Posts Tagged ‘Zeiss VR One’

360 Grad Fotos und Videos – wir brauchen neue Geschichten

26. Oktober 2015

In 360 Grad-Aufnahmen sehe ich das nächste heiße Ding. Und es kommt nicht erst, sondern es ist schon da. Wir brauchen jetzt die Geschichten für 360 Grad-Aufnahmen, sei es im Foto-, sei es im Video-Bereich.
Panorama-Aufnahmen gibt es schon lange, jetzt werden die Panoramen geschlossen und ein klassischer Ausdruck ist damit unmöglich. Wie will ich ein 360 Grad-Bild ausdrucken? Das Betrachten am Rechner, Tablet und vor allem am Smartphone wird wichtiger. Früher habe ich 360 Grad Bilder mit Bubbli-App aufgenommen. Das dauerte allerdings seine Zeit und Bewegung war nicht auf den Bildern nicht festzuhalten. Dann hatte Google auf seiner Konferenz im Frühsommer angekündigt, das Thema 360 Grad zu hypen. Wenn Google sich dem Markt annimmt, dann wird es interessant. Kameras auf GoPro-Basis wurden vorgestellt. Die entsprechenden Apps wurden aktualisiert und vereinfacht. Die Google Street-View App wurde kräftig aufgemotzt und beinhaltet nun 360 Grad-Aufnahmen. Ich habe bereits im Tourismus-Bereich ein wenig damit herumgespielt.

Ich habe mit der Google Street-View App herumgespielt. Unten der Salon des Hotel Prinz Luitpold Bades in Bad Hindelang.

Ich habe mit der Google Street-View App herumgespielt. Unten der Salon des Hotel Prinz Luitpold Bades in Bad Hindelang.

Im Moment warte ich auf meine Panono-Kamera aus Berlin. Die sollte eigentlich 2014 ausgeliefert werden. Dann wurde sie verschoben und nun hieß es vor zwei Wochen, dass es zur Auslieferung kommt. Dann wieder nicht. Der Versand scheitert aber noch an einem lizenzrechtlichen Problem.

Foto 1
Als Übergang und Experimentiergerät habe ich mir von Ricoh die Ricoh Theta M15 gekauft. Es ist eine witzige Consumerkamera in bunten Farben, die sich über das iPhone steuern lässt. Die Auflösung ist noch nicht der Hammer, aber es ist ein Anfang. Wer etwas mehr Geld ausgeben möchte, der wählt die Theta S. Diese Kameras können auch kurze Videosequenzen in 360 Grad drehen und da wird die Sache wirklich interessant.

Ich spiele derzeit mit der theta360 herum.

Ich spiele derzeit mit der theta360 herum.

Wir brauchen neue Geschichten für diese Kameras. Es reicht nicht mehr eine Geschichte linear zu erzählen, sondern der Zuschauer bestimmt, was er schaut. Das ist vollkommen neu und eine Herausforderung. Schaue ich bei einem Konzert die Band auf der Bühne oder die flotten Zuschauerinnen im Publikum an? Neue Geschichten braucht das Land! Die Ideen sind zahlreich, jetzt geht es an die Verwirklichung.

Hier die Schuldenspirale in der bayerischen Landesausstellung zu Napoleon in Bayern.

Hier die Schuldenspirale in der bayerischen Landesausstellung zu Napoleon in Bayern.

Und es geht in Deutschland die Rechte-Debatte wieder los. Mir ist es bei einem 360 Grad Foto passiert, dass Passanten gesagt haben, dass sie nicht aufs Foto möchten. Klar, es ist ihr gutes Recht. Und die Leute haben sich hinter mich gestellt. Bei einem 360 Grad Foto? Hallo? Gehts noch? Wir haben noch kein Gefühl für 360 Grad Bilder und ich bin gespannt, wann die ersten Klagen eingehen.
YouTube hat einen eigenen 360 Grad Videokanal gestartet, der bei mir als Mac-User derzeit unter Chrome läuft. Es ist total witzig und höchst spannend, was hier passiert. Meine Gattin hatte neulich eine Achterbahn-Fahrt mit der Theta m15 gedreht und es war für alle faszinierend, die rasante Fahrt zu verfolgen: Die Berg- und Talfahrt, die aufgerissenen Augen der Achterbahnfahrer, die schöne Gegend – viele Geschichten in einem Bild. Leider konnten wir aus den oben genannten Gründen der Persönlichkeitsrechte das Video nicht veröffentlichen. Ein Spaß war es allemal.
Und wenn wir die neuen Vorstellungen von VR-Brillen in die Überlegung miteinbringen, kommen wir zu einer völlig neuen User-Experience. Die Orculus Rift wird kommen, die Microsoft-Brille HoloLens kommt 2016 ganz gewiss und kleine Versionen von VR-Brillen sind bereits verfügbar. Sehr rührig ist Zeiss seiner VR-Brille VR One. In Kürze kommt es zu einer praktischen Anwendung auf einer Karrieremesse.

Die VR-Brille VR One von Zeiss.

Die VR-Brille VR One von Zeiss.

Die Deutsche Bahn setzt beim Gewinnen von Fachkräften auf digitale Angebote: Auf dem Karrieretag in München stellte die DB erstmals einen 360-Grad-Film vor, bei dem der Betrachter mit der Virtual-Reality-Brille VR One des Optikspezialisten Zeiss in unterschiedliche Berufe bei der DB eintauchen kann – in der ICE-Instandhaltung, auf einem Stellwerk oder beim Gleisbau. Mit der Zeiss VR One-Brille konnte sich der Betrachter in der durch den 360-Grad-Blickwinkel erzeugten „Erlebniswelt ICE-Werk“ umsehen und die DB-Berufe hautnah erleben.

Eine neue Dimension des Bergsteigens – Street view im Gebirge #project360

21. Februar 2015
Foto: Mammut

Foto: Mammut

Warum steigt jemand auf einen Berg – ganz einfach, weil er da ist. Berge sind faszierend und wer im Gebirge unterwegs ist, wird diese Faszination verstehen. Gerne blättere ich auch in Fotobüchern über Bergbesteigungen und lese in Bergsteigerblogs. Jetzt habe ich eine neue Dimension des Bergsteigens entdeckt.

Foto: Mammut

Foto: Mammut

Mammut erschließt eine neue Perspektive am Matterhorn und in der Eiger Nordwand. #project360 eröffnet die dritte Dimension der digitalen Alpin-Kartographie und lässt User den Mythos der wichtigsten Alpengipfel am Bildschirm erleben – neu auch in Virtual Reality auf dem Smartphone.
Mit dem #project360 erschließt der Schweizer Bergsportspezialist Mammut das Matterhorn und die Eiger Nordwand virtuell und visuell – aus Bergsteiger-Sicht und direkt aus der Wand. Die Bilder dafür liefert ein speziell entwickelter Rucksack mit sechs Kameras für eine vollständige Rundum-Sicht. Profi-Alpinisten trugen die Kamera-Rucksäcke über den Hörnligrat am Matterhorn und durch die legendäre Heckmair-Route in der Eiger Nordwand. Das Ergebnis: Nicht weniger als eine beeindruckende 360° Rundum-Sicht aus der Wand, hier zu sehen unter und im App-Store (Android und iOS) unter dem Namen Mammut #project360.


Richtig heftig wird die virtuelle Tour allerdings mit einem entsprechenden Head-Mounted Device wie Google Cardboard, Zeiss VR One oder Homido. Damit lassen sich die Bilder als virtuelle Realität darstellen, wodurch der User noch näher am Geschehen ist. Zusammen mit den Profibergsteigern wagt er sich in die luftigen Höhen des Matterhorns oder alternativ in die berüchtigte Kälte der Eiger Nordwand. Der Blickwinkel schwenkt dabei mühelos mit den Kopfbewegungen mit. Das Ergebnis hat mich umgehauen und ist eine Droge für jeden Bergsteiger, ob Amateur oder Profi. Als ich das System ausprobiert habe, kam meine Höhenangst aber wieder durch – so überzeugend war die virtuelle Reise.
Die Aufnahmen machen die legendären Routen der Erstbesteiger Schritt für Schritt für jeden online erlebbar und vermitteln spürbar die Faszination der berühmten Berge: Mit wenigen Klicks bewegt sich der User durch die Wände, blickt in die Höhe oder Tiefe und kann den Verlauf der Route aus unmittelbarer Nähe studieren. Die Blickrichtung bestimmt der User dabei selbst. Im Grunde ist das Ganze eine Art „Street View“ in der dritten Dimension.

Foto: Mammut

Foto: Mammut

Spektakuläre Bilder aus den berühmten Bergen waren nur ein Aspekt des #project360: Die außergewöhnlichen Ansichten der Route tragen zu einem einmaligen und neuartigen Nutzer- Erlebnis bei und machen die Website sowie die App zu einer Art vertikalem Street-View. „Mit #project360 erweitern wir das, was Google mit Street View in Länge und Breite umsetzte: Wir eröffnen mit einer Tiefenansicht eine dritte Dimension – und das in einer weitaus höheren Qualität als bislang möglich“, sagt Rolf Schmid, CEO von Mammut. Unter anderem lassen sich die 360°-Ansichten nämlich auf Smartphones und Tablets allein durch deren Bewegung steuern.

Foto: Mammut

Foto: Mammut

Technik für Performance am Berg
Dem gigantischen Projekt ging eine intensive Vorbereitung voraus. Zusammen mit dem Fotografen Matthias Taugwalder von Concept360 und der Münchner Werbeagentur Heye wurde Anfang 2014 der Entschluss zur Durchführung des Projektes gefasst. Mit dem „Project 360“ leisteten alle Beteiligten Pionierarbeit in Sachen digitaler Kartographie. Entscheidend war vor allem die technische Ausrüstung der Mammut Pro-Team Athleten Stephan Siegrist und Dani Arnold. Denn unabhängig von den Bildern aus der Wand stand die Sicherheit der Alpinisten zu jeder Zeit an erster Stelle. Konkret bedeutete das: Die Technik, musste leicht sein und durfte weder die Bewegungen einschränken, noch beim Klettern stören. Am Anfang stand daher die Auswahl der richtigen Kameratechnik und deren Anbringung an einem klettertauglichen Rucksack.

Foto: Mammut

Foto: Mammut

In aufwändigen Probeläufen in Kletterhallen, in den Schweizer Alpen und an der Eiger Nordwand selbst wurden Modelle verschiedenster Hersteller getestet. Als beste Lösung erwies sich ein 360°-Video-System von GoPro, das mit insgesamt sechs Kameras auf ein Systemgewicht von knapp zwei Kilogramm kommt. Das System bot während der Tour zahlreiche weitere Vorteile: ein automatisierter Auslöser ermöglichte auch Bilder an schwierigen Stellen der Route und das gesamte System überzeugte mit einfacher Handhabung in unterschiedlichsten Klettersituationen. Auch die Unempfindlichkeit gegen die niedrige Temperaturen am Berg sprach für diese Lösung. Doch erst die Integration in einen von Mammut speziell entwickelten Alpin-Rucksack machte die Kameratechnik klettertauglich: Auf Basis des Modells „Trion Nordwand“ entwarf die Entwicklungsabteilung des Schweizer Bergsportspezialisten einen Rucksack, der sowohl den alpinistischen wie auch den technischen Anforderungen genügte.

 

Ein Selbstversuch mit Oculus Rift

1. Dezember 2014
Mein Selbstversuch mit Oculus Rift

Mein Selbstversuch mit Oculus Rift

Es hat mich vom Hocker gehauen, mich regelrecht weggebeamt. Auf der SAE Alumni Konferenz probierte ich zum ersten Mal die Oculus Rift aus. In der Berliner Schule der SAE waren zwei Geräte zum Ausprobieren aufgebaut. Ich zockte eigentlich nur ein banales Spiel, aber die Technik schlug mich sofort in ihren Bann.

Ok, es ist alles noch etwas kompliziert, aber für mich eindeutig eine Zukunft von Gaming und – eine Zukunft von Film. Die Brille ist noch etwas unbequem, aber wow, hier passiert etwas. Es dauerte ein, zwei Minuten dann schaltete mein Gehirm um und ich war in der virtuellen Welt angekommen. Ich drehte den Kopf und wanderte durch Welten. Egal, wohin ich blickte, durch die lichtsichte Brille samt Display vor den Augen tauchte ich in eine andere Welt ein. Vor Jahren erlebte ich in Schottland an der Universtät eine frühe Phase dieser Brille, aber was da jetzt vorliegt, ist der Hammer.

Eine Demo bei der SAE schlug mich in seinen Bann.

Eine Demo bei der SAE schlug mich in seinen Bann.

Genial – das dachte sich Mark Zuckerberg auch und kaufte gleich mal den Hersteller der Oculus Rift. Wer nicht das Geld für eine Original-Rift aufbringen will, der sollte sich die Zeiss VR One für 99 Euro ansehen. Zeiss hat ja mit dem Cinemizer bereits gute Produkte vorgelegt. Bei der VR One wird einfach ein Smartphone von 4,7 bis 5,2 eingeschoben und der Content wird über das Smartphone eingepielt. VR for the rest of us.

VR for the rest of us: Zeiss VR One

VR for the rest of us: Zeiss VR One

Zu Hause überlegte ich mir Anwendungsmöglichkeiten. Naheliegend ist die Gaming-Branche. Aber noch faszinierender ist für mich auch die Filmbranche. Nachdem ich mir gerade auf Blu Ray Black Hawk Down angesehen habe, überlegte ich mir, wie so ein Film mit einer VR-Brille wirken würde. Dabei dürfte ich den Film natürlich nicht nur als klassischer Betrachter im Kinosessel ansehen, sondern ich müsste in die Story integriert werden. Hier in dem Fall von Black Hawk Down natürlich in das beklemmende Szenario von Somalia.

Ein Horrorfilm in der Brille - Wahnsinn.

Ein Horrorfilm in der Brille – Wahnsinn.

Auf die gleiche Idee kamen ein paar Holländer, die den ersten Horror-Film für die Oculus Rift gedreht haben. Der Zuschauer ist dabei selbst das Opfer. Der Film heißt 11:57 und das Besondere: Bei dem Film kannst du als Zuschauer nicht wegschauen. Den Film gibt es als kostenlosen Download für Mac, iOS und Android. Ein sehr interessantes Experiment und ich werde diese Sache mal in meinen Seminaren vorstellen.