Posts Tagged ‘St. Martin’

Landshut: Eine Kirche unter einer Kirche – die Unterkirche

27. Oktober 2019

Die Kirche St. Martin in Landshut ist weltbekannt. Sie besitzt mit 130 Meter den höchsten Turm der Welt aus Backsteinen und sie hat wohl als einzige Kirche der Welt ein Bild von Hitler, Göring und Goebbels als Kirchenbild. Darüber hatte ich bereits gebloggt.

Was ist nicht wusste, dass die ursprüngliche Kirche vier Meter tiefer lag.
Auf der Herbstreise des PresseClub Münchens bekamen wir die seltene Ehre diese Unterkirche zu besichtigen. Unsere Stadtführerin Helga Nachtmann ließ ihre guten Kontakte spielen und so stiegen wir in den Untergrund unter der St. Martin Kirche.

Der Vorgängerbau von St. Martin, die sogenannte Unterkirche, lag vier Meter unter dem heutigen Straßenniveau, in der damaligen Stadtmitte. Es handelte sich um einen dreischiffigen Kirchenbau und, in deutlichem Abstand nach Westen, einem Turm, der Kirch- oder Stadtturm gewesen sein könnte. Es war eine romanische Kirche. Reste davon hat man im Anschluss an die Sanierung der Fundamente in einem Raum unter dem Boden der Martinskirche zugänglich erhalten. Erst 1980 wurde diese Unterkirche entdeckt. Die damalige Kirche stand auf Tannen- und Fichtenhölzer. Diese wurden bei der Entdeckung entfernt und durch Beton ersetzt, damit die Kirche St. Martin einen sicheren Stand hat.
Heute finden sich im Untergeschoss neben einer kleinen Ausstellung verschiedene Grabdenkmäler und Originalfiguren – die Kopien hängen in St. Martin.

GEMA-Gebühr für Kindergärten

2. Januar 2011

Kindergärten sollen künftig GEMA-Gebühren zahlen. Nachdem die Sache bei Twitter in den vergangenen Wochen rauf und runter lief, bekamen die Massenmedien davon Wind. Warum regen wir uns über die GEMA-Forderungen auf? Ich bin nicht unbedingt der beste Freund der GEMA, aber die Organisation macht genau das, wofür sie gegründet wurde: Sie vertritt die Rechte der Musiker und bringt den Musikanten da draußen ein paar Euro.
Die GEMA hat im Auftrag der VG Musikedition zu Weihnachten rund 36.000 Kindergärten angeschrieben und verlangt Geld für Kopien von Liederzetteln. 500 Kopien sollen 56 Euro plus Mehrwertsteuer kosten. Die Träger der Kindergärten sind von den Forderungen überrascht und nun beginnt das große Jammern. Wo soll das Geld herkommen?
Ich frag mich auch, warum Kindergärten kopierte Noten brauchen? Meine Kinder konnten im Kindergarten nicht Texte lesen, geschweige denn Noten lesen. Zur Klarstellung: Es ist super, wenn im Kindergarten gesungen und musiziert wird. Musikalische Früherziehung kann nicht früh genug einsetzen. Musik bereichert das Leben.
Bevor jetzt wieder ein Geschrei einsetzt: Wie wäre es, wenn die Kindergärten endlich ein Rahmenabkommen mit der GEMA schließen? Schulen oder auch Verbände haben es gemacht. Dann können sie Musik nutzen und keiner hat ein Problem. Ich zahl jetzt schon einen Obolus für Kleber, Papier, Bastelzeugs, Taschentücher usw. da kommt es auf ein paar Euro GEMA-Gebühr nicht an, bzw. vielleicht kann ich die internen Kosten anders verteilen. Ist es beispielsweise ein kirchlicher Kindergarten, so kann die Kirche einspringen, die sowieso GEMA-Gebühren für das Kopieren von Gottesdiensttexten zahlt.
Das einzige Problem ist vielleicht, dass sich Kindergärten endlich professionalisieren müssen.
Als Papa von zwei (ehemaligen) Kindergartenkinder musste ich über das amateurhafte Herumwursteln von Kindergärten immer den Kopfschütteln. Ein Beispiel war der traditionelle St. Martins-Umzug. Da wird aufwendig ein Pferd samt St. Martin organisiert, die Straße von der Polizei abgesperrt und zeitweise stand auch eine tragbare Lautsprecheranlage zum Mitsingen der Lieder zur Verfügung. Doch Pferd reitete irgendwo voran, die Kinder trotteten hinterher. Der Umzug wurde immer länger zu einer Art Lindwurm und nahm die Länge einer Fronleichnamsprozession ein. Die transportablen Lautsprecher wurde gleich nach der Brgüßung eingepackt und als man wieder zusammenkam und die Weihnachtswünsche anhören wollte, gab es keine Verstärker. Ein Teil des Kindergartenumzugs bummelte immernoch irgendwo in der Prämie herum, während die Streber ganz vorne mit dabei waren und schon Feuer machten. Jeder sang irgendwas vor sich hin: Mehr als die erste Strophe von Laterne, Laterne ging aber bei den meisten Papas und Mamas nicht.
Übrigens: GEMA-pflichtige Noten hätten da auch nichts gebracht, es war ja stockdunkel.