Posts Tagged ‘Instragram’

App-Empfehlung: Hyperlapse

7. September 2014

Ich liebe ja Zeitraffer-Aufnahmen. Sie erinnern mich immer an frühe Stummfilme, wenn die Schauspieler sich aufgrund der unterschiedlichen Abspielgeschwindigkeit schnell bewegen. Immer wieder greife ich auf verschiedene Tools zurück und spiele mit ihnen herum. Im Moment experimentiere ich, wie viele andere auch, mit dem neuen Werkzeug von Instagram: Hyperlapse

Das Icon von Hyperlapse

Das Icon von Hyperlapse

Hyperlapse macht mir im Moment riesigen Spaß. Zusammen mit meinen Kindern haben wir am iPhone verschiedene Szenen ausprobiert. Wir haben das iPhone an die Windschutzscheibe ans Auto geklemmt und sind durch die Gegend zum Einkaufen gefahren. Das Ergebnis kann sich sehen lassen. Wir haben zwei Filme erstellt und sie mit dem Google YouTube Editor zusammengeschnitten und mit Stock-Musik von Youtube unterlegt. Alle die Tools sind kostenlos. Was ist das für eine Welt, in der wir leben? Noch vor ein paar Jahren hätten diese Werkzeuge richtig Geld gekostet.


Die Bedienung ist denkbar einfach, als ob Hyperlapse ein Apple Tool wäre. Es gibt nur einen Button. Dann startet die Aufnahme. Hyperlapse bietet uns zwei Möglichkeiten: entweder eine Zeitraffer-Aufnahme oder eine Art Steadycam-Aufnahme. Die Bildstabilisierungsfunktion ist leistungsfähig. Sehr gut ist auch, dass man das Video dann auf dem Smartphone abspeichern kann. Oder gleich in soziale Netzwerke hochladen. Wir erinnern uns: Instragram gehört zu Facebook.
Es stehen verschiedene Geschwindigkeiten zur Verfügung. Wer 1 einstellt, erhält eine Steadycam-Aufnahme, die kaum Wünsche offen lässt. Ich habe viele Steadycam-Stative ausprobiert und einige sogar gekauft. Die lass ich alle zu Hause. Die eingebaute Steadycam-Funktion ist der Hammer. Steadycam nutzt die gyroskopische Technik des iPhones. Trotz Wackelei kommt am Ende ein ruhiges Bild heraus. Weitere Geschwindigkeiten sind 2, 4, 6, 8, 10 und 12 und die höher die Zahl, desto mehr wird die Zeit gerafft.
Übrigens, Hyperlapse gibt es im Moment nur für iOS. Android soll irgendwann folgen. Und für Windows Phone? Ach, lassen wir das. Was ist das Windows Phone? Und wehe ich sehe einen, der sein iPhone falsch hält und damit dem VVS infiziert ist.

App-Empfehlung: Shuttersong – Fotos mit Ton

25. September 2013

shuttersongs1

Ich liebe derzeit das Experimentieren mit Video-Apps wie Instagram (Facebook) oder Vine (Twitter). Die Welt von Fotos geht langsam in eine Welt der bewegten Bilder über. Das gefällt mir sehr gut, denn das alte Schlagwort Multimedia wird mit Leben erfüllt. In eine ähnliche Richtung geht die neue, kostenlose App Shuttersong.

Mit Shuttersong kann ich ein digitales Foto mit bis zu 15 Sekunden Ton verbinden. Wie normales Fotografieren fängt Shuttersong Momente ein. Dazu gibt es die üblichen Verfremdungsfilter. Aber durch die zusätzliche Stimmansage, Geräuschkulisse oder Musik entstehen neue Kreationen, die jeder intuitiv teilen kann. Shuttersong ist kostenlos im Apple Appstore erhältlich und soll ab Herbst auch als Android-Version verfügbar sein. Das Symbol der App ist eine Meerjungfrau namens Melody.

Der Hersteller sieht enorme Einsatzmöglichkeiten: das Lachen eines Kleinkindes einfangen, Selbstportraits mit Nachricht verschicken, Bands bei Live-Auftritten aufnehmen oder den Siegesjubel bei Sportevents. Alternativ kann man der Kreativität auf die Sprünge helfen, indem der User ganz einfach Musik aus bestehenden Playlists oder gesprochene Nachrichten zu Fotos hinzufügt. Die GEMA ist in diesem Moment gerade tot umgefallen.

Screenshot von einer meiner Aufnahmen.

Screenshot von einer meiner Aufnahmen.

Diese Fotos können entweder mit der Shuttersong-App selbst erstellte Bilder sein, oder vorhandene Bilder aus der Fotobibliothek, aus Instagram oder dem Internet. Shuttersongs zu erstellen und zu teilen ist einfach und intuitiv, so dass die Benutzeroberfläche der App ganz ohne Worte auskommt. Ab sofort können Shuttersongs via Twitter, Facebook, Tumblr, Email und SMS geteilt werden. In Kürze sollen weitere Soziale Netzwerke hinzu kommen.

Die intuitive Benutzeroberfläche von Shuttersong wurde übrigens von Carbone Smolan konzipiert und entworfen und verzichtet vollkommen auf Worte. Wer dennoch Hilfe braucht, dem stehen Videos in einem YouTube-Kanal zur Verfügung. Das Team von Find & Form entwickelte die App.

Interessant wird die GEMA-Problematik, die der US-amerikanische Hersteller wohl so nicht kennt. Anders als YouTube gibt es keinen Content-Filter. Es ist so möglich, urheberrechtlich geschützes Material zu verwenden und zu verbreiten. Gehostet wird das Shuttersong-Material auf den Servern von Shuttersong. Damit müssen die Juristen urteilen, ob Shuttersong haftbar ist oder nicht. Shuttersongs kann man nicht nur in der App selbst, sondern auch mit einem Webbrowser ansehen.

Die Cloud bekommt den BigBrotherAwards 2012

17. April 2012

Der BigBrotherAwards 2012 wird Wasser auf die Mühlen der Gegner des Cloud Computings sein. Ich bereite gerade ein Seminar zum Thema Cloud vor und sammle Argumente für und gegen die digitale Wolke. Und mit dem BigBrotherAwards 2012, der am 15. April 2012 verliehen wurde, haben die Wolkengegner sicherlich ein paar Argumente mehr.

Seit dem Jahr 2000 werden in Deutschland die BigBrotherAwards an Firmen, Organisationen und Personen verliehen, die die Privatsphäre von Menschen beeinträchtigen oder persönliche Daten Dritten zugänglich machen. Die deutschen Jury besteht aus Vertretern der Organisationen FoeBuD e.V., Deutsche Vereinigung für Datenschutz (DVD), Forum InformatikerInnen für Frieden und gesellschaftliche Verantwortung (FIfF), Förderverein Informationstechnik und Gesellschaft (Fitug), Chaos Computer Club (CCC), Humanistische Union (HU) und die Internationale Liga für Menschenrechte (ILMR) an.

Der BigBrotherAward in der Kategorie Kommunikation geht an die Cloud als Trend, Nutzern die Kontrolle über ihre Daten zu entziehen. Wer Adressbücher und Fotos – und damit die Daten anderer Menschen – oder Archive, Vertriebsinfos und Firmeninterna unverschlüsselt in die Cloud verlagert, handelt mindestens fahrlässig, so die Laudatoren des BigBrotherAwards. Fast alle Cloud-Anbieter sind amerikanische Firmen – und die sind laut Foreign Intelligence Surveillance Act verpflichtet, US-Behörden Zugriff auf alle Daten in der Cloud zu geben, auch wenn sich die Rechnerparks auf europäischem Boden befinden. Das 2008 vom Bundesverfassungsgericht postulierte Grundrecht auf Gewährleistung der Vertraulichkeit und Integrität informationstechnischer Systeme wird damit eklatant verletzt, so die Begründung des BigBrotherAwards. Die ausführliche Begründung gibt es hier zu lesen.

Beim Thema Cloud schlagen die Emotionen hoch. Der Cloud-Anbieter Dropbox zum Beispiel spart schlicht Speicherplatz, indem er die Hashwerte der Dateien der Nutzer vergleicht – und wenn der gleich ist, die Datei nur einmal abspeichert, auch wenn sie vielen Nutzerinnen „gehört“. Dropbox versprach Nutzern eine sichere Verschlüsselung, doch tatsächlich hat Dropbox den Generalschlüssel. Auch meine Lieblingsfirma Apple kann verschlüsselte iCloud-Daten einsehen und behält sich in den Nutzungsbedingungen vor, die Daten zu entschlüsseln und weiterzugeben, wenn sie es für „angemessen“ halten.

Google, Amazon, Facebook etc. haben noch einen anderen wichtigen Grund: Ihre Dienste sind „gratis“ und finanzieren sich durch Werbung. Und um die Werbung auf die Nutzer kontextabhängig abzustimmen, müssen die Firmen deren Inhalte lesen können. Facbook kaufte vor kurzem Instragram wegen der Cloud-Fotos und den Daten möglicher Neukunden.

Warum aber lassen sich so viele Menschen und Firmen auf das Cloud-Computing ein? Wahrscheinlich weil es gratis und furchtbar praktisch ist. „Bei der Wahl zwischen kurzfristigem ökonomischen Vorteil und einem langfristigen abstrakten Wert wie der Privatsphäre zieht der abstrakte Wert fast immer den Kürzeren“ urteilt der BigBrotherAward.

Übrigens, dieser Beitrag wurde mithilfe des Cloud-Dienstes WordPress und der Cloud-Textverarbeitung Google docs geschrieben.