Gilbert Taylor ist im Alter von 99 Jahren auf der Isle of Wight gestorben. Die wenigsten Kinozuschauer werden Taylor kennen, haben aber sicherlich sein Werk gesehen. Gilbert Taylor war einer der wichtigsten britischen Kameramänner. Er stand bei unendlich vielen Filmen hinter der Kamera, wie zum Beispiel bei den Beatles-Klassiker Yeah, Yeah, Yeah – A Hard Day’s Night.
Er begann in der Branche in den 20er Jahren beim Stummfilm. Später er drehte mit vielen wichtigen Filmgöttern wie Alfred Hitchcock (Frenzy), Roman Polanski (Macbeth), Richard Donner (Das Omen) und John Badham (Dracula). Und er schuf für George Lucas die gewaltigen Bilder zu Krieg der Sterne und prägte sich in mein Filmgedächtnis ein. Für mich war seine absolute Meisterleistung die Zusammenarbeit mit Regie-Guru Stanley Kubrick für Dr. Seltsam oder wie ich lernte, die Bombe zu lieben . Die Kriegskamera in diesem Film ist einmalig. Hier konnte Gilbert sein Wissen als Kameramann aus dem Zweiten Weltkrieg einbringen. Er filmte den Abwurf britischer Bomben auf deutsche Städte, um den Erfolg der Angriffe zu dokumentieren.
Wie ein kleines Kind freue ich mich jedes Mal, wenn ich höre, dass Bob Dylan ein neues Album veröffentlichen wird. Dieses Mal wird es am 27. August so weit sein. Wir Fans bekommen die zehnte Ausgabe der Bootleg Serie zu hören. Und für dieses kleine Jubiläum hat sich Schlizohr Bob etwas besonderes einfallen lassen: Another Self Portrait
Es handelt sich um Outtakes und Demos aus der Country- und Schlagerzeit des Meisters. Als 1970 das ein Doppelalbum Self Portrait auf den Markt kam, fiel es bei Fans und Kritikern komplett durch. Was sollte dieses Zeug? Abgedroschene Schlager von Dylan. Das wollten seine Fans nicht hören.
Erst Jahre später erkannte man wie wichtig dieses Album war. Es zeigte den Übergang vom Protest zu Kommerz, der sich in der Rock- und Popwelt vollzog. Der Individualismus wurde aufgegeben und der Mainstream eroberte sich seinen Platz.
Mit der Veröffentlichung von Another Self Portrait wird diese Diskussion wieder aufflammen. Noch heute ist auf Self Portrait eines der ungeliebten Dylan-Alben. Mal sehen, was die Bootleg Serie jetzt bringt.
Schade, dass nicht alle Songs, die Dylan gemeinsam mit George Harrison aufgenommen hat, jetzt veröffentlicht werden. Es gab wunderbare Nashville-Sessions, die illegal die Runde machen. Was mich aber besonders reizt, ist eine frühe Demo des Meisterwerks When I Paint My Masterpiece. Zudem wird endlich das Konzert von Bob Dylan & the Band auf der Isle of Wight vom 31. August 1969 komplett legal veröffentlicht. Hoffentlich wurde der Sound gegenüber den Bootlegs überarbeitet. Das Album enthält Songs aus der Ära Nashville Skyline, Self Portrait und New Morning. Am 27. August wissen wir mehr, das Album wird in zwei Versionen erscheinen. Als Doppel-CD Another Self Portrait 1969-1971: Bootleg Series 10 und als vierfach CD Another Self Portrait 1969-1971: Bootleg Series 10– ach ja eine Vinyl-Ausgabe Another Self Portrait 1969-1971: Bootleg Series 10 [Vinyl LP] gibt es auch. Übrigens, wenn ich mir etwas wünschten dürfte, dann die kompletten The Basement Tapes in hörbarer Aufmachung.
Hier aber schon mal die von Columbia veröffentlichte Trackliste des Albums:
CD 1
1. „Went to See the Gypsy“ (demo)
2 „In Search of Little Sadie“ (without overdubs, Self Portrait)
3. „Pretty Saro“ (unreleased, Self Portrait)
4. „Alberta #3“ (alternate version, Self Portrait)
5. „Spanish Is the Loving Tongue“ (unreleased, Self Portrait)
6. „Annie’s Going to Sing Her Song“ (unreleased, Self Portrait)
7. „Time Passes Slowly #1“ (alternate version, New Morning)
8. „Only a Hobo“ (unreleased, Greatest Hits II)
9. „Minstrel Boy“ (unreleased, The Basement Tapes)
10. „I Threw It All Away“ (alternate version, Nashville Skyline)
11. „Railroad Bill“ (unreleased, Self Portrait)
12. „Thirsty Boots“ (unreleased, Self Portrait)
13. „This Evening So Soon“ (unreleased, Self Portrait)
14. „These Hands“ (unreleased, Self Portrait)
15. „Little Sadie“ (without overdubs, Self Portrait)
16. „House Carpenter“ (unreleased, Self Portrait)
17. „All the Tired Horses“ (without overdubs, Self Portrait)
CD 2
1. „If Not For You“ (alternate version, New Morning)
2. „Wallflower“ (alternate version, 1971)
3. „Wigwam“ (original version without overdubs, Self Portrait)
4. „Days of ’49“ (original version without overdubs, Self Portrait)
5. „Working on a Guru“ (unreleased, New Morning)
6. „Country Pie“ (alternate version, Nashville Skyline)
7. „I’ll Be Your Baby Tonight“ (Live With the Band, Isle Of Wight 1969)
8. „Highway 61 Revisited“ (Live With the Band, Isle Of Wight 1969)
9. „Copper Kettle“ (without overdubs, Self Portrait)
10. „Bring Me a Little Water“ (unreleased, New Morning)
11. „Sign on the Window“ (with orchestral overdubs, New Morning)
12. „Tattle O’Day“ (unreleased, Self Portrait)
13. „If Dogs Run Free“ (alternate version, New Morning)
14. „New Morning“ (with horn section overdubs, New Morning)
15. „Went to See the Gypsy“ (alternate version, New Morning)
16. „Belle Isle“ (without overdubs, Self Portrait)
17. „Time Passes Slowly #2“ (alternate version, New Morning)
18. „When I Paint My Masterpiece“ (demo)
Die vierfach-CD enthält das Konzert und eine Version von Self Portrait samt umfangreichen Buch.
Bob Dylan & the Band at Isle of Wight – August 31st, 1969
1. „She Belongs to Me“
2. „I Threw It All Away“
3. „Maggie’s Farm“
4. „Wild Mountain Thyme“
5. „It Ain’t Me, Babe“
6. „To Ramona“/“Mr. Tambourine Man“
7. „I Dreamed I Saw St. Augustine“
8. „Lay Lady Lay“
9. „Highway 61 Revisited“
10. „One Too Many Mornings“
11. „I Pity the Poor Immigrant“
12. „Like a Rolling Stone“
13. „I’ll Be Your Baby Tonight“
14. „Quinn the Eskimo (The Mighty Quinn)“
15. „Minstrel Boy“
16. „Rainy Day Women #12 & 35“
Durch Zufall bin ich auf eine für mich schöne Nachricht gestoßen: Emerson, Lake & Palmer sind wieder vereint. Damit ist eine Band meiner Jugend wieder live zu sehen und wenn sich die elenden Streithähne Keith Emerson, Greg Lake und Carl Palmer wieder vertragen, kommt sicherlich auch eine CD und DVD. Die Soloprojekte der Herren waren nicht so doll und so ist es nun an der Zeit mal wieder Geld zu verdienen. Es müssen Leute wie mich gemolken werden, die immer noch am Art-Rock-Tropf hängen.
Die alten Herren spielen am 25. Juli 2010 als Headliner des „High Voltage Festival“, eines neuen Klassikrock-Events in London. Die neue Website der Band sagt noch nichts aus. Auf der Website ist außer einem Nachruf auf den ersten Manager der Band Dee Anthony noch nichts zu finden. Anthony starb im Alter von 83. Jahren und verhalf vielen Musiker zum Durchbruch, darunter Joe Cocker, Jethro Tull oder Ten Years After und Traffic.
ELP waren mit ihrem Bombastrock für mich die Größten. Genesis waren wegweisend, Yes virtuos, doch ELP machten richtig den dicken Maxe. Nur noch King Crimson um Robert Fripp waren noch einen Tick besser und elitärer. Doch nach und nach lief der Rockdino sich tot. Der Punk versetzte der Band den Todesstoß. Dann begann die Leichenfledderei. So genannte offizielle Bootlegs wurden veröffentlicht, seltsame Live-Platten kamen in den Umlauf und wer hinhörte, musste (leider) feststellen: Goldkelchen Greg Lake hat Probleme mit der Stimme. Sei es drum. Ich bin gespannt, was ELP wieder bringen: 40 Jahre nach dem Kanonenknall des Isle of Wight-Festivals will es die Altmännerband noch mal wissen.