Posts Tagged ‘Range Rover’

Empfindungen und Beobachtungen zur Beerdigung der Queen

20. September 2022

Natürlich war ich medial dabei, als die Queen zu Grabe getragen wurde. Ich hab die Feierlichkeiten im Netz geschaut, so wie ich die Beerdigung von Prinz Philip und 1997 die Beerdigung von Lady Diana im Fernsehen angeschaut habe. Ich kannte beide Damen und den Herrn natürlich nicht persönlich, aber ich wollte bei diesem historischen Ereignis schon dabei sein.

Quelle: BBC

Meine Großmutter schaute sich die Krönung von Elisabeth damals im Fernsehen an, so schaute ich heute mir den Trauerzug und Gottesdienst im Netz an. Als Kanal wählte ich die Website der BBC, weil mir in der deutschen Fernsehübertragung zu viel gequatscht wurde. Kommentierung ist gut, Gequatsche stört dagegen.

Quelle BBC

Es ist bewundernswert, wie die professionell und würdevoll Beerdigung ablief, wie viele Menschen weltweit Abschied von ihrer Queen nahmen. Und so ging es mir auch. Ich kannte in meinem Leben nur Queen Elisabeth II., eine pflichtbewusste Repräsentantin ihres Landes und des Commonwealth. Natürlich hatte die Dame wohl ihre Fehler, aber hey, wer hat die nicht? Sie nahm ihr Amt ernst, sehr ernst und unterwarf sich ihr ganzes Leben der Pflicht der Regentschaft.

Quelle BBC

Für mich wichtig: Sie hatte den Schrecken des Zweiten Weltkriegs erlebt, beriet sich mit Churchill und reichte uns Deutschen nach dem Krieg die Hand zur Versöhnung – eine wahrlich königliche Geste, wenn man bedenkt, was Nazi-Deutschland der Welt angetan hat.

Quelle BBC

Natürlich bin ich anfällig für den Pomp, der hier demonstriert wurde: Farben, Fahnen, Tradition, Paraden, Uniformen und Musik – es passte für mich alles zusammen. Krone, Zepter, Reichsapfel – die Insignien der königlichen Macht auf dem geschmückten Sarg. Das ist ein Bild, das in Erinnerung bleibt. Die Zeremonie der Briten machte auf mich einen enormen Eindruck – Pomp and Circumstance pur und Tausende an den Straßen, um ihrer Queen die letzte Ehre zu erweisen. Und welch ein logistischer Aufwand. Augenscheinlich lief alles wie am Schnürchen. Der Trauerzug bewegte sich exakt wie vorgeschrieben.

Quelle BBC

Und welche eine enorme technische Leistung der BBC, die Übertragung in die ganze Welt ohne Probleme oder Ausfälle sicherzustellen. Hoffentlich wird der technische Aufwand später dokumentiert, wie viele Mitarbeiter mit welcher Technik im Einsatz waren. Ich wäre gerne Mäuschen bei der Regie gewesen. Die Bilder prägten sich ein. Die Kamerastandpunkte fingen genau die richtigen Bilder und die Emotionen ein. Wir erinnern uns: Die Krönung von Elisabeth II. wurde damals weltweit von der BBC als erste Krönung überhaupt im Fernsehen übertragen.

Die Bilder in Westminster Abbey waren sehr eindringlich und perfekt eingefangen, die Regie sehr würdevoll und nicht zu sehr voyeuristisch. Natürlich wurden die Royals nicht aus den Augen gelassen: König Charles III., Camilla als Queen Consort, Princess Royal Anne, der Earl of Wessex Edward, die Kinder William und Harry mit ihren Familien sowie Duke of York Andrew. Ich verfolgte zudem den Live Blog der Gala, um zu erfahren, wer die Ehrengäste waren.

Quelle BBC

Nach den zwei Schweigeminuten um 12:58 Uhr ertönte um 13 Uhr die Nationalhymne God Save the King – da bekam der König Tränen in die Augen. Und als noch das Klagelied des Dudelsackspielers, der im Gang dahinter langsam verschwindet, ertönte, musste ich vor dem Rechner auch ein wenig schluchzten.

Die Welt nahm Abschied von einer großen Frau. Als der Jaguar mit dem Sarg durch die Straßen fuhr und von einer Eskorte von Range Rovers und Motorräder begleitet wurde, warfen die Zuschauer Blumen, die klatschten oder neigten ihr Haupt, während die Glocken der Stadt läuteten. Ein historisches Ereignis.

Quelle BBC

Wenn der Land Rover am Nürburgring zum Grill wird

16. August 2018

Jaguar mag ich einfach gerne - gesehen am Nürburgring.

Jaguar mag ich einfach gerne – gesehen am Nürburgring.

Ich mag ja die Briten. Trotz Brexit finde ich ihre Art sehr sympathisch – gut, ich liebe die Schotten und ich mag die Briten um ehrlich zu sein. Auf dem 46. Oldtimer Grand Prix am Nürburgring besuchte ich den Stand von Jaguar und ließ mich von den Fahrzeugen inspirieren. Auf der Rennpiste selbst hatte ich mich in einen metallblauen Jaguar verliebt. Später im Historischen Fahrerlager traf ich auf den Flitzer und zeugte meinen Respekt für das wunderschöne Fahrzeug. 

Jaguar hatte am Nürburgring einen eigenen Stand und stellte mehrere Fahrzeuge aus. Im Zentrum stand der Jaguar I-Pace eTrophy, der mich eigentlich gar nicht so interessierte. Mich zog es eher hin zu den Klassikern. Begeistert erblickte ich einen Jaguar XJ 12 der Serie 1. Es war der Wagen von Queen Mum und trug am Kühler noch die entsprechenden Symbole. Ein schönes, würdevolles Auto der Königin Mutter und fest steht: Jaguar baute eindrucksvolle Fahrzeuge. 

Interessant war für mich, dass die Klassiker das Fotomotiv für die Besucher waren. Sie postierten sich vor den historischen Modellen und ließen sich ablichten. Die neue Jaguar-Modelle sind deutlich leistungsfähiger und längst nicht so anfällig, aber das Herz der Besucher schlug eindeutig auf Seiten der Klassiker – mein Herz übrigens auch. 

Die Jaguar Klassiker waren DIE Fotomotive.

Die Jaguar Klassiker waren DIE Fotomotive.

Im hinteren Bereich des Geländes stand das legendäre Concept Car Range Stormer über den ich bereits gebloggt hatte. Und nachdem ein früherer Chef von mir den legendären Range Rover Defender fuhr, trat ich auch einen ersten Land Rover näher heran. Als Filmfan kamen mir sofort die Abenteuerfilme aus den Steppen Afrikas in den Sinn, als ich den grünen historischen Oldtimer entdeckte. 

Irgendwie musste ich an Daktari denken.

Irgendwie musste ich an Daktari denken.

Sagte ich schon, dass ich die Briten mag? Und bei Jaguar wusste ich auch gleich warum. Ich mag das Skurrile der Herrschaften. Am Ende des Standes stand ein Land Rover mit eingebauten Grill. Der Kofferraum des Rovers wurde aufgeklappt und ein komplettes Grillset samt Arbeitsplatten wurde herausgezogen. Zunächst dachte ich, dass der Food-Wagon nur zur Show ausgestellt war – denkste: Im Laufe des Tages wurde der Grill angeschmissen und geladene Besucher wurden verköstigt. Ich gehörte übrigens nicht dazu, ich hab nur zugeschaut. Nette Idee zudem: In Fensterholm sind die Gewürzdosen untergebracht. Also ich mag die Briten. 

Concept Car Range Stormer am Nürburgring

15. August 2018

Der Range Stormer am Nürburgring - eindrucksvolles Concept Cars.

Der Range Stormer am Nürburgring – eindrucksvolles Concept Cars.

Der Kontrast hätte nicht heftiger sein können: Da besuchte ich den 46. AvD Oldtimer Grand Prix am Nürburgring und stieß am Stand von Jaguar auf die Design-Zukunft von Range Rover. Etwas abseits stand der Range Stormer, das erste Concept Car von Land Rover. Und ich war begeistert vom Design. 

Nun, der Range Stormer ist im Grunde auch schon fast ein Youngtimer. Die Studie wurde zum ersten Mal am 4. Januar 2004, also vor 14 Jahren, auf der Motorshow in Detroit präsentiert. Und obwohl 14 Jahren ins Land gegangen sind, ist die Faszination an dem Fahrzeug geblieben. Ich habe immer wieder darüber gelesen und auf der Veranstaltung am Nürburgring den Range Stormer das erste Mal live gesehen. Leider konnte man sich nicht hineinsetzen, sondern nur das Auto von außen bewundern. „Enjoy the exhibits, but please do not touch them“ – auf gut Deutsch: Finger weg! 

Mit dem Range Stormer debütierte die Studie eines dreitägigem Sports Tourer-Geländewagens, der die neue Richtung des Land Rover-Designs veranschaulichte und damit eine neue Ära für die britische Marke einläutete. Wie Autofreude wissen, war der Stormer die Idee für den später erschienenen Range Rover Sport. Wie Land Rover selbst sagt: „Die Studie Range Stormer demonstriert dynamisches Leistungsvermögen, hoch entwickelte Technologien, sportliches Styling und hervorragende Fahreigenschaften auf der Straße – ohne Abstriche an der markentypischen hohen Geländetauglichkeit zu machen.“ Ich habe gelesen, dass die Land Rover-Entwickler eine „Weltneuheit“ mit Namen „Terrain Response“ mit sechs Fahrprogrammen für jeden denkbaren Untergrund eingebaut hatten. Heute ist es bei jeden neuen Rover verbaut. Nun, da ich das Teil nie gefahren habe, werde ich es einfach mal so glauben – nur das sportliche Styling konnte ich vor Ort am Nürburgring überprüfen. 

Hier noch ein paar Daten: Der Range Stormer ist mit vier einzeln aufgehängten Rädern und Luftfederung ausgestattet, besitzt Allradantrieb samt elektronisch zuschaltbarer Geländeuntersetzung und verschafft sich durch Bi-Xenon-Scheinwerfer mit Kurvenlicht einen großen Auftritt. Mit dem 4,4-Liter-V8-Kompressormotor mit 272 kW (370 PS) Leistung zeigte die Marke die neue Sportlichkeit, die auf Seiten des Designs von der Lackierung in leuchtendem Orange unterstrichen wurde. Im Interieur dominieren Naturmaterialien, wie Leder und Eichenholz. Selbst der Kabinenboden ist mit Leder verkleidet. Die vier Einzelsitze sind gleichermaßen markant. Die dunkelbraunen Bezüge wurden im Stück aus einer einzigen Haut gefertigt. Das großflächige Glasdach, das später in vielen Serienmodellen zu einer der beliebtesten Optionen avancierte, verleiht darüber hinaus dem Innenraum des Range Stormer eine Atmosphäre luftiger Offenheit. Der in den USA im Januar 2004 erstmals präsentierte Range Stormer wird als Dauer-Leihgabe im British Motor Museum in Gaydon in der Nähe von Birmingham der Öffentlichkeit gezeigt. Und ich habe ihn am Nürburgring gesehen. Ich bin gespannt, was ihr dazu sagt.