herr im Weißen Haus so alles macht. Ob mir die Art der Kommunikation gefällt? Eher nicht, aber ich muss mich wohl mit dem neuen Stil abfinden.
Und diesen Stil beschreibt Bob Woodward sehr gut in seinem Buch. Trump will nicht zuhören, er will schnelle Entscheidungen und keine oberlehrerhaften Belehrungen. Er will Deals machen, Verwaltung soll wie ein Wirtschaftsunternehmen geführt werden. Widerspruch oder eine andere Meinung ist wohl nicht angebracht. Der Vorteil ist aber auch, dass Trump in seiner Art schnell Entscheidungen vergisst. Und auch das ist dramatisch. Der Umgangston innerhalb der Regierung ist unterirdisch. Streit, Beschimpfungen, Beleidigungen sind an der Tagesordnung. Der ehemalige Stabschef John Kelly nennt seinen Chef einen „Idioten“. James Mattis, der ehemalige Verteidigungsminister meint, dass Trumpf eine „Aufnahmefähigkeit und das Verhalten eines Fünft- oder Sechstklässlers“ habe. Das sind schon heftige Aussagen über den mächtigsten Mann der Welt. Aber auch der teilt aus: Der ehemalige Justizminister Jeff Sessions wurde von Trump als „geistig zurückgeblieben“ bezeichnet. Das ist kein gutes Bild über eine handlungsfähige Regierung.
Der rechtsaußen Stratege Steve Bannon ist immer für einen handfesten Streit gut. Er forderte andere auf, einen Faustkampf auszutragen. Fremdschämen war bei mir angesagt, als sich Steve Bannon mit Ivanka Trump fetzte und sie dann schrie: „Ich bin nicht irgendeine Mitarbeiterin. Ich werde es auch niemals sein. Ich bin die First Daughter.“ Köstlich, aber dramatisch.
Bei einer Passage musste ich schlucken. Es geht um die umstrittene Aufkündigung des Handelsabkommens mit Südkorea. Ein Stabsmitarbeiter klaute diesen Brief vom Schreibtisch des Präsidenten, damit das Handelsabkommen nicht gekündigt wird. Dass Woodward dieses Vorgehen beschreibt ist journalistisch ein Hammer, verhindert aber künftig Aktionen zum Schutz von US-amerikanischen Interessen.
Schade, dass es Woodward nicht gelang, mit Trump direkt zu sprechen, obwohl er sich bemüht hatte. Erst in der Drucklegung gelang ihm ein Telefonat mit dem US-Präsidenten, der zunächst offen war, dann aber auf seine These zu FakeNews beharrte.

Für mich ist Furcht: Trump im Weißen Haus ein hervorragendes Buch, das mich massiv aufgeregt hat. Und trotz der Veröffentlichung durch die Reporterlegende Bob Woodward bin ich pessimistisch, dass sich der Regierungsstil von Trump ändert.

Als die Bayern Revoluzzer wurden – journalistisches Storytelling

1. April 2019

Vor kurzem hatte der Freistaat Bayern seinen 100. Geburtstag und ich habe dieses wichtige Ereignis mit einem Blogbeitrag gewürdigt. Jetzt ist mir bei einem Besuch des Münchner Merkurs ein Magazin zum Thema in die Hände gefallen, dass ich gerne gelesen habe.

Als die Bayern Revoluzzer wurden - schönes Magazin vom Münchner Merkur.

Als die Bayern Revoluzzer wurden – schönes Magazin vom Münchner Merkur.

Ein alter Kollege von mir, Dr. Dirk Walter, der mit mir beim Merkur vor Jahren begonnen hatte, schrieb die viele Beiträge in diesem Magazin. Dr. Walter, oder Dirk für mich, ist studierter Historiker und arbeitet die deutsche Geschichte vorbildlich in seinen Veröffentlichungen auf. Und zum 100. Geburtstag veröffentlichte der Merkur das Magazin „Als die Bayern Revoluzzer wurden“ Bei einem Besuch des altehrwürdigen Zeitungshauses in München drückte Dirk mir das Magazin in die Hand und bei der Heimfahrt begann ich es gleich zu lesen. Zu Hause habe ich es sofort auf der Terrasse mit einem Kaffee in der Hand fertiggelesen. 

Besuch bei meinem alten Arbeitgeber.

Besuch bei meinem alten Arbeitgeber.

Die Gründung des Freistaats, die deutsche Revolution – all das kann ich bei Wikipedia und Co nachlesen. Dieses Magazin bringt selbstverständlich auch die Fakten, bereitet sie aber journalistisch auf – und das gefällt mir. Nicht Zahlen und nackte Infos, sondern Storytelling in seiner besten Form. Es kommen Menschen mit ihren Meinungen und Einschätzungen zu Wort. Das Thema wird aus unterschiedlichen Perspektiven beleuchtet und unterhaltsam mir als Leser näher gebracht. So muss Journalismus heute sein. 

Ist das die richtige Würdigung für Kurt Eisner als Ministerpräsident?

Ist das die richtige Würdigung für Kurt Eisner als Ministerpräsident?

Als ich dann abends ins Kino ging hatte ich einen Beitrag von Hans Well im Kopf. Der ehemalige Chef der Biermösl Blosn schrieb in dem Merkur-Magazin einen Betrag über Kurt Eisner, dem ersten Ministerpräsidenten des Freistaats Bayern. Er beklagte, dass Eisner bis heute kein Denkmal im Bayerischen Landtag bekommen hat. Im Kino Mathäser schaute ich mir einen Film an und entdeckte beim Herausgehen eine Stehle mit der Erinnerung an Eisner inmitten des Kinobetriebs. Ist das die richtige Würdigung an den ersten Ministerpräsidenten? 

Das Magazin gibt es in den  Merkur-Geschäftsstellen sowie für uns Onliner hierhier