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Blaubeeren selbst gepflückt

18. August 2015

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Wir sind auf dem Marmeladen-Tripp. Jetzt ist die Zeit dafür und wir brauchen Nachschub an frischen Beeren, die wir dann zu Marmelade verarbeiten können. Kirschen und Beeren aus dem Supermarkt sind nicht so unser Ding, da macht selbst pflücken mehr Spaß.


Bei uns im Gemeindegebiet Maisach (Landkreis Fürstenfeldbruck) gibt es zwei wunderbare Plantagen für Kirschen und Blaubeeren in der Gemeindeteil Rottach, gleich hinter dem Golfplatz. Wir entschieden uns für Blaubeeren, weil die Kirschenernte bereits abgeschlossen. Die Plantagen haben auch eine Website, um sich über den Stand des Obstes zu informieren.
Die Argumente fürs Selbstpflücken liegen auf der Hand, werden von dem Plantagenbetreiber aber gleich mitgegeben.

  • Selber geerntet ist einfach wertvoller.
  • Frischer wie selber pflücken geht nicht
  • Pflanzen wachsen in natürlichem Boden (= Mineralstoffgehalt, Spurenelemente etc.), keine Kunststoffkübel
  • Sie pflücken in einer ruhigen Umgebung (Wiesen und Wälder, bei uns zwitschern die Vögel)
  • Persönliche, familiäre Atmosphäre


All die Argumente kann ich voll unterstreichen. Mit Schüsseln und Strohhut bewaffnet ging es raus aufs Feld. Ein wenig kam ich mir wie ein Baumwollpflücker in Kentucky vor – was aber vor allem an den Blues-Songs von Robert Johnson lag, denen ich via iPhone-Kopfhörer lauschte. Meine Gattin pfiff einfach vor sich hin und hatte eine andere Erntetechnik als ich. Sie pflückte jede einzelne Beere und legte sie in die Schüssel. Ich nahm einen Bund von Beeren am Strauch und bewegte meine Finger darüber. Die reifen Blaubeeren fielen in die drunterliegende Schlüssel.
In einer knappen Stunde waren die Schlüsseln voll und dann gibt es zum Bezahlen. Vor dem Erntegang wurde das Gewicht unserer Schlüsseln gewogen. Das Gewicht wird nach der Ernte wieder abgezogen.
Und natürlich gibt es auch Stauden zum Kaufen. Wir entschieden uns für eine kleine Pflanze. Eine ausgewachsene Staude kostet rund 50 Euro. Aber wir wollen ja erst mal klein beginnen, damit wir nächstes Jahr im heimischen Garten mit der Blaubeerenernte beginnen können.
Übrigens, bei unserer Plantage gibt es einen prima Service auf der Internetseite. Per E-Mail werden die Interessierten über den Reifegrad der Beeren und Kirschen versorgt. Prima Idee und klasse Kundenbindung eines Mittelständlers.

Wenn die Scheune The Barn zum Kaffee-Mekka wird

13. Januar 2015

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Hier wird Kaffee zur Wissenschaft, hier wird Kaffee zum absoluten Genuss. Im Berliner Kaffeeshop The Barn werden einige der hochwertigsten Kaffeebohnen des Planeten geröstet und serviert. Und die Zubereitung ist eine eigene Wissenschaft, die der Kunde live betrachten kann.

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The Barn in der Schönhauser Allee 8 in Berlin gehört nach eigenen Angaben zu einer der führenden Mikro Röstereien Deutschlands. Und Kaffeetrinken wird hier zu einem Erlebnis, geschmacklich und optisch. Der Kunde kann unter zahlreichen Kaffeesorten wählen und die Zubereitung beobachten. Kaffee wurde jahrzehntelang kommerzialisiert aufgrund von Bequemlichkeit und Preisdruck. Die Folge waren Kaffeeketten mit manches Mal zweifelhafter Kaffeequalität, oftmals nicht mehr als eine braune Brühe. Das ist bei The Barn wohl nicht der Fall. „Wir behandeln die Kaffeeplantagen wie Winzer und lassen die Farmer das tun, was sie am besten können: Das Allerbeste aus ihren Kaffeees herauszuholen“, heißt es in einer Selbstdarstellung von The Barn. „Farmer gut zu bezahlen ist ein wichhtiger Schritt – für beste Qualität Höchstpreise zu bezahlen und eine enge Verbindung zur Farm herzustellen ist jedoch die Grundlage für echte Nachhaltigkeit.“ Daher hat The Barn seinen Farmern versprochen, ihre Kaffeebohnen nicht mit anderen zu vermengen – sie verbleiben sortenrein und ihre Namen stehen auf den Kaffeetüten von The Barn. Allerdings hat der Kaffee auch seinen Preis, was ich für vollkommen richtig finde. Aber einen Kaffee to go für einen Euro wird es hier nicht geben – gut so.

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Ich habe als Beispiel mal zwei Kaffeesorten herausgenommen, die ich probiert habe:
Githiga kommt aus Muranga, Kenia von der Farm Githiga. Seine Eigenschaften: Schwarze Johannisbeere, Vamille, satter Geschmack. Muranga befindet sich in der Zentralprovinz, genauer in dem Hochland, das zum Mount Kenia führt. Reichhaltige vulkanische Erde trägt zu der Geschmacksvielfalt kenianischen Kaffees bei. Etwa 2000 Mitglieder hat Githiga, die in einer Saison etwa 523000 Kilogramm Kaffeekirschen erntet. Rund 60 Prozent ist Premiumkaffee, der von The Barns abgenommen wird. Alle Kaffeekirschen sind hangepflückt. Die Fermentierungsdauer hängt vom Wetter ab und dauert bis zu 28 Stunden. Die Trocknung auf afrikanischen Hochbetten dauert bis zu 14 Tagen, um die saftige Zellstruktur zu erhalten.


Bokasso kommt aus Sidama in Äthiopien und schmeckt nach Pfirsich, Rose, kandierter Zitrone. Die Region Sidama ist für einen Kaffee mit zitrusartigen und beerigen Geschmacksrichtungen bekannt. Oft sind die Farmen von Natur aus Bioplantagen. Bokasso verarbeitet besonders sorgsam und trennt alle Kaffees nach Parzellen und nach Produktionstagen. Die Kaffeekirschen werden von Hand gepflückt, gewaschen und langsam auf afrikanischen Hochbetten getrocknet. Der Anbau wird auf etwa 2000 m vorgenommen. Die vulkanische Erde ist reich an Mineralien. Die Filtervariante des Kaffees ist sehr geschmackvoll und saftig, der Espresso überrascht durch Klarheit und Struktur – sowohl als purer Expresso wie mit Milch sehr gut.