Posts Tagged ‘Espresso’

Rotes Leder, feine Naht – warum meine Fat Boys von Herrausstatter Felbinger für mich mehr als nur Schuhe sind

5. Juni 2025

Es ist wieder etwas nasser und kälter geworden und so habe ich Gelegenheit meine Fat Boys wieder anzuziehen. Es sind handgefertigte Schuhe aus einer italienischen Manufaktur, die ich bei meinem Herrenausstatter Felbinger in Immenstadt erworben habe.

Ich habe die Fat Boys in rotem Leder genau in einer Größe bekommen. Solide Sohle, aber bequem beim Tragen. Die Schuhe kombinieren traditionelle Handwerkskunst mit modernem Design und mir gefallen sie sehr gut. Sie sind ideal für ein Übergangswetter und bei dem durchwachsenen Wetter trage ich sie gerne. Ich geb ja zu, ich habe einen Schuhtick.

Der Webshop von Klaus Felbinger entsteht gerade und die Schuhe werden dort dann auch verkauft. Als traditionsreicher Herrenausstatter bietet Felbinger ein umfassendes Sortiment, das neben Maßanzügen, Jacken und Accessoires auch hochwertige Schuhe umfasst. Laut einem Interview mit Klaus und Nico Felbinger gehört das Einkleiden „vom Schuh bis zum Hut“ zum Selbstverständnis des Hauses. Die Auswahl an Schuhen ist sorgfältig auf die übrige Kollektion abgestimmt und umfasst sowohl klassische als auch moderne Modelle. Ein besonderes Augenmerk liegt auf Qualität und Passform, um den individuellen Stil jedes Kunden zu unterstreichen.

Herrenmoden Felbinger in Immenstadt bietet eine sorgfältig ausgewählte Kollektion hochwertiger Herrenschuhe renommierter Marken an. Im Sortiment finden sich exklusive Herrenschuhe, insbesondere aus Italien, die für ihre Qualität und exzellente Verarbeitung bekannt sind. Die Auswahl umfasst dabei saisonale Modelle und Kleinserien von Marken, die in der Branche für ihre hochwertigen Materialien und handwerkliche Präzision geschätzt werden. Immer wieder bin ich gerne vor Ort und stöbere, fachsimple und lass mich bei einem guten Espresso beraten.

Klaus Felbinger legt großen Wert darauf, nur Lieferanten auszuwählen, die den hohen Ansprüchen an Passform, Qualität und modische Extravaganz entsprechen. Die Betonung liegt auf italienischen Herstellern und renommierten Marken aus dem Premiumsegment. Wer Wert auf exklusive und handverlesene Herrenschuhe legt, findet bei Felbinger eine Auswahl, die sowohl klassische Eleganz als auch aktuelle Trends abdeckt.

Espresso für unterwegs: Espressomaschine Outin nano

11. Mai 2024

Ich geb es zu, ich mag Espresso. Ich bin jetzt nicht der Typ, der überall mit seinem Kaffeebecher herumläuft und den Extrakt der braunen Bohne schlürft, aber für einen guten Espresso bin ich jederzeit zu haben.

So ist es kein Wunder, dass ich nach dem Aufwachen sofort die Siebträger anwerfe und mir einen guten Espresso gönne. Das ist für mich Luxus und Leben. Jetzt bin ich aber oft auf Reisen zu mehrtägigen Seminaren und Vorträgen. Dort gibt es keinen Kaffee gleich nach dem Aufstehen oder Kaffee ist Plörre. Ich will ja in meinem Zimmer sitzen, mich vorberieten und eben einen Espresso trinken. Ich will nicht mit dem Pyjama in die Rezeption oder Küche der Unterkunft schleichen und einen Espresso erbetteln, der übrigens in der Regel überteuert ist. Scheinbar ist Espresso eines der teueres Getränke der Welt in deutschen Hotelbetrieben.

Also war guter Rat teuer. Meinem Kollegen Thomas, ein erfolgreicher Foodblogger, ergeht es ebenso. Wir diskutierten den Kauf einer mobilen Espresso-Maschine und kamen beide nach unserer Recherche auf die Modelle von Outin. Er kaufte die Outin nano im langweiligen Grün, ich wagte Farbe und nahm Fuchsia. Freilich ersetzt das Ding keine Siebträger, aber es verrichtet unterwegs seine Arbeit. Die Kaffeemaschine mit Selbstaufheizend in 3-4 Minuten und bringt einen Druck von 20 Bar. Ich kann den Akku per USB-C Aufladen, was kein Problem ist, denn Technik hab ich bei meinen Reisen immer dabei. Ein Aufladen im Auto geht auch, nutze ich aber eher selten, weil ich kaum Auto fahre. Ich bevorzuge die Bahn. Wasser habe ich durch eine Trinkflasche immer dabei.

Ich kann Kaffee aus Kapseln und auch Kaffeepulver verwenden. Ich bin absolut kein Freund dieser Alu-Kapseln, aber meine Experimente mit eigenen Kaffeepulver waren eine Sauerei. So biss ich in den sauren Apfel und kaufte mir bei Amazon die spezielle Amazon-Variante von Espresso. Es gehen auch die Kapseln von Illy, Lavazza, Kimbo, Cafe Royal, L’OR, Jacobs und Nespresso, aber da bin ich von der Auswahl überfordert und habe mir erst einen Probepack der Amazon-Eigenmarke gekauft, um herauszufinden, was mir eigentlich schmeckt.

Also wenn Wasser (ich nehme 50 ml) und Kapsel in der Maschine sind, drücke ich ein Knöpfchen und los gehts. Die Maschine erhitzt das Wasser und extrahiert den Espresso automatisch mit nur einem Tastendruck. Der Hersteller hat unten eine vergrößerte Kaffeetasse aus Plastik angebracht. So könnte die Maschine beim Zubereiten des Espressos einfach auf dem Tisch stehen und ich hätte meine Hände frei. Aber die Plastiktasse finde ich einfach stillos. Ich verwende statt der sinnvollen Kaffeetasse aus Plastik lieber eine meine Espressotasse. Hie muss ich die Maschine im entscheidenden Augenblick über die Tasse halten. Das bekomme ich hin. Also einen, zwei oder drei Tassen Espresso am Morgen und der Tag ist mein Freund.

Espresso – ein Reiseführer des guten Geschmacks von Walter Vogel

13. Juni 2022

Morgens das Erste nach dem Aufwachen ist der Kuss an die beste Ehefrau und dann kommt der Ruf „Alexa, Steckdose Kaffee an“. Ich freue auf die erste Tasse frischen Bohnenkaffee am frühen Morgen. Bis ich soweit aufgestanden und fertig bin, ist die Siebträgermaschine aufgeheizt und ich bereite mir den ersten Espresso des Tages zu, ein tägliches, leibgewonnenes Ritual.

Schon lange plante ich eine Fotoserie zum Thema Espressobars, die heiligen Orte an denen das köstliche Getränk ausgeschenkt wird. Im Leica-Store München stieß ich dabei auf das Buch Espresso Cafe-Bars in Italien vom legendären deutschen Fotografen Walter Vogel, der vor Jahren diese Idee bereits in ein grandioses Buch umgesetzt hat. Es ist 1993 in der Edition Christian Brandstätter erschienen und widmet sich in großartigen Bildern der italienischen Kaffeekultur, die so dann und wann auch bei uns aufblitzt. Ich habe die erste Auflage des Buches besorgt.

Vogler hat eine Kaffeebar-Karte von Norden nach Süden Italiens in seinem Buch abgedruckt, quasi als Reiseführer des guten Geschmacks. Und er liefert die eindrucksvollen Bilder – alle in Schwarzweiß. Nur zur Klarstellung: Wir reden jetzt nicht von Starbucks oder San Francisco Coffee Bar, die sicherlich auch ihre Reize haben, sondern wir sprechen von den kleinen und großen Palästen des Genusses. Und wir reden auch nicht von den Hipstern, die als Barista verkleidet sind, sondern von den Helden der Bohne, die ihre Profession von Vater oder Mutter gelernt und verinnerlicht haben. Barista ist im Grunde die italienische Form des Barkeepers.

Der Düsseldorfer Walter Vogl, Jahrgang 1932, ist ein Meister seines Fachs. Er erhielt 1963 den World Press Photo Award und 2019 den Leica Hall of Fame Award. Sein Buch Espresso ist eine Reise in die Vergangenheit. Er erzählt von Zeiten als Kaffee etwas Besonderes war, die kleine Peitsche, die Belebung der Sinne, die zelebriert wird. In Vogels Buch werden Geschichten dieser Zeiten erzählt neben den historischen Fakten. Diese kann heute Wikipedia liefern, die Geschichten der italienischen Familien und ihrer Kunden aber nicht. Als ich das Buch genoss, erinnerte ich mich an die großen italienischen Geschichtenerzähler Visconti, Fellini, Pasolini oder Antonioni.

Sehr schön der Satz: „Die Maschine ist der produktionstechnische Mittelpunkt der Bar, der Barista der kommunikative.“ Sie sind Magier der Konzentration, die den ganzen Tag gleichbleibende Kaffeequalität produzieren. Beim Mahlen explodiert das Aroma und der Kaffee muss so schnell als möglich in die Maschine. Dann kommt das Aroma zur Geltung. Während ich diese Zeilen schreibe, genieße ich übrigens einen heißen Kaffee und genieße das Leben.

Von Luigi Colani bleibt ein Spielzeugauto und ne Tasse

17. September 2019

Luigi Colani wird für viele Ideen in Erinnerung bleiben. Autos, Flugzeuge, Haushaltsgeräte. Die Design-Welt trauert um den 91jährigen Stardesigner. Persönlich habe ich ein paar Erinnerungen an Colani, der den Mund immer zu voll nahm. Ich besuchte 2005 die Ausstellung in Karlsruhe und erwarb den Katalog mit dem schichten Titel „Das Gesamtwerk“. Ich war damals ziemlich beeindruckt von diesem streitbaren Designer im weißen Pulli. Aus Anlass seines Todes holte ich den Katalog aus meinen Archiv hervor und blätterte darin. 

Colani bei mir zu Hause.

Colani bei mir zu Hause.

Obwohl ich ja ein Apple Fanboy durch und durch bin und das Design von Dieter Rams und Sir Jonathan Ive verehre, staunte ich nicht schlecht als Luigi Lutz Colani 1993 für Vobis Windows-Rechner designte. Die Linie hieß Highscreen und ein paar Freude hatten sich so eine Maschine gekauft. Sie sah irgendwie organisch aus, nicht so kalt und technisch wie andere Windows-Dosen ihrer Zeit. Es gab von Highscreen Desktop-Rechner und Laptops mit einem typischen Colani-Design. Irgendwo hab ich mal ein Zitat von ihm gelesen in der Art: „Die Welt ist rund.“ Ich weiß nicht, ob die Rechner gut waren, aber sie sahen zumindest ungewöhnlich aus. 

Ich lernte als Schüler erstmals den Begriff Biodesign gehört zu haben und mochte diese Art. Unser Kunstlehrer hatte uns mit dieser Gedankenwelt vertraut gemacht. Colanis Einfälle erinnerte mich immer wieder an den Schweizer Künstler H.G. Giger, den ich ebenso gerne mag.

Als Nikon-Fotograf schaute ich voller Begeisterung auf die Kollegen, die sich eine Canon im Colani-Design geleistet haben. Die T90 war der Vorläufer der heutigen EOS-Serie und sah bedeutend besser aus als meine Nikon. Rückblickend war Colani damit ein Wegbereiter der moderne Fotografie. 

Als Brillenträger bin ich ziemlich langweilig, was mein Brillendesign angeht. Ich trage seit Jahren, Jahrzehnten die Clubmaster von Ray-Ban. Ich hätte nur einmal eine Ausnahme gemacht, als ich die Wing Commander auf einem Flohmarkt anprobierte. Die Sonnenbrille von Colani war eine Aviator-Design-Brille aus den 80ern mit geschwungenen Metallrahmen. Die hätte mir gefallen. Aber meine Gattin zeigte bei so viel organischen Brillendesign die rote Karte und so blieb ich also bei Ray-Ban. Colani kam mir nicht auf die Nase. 

Tja und dann hatte ich ne Zeitlang eine Colani-Maus. Ich konnte mich eigentlich nicht an die Maus gewöhnen, denn sie lang etwas ungewöhnlich in der Hand. Leider hab ich sie weggeworfen – schade eigentlich. 

Während ich diese Zeilen so in mein iPad tippe, trinke ich einen Kaffee. Und schlagartig wird mir bewusst, dass ich meinen Espresso aus einer Colani-Tasse trinke. Die habe ich mir mal bei der Metro aufgrund ihres Designs gekauft und sie ist nahezu täglich im Einsatz. Vielleicht würdige ich so, diesen einzigartigen Designer. 

Als ich K1 vom Tode Colanis erzählte, ging mein Kind in den Keller und kramte in seiner Spielzeugauto-Kiste. Er zog einen Colani-Truck hervor, der extrem stromlinienförmig geformt war. So wird Colani in unserer Familie in Erinnerung bleiben. Auch irgendwie traurig, dass einer der berühmtesten deutschen Designer mit einem Spielzeugauto und einer Kaffeetasse bei uns in Erinnerung bleibt. 

Veganes Menü – Respekt Michael Fell von den Egerner Höfen

6. Februar 2015

Der Februar hat gerade erst begonnen und schon jetzt steht mein Restauranttipp für den Monat Februar fest. Es sind die Egerner Höfe in Rottach-Egern am Tegernsee.
Leider hatte die Sterneküche in der Dichterstub’n geschlossen. So konnte ich die Speise des Michelin-Stern ausgezeichneten Gourmet-Restaurants in diesem Jahr noch nicht kosten. Ein Platz im Hubertusstüberl war allerdings noch zu haben. Das Hubertusstüberl ist ganz in der Tradition feiner alter, bayerischer Wirtshäuser. Meine Buchung erfolgte über den Twitter-Account der Egerner Höfe – so stelle ich mir übrigens Kommunikation in der Gastronomie 2.0 vor. Für meinen Kollegen Foodblogger Thomas Gerlach, meine Frau und mich reservierte ich einen Tisch.

Michael Fell zauberte ein veganes Gericht - köstlich.

Michael Fell zauberte ein veganes Gericht – köstlich.

Ganz so einfach wollten wir es aber Star-Koch Michael Fell nicht machen. Wir hatten Michael Fell schon einmal im Interview und sind begeistert von seinem Können. Da meine Gattin derzeit vegane Küche bevorzugt, meldete ich ein veganes Gericht an. Was wir bekamen, hatten wir in dieser Form nicht erwartet.


Meiner Frau wurde ein komplettes Menü angeboten – wunderbar handschriftlich geschrieben mit goldener Tinte. Für meinen Kollegen Thomas Gerlach und mich stand klar fest: Wir legen die Standard-Karte des Hubertusstüberls zur Seite und wählten auch das vegane Menü.

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Da wir uns ja in einem bayerischen Wirtshaus befinden, gab es eine kleine Aufmerksamkeit aus der Küche. Radischen, verschiedene Brote und Brotaufstriche wie Obatzda wurden zur Begrüßung serviert.

Rindertatar mit Schwarzbrot

Rindertatar mit Schwarzbrot

Vorweg – vielleicht als Ausgleich zum veganen Essen – bestellte ich mir schmackhaftes Rindertatar mit Schwarzbrot.

Weißer Tomatenschaum mit Ochsenherztomate

Weißer Tomatenschaum mit Ochsenherztomate

Das vegane Menü begann mit weißem Tomatenschaum mit Ochsenherztomate.

Gefüllte Spaghettini mit Fenchel in mediterranem Gemüsefond

Gefüllte Spaghettini mit Fenchel in mediterranem Gemüsefond

Weiter ging es mit gefüllten Spaghettini mit Fenchel in mediterranem Gemüsefond.

Gegrillter Senfkohl mit Couscous, Rosinen und Curry

Gegrillter Senfkohl mit Couscous, Rosinen und Curry

Gegrillter Senfkohl mit Couscous, Rosinen und Curry kam dann auf den Tisch.

Geschmorte Erdartischocken (Topinambur) mit Gnocchi und Perigord-Trüffel

Geschmorte Erdartischocken (Topinambur) mit Gnocchi und Perigord-Trüffel

Geschmorte Erdartischocken (Topinambur) mit Gnocchi und Perigord-Trüffel bildete den Abschluss des veganen Menüs. Der Preis des vorzüglichen Menüs für vier Gänge betrug 54 Euro.

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Zum Abschluss wählte die Gattin eine vegane Früchteplatte, während ich die Käseauswahl genoss.

Am Ende gab es noch einen Espresso

Am Ende gab es noch einen Espresso

Am Ende gab es noch einen Espresso.

Als Überraschung kam Michael Fell zu uns auf ein kleines Schwätzchen an den Tisch. Seit Juni 2011 ist der Sterne-Koch Michael Fell wieder am Park-Hotel Egerner Höfe und für mich ein Grund, immer wieder gerne dort zu essen.

Foodblogger Thomas Gerlach, Sternekoch Michael Fell und Matthias J. Lange.

Foodblogger Thomas Gerlach, Sternekoch Michael Fell und Matthias J. Lange.

Der nächste Termin bei den Egerner Höfen wird der Sylter Abend am 28. Februar sein. Unter dem Motto „Cusine, Champagne and Music“ werden die Gäste von den beiden Sterneköchen Holger Bodendorf (Landhaus Stricker, Sylt) und Michael Fell mit einem 6-Gang-Menü samt korrespondierendem Champagner von Laurent Perrier und Musik verwöhnt. Ich freu mich schon.