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Persönlicher Nachruf: Vangelis ist tot – scheiß Corona

20. Mai 2022

Seine erste Schallplatte, die ich von ihm hörte war Heaven and Hell. Ich war als Jugendlicher vom Cover fasziniert. Die gläsernen Hände, die die Tasten spielen und dahinter Nebel mit Feuer. Die Musik klang wie ein Oratorium und schon vom ersten Lauschen hat mich die Musik gefangen. Ich kannte die Musik aus dem Fernsehen, denn sie war die Titelmusik der frühen Wissenschaftsserie Unser Kosmos von Carl Sagan.

Daran erinnerte ich mich wieder als ich vom Tode von Vangelis erfuhr. Er verstarb an Covid 19, das teuflische Virus, das noch immer nicht besiegt ist, obwohl alle so tun.
Meine Helden der elektronischen Musik sterben und immer wieder bricht mir es das Herz. Nach Edgar Froese, Richard Wright, Tomita, dem großen Keith Emerson und dem genialen Klaus Schulze nun auch Vangelis, wie der Künstlername von Evangelos Odysseas Papathanassiou war. Die Musik von Vangelis war immer ein Bestandteil meiner All Time Playlist, die ich immer hören kann, ohne dass sie mir zuviel wird.

Ich genoss freilich seine Soundtracks, allen voran habe ich mir alle Versionen von Blade Runner gekauft, die ich auftreiben konnte, 1492: Conquest of Paradise und natürlich Chariots of Fire. Aber Vangelis war mehr als ein Soundtrack-Komponist. Er schreib mit seiner Band Aphrodite’s Child und dem Album 666 sicherlich Progrockgeschichte. Gerne hätte ich ihn bei Yes gesehen, doch die Zusammenarbeit mit Jon Anderson lieferte uns schöne Popsongs.

Im Moment höre ich das Piano-Album Nocturne und Antarctica, dessen kaltes Thema ich rauf und runter im Sommer hören kann. Persönliches Highlight von Vangelis ist aber für mich das Stephen Hawking Tribute von 2018. Die Musik wurde beim Begräbnisgottesdienst in der Westminster Abbey aufgeführt und anschließend an die Gäste verteilt. Ich habe die CD Nummer 61 dieser Gottesdienst-Ausgabe, die auf 500 Exemplare limiert war. Das Stück selbst gibt es als Download und als Bootleg.

Goldene Schallplatten für ET

4. Juni 2018

Irgendwie hänge ich am Raumfahrt-Tropf. Als Kind war ich Fan der Raumflüge, dann der Space-Shuttle-Missionen und jetzt freue ich mich wie ein kleines Kind über den Erfolg von SpaceX und Co. In meinem Gedanken malte ich mir aus, wie es ist, wenn wir auf Leben im All stoßen. Und daher hat es mich als Kind enorm beeindruckt, als die Missionen Voyager 1 und 2 starteten und das Universum erkundeten. An Bord hatten die beiden Raumsonden etwas ganz Besonderes: Sie hatten vergoldete Daten- und Audioplatten an Bord, die unter anderem die musikalische Kultur der Menschheit repräsentativ darstellten. Carl Sagan, der mich als Kind mit der hervorragenden TV-Serie Unser Kosmos geprägt hat, war Leiter der Forschergruppe Voyager Golden Record, die diese Langspielplatten für ET entwickelten. 

Musik für Aliens auf den goldenen Schallplatten von Voyager 1 und 2.

Musik für Aliens auf den goldenen Schallplatten von Voyager 1 und 2.

Und jetzt habe ich mir endlich eine Kopie dieser Voyager Golden Record besorgt. 

Und was ist jetzt drauf? Nun auf der Original Voyager Golden Record sind Grüße in 55 Sprachen, Umwelt- und Toergeräusche, eine Ansprache von UN-Generalsekretär Kurt Waldheim auch eine geschriebene Nachricht von US-Präsident Jimmy Carter und dann 90 Minuten Musik. 

Es wurden 27 verschiedene Musikstücke hierfür ausgewählt. Die Genres reichen von Ballett, Chormusik, Gamelan, Jazz, Kammermusik, Klaviermusik, Mariachi, Oper, Qin, Renaissancemusik, Rock’n Roll, Schlaginstrument, Shakuhachi, Sinfonie, Spiritual, Streichquartett, Violinsonate, Vokalmusik (mit fünf Titeln) und Volksmusik (mit fünf Titeln). Die Gesamtspielzeit der Musikstücke beträgt 87:16 Minuten. 

Wikipedia hat die genaue Auflistung der Stücke. Ich wäre gerne Mäuschen gewesen, welche Musik auf die Platten genommen wird und welche nicht und warum. 

Die Kollektion gibt es als CD und als Schallplatten-Edition. Ich habe mir diesmal die Schallplattenversion geholt, der ein Download-Code für das Audio-Material beiliegt. Besonders genossen habe ich das beiliegende Büchlein, das sehr viel Hintergrundinformationen haben. Ich bin bei der Musik, bei den Infos ins Träumen und Nachdenken geraten – was würde denn ET denken, wenn Alien auch den göttlichen Bach trifft und dann Chuck Berrys Johnny B. Goode anhört. Übrigens Bach ist dreimal auf der Platte vertreten, zweimal Beethoven und einmal Mozart. Richard Wagner ist nicht dabei und das gefällt mir als Wagnerfan nicht.