Archive for Mai 2012

4. Mai: Star Wars Tag mit Family Guy

5. Mai 2012

Was habt ihr am Star Wars-Tag gemacht? Wir Fans wissen, der 4. Mai ist unser Tag . Schließlich hat uns der George Lucas gesagt: „May the force be with you“ . Aber verstanden haben wir Fans den Satz:unser „May the 4th be with you!“ Und daher ist der 4. Mai der internationale Star Wars-Tag.

Ich war die meiste Zeit im Zug auf Reisen und hab mir am iPad die Star Wars-Saga in der Version von Family Guy angeschaut. Dieser Simpsons-Verschnitt für Arme mit dem doofen deutschen Titel Ja, lach du nur, du dämliches Pelzvieh ist eine sehr nette Interpretation unserer Helden-Saga. Hier werden die Teile IV-VI wunderbar auf die Schippe genommen und mit viel amerikanischen Schnickschnack präsentiert. Schöne Zitate, überdrehte Zeichnungen der Figuren und Showmusik. Wunderbar die Szenen mit meinem musikalischen Helden John Williams.

Jeder der zweistündigen Stunden-Filme dauert bei Family Guy in  Ja, lach du nur, du dämliches Pelzvieh schlappe 60 Minuten und natürlich geht eine Menge Inhalt über Bord. Das ist Unterhaltungskino, wie ich es mag. Seth McFarlane, der Macher der Serie, ist ein Freund der kleinen Details. So macher Kracher kommt in einem Nebensatz daher, aber es ist nur eine Sache für Fans.  Ich als Fanboy konnte über die gelungene Persiflage und Hommage einige Mal im Zug kräftig lachen, so dass mich meine Nachbarn seltsam anschauten. Als ich dann ihnen sagte: „May the force be with you“ setzten sich dann doch einige weg – seltsam.

Peter Gabriels New Blood live in Concert: München Olympiahalle

3. Mai 2012

Live hatte ich Peter Gabriel bisher noch nie gesehen. Ich kenne zwar einige Super 8-Aufnahmen aus Zeiten von Genesis, als sich das damalige Haupt der Superband als Fuchs oder Blume in Frauenkleider verkleidet hatte und eine geniale „Lamb lay down on broadway“-Show ablieferte. Den neuen Peter Gabriel kenne ich nur von CDs oder von seinen kommerziellen Knaller wie Sledgehammer oder Red Rain. Ein Konzertbesuch hatte sich nie ergeben – bis jetzt.

Peter Gabriel ist ein Künstler. Und er ist ein wahrer Künstler. Er zelebrierte mit seinem New Blood-Orchester eine wunderbare Bühnenshow in der mit 6000 Besuchern schlecht verkauften Münchner Olympiahalle. Gabriel setzt auf seine eindrucksvolle Stimme und moderne Lightshow und Bühnenzauber. An seine Show mit seinem 46-köpfigen New Blood Orchestra muss sich der Zuschauer erst gewöhnen. Alte Songs in neuer Verpackung und nicht nur Songs von Peter Gabriel. Erste Überraschung: Der Künstler führt durch sein Programm auf Deutsch. Mit Spickzettel bewaffnet sagt er die einzelnen Songs an, erläutert die Hintergrunde zu den Liedern und findet so zu seinem Publikum. Den Start der Show ist auch eine Verbeugung an Deutschland. Er bringt den Bowie-Klassiker „Heros“. Bowie schrieb den Song in Berlin und hier wurde er durch Christiane F. bekannt. „We can be Heroes“, geht dem zumeist älteren Konzertbesuchern runter wie Öl.

Die Interpretation seiner Songs durch ein klassisches Orchester unter der Leitung von von Ben Foster war für viele Ohren gewöhnungsbedürftig. Gabriel wendet sich vom Rock ab und transformiert seine musikalischen Geschichten eher in eine Art Weltmusik. Der Kommerz muss außen vor bleiben. Hier gibt es nichts zum Mitwippen, obwohl das Münchner Publikum auf Gelegenheiten zum Klatschen sucht. Den Gefallen tut der Künstler Gabriel mit seinen komplizierten Songgemälen kaum. Erst als Solsbury Hill ertönt, springen die Oldies von den Stühlen und finden ihren Klatschrhythmus. In seinen Erläuterungen geht Gabriel Immer auf die Macht von sozialen Netzwerken ein, die die Welt verändern. Leute nehmen ihr Schicksal selbst in die Hand – so etwas gefällt mit Künstler und dem Publikum. Das wird spätestens bei Biko klar, wenn zahlreiche Fans die Faust erheben. Hier kommt irgendwie der Spirit von Heros wieder durch: We can beat them, For ever and ever, Oh we can be Heroes, Just for one day.

Der 62jährige Künstler liefert keine Greatest Hits-Show ab, sondern Neuinterpretationen vieler Werke. Und obwohl immer wieder Zwischenrufer nach Sledgehammer rufen, bleibt der Top Ten Hit außen vor. Gabriel verweigert sich und geht seinen Weg, den richtigen Weg. Er biedert sich nicht seinem Publikum an, sondern versucht über orchestrale Arrangements das Herz und das Hirn seines Publikums er erreichen. Berührend war die Magie, die von Gabriel-Songs ausgeht. Tränen in die Augen steigen dem Zuschauer, wenn Gabriel von seine hundertjährigem Vater singt und dazu unscharfe schwarzweiß Filmaufnahmen zeigt. Die Bühnenshow war großartig und zeigte, was moderne Präsentationstechnik so alles kann. Bei Folter-Song Wallflower bringt Gabriel erstmals die ganze Multimedia-Technik zum Einsatz. Lichter, Spots, wechselnde Farben, Computereffekte, Überblendungen, Animationen und ein Spiel mit der Bühnenkamera. Eine Show, die einem langen in Erinnerung bleibt. Bei Red Rain färbt sich die Bühne in Rot. Gänzlich unaufgeregt der Schluss, bei dem er sein Publikums in Bett schickt. „The Nest that sailed the Sky“ ist New Age-Stück pur, gänzlich ohne Gesang. Ein gelungener Konzertabend mit einem eigensinnigen Künstler. Jetzt kauf ich gleich mal die Doppel-CD zur Erinnerung Live Blood

Sicheres Löschen von Dateien auf traditionelle Weise

2. Mai 2012

In zahlreichen Sicherheitsseminaren erkläre ich wie wichtig Backups und Datensicherheit auch im Privathaushalt ist. Und immer wieder kommt die Frage, was man machen soll, wenn der Computer entsorgt werden muss. Wie kann man am besten seine Daten löschen?

Dieses Problem hatte ich bei einem alten Windows 2000-Computer einer Kollegin, der stillgelegt werden sollte. Das Neuinstallieren eines Betriebssystems war aufgrund von des defekten Laufwerks nicht ohne größeren Aufwand möglich. Dazu war weder Lust noch Zeit vorhanden. So wurde kurzerhand beschlossen, sich der Daten auf traditionelle Weise zu entledigen. Es handelte sich um zwei alte HDs von Western Digital und Samsung aus dem Jahre 2000. Als Werkzeuge dienten zwei Hämmer und aufgestaute Wut. Das folgende Video dokumentiert den Löschprozess in allen Einzelheiten – viel Spaß.

Sammelleidenschaft: Schneekugeln – Welten unter Glas und Schnee

1. Mai 2012
Sammelleidenschaft Schneekugeln

Sammelleidenschaft Schneekugeln

Was haben Goethes Gartenhaus, der Eiffelturm und die Freiheitsstatue gemeinsam? Sie gibt es alle unter Glas in künstlichem Schnee. Und sie finden sich alle gemeinsam in einem Regal einer Bekannten wieder. Ich kenne viele Sammler mit ihren Sammelleidenschaften, wie beispielsweise Hähne – ich selbst sammle zum Beispiel Roboter, aber seit kurzem kenne ich eine Sammlerin von Schneekugeln.

Kitsch, platzfressend und eigentlich völlig unbrauchbar sind sie – die kleinen Welten hinter (Plastik-)Glas. Wenn man die kleinen Welten schüttelt, wirbelt künstlicher Schnee auf, der sich langsam über die Landschaft oder Figur absetzt. Als Kind haben mir Schneekugeln immer gefallen, entführten sie mich doch in eine andere Welt. Heute sind sie vielleicht höchstens noch eine Erinnerung an einen Reiseort, ein sperriges Souvenir, das nach der Rückkehr im Wohnzimmer herumgeschoben wird, bis es in den Keller oder den Müll wandert.

Aber für meine Bekannte sind Schneekugeln sicher mehr. Sie steht in einer Reihe mit dem deutschen Literaturkritiker und Philosophen Walter Benjamin, der als berühmtester Sammler von Schneekugeln gilt. Meine Bekannte erzählt mit leuchtenden Augen von ihrer Sammlung. Sie greift jede einzelne Kugel heraus, die im Laufe der Jahre der Sammelleidenschaft schon das Wasser verloren haben, und erzählt ihre Geschichte. Aber so muss sie gestehen, gerade die klassischen Touristenattraktionen würden undicht, je länger sie im Sammlerregal stehen. Die handgefertigten Glaskugeln halten aber das Wasser seit Jahren und sind trotz ihren hohen Alters noch schön anzusehen. Handwerk gilt es eben nicht nur Industrieware zu ersetzen.

Die Motive sind in erster Linie Städte und Landschaften, aber ab und zu mischen sich auch historische Persönlichkeiten darunter. Wir haben da natürlich das Münchner Hofbräu-Haus unter Schnee, das Schwarzwaldhaus unter Schnee, das Colosseum unter Schnee, das Brandenburger Tor (mit und ohne Mauer) unter Schnee und vieles mehr an Touristennepp aus Städten wie Amsterdam, New Orleans und Sehenswürdigkeiten wie das Empire State Building, das Atomium, Windmühlen. Sehr schön ist aber auch Johannes Paul II unter Glas. Gleichzeitig kann man bei ihm ein Datum einstellen und ihn als Geldsparbüchse gebrauchen. Interessant finde ich die Märchenkugeln. Hier gibt es Szenen aus den Grimms Märchen, wie Hänsel und Gretel oder das tapfere Schneiderlein. Die hätte ich als Kind bestimmt geliebt.

Johannes Paul II hinter Glas

Johannes Paul II hinter Glas

Die beiden Lieblingsschneekugeln der Sammlerin sollen dabei nicht unerwähnt bleiben. Da wäre zum einen der kalifornische Schneemann. In seiner Schneekugel befinden sich nur noch Zylinder und Karottennase – der Schneemann selbst ist in der Sonne Kaliforniens geschmolzen. Die persönlichste Erinnerung ist eine Schneekugel aus den 80er Jahren des vergangenen Jahrhunderts. Die Redaktion der Finanzzeitschrift Capital hat für die ausscheidende Kollegin extra eine Schneekugel angefertigt – ein Unikat. In den achtziger Jahren gab es noch keine Bausätze von Schneekugeln aus dem Internet oder Fotofachhandel.

Der geschmolzene Schneemann

Der geschmolzene Schneemann

Gründe für die Sammelleidenschaft gibt es bei meiner Bekannten viele. Den wichtigsten Grund nannte sie nebenbei. Ein Sammlerregal mit den Schätzen steht direkt an ihrer Eingangstür. „Bei Besuch haben wir gleich immer ein Thema zu sprechen.“ Recht hat sie.

Ein Unikat von der Capital-Redaktion

Ein Unikat von der Capital-Redaktion