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Persönliche Gedanken zum 80. Geburtstag von Bob Dylan

24. Mai 2021

His Bobness, der Meister feiert heute seinen 80. Geburtstag. Alles Gute Bob Dylan. Genieße deinen Ehrentag trotz Corona und bleib gesund. May you Star forever Young!

Was wurde nicht alles über ihn geschrieben, analysiert, zerlegt, diskutiert, philosophiert, verflucht, verdammt und Hosianna gerufen. Kein anderer Musiker wurde so sehr zerpflückt und jedes Wort auf die Goldwaage gelegt, dabei ist er doch nur ein einfacher „Song and Dance-Man“, wie auf der berühmten SF-Pressekonferenz verlauten ließ. Eine Aufnahme davon als Picture Disc hängt in meiner Küche.

Hey Zimmy, alles Gute zum Geburtstag dem Song and Dance-Man.

Und was soll ich noch schreiben, was ich noch nicht geschrieben habe? Seine Musik ist tadellos und je nach Gemütslage höre ich meinen Dylan. Im Moment sind es die Bootleg-Aufnahmen von 16. und 17. November 1993 im New Yorker Supper Club. Im Grunde waren es die besseren MTV Unplugged-Aufnahmen: Starke Shows vor kleinem Publikum – Dylan perfekt bei Stimme.

Da wir noch immer auf die offizielle Veröffentlichung der Supper Club-Aufnahmen warten müssen, kam mir meine Idee für diesen Geburtstagspost. Es wäre schön, wenn wir Dylan nicht etwas schenken würden, sondern wenn er uns endlich diese Aufnahmen offiziell freigeben würde.
Das erste Mal hörte ich von den vier Konzerten im kleinen Raum (zwei Shows an je zwei Tagen) im Jahre 1995. Damals lange vor dem Internet war es schwer an Infos über den Star heranzukommen. Ich sammelte Schnipsel aus Zeitungen und Zeitschriften und hortete sie in dicken Ordnern. Informationen bekam man auf diese Weise erst im zeitlichen Verzug mit. Die Gatekeeper der Massenmedien hatten ihren Daumen darauf und die Nachrichtenhürde bei Dylan war zu dieser Zeit relativ hoch.

So hörte ich von den Supper Club-Aufnahmen erst relativ spät. Und das kam so: Das Computergeschäft meines Vertrauens war zu dieser Zeit 1995 der Gravis in München. Das war mein Mac-Dealer. Und ich kaufe eine CD-ROM mit dem Beatles Film A Hard Days Night als QuickTime Movie. Ich war ja stolzer Besitzer eines CD-ROM-Laufwerks und das wollte Multimedia-Futter. Und dann zog der Verkäufer unter der Ladentheke eine CD-ROM meines Helden hervor: Bob Dylan.. Highway 61 Interactive

Wow, auf dem Cover ein Bild des elektrischen Dylan u’nd der Meister ging 1995 neue Wege. CD-ROM, Multimedia – das war ja cool. Weniger cool war, dass die ganze Sache mir rund 130 Mark gekostet hatte, also rund 75 Euro. Was soll es, ich griff zu. Das Cover und der Begleittext versprachen viel:

„Erkunden Sie das legendäre Greenwich Village und entdecken Sie die Menschen, Orte und Ereignisse, die Bob Dylans Musik beeinflusst haben.
Schleichen Sie sich hinter die Kulissen von Bob Dylans 30-jährigem Jubiläumskonzert und treffen Sie sich mit den vielen Prominenten, die gekommen sind, um seine Musik zu feiern. Tausende von Fans und eine unvergleichliche Reihe von Stars kommen zusammen, um Bob Dylans mehr als 30 Jahre Musik zu feiern, und Sie haben Plätze in der ersten Reihe und einen Backstage-Pass! Blättern Sie durch ein interaktives Sammelalbum mit seltenen Fotos, Bildern und Erinnerungsstücken, die Bob Dylans Jugend und künstlerische Karriere nachzeichnen. Erleben Sie die Revolution, die in den Kaffeehäusern von Greenwich Village stattfand, mit alten Bob Dylan-Songs, Beat-Poesie und weiteren Video- und Audio-Leckerbissen. Entdecken Sie Ihre speziellen Freikarten für Bob Dylans berühmten Auftritt im Supper Cub von 1993. Schlendern Sie hinein, finden Sie Ihren reservierten Tisch und genießen Sie zwei exklusive Video-Performances. Seien Sie bei der Aufnahmesession von „Like a Rolling Stone“ dabei, vom ersten Take bis zum endgültigen Schnitt in einer virtuellen Nachbildung des Columbia-Aufnahmestudios von 1965.
Und so leckte ich Blut vom Supper Club-Konzert. Auf der Multimedia-CD-ROM waren die Songs One Too Many Mornings und Queen Jane Approximately. Und es war nicht nur Musik zu hören, sondern Dylan im Film mit der damaligen Begleitband Bucky Baxter (pedal steel guitar & electric slide guitar), John Jackson (guitar, banjo), Tony Garnier (bass) und Winston Watson (drums & percussion). Letzter amüsierte mich aufgrund seiner wippenden Frisur.

Die Aufnahmen gefielen mir und ich machte mich auf die Suche nach dem gesamten Konzert. Auf einer Schallplattenbörse wurde ich fündig. Die kompletten vier Auftritte auf einer Doppel-CD – für teuer Geld. YouTube mit der Gesamtfassung für umsonst war noch Tech-Fantasie.

Leider läuft die CD-ROM auf den heutigen System nicht mehr. Ich muss irgendwann einen musealen Rechner aus dem Archiv holen und die Multimedia-Eindrücke der 90er Jahre genießen. „Zu den Highlights gehören: Sieben vollständig navigierbare Umgebungen; eine interaktive Zeitleiste von Bob Dylans Karriere; eine vollständige Datenbank aller Bob Dylan-Alben, Songs, Texte und Liner Notes; eine bisher unveröffentlichte ‚elektronische‘ Version von ‚House of the Rising Sun‘; und Promi-Interviews mit den Stars des Konzerts zum 30-jährigen Jubiläum von Bob Dylan.“

Ich sage Danke Bob Dylan für deine Musik und deine Inspiration. Lass dich feiern und wir sehen uns bald wieder auf deine Never Ending Tour. Ich bin bereit Zimmy.

Apple Retail Store in München eröffnet

8. Dezember 2008

Mit großem Tamtam wurde am Samstag der erste deutsche Apple Retail Store eröffnet. Der Flagship Store liegt in der Rosenstraße, gleich beim Marienplatz, also in einer 1a-Lage.

Und Apple inszenierte wieder einen Rummel. Die ersten 2500 Besucher des Stores bekamen ein T-Shirt geschenkt. Ich kam leider erst am Nachmittag zum Store und hatte somit das Nachsehen. Blogger wie Kollege Richard Joerges berichteten, dass rund 4000 Leute auf Einlass warteten. Da auf dem Marienplatz zudem noch Christkindlmarkt ist, war es ein wahrer Menschenauflauf.

Der zweistöckige Store ist nach dem bekannten Apple-Schema aufgebaut. Helle Holztische mit dem Macs, iMacs, iPhones, iPods und Zubehör. Im Parterre die MacBooks, MacBook Pros und Mac Book Air sowie iPod und Co. Im ersten Stock zweimal eine Genius Bar und das Peripherie-Zeugs sowie die Kinderecke, in der sich Sohnemann auch gleich Colin McRae reinzog. Die gläserne Treppe durfte im Apple Store Deutschland nicht fehlen, obwohl die Gewerbeaufsicht ein Stahlgeländer vorschrieb. Ich habe schon einige Apple Stores gesehen, wie London (der erste in Europa), San Fransisco, LA und so war es keine super Überraschung mehr. Doch den Leuten hat es scheinbar gefallen. Ich habe ein Video gedreht und bei YouTube eingestellt, die den Ansturm auf den Store gut zeigt.

Sehr schön auch die Konkurrenz der Elektromärkte in München. In meiner Lokalzeitung, dem Münchner Merkur, inserierte der Media Markt mit den Worten „Wir begrüßen Apple mit den besten Preisen der Stadt“. Solch Marketing und Werbung gefällt mir, das hat Humor. Also, willkommen Apple Retail Store in München und Gravis im Tal macht wohl bald was anderes. 

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