![Ausdrücklich danke ich meiner Frau, dass sie mich tapfer zu Wagner begleitet.](https://redaktion42.com/wp-content/uploads/2018/09/9c74ac52-5596-40ae-8f9b-1ef8e8057cc5.jpeg?w=450&h=338)
Haben wir das auch wieder hinter uns gebracht – leider kann ich den Spruch nicht in Fränkisch wiedergeben, aber das kam mir in den Sinn als ich aus dem Festspielhaus in Bayreuth nach mehreren Stunden Walküre schwitzend in die Abendluft trat.
![Es war schon heiß in dem ehrwürdigen Festspielhaus.](https://redaktion42.com/wp-content/uploads/2018/09/72d891a6-55c5-4b8f-a56c-141527192b67.jpeg?w=450&h=338)
ref=“https://redaktion42.com/wp-content/uploads/2018/09/72d891a6-55c5-4b8f-a56c-141527192b67.jpeg“> Es war schon heiß in dem ehrwürdigen Festspielhaus.[/ca
Ich habe also meinen Ring komplett Das Rheingold („Vorabend“), Die Walküre („Erster Tag“), Siegfried („Zweiter Tag“) und Götterdämmerung („Dritter Tag“) und ich habe damit den kompletten Ring in der Inszenierung von Frank Carstorf hinter mich gebracht – und es war eine Qual. Das sozialistische Bühnenbild mit störenden Filmeinspielungen haben mir nie gefallen. Bei 30 Grad Celsius im Festspielhaus kam wohl Carstdorfs Rache am Bayreuther Publikum, als es im dritten Aufzug zur Verstoßung kommt. Da wird dann zum Schluss ein Ring aus Feuer auf der Bühne entfacht, der die Temperaturen weiter nach oben treibt. „Wer meines Speeres Spitze fürchtet, durchschreite das Feuer nie!“ Nie wieder Carstdorf, bitte. Im nächsten Jahr soll der Ring von jemand anders inszeniert werden. Wer das sein wird, hat Festspielleiterin Katharina Wagner noch nicht öffentlich verkündet. Ich bin gespannt, denn dann geht der Ring des Nibelungen für mich wieder von vorne los.
ps://redaktion42.com/wp-content/uploads/2018/09/0b7549b6-81fd-4415-b75e-22e5266aee1d.jpeg“> Den Carstorf-Ring hab ich Gott sei Dank jetzt durch.
[/caption]Ungewöhnlich für Wagnerianer war der Aufführungstag der Walküre. Es war der Mittwoch, 29. August 2018. Da muss der traditionelle Wagnerianer ganz feste schlucken und stark sein, denn die Festspiele haben einen klar umrissenen Zeitraum und sonst ist am 28. August Schluss und die Wagner-Fans können in die Ferien fahren. Ich hab beim Social Media-Team in Bayreuth gleich mal nachgefragt und bekam folgende Antwort: „Auf Grund der hohen Nachfrage und wegen zwei Vorstellungen mehr als in den letzten Jahren, sind die Festspiele um einen Tag verlängert worden. Viele Grüße aus Bayreuth.“ Mir war es egal, aber so mancher Fan auf dem Grünen Hügel war sichtlich irritiert. Für den Rest der Welt ist es wohl der berühmte Sack Reis, der umfällt.
Wie gesagt, wie Musik von Richard Wagner steht für mich außer Frage. Und im Vorfeld gab es Gemaule über das Dirigat von Plácido Domingo. Ein bisschen mehr Pepp hätte es der ganzen Sache gut getan, aber der Weltuntergang verzeih Götterdämmerung ist es nicht gewesen. Der Schlussapplaus war ganz ordentlich, ein paar Buhs in Bayreuth gehören dazu.
Ich mag ja die Stimmung bei den Festspielen, doch bemerke ich in den vergangenen Jahren ein Rückgang der Service-Qualität durch die Gastronomie Steigenberger bei gleichzeitigem Ansteigen der Preise. Zwei Beispiele: Die Türe einer Herrentoilette war defekt und konnte nicht verschlossen werden. Und so traten immer wieder Herren in die besetzte Kabine, was nicht zur Heiterkeit aller Beteiligten führte. Das Schloss war schon vor der Aufführung der Walküre kaputt. Den Kaffee konnte man sich für teuer Geld aus einer Kaffeemaschine herauslassen, während das Servicepersonal ein kleines Schwätzchen in der Pause hielt. Servicewüste ist eben ein deutsches Wort.
on42.files.wordpress.com/2018/09/991efc44-39d8-4f7d-a832-c7a563c660aa.jpeg“> Großes #mimi in Bayreuth – Wagner Festspiele dauerten einen Tag länger.
Und natürlich
[/caption]Und natürlich werde ich mich redlich bemühen, für 2019 wieder Karten für den Grünen Hügel zu bekommen. Ich danke meiner Gattin, die kein ausgesprochener Wagner-Fan ist, dass sie mich begleitet. Und für euch da draußen: Ich bin für Karten immer empfänglich.