Posts Tagged ‘Tarifvertrag’

Hauptsache billig

5. Februar 2009

Sparen, sparen, sparen, ich kann es bald nicht mehr hören. Alle Welt will Qualität, aber wenn es ans Bezahlen geht, dann nur Billigheimer. König Sparwut regiert. Huh, muss das so teuer sein? Am coolsten sind die Sparfüchse bei den Billigfriseuren. Haarschnitt für 10 Euro. Das kann nichts sein. Und vor allem, die Mitarbeiter werden total ausgebeutet. Da hilft das ganze blöde Geschreie nach einem Mindestlohn nichts. Schließlich gibt es ja allgemeinverbindliche Tarifverträge, die es einzuhalten gilt. Tarifverträge sind wie Gesetze, doch viele halten sich nicht daran und die Einhaltung wird nur zum Teil überwacht. Ich habe bei YouTube einen guten Beitrag dazu entdeckt. Hier geht der Zoll in Salons und deckt einige Fälle auf.

Also darauf achten, bei wem ihr zum Friseur geht und nicht einem schwarzen Schaf auf dem Leim geht. Die Zeche zahlen wir alle. 

Bayerische Friseure wehren sich gegen SPD-Plakat

22. September 2008

Je näher es in Bayern auf die Wahl zugeht, desto drastischer werden die Mittel. Jüngstes Beispiel ist ein SPD-Plakat, an dem sich die Geister scheiden. Das unfaire SPD-Plakat zeigt eine Friseurin mit einem Preisschild auf der Stirn „4,99 Euro Dumpinglohn“ sowie der Aufschrift „Menschen sind kein Schnäppchen: Mindestlöhne jetzt.“ Mein Gott, wie blöd müssen die Parteistrategen denn sein für so eine Aktion. Man hat das Gefühl, die Bevölkerung wird für dumm verkauft. Hauptsache Luft wackelt im Wahlkampf.

Die bayerischen Friseure antworteten richtig: Zum einen gab es eine Unterlassungsaufforderung gegen die bayerische SPD und zum anderen jetzt gibt es eine einstweilige Verfügung. SPD, bleib bei der Wahrheit! Das bayerische Friseurhandwerk hat seit 1992 einen allgemein verbindlichen Entgelt-Tarifvertrag – und damit schon längst den von der SPD jetzt geforderten Mindestlohn.

Das Friseurhandwerk ist sich seiner gesellschaftlichen Aufgabe bewusst und hat daher einen allgemein verbindlichen Tarifvertrag mit der Gewerkschaft ver.di abgeschlossen. Danach verdient eine Friseurin mindestens 7,04 Euro in der Stunde.

Allgemein verbindliche Tarifverträge haben in unserem Land quasi Gesetzeskraft, das sollte auch die bayerische SPD wissen. Die SPD versucht die Friseurbranche für billige Wahlkampftricks an den Pranger zu stellen. Wenn die SPD glaubt, im Friseurhandwerk mit einem solchen Plakat Wähler gewinnen zu können, hat sie sich getäuscht. Leute, bleibt einfach bei der Wahrheit.