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Kaffeekultur im Wandel – auch bei mir

14. Oktober 2024

Ich mag Kaffee und ich mag Kaffeehäuser.Zeit also mal einen Blick auf die Kaffeekultur zu werfen, die sich hat sich von einem exotischen Getränk zu einem globalen Phänomen entwickelt hat, wobei Cafés als soziale und kulturelle Zentren fungieren. Bei uns im Dorf gibt gibt es kein klassisches Kaffeehaus, aber unsere Eisdiele verwöhnt mich mit Kaffeespezialitäten und ein Bäckereikunde von mir schult seine Mitarbeiterinnen immer wieder für den optimalen Kaffee. Und es ist ein Ritual in sozialen Netzwerken zum Tagesstart erst mal einen Kaffeepost abzusetzen.

Die Kaffeekultur hat sich über die Jahrhunderte stark gewandelt und ist heute ein fester Bestandteil unseres Alltags. Ursprünglich als exotisches Getränk aus dem Orient bekannt, hat sich Kaffee zu einem weltweiten Phänomen entwickelt. Cafés spielen dabei eine zentrale Rolle und sind mehr als nur Orte, um Kaffee zu trinken. Sie sind Treffpunkte, Arbeitsplätze und kulturelle Zentren.

In der modernen Gesellschaft ist Kaffee nicht nur ein Getränk, sondern ein Erlebnis. Die Art und Weise, wie wir Kaffee konsumieren, spiegelt oft unsere persönlichen Vorlieben und unseren Lebensstil wider. Von der Wahl der Bohnen bis zur Zubereitungsmethode gibt es unzählige Möglichkeiten, Kaffee zu genießen. Diese Vielfalt hat zur Entstehung einer reichen Kaffeekultur geführt, die ständig im Wandel ist. Bei mir zu Hause ist der Start der Siebträger ein festes Ritual und auch bei Reisen unterwegs habe ich meine mobile Kaffeemaschine dabei.

Wenn ich in Wien bin, genie0e ich Kaffee und Architektur. Der Einfluss der Kaffeekultur zeigt sich auch in der Architektur und dem Design von Cafés. Sie sind oft stilvoll eingerichtet und bieten eine einladende Atmosphäre, die zum Verweilen einlädt. Ob in der Stadt oder auf dem Land, Cafés sind Orte der Begegnung und des Austauschs, die das soziale Gefüge unserer Gesellschaft bereichern.

Geschichte der Cafés
Die Geschichte der Cafés reicht weit zurück und beginnt im 16. Jahrhundert im Nahen Osten. Damals entstanden die ersten Kaffeehäuser in Mekka und Kairo. Diese Orte waren nicht nur für den Kaffeegenuss bekannt, sondern auch für Diskussionen und den Austausch von Ideen.

Im 17. Jahrhundert erreichte die Kaffeekultur Europa. Das erste europäische Café eröffnete 1645 in Venedig. Bald darauf folgten weitere Städte wie London, Paris und Wien. Diese Cafés wurden schnell zu wichtigen Treffpunkten für Intellektuelle, Künstler und Geschäftsleute.

Im 18. und 19. Jahrhundert erlebten Cafés einen Aufschwung und wurden zu kulturellen Zentren. Sie boten Raum für politische Debatten und literarische Salons. Berühmte Persönlichkeiten wie Voltaire und Mozart waren regelmäßige Gäste in den Cafés ihrer Zeit.

Mit der Industrialisierung und dem Aufkommen der Massenproduktion wurde Kaffee für viele Menschen zugänglich. Dies führte zur Verbreitung von Cafés in Städten weltweit. Heute sind sie aus dem städtischen Leben nicht mehr wegzudenken und haben sich zu einem festen Bestandteil der urbanen Kultur entwickelt.

Veränderungen im Konsumverhalten
Das Konsumverhalten rund um Kaffee hat sich in den vergangenen Jahrzehnten stark verändert. Früher war Kaffee vor allem ein Morgenritual, doch heute wird er zu jeder Tageszeit genossen. Diese Entwicklung hat zu einer Vielzahl von neuen Kaffeevarianten und Zubereitungsmethoden geführt.
Ein wesentlicher Trend ist der individuelle Kaffeegenuss. Viele Menschen legen Wert auf die Herkunft und Qualität der Bohnen. Sie bevorzugen fair gehandelte und biologisch angebaute Produkte. Diese bewusste Auswahl spiegelt ein gestiegenes Umweltbewusstsein wider.

Ein weiterer Aspekt ist die Personalisierung des Kaffeegenusses. Kunden können in vielen Cafés ihre Getränke nach Belieben anpassen. Ob mit pflanzlicher Milch, speziellen Aromen oder verschiedenen Süßungsmitteln – die Möglichkeiten sind nahezu unbegrenzt.

Auch die Technologie hat das Konsumverhalten beeinflusst. Mit Apps und Online-Bestellungen wird der Kaffeekauf einfacher und schneller. Dies hat die Erwartungen der Kunden an Service und Qualität erhöht und die Konkurrenz unter den Cafés verstärkt.

Die soziale Funktion von Cafés
Cafés erfüllen eine wichtige soziale Funktion in der modernen Gesellschaft. Sie sind Orte der Begegnung, an denen Menschen zusammenkommen, um zu kommunizieren und sich auszutauschen. Diese Funktion macht sie zu einem wichtigen Bestandteil des städtischen Lebens.

In Cafés treffen sich Freunde, Kollegen und Familien, um gemeinsam Zeit zu verbringen. Sie bieten eine entspannte Atmosphäre, die Gespräche fördert und soziale Bindungen stärkt. Auch für Geschäftsleute sind Cafés beliebte Treffpunkte für informelle Meetings und Networking.
Aus den USA kam die Starbucks-Unkultur zu uns. Und auch ein Phänomen, dass viele Menschen mit ihrem Kaffeebecher durch die Gegend rennen.

Darüber hinaus sind Cafés oft Schauplätze für kulturelle Veranstaltungen. Lesungen, Konzerte und Kunstausstellungen finden hier regelmäßig statt und ziehen ein vielfältiges Publikum an. Diese Veranstaltungen tragen zur kulturellen Vielfalt und Lebendigkeit der Städte bei. Ich war neulich im Münchner Café Luitpold zu einer Lesung.

Für viele Menschen sind Cafés auch ein Rückzugsort. Sie bieten die Möglichkeit, dem Alltag zu entfliehen und in einer angenehmen Umgebung zu entspannen. Ob allein mit einem Buch oder in Gesellschaft – Cafés sind Orte, an denen man sich wohlfühlen kann.

Einfluss der Digitalisierung
Die Digitalisierung hat die Kaffeekultur und die Rolle von Cafés erheblich verändert. Mit der Verbreitung von Smartphones und mobilen Apps hat sich die Art und Weise, wie wir Kaffee konsumieren, weiterentwickelt. Kunden können heute bequem von unterwegs aus bestellen und bezahlen, was den Kaffeekauf effizienter macht.

Viele Cafés bieten inzwischen kostenloses WLAN an, was sie zu beliebten Arbeitsplätzen für Freiberufler und digitale Nomaden macht. Diese Entwicklung hat dazu geführt, dass Cafés nicht mehr nur Orte des sozialen Austauschs sind, sondern auch produktive Arbeitsumgebungen. Auch hier bin ich oft zu Hause, es ist für mich ein sogenannter dritter Ort zum Entspannen und Arbeiten. Kopfhörer auf und los geht es.

Cafés als kreative Räume
Cafés haben sich zu kreativen Räumen entwickelt, die Künstler, Schriftsteller und Denker anziehen. Sie bieten eine inspirierende Umgebung, die Kreativität und Innovation fördert. Diese Funktion macht sie zu einem wichtigen Bestandteil der kulturellen Landschaft.

Viele Cafés unterstützen lokale Künstler, indem sie ihre Werke ausstellen oder Veranstaltungen wie Lesungen und Workshops organisieren. Diese Aktivitäten schaffen eine Plattform für den kreativen Austausch und fördern die Kultur vor Ort.

Für Schriftsteller und andere Kreative sind Cafés oft ein Rückzugsort, an dem sie in Ruhe arbeiten können. Die entspannte Atmosphäre und das leise Summen der Gespräche bieten die perfekte Kulisse für kreative Prozesse. Hier entstehen oft neue Ideen und Projekte. Ich selbst hatte eine Lesung in unserer Eisdiele 2024 gemacht, um den verstorbenen Besitzer der Eisdiele Alberto bei uns im Dorf zu ehren.

Wie eine Eisdiele: Glenmorangie präsentiert A Tale of Ice Cream

10. Oktober 2024

Unsere Eisdiele schenkt keinen Alkohol aus, doch würde der neue Glenmorangie optisch wunderbar an diesen Ort passen. „A Tale of Ice Cream” heißt die neueste Edition der prämierten Serie von Glenmorangie. Süß, genussvoll und wunderbar cremig ist die Abfüllung von den Köstlichkeiten einer Eisdiele inspiriert. Diese limitierte Edition ist die fünfte Ausgabe der preisgekrönten „A Tale of…“-Serie der Highland Destillerie.

Das Bild der Eisdiele passt wunderbar. Wie einen gemischten Eisbecher, kombinierten Dr. Bill Lumsden und Gillian Macdonald Whisky aus Bourbonfässern erstmals mit Single Malt aus Fässern mit besonders hohem Vanillingehalt. Gemeinsam bringen diese beiden Reifungen die süßesten und cremigsten Aromen von Glenmorangie zur Geltung – in einer Kombination aus zartschmelzenden Noten von Pfirsich Melba, Zitronensorbet und Vanille. Sie werden von Aromen von Kokosflocken und Toffeesauce gekrönt.

Kombinationen
Seit mehr als 180 Jahren sind die Whisky-Schöpfer von Glenmorangie unendlich einfallsreich, köstliche Single Malts zu komponieren. Dr. Bill sagt: „In unserer Vorstellung träumten wir von einem Whisky, der an die besten Sorten einer edlen Eisdiele erinnert. Dazu verwendeten wir erstmals neue Eichenfässer, die speziell getoastet wurden, um mehr Vanillearomen zu erhalten. Ein Schluck Glenmorangie A Tale of Ice Crem mit Noten von Pfirsich Melba, Zitronensorbet und cremiger Vanille ist, als würde man den Löffel in ein Aromenkarussel tauchen!“ Die pastellfarbene Geschenkbox und das Etikett der neuen Edition erinnern mit seinen köstlichen Farben von Saucenschleiern, Texturen und Toppings an feinste Eisbecher luxuriöser Eisdielen.

Glenmorangie A Tale of Ice Cream ist für 85 Euro gibt es im Fachhandel erhältlich, solange der Vorrat reicht. Mal sehen, ob ich noch eine Flasche bekommen kann. Und dann stell ich zumindest die Verpackung in die örtliche Eisdiele.

Verkostungsnotiz
Glenmorangie A Tale of Ice Cream (46,0 Vol.% Alk.)
Farbe: Bronzefarben

An der Nase: Ein Feuerwerk an Aromen von Manuka-Honig, Zitronentoffee, Rosinenbrot, kandierten Orangenschalen, Pfirsich, Karamellbonbons und etwas Gewürz. Mit etwas Wasser zeigt sich der Duft von Vanillesauce, Kokosnuss und einer leichten Marzipan-Note.

Am Gaumen: Die Textur ist zähfließend, üppig und cremig. Ein kräftiger Schub an süßen und würzigen Aromen folgt, der an Brioche, Marzipan, Honigwabe, Weichtoffee, Zitronen-Sorbet und Kokosraspeln denken lässt. Gewürze wie Zimt, Ingwer, Muskatnuss und Gewürznelke wärmen den Mund.

Der Nachhall: Ein langanhaltender Nachgeschmack mit Anklängen kandierter Äpfel, süßem Popcorn und einer Anis-Note.

Erfolgreiche Lesung in der Eisdiele: Alberto – ein italienisches Herz in Maisach

21. Juli 2024

Gerne versuche ich mich ehrenamtlich auch bei meiner Wohnortgemeinde Maisach im oberbayerischen Landkreis Fürstenfeldbruck einzubringen. So arbeite ich beispielsweise im Arbeitskreis der Geschichte der Gemeinde Maisch gerne mit und darf auch das Layout des jährlich erschienenen Sammelbandes Meisaha erstellen. Ich halte es wichtig sich ehrenamtlich zu engagieren, um der Gemeinschaft etwas zurückzugeben.

Im vergangenen Jahr schrieb ich dort den Artikel Alberto – ein italienisches Herz in Maisach. Er handelt von Alberto Pontil, der Besitzer unserer Eisdiele in Maisach. Alberto verstarb 2022 und hätte dieser Tage seinen 58. Geburtstag begangen. Aus diesem Grund durfte ich eine Lesung in seiner Eisdiele durchführen, die heute von seiner Frau Romina und den beiden Kindern weitergeführt wird.

Etwa 25 Zuhörer sind erschienen und lauschten meiner Lesung. Der Betrieb der Eisdiele lief während meiner Lesung weiter, weshalb man in der Videoaufzeichnung auch das eine oder andere Kindergeschrei hört. So ist eben das Leben. Hier das Video von der Lesung.

Familie Pontil ist in Maisach besser bekannt als Alberto und Romina, die Inhaber des Eiscafés Alberto in Maisach. Die beiden stammen aus dem Cadore-Tal, das zur Gemeinde San Pietro in der Provinz Belluno gehört. Es ist die Gegend Italiens, in der die moderne Geschichte des Speiseeises in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts ihren Anfang fand. Sie gilt als die europäische Wiege des Speiseeises, sagte Alberto Pontil immer gerne. Denn von dort kommen rund zwei Drittel der 4000 Eisverkäufer in der Bundesrepublik. Ich zeige die Entwicklung der Eisdiele auf, die eine enorme regionale Bedeutung hat.

Das Heft Meisaha gibt es über die Gemeinde Maisach und lokalen Händlern zu beziehen.

Alberto – ein italienisches Herz in Maisach

16. Juli 2024

Ich freue mich sehr auf diesen Event. Zu Ehren von Alberto Pontil darf ich eine kleine Lesung am Dienstag, 16. Juli, um 19 Uhr in der Eisdiele Alberto in Maisach halten. Sie steht unter dem Titel Alberto – ein italienisches Herz in Maisach.

Alberto verstarb 2022 und die Gemeinde verlor einen guten Freund. Ich schrieb in der Zeitschrift Meisaha vom Arbeitskreis der Geschichte der Gemeinde Maisch im Landkreis Fürstenfeldbruck einen Artikel über diesen Unternehmer, Vater und Ehemann, der dieser Tage 58. Jahre alt geworden wäre. Um 19 Uhr werde ich diesen Artikel lesen.

Familie Pontil ist in Maisach besser bekannt als Alberto und Romina, die Inhaber des Eiscafés Alberto in Maisach. Die beiden stammen aus dem Cadore-Tal, das zur Gemeinde San Pietro in der Provinz Belluno gehört. Es ist die Gegend Italiens, in der die moderne Geschichte des Speiseeises in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts ihren Anfang fand. Sie gilt als die europäische Wiege des Speiseeises, sagte Alberto Pontil immer gerne. Denn von dort kommen rund zwei Drittel der 4000 Eisverkäufer in der Bundesrepublik. Ich zeige die Entwicklung der Eisdiele auf, die eine enorme regionale Bedeutung hat.
Veranstaltungsort ist das Eiscafe Alberto, Bahnhofstraße 16, in Maisach, Teilnahme kostenlos. Eis darf gerne gegessen werden.

Lesung der örtlichen Hobbygeschichtler Meisaha

17. Mai 2024

Ehrenamtlich engagierte ich mich zusammen mit anderen in einem Zusammenschluss von Geschichtsinteressierten zu unserer Wohnortgemeinde Maisach. Einmal im Jahr bringen wir im Advent die Publikation Meisaha heraus mit Artikeln zu historischen Themen über den Ort, ich darf dabei das Layout machen und auch Artikel beisteuern.

Und wir wollen als Hobbygeschichtler unsere Ergebnisse unters Volk bringen. Unsere Chefredakteurin Conny handelte mit der Gemeindebücherei eine Lesung aus, zu der 40 Interessierte erschienen. Ein großer Erfolg für eine kleine Gemeinde in Oberbayern.

Sieben Autoren, darunter auch ich, trugen ihre gekürzten Meisaha-Artikel vor und ernteten großen Applaus. Das Spektrum war enorm und bunt: Von der Frühgeschichte bis hin zur Geschichte mittelständischer Betriebe der Gegenwart.

Der eine oder andere Vortragende hatte geübt, um eine gute Show hinzubekommen. Vorgabe war, nicht länger als rund 10 Minuten. Eine Lesung war schon etwas ungewohnt für mich, einen bestehenden Text vorzutragen. Normalerweise spreche ich sehr viel freier bei meinen Vorträgen und Seminaren. Da war eine klassische Lesung schon eine andere Herausforderung. Einerseits den Text zu lesen, andererseits den Kontakt zu den Zuhörern aufrecht zu erhalten und nicht aus dem Fluss zu kommen. Obwohl wir alles Amateure sind, hat die Lesung sehr gut zu geklappt.

Einige lasen von ausgedruckten Texten vom Blatt, andere lasen direkt aus dem Meisaha-Heft vor und ich verwendete das iPad, um aufgrund meiner schlechten Augen die Schrift zu vergrößern. Meinen Artikel hatte ich vorher massiv gekürzt, damit ich die Zeitvorgaben in etwa einhalten kann. Zwei Vorträge habe ich mitgefilmt, um auch ein wenig Material für soziale Netzwerke zu haben. Es gibt eine Facebook-Seite von Meisaha. Die veraltete Website soll als nächstes Projekt angegangen werden.

Die Lesung
Unsere Chefredakteurin Conny Schader machte den Anfang und las die Historie der Firma Feicht in Maisach. Es ist eine traditionsreiche Schreinerei, die sich heute auf u.a. Küchen aus eigener Werkstatt spezialisiert hat.

Sehr viel persönlicher ging es bei Annemarie Karg zu. Sie berichtete von ihrer eigenen interessanten Familiengeschichte in Gernlinden, einem Ortsteil von Maisach. Ihr Artikel zeigte, wie schwer das damalige Leben war und welche Herausforderungen es zu bewältigen galt.

Einem Dauerthema im Ort widmete sich Helga Rueskäfer. Sie führte die Highlights der 80jährigen Geschichte des Maisacher Freibades aus, eines der schönsten Freibäder im Landkreis. Eine unendliche Geschichte war der Untertitel.

Über die Zeit der Befreiung von den Nationalsozialisten im Dorf berichtete Charly Muth. Anhand von zahlreichen Interviews mit Zeitzeugen war sein Thema 1945: Der Einmarsch der amerikanischen Truppen und die ersten Wochen nach der Besetzung. Die Lesung zeigte, welcher Schrecken der Zweite Weltkrieg war, wie verblendet einige ihrem Führer nachhingen und wie sehr die Zivilbevölkerung litt.

Auf die Suche nach Erdöl in der Gemeinde machte sich Stefan Schader. Seine Lesung hieß Texas in Maisach oder die Suche nach Erdöl und Erdgasvorkommen auf dem Gebiet der Gemeinde Maisach in den 1950er bis 1970er Jahren. Interessant, was es so alles in einer so kleinen Gemeinde gab. Aus Maisach ist nie Dallas geworden.

Ich widmete mich einem emotionalen Thema Alberto – ein italienisches Herz in Maisach. Alberto war der Besitzer der örtlichen Eisdiele, der an Krebs verstarb. Seine Frau und Kinder führen die Eisdiele weiter. Das Schicksal von Alberto zeigte, wie sehr ein ganzer Ort an seiner Eisdiele und seinen Betreibern hin.

In die Vorzeit versetzte uns Fritz Aneder mit seinem Artikel über spektakuläre Gräberfunde in Gernlinden. Unter einer Küche wurden Gräber entdeckt, ein guter Stoff für einen Horrorfilm.
Smalltalk und Netzwerken war anschließend angesagt. Wir konnten noch ein paar Meisaha-Hefte unters Volk bringen.

Exemplare gibt es weiterhin in der Gemeinde zu erwerben. Und weil das Ganze so gut gelaufen ist, haben wir für 2025 auch gleich einen Termin zu einer Lesung in der Gemeindebücherei festgelegt. Jetzt geht es aber an das Schreiben der Artikel für das Meisaha-Heft 2024.

Kondolenzbuch und Gottesdienst für Alberto

2. November 2022

Vergangene Woche verstarb überraschend Alberto, der Besitzer unserer Eisdiele in Maisach im Landkreis Fürstenfeldbruck. Ich hatte einen persönlichen Nachruf zu Alberto verfasst, weil es mir wichtig war. Inzwischen hat mir Albertos Schwester ein Foto von seinem Grab geschickt.

Alberto war so enorm bedeutend für unsere Gemeinde, denn er betrieb seit 26 Jahren zusammen mit seiner Frau Romina und seinen Kindern eine Eisdiele als einen wichtigen Ort der Kommunikation und er engagierte sich für seine zweite bayerische Heimat. Die Kinder – und nicht nur sie – liebten sein handgemachtes Eis. Zwei, drei Generationen pilgerten zu ihm und bestellten sich ihre Lieblingssorte und jeder hat seine persönliche Geschichte von Alberto.

Wie groß der Verlust ist, zeigt sich an den zahlreichen Kerzen und Blumen, die vor der Eisdiele in den vergangenen Tagen aufgestellt wurden. Täglich werden es mehr. Es ist nicht der Buckingham Palast, sondern nur eine einfache italienische Eisdiele, vor der die Maisacher Blumen, Kerzen und Umschläge zum Gedenken an Alberto niederlegten. So sehen wir, wie sehr er uns fehlt.

Daher haben der Kirchenchor, meine Frau und ich uns gemeinsam zwei Aktionen ausgedacht und privat organisiert: Zum einen gibt es am Sonntag, 6. November um 10:30 Uhr in der Kirche St. Vitus vom Kirchenchor einen Gedenkgottesdienst für Alberto.

Zum anderen legen wir ein Kondolenzbuch um 10 Uhr in der evangelischen Kirche in Maisach, dann um 10:15 Uhr in der katholischen Kirche in Maisach und nach dem Gottesdienst im Café Dafner neben der Eisdiele aus. Es ist bei uns in Maisach Marktsonntag und das Café hat den ganzen Sonntag geöffnet, so dass sich Maisacher in dieses Kondolenzbuch eintragen können. Danke an Familie Dafner, die spontan zugesagt hat. Wir alle finden es eine schöne Geste und wir hoffen, es stößt auf große Resonanz und Unterstützung. Wir werden dieses Buch dann nach Italien zu Albertos Familie schicken.

Also zusammengefasst:
Sonntag, 6. November 2022
10 Uhr Kondolenzbuch, evangelische Kirche Maisach
10:15 Uhr Kondolenzbuch, katholische Kirche St. Vitus Maisach
10:30 Uhr Gottesdienst für Alberto, katholische Kirche St, Vitus Maisach
Ab 11:30 Uhr Kondolenzbuch im Café Dafner beim Marktsonntag

Persönlicher Nachruf auf Alberto

26. Oktober 2022

Die Nachricht kam tief in der Nacht und wurde in der örtlichen Faceboook-Gruppe meiner Wohnortgemeinde gepostet: Alberto ist im Alter von 56 Jahren am 23. Oktober überraschend verstorben. Heute am Mittwoch, 26. Oktober 2022 wird er in seinem Heimatort San Pietro di Cadore beerdigt.

Für meinen oberbayerischen Wohnort Maisach im Landkreis Fürstenfeldbruck ist das ein schwerer Schlag, denn Alberto Pontil Ceste war ein wichtiger Mann. Er hatte keine politischen Ämter oder war Vorsitzender eines Vereins. Alberto betrieb mit seiner Frau Romina seit 1996 die Eisdiele bei uns in Maisach. Sohn Franco und Tochter Sidonia waren dabei, um den elterlichen Betrieb zu unterstützen. Und diese Eisdiele Alberto mit der großen Eiswaffel vor der Türe war und ist Kommunikationszentrum in unserem Dorf, ein freundlicher italienischer Ort der Begegnung. Man traf sich auf einen Espresso, aß ein Eis, probierte das selbstgemachte Tiramisu und kommentierte die aktuelle Nachrichtenlage. Kritisch sah er die Lage in seinem Heimatland.

2014 bei der WM war die Verzweiflung von Alberto groß. Italien ist raus.

Immer wieder öffnete er seine Eisdiele für Gruppen. Mal waren es Rentner, die sich regelmäßig trafen. Aber ich sah auch Gemeinderäte aller Parteien am Tisch diskutieren. 2014 veranstaltete er zu Fußball-WM ein kleines Public Viewing. Ich bin wirklich kein Fußballfan, aber war gerne dabei, wenn Deutschland spielte. Wir wurden Weltmeister. Italiens Fußball lag nach dem WM-Aus in Trümmern und so war auch die Laune von Alberto.

Jedes Kind in unserem Dorf kannte Alberto, denn er lud die Kindergartenkinder zur Besichtigung ein und am Ende gab es ein Eis für jeden. Das beste Kundenbindungsprogramm, was man sich vorstellen kann. Alberto baute Hürden ab. Aber der Unternehmer Alberto machte dies nicht nur aus Marketinggründen. Er machte es, weil es ihm ein Herzensanliegen war. Alberto war ein kleiner Mann mit großem, ganz großem Herzen.

Wir sprachen immer wieder über Steuern und die deutsche Bürokratie, in der Corona-Zeit informierten meine Frau und ich die Familie über die aktuellen Abstands- und Hygieneregeln und es entwickelte sich eine kleine Freundschaft. Es war für mich immer eine große Ehre, wenn ich in seinen Keller hinabsteigen durfte. Da war sein zweiter Arbeitsplatz, sein Heiligtum, sein Eislabor. Hier produzierte er sein hervorragendes Eis, aber hier experimentierte er auch immer mit neuen Eissorten. Immer wieder überraschte er seine großen und kleinen Kunden mit neuen Kreationen. Ich erinnere mich noch an Chai, an Kardamon mit Ingwer oder salziges Karamell. Als eher konservativer Eissortenesser war ich immer skeptisch, doch Alberto verstand sein Handwerk und wusste mit seinen Produkten zu überzeugen.

Alberto war auch Sportler, ein ehrgeiziger Rennradfahrer. Einmal überholte er mich auf dem Radweg nach Malching. Ich war flott auf meinen Elektrorad unterwegs, er zog mit seinem Rennrad deutlich schneller an mir vorbei, der italienische Blitz auf zwei Rädern. Getroffen haben wir uns wieder bei seiner Eisdiele auf einen Ratsch. Er erzählte mir von Steinpilzen, die er entdeckt hatte, mir aber natürlich den sagenumwogenen Ort nicht verraten wollte. Ein paar Tage später überreichte er mir einen Korb frischer Steinpilze – selbstlos und freundlich, wie es seine Art war.

Er hat nie verraten, wo die Steinpilze wachsen.

Im Sommer saß ich gerne im Außenbereich. Meist trank ich zwei Cappuccini, las im Amazon Kindle und ließ den Herrgott einen guten Mann sein. Alberto erzählte von seiner Heimat den Dolomiten, von der Natur und den Bergen. Nach der Renovierung seiner Eisdiele 2016 kam der Bergchor Coro Peralba ihm zu Ehren von den Dolomiten nach Maisach und gab ein Konzert.

Der Erlös ging an den Maisacher Kindergarten. Das Konzert begann mit der Europahymne „Freude schöner Götterfunken“, denn der stolze Italiener Alberto war ein überzeugter Europäer. Am Ende des Konzerts sang Alberto bei La Montanara mit. Ich hatte damals das Konzert als Erinnerung mitgeschnitten.

Einmal, nur einmal konnte ich Alberto richtig überraschen. Es war der 13. Juli 2016. Unter der großen Eistüte vor Albertos Eisdiele versammelten sich Kinder und Jugendliche. Alle hielten ein Smartphone in der Hand – und keine Eiswaffel. Es war der Einführungstag von Pokémon Go. In dem Spiel können die Jugendlichen virtuelle Fantasiewesen (Pokémon) fangen, entwickeln und in virtuellen Kämpfen gegeneinander antreten lassen. Um seine Energie aufzuladen braucht es sogenannte Pokéstops. Dies sind Orte, an denen Spieler virtuelle Gegenstände wie Pokébälle, Eier und Tränke erhalten. Und genau so ein Pokéstop ist bei der Eiswaffel von Alberto. Damit hatte Alberto nicht gerechnet.

Die Eiswaffel ist ein Pokestop.

Als Kunde, als Freund und als Zugezogener in ein bayerisches Dorf sag ich von ganzem Herzen Danke an Alberto Pontil Ceste. Und ich schließe mich den Worten des Bürgermeisters von Maisach Hans Seidl an: „Wir haben ihn alle sehr gemocht.“ Meine Familie vermisst dich, lieber Alberto, und wir wünschen Romina, Franco und Sidonia sowie der ganzen Familie viel Kraft.

Alberto und Romina in der Corona-Phase.

Bergchor Coro Peralba (Dolomiten) singt für 20 Jahre Eisdiele Alberto in Maisach

10. Juli 2016

Alberto und Romina nehmen den Dank der Maisacher entgegen.

Alberto und Romina nehmen den Dank der Maisacher entgegen.

Wenn das keine gelebte Integration ist! Seit 20 Jahren besteht die Eisdiele Alberto bei uns am Dorf in Maisach. Seit 20 Jahren kommen Groß und Klein zu Alberto und Romina aus den Dolomiten und genießen das köstliche Eis. Immer zu einem Schwätzchen aufgelegt, erfährt man hier den Klatsch und Tratsch aus unserem Dorf im Landkreis Fürstenfeldbruck. K1 und K2 lieben das Eis, wie schon Generationen von Kindern zuvor. Albert und Romina haben die Kinder unseres Dorfes aufwachsen sehen. Jetzt feierte die Eisdiele Alberto ihr 20jähriges Betriebsjubiläum und hatte sich für das Dorf eine besondere Überraschung ausgedacht. Der Bergchor Coro Peralba aus seiner Heimat den Dolomiten gab in der Pfarrkirche Maisach ein Chorkonzert.


Viele waren erschienen, auch meine Familie besuchte das Konzert und staunte, welch gute Stimmen aus den Dolomiten kommen. Der Bürgermeister dankte Alberto, es gab Blumen und Gedenkteller und alle freuten sich. Schön wars.
Den Erlös des Konzerts spendete Albert zu 100 Prozent den Maisacher Kindergärten – eine gute Investition in die Zukunft. Wenn es um Eis bei uns im Dorf geht, dann geht es um Alberto. Und wenn bei den warmen Temperaturen schaut die Familie gleich wieder auf ein Eis vorbei – und ich nehme noch einen Espresso dazu.

Ich habe mal das Konzert für YouTube mitgeschnitten und werde es Alberto als kleines Dankeschön auf DVD brennen.

https://youtu.be/pduNlvMHMOI%20

Interessante Idee: Selbstbedienung in Hamburger Eisdiele

31. August 2013

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Ein interessantes Konzept traf ich bei einem Besuch einer Eisdiele in Hamburg an. Ich kenne im Grunde nur Eisdielen, in denen ich Platz nehme und dann wird von einer freundlichen Bedienung meine Bestellung aufgenommen und später werden meine Eiswünsche an den Tisch gebracht.

Bei der Eisdiele hinter dem G+J-Verlag am Venushügel am Hohler Weg ist das nicht so. Ich bestelle mein Eis an der Theke. Der freundliche Herr stellt meine eiskalten Wünsche zusammen, reicht mir mein Eis und ich bezahle.

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“Ware selbst am Tresen abholen.” heißt es eindeutig an der Scheibe der Eisdiele. Anschließend suche ich mir in der Eisdiele innen oder außen einen Platz und genieße mein Eis. Schließlich räume ich mein leeres Glas und den Löffel auf einen Servierwagen. “Benutztes Geschirr bitte hier ablegen!” erinnern mich auch zahlreiche Hinweisschilder.

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Nun, die Eisdiele spart hier massiv Personalkosten und bindet die Kunden selbst ein. Hat sich dafür am Preis was getan? Die Eisbecher liegen zwischen 5 und 6,50 Euro – also im Rahmen und preiswert für die Lage in Hamburg.

Übrigens, das Eis hat hervorragend geschmeckt.

Falsche Servietten in Eisdielen

8. August 2008

Warum sind die Servietten in Eisdielen einfach nur schlecht? In Eisdielen werden mit dem leckeren Eis auch immer kleine Papierservietten gereicht. Diese sind in der Regel länglich, einmal gefaltet und mit dem Logo der Eisdiele bedruckt. So weit, so gut. Allerdings sind diese Servietten im praktischen Einsatz keinen Cent wert. Sie saugen nichts auf. Wer einmal Eis tropft, trüllt, sabbert, kleckert – oder was man noch so macht, der hat das Nachsehen. Seine Serviette ist nutzlos. Die verwischt das Eis zwar, das Papier saugt aber nichts auf. Der Schaden ist enorm. Wer mit Kindern zum Eisessen geht, kennt das Problem ganz gewiss. Er hat dann drei Möglichkeiten, nachdem das Eis im Kindergesicht verschmiert ist: Die einfachste: Vater lässt das Kind eben verschmiert, wie es eben ist und bekommt anschließend Ärger mit der Mutter, nach dem Motto „Hättest du nicht …“. Möglichkeit zwei, man überredet den Nachwuchs zum Gang auf die Toilette und wäscht da das Eis aus dem Gesicht. Die Folge ist in der Regel Schreierei. Oder die dritte Möglichkeit – und mit Abstand die schlimmste. Man kramt aus der Hosentasche ein Papiertaschentuch, feuchtet es etwas mit Spucke an und wischt das Eis aus dem Gesicht des Nachwuchses. Ekel und höhere Phonzahl beim Protest inklusive. Dazu hab ich keine Lust mehr! Also liebe Eisdielenbesitzer, schafft euch endlich richtige Servietten an, die etwas taugen. Dann geh ich um so lieber Eisessen und das mit der ganzen Familie.

Paperserviette in einer Eisdiele

Paperserviette in einer Eisdiele