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Frankenstein Junior – Phantastische Matinee am Sonntag, 10. November im Scala

7. November 2024

“Frankenstein Junior” (Originaltitel: “Young Frankenstein”) ist eine US-amerikanische Filmkomödie aus dem Jahr 1974, inszeniert von Mel Brooks. Der Film ist eine Parodie auf die klassischen Frankenstein-Filme der 1930er Jahre und gilt als Meilenstein des Comedy-Genres. Ich bespreche und zeige den Film im Scala Kino im Rahmen der phanatstischen Matinee am Sonntag, 10. November um 10:45 Uhr in urgeschnittener Fassung. Karten gibt es hier.

Der Kurzinhalt
Die Handlung dreht sich um Dr. Frederick Frankenstein, gespielt von Gene Wilder, der Enkel des berüchtigten Victor Frankenstein. Frederick, ein angesehener Neurochirurg, distanziert sich bewusst von den Experimenten seines Großvaters und betont die Aussprache seines Nachnamens als “Fronkensteen”. Nach dem Erhalt eines Testaments reist er nach Transsylvanien, wo er das Schloss seines Großvaters erbt. Dort trifft er auf den schrulligen Diener Igor (Marty Feldman), die charmante Assistentin Inga (Teri Garr) und die mysteriöse Haushälterin Frau Blücher (Cloris Leachman).

Trotz seiner anfänglichen Skepsis wird Frederick von den Aufzeichnungen seines Großvaters angezogen und beschließt, dessen Arbeit fortzusetzen. Es gelingt ihm, ein neues Monster (Peter Boyle) zum Leben zu erwecken. Was folgt, ist eine Reihe komischer Missgeschicke und Verwechslungen, die die Grenzen zwischen Horror und Humor verschwimmen lassen.

Meisterwerk
Mel Brooks gelingt es meisterhaft, den Stil und die Atmosphäre der Originalfilme einzufangen. Der Film wurde in Schwarz-Weiß gedreht, was die nostalgische Anmutung verstärkt. Die Verwendung originaler Requisiten aus den Universal-Frankenstein-Filmen und die detailgetreue Ausstattung tragen zur authentischen Stimmung bei.

Die schauspielerischen Leistungen sind herausragend. Gene Wilder überzeugt als innerlich zerrissener Wissenschaftler, der zwischen Vernunft und Wahnsinn schwankt. Marty Feldman liefert als Igor eine unvergessliche Performance mit seinem unverwechselbaren Humor und seinen bissigen Kommentaren. Die Chemie zwischen den Charakteren ist spürbar und trägt maßgeblich zur Komik des Films bei.

Tanzeinlage
Ein besonderes Highlight ist die ikonische Szene, in der Frederick und das Monster das Lied “Puttin’ on the Ritz” aufführen. Diese unerwartete Musical-Nummer ist ein Paradebeispiel für den absurden Humor des Films und bleibt dem Zuschauer nachhaltig im Gedächtnis.

Humorvolle Hommage
“Frankenstein Junior” ist mehr als nur eine Parodie; es ist eine liebevolle Hommage an das klassische Horrorkino. Der Film balanciert geschickt zwischen Respekt vor der Vorlage und satirischer Überspitzung. Die Dialoge sind pointiert, der Wortwitz scharf, und die visuelle Komik ist perfekt inszeniert.

Zeitloser Klassiker
“Frankenstein Junior” ist ein zeitloser Klassiker, der durch seine intelligente Komik und seine stilvolle Inszenierung besticht. Mel Brooks hat einen Film geschaffen, der sowohl Fans des Horrorgenres als auch Liebhaber von Komödien anspricht. Mit seinem einzigartigen Humor und den herausragenden schauspielerischen Leistungen ist dieser Film ein Muss für jeden Cineasten. Ich bespreche und zeige den Film im Scala Kino im Rahmen der phanatstischen Matinee am Sonntag, 10. November um 10:45 Uhr in urgeschnittener Fassung. Karten gibt es hier.

Die Nacht der reitenden Leichen (1972) – Rückblick auf meine Matinee

27. Oktober 2024

Mit diesem Film habe ich mich immer schwer getan, weil er zwar in kleinen Bereichen innovativ war, aber im Großen und Ganzen ein Schund ist. Die Nacht der reitenden Leichen stand im Mittelpunkt meiner phantastische Matinee im Scala Kino Fürstenfeldbruck und wurde von mir bewusst als Trash-Kino angekündigt.

Regisseur Amando de Ossorio schuf mit diesem Film das erste Werk einer vierteiligen Serie, die die untoten Templer-Ritter als unheimliche, reitende Leichen in den Mittelpunkt stellt. Die mystische und unheimliche Atmosphäre, die charakteristischen Zombies und der nihilistische Ton des Films prägten das Genre nachhaltig und haben bis heute eine bemerkenswerte Wirkung auf die Popkultur. Obwohl der Film einfach schlecht ist, hat er eine große Fanbase. Hier mein Vortrag:

Die visuelle Darstellung der untoten Templer-Ritter, die auf ihren Geisterpferden reiten, wurde zu einem ikonischen Bild des Horrorkinos. Die Kombination aus verrottenden Leichnamen in alten Ritterrüstungen und den durchdachten, düsteren Kamerafahrten erzeugte eine Atmosphäre der Bedrohung, die in den 1970er Jahren einzigartig war. Das Filmmaterial war für die damalige Zeit bemerkenswert düster und brutal und setzte Maßstäbe für spätere Exploitation- und Gore-Filme.

Die Kombination aus mittelalterlicher Mythologie und Untoten bot eine Grundlage für Horror, der sich von der bis dahin vorherrschenden Zombie-Darstellung abhob. Anders als die damals üblichen Menschenfresser-Zombies in Filmen wie George A. Romeros „Night of the Living Dead“ (1968) waren die reitenden Leichen von Ossorio untote Ritter mit einem übernatürlichen und okkulten Hintergrund, was dem Film eine besondere mystische und historische Tiefe verlieh.

Innovative Monster
Anstelle der üblichen Zombies präsentiert der Film intelligente, organisierte und mythologisch fundierte Kreaturen. Die Tempelritter haben eine eigene Hintergrundgeschichte, was ihnen Tiefe und Komplexität verleiht.

Langsamkeit als Horror-Element
Die langsame, aber unaufhaltsame Bewegung der Tempelritter erzeugt eine beklemmende Spannung. Dieses Stilmittel beeinflusste später viele Horrorfilme, in denen die Bedrohung nicht durch Schnelligkeit, sondern durch Unvermeidbarkeit dargestellt wird.

Geräuschbasierte Verfolgung
Die Blindheit der Tempelritter und ihre Abhängigkeit von Geräuschen fügen dem Genre eine neue Dimension hinzu. Dieses Konzept zwingt die Protagonisten zu stiller Bewegung und verstärkt die Spannung in den Verfolgungsszenen.

Populärkultur
In der Filmindustrie und der Popkultur sind die Templer-Zombies zu einem wiederkehrenden Motiv geworden. Besonders in der Darstellung von mittelalterlichem Horror und okkulten Themen findet man häufig Anleihen aus Ossorios Filmen. So hat der Film eine visuelle und thematische Grundlage für viele spätere Horrorfilme und sogar für Fantasy-Genres geschaffen. Die Vorstellung von untoten Rittern oder Kriegern wurde in vielen Filmen und Serien weiterentwickelt, etwa in der Serie „Game of Thrones“, in der die Weißen Wanderer (White Walkers) als untote Krieger eine ähnliche unheilvolle Bedrohung darstellen.

Die nächste Phantastische Matinee findet am Sonntag, 10. November um 10:45 Uhr im Scala Kino Fürstenfeldbruck statt. Wir besprechen und zeigen die Satire Frankenstein Junior von Mel Brooks. Karten gibt es hier.