Fujifilm macht Apple Konkurrenz und treibt durch künstliche Verknappung die Erwartungen hoch und das nervt. Bevor Tim Cook die Logistik bei Apple übernommen hatte, mussten die Kunden lange, lange auf die Apple Produkte warten. Vielleicht sollte Tim Cook bei Fujifilm einsteigen.

Im Februar 2024 habe ich zum Verkaufsstart die neue Fujifilm X100VI bestellt, in silber. Ich habe die vorherigen Modelle und bin mit dieser Reportagekamera absolut zufrieden, so dass ich in das verbesserte Nachfolgemodell investieren möchte. Gesagt, getan und bei Foto Erhardt bestellt und mit der Bestellung kam die Mail, dass die Kamera Lieferschwierigkeiten hat. Das kannte ich schon vom Vorgängermodell, hatte aber das Glück, dass ich damals bei der ersten Lieferung aus Japan dabei war. Das Glück hat mich verlassen, denn seit Februar warte ich bisher vergeblich auf eine Lieferbestätigung.
Fujifilm sei überrascht von der enormen Nachfrage. Quatsch, sie waren unfähig bei der Produktion. Die X100V war ein riesiger Erfolg und das sollte auch für das Nachfolgemodell X100VI auch der Fall sein. Die Lieferprobleme bei der X100V führte ich darauf zurück, dass schon an dem Nachfolgemodell gearbeitet wurde. Nun ist der Nachfolger seit Februar da und wieder nix mit der Lieferung. Es kommt die Kamera wohl in homöopathischen Mengen nach Europa. Die Schwarzmarktpreise drehten ab und die Sonderedition der Kamera war sofort ausverkauft.
Es soll Lieferengpässe geben. Das ich nicht lache. In den Newsdiensten erklärte Fujifilm UK Manager Andreas Georghiades, dass Fujifilm aktuell 15.000 Einheiten der X100VI pro Monat produziert. Das ist ein Witz. Man wolle die Produktionskapazitäten erweitern. Blabla. Fujifilm sollte seinen Planer an die Luft setzen, denn Kundenzufriedenheit sieht anders aus. Es ist künstliche Verknappung, um den Preis von rund 1800 Euro hoch zu halten. Doch irgendwann platzt einen der Kragen und man storniert seine Bestellung. Vielleicht kehre ich zu Nikon zurück, vielleicht setze ich auf Sony oder wage mich an Leica heran. Es muss nicht Fujifilm sein, wenn die Herrschaften nicht liefern können oder wollen.
Die Entschuldigungsmail von Foto Erhardt auf meine Nachfrage nach dem Stand der Dinge sagt viel aus. „Wir bedauern sehr, dass wir Sie bislang noch nicht beliefern konnten und Sie noch weiter auf die Kamera warten müssen.
… Die Liefersituation ist und bleibt leider weiterhin angespannt. Die Warenzugänge erfolgen leider sporadisch und bis zuletzt ist unklar, welche Stückmengen uns erreichen werden. So lässt sich nicht abschätzen, wie viel mehr Zeit es brauchen wird, ehe wir Ihre Bestellung berücksichtigen können.
Wir stehen in konstantem Dialog mit Fuji als Hersteller und verfolgen die Entwicklung aufmerksam. … Die Liste der Vorbestellungen ist dynamisch, weil Kunden ihre Reservierung wieder lösen, sodass eine Aussage über eine Platzierung kaum weitere Rückschlüsse zulässt und selten länger als eine Stunde Gültigkeit hat“, so Ausschnitte aus der sehr freundlichen Mail vom Kundenservice von Foto Erhardt.
Also heißt es weiter warten. Schade, dass mein Zeitname Ungeduld ist.










