Posts Tagged ‘Dominik Plangger’

Dominik Plangger live in Vintage Pub München 2025

6. Februar 2025

Ja, ich kenne den Künstler seit über 15 Jahren und seine Musik hat mich all die Jahre hindurch begleitet. Aber dieses Mal habe ich eine besondere Seite von Dominik Plangger erleben dürften. Anders als bisher auf großen Bühnen und Hallen mit zum Teil mehreren Hundert Zuschauern, habe ich den Südtiroler Musiker in einer Privatvorstellung im Münchner Vintage Pub von Mike Nagl genießen dürfen. Rund 60 Zuhörer waren in der engen Privatlocation als geschlossene Gesellschaft versammelt und lauschten der Darbietung.

Dominik Plangger stand auf einem kleinen Podest mit seiner Gitarre und seinem Liederheft und sang sich die Seele aus dem Leib. Es machte ihn sichtlich Spaß vor einem kleinem Kreis zu spielen. Dort konnte er wunderbar austesten, wie seine Anmerkungen zwischen seinen Songs ankamen und woran er noch arbeiten muss. Er spürte direkt, wie seine Erzählungen ankamen, wie er wo noch daran feilen musste und was zielsicher saß. Hier ist sein komplettes Konzert Teil 1 und Teil 2

Irgendwie fühlte ich mich in die Zeit der Singer-Songwriter versetzt. Mitte der sechziger Jahre gab es die Kaffeehaussänger in den USA. Die Musiker zogen von Café zu Café, sangen ein paar Songs und ließen den Hut herumgehen, bevor sie zum nächsten Aufritt eilten. So konnten sie Songs austesten, ob sie beim aufgeschlossenen Publikum ankommen. Es muss eine kreative interessante Zeit gewesen sein und diese Club-Atmosphäre kam in dem genialen Münchner Vintage Pub von Mike Nagl auf. Solche Orte gilt es zu bewahren und sei es auch nur als geschlossene Gesellschaft.

Dominik Plangger, der sonst mit seiner bezaubernden Frau auf der Bühne unterwegs ist, tauchte solo in das Publikum ein. Inzwischen hat er die Alben Ansichtshalber, Decennium, Hoffnungsstur und zuletzt Limes auf den Markt gebracht, er hat mit den großen der Szene wie Konstantin Wecker, Hannes Wader, Reinhard Mey und mehr gesungen und von ihnen gelernt. Welche Wirkung Musik haben kann, merkte man im Münchner Vintage Pub als Plangger die Klassiker „Heute hier, morgen da“ und „Gute Nacht Freunde“ anstimmte und der ganze Vintage Pub miteinstimmte.

Rechtzeitig vor 22 Uhr war die Show vorbei. Der Troubadour packte seine Gitarre ein, klappte sein Liederbuch zu und bereitete sich auf die weiteren Stationen seiner Tour vor. Daten gibt es auf der Website.

Konzert von Dominik Plangger im Wirtshaus im Schlachthof 2023

13. Februar 2023

Es tat gut, Dominik Plangger wieder mal Live und in Farbe zu sehen. Der Südtiroler Liedermacher präsentierte zusammen mit seiner Frau Claudia Fenzl im Münchner Wirtshaus im Schlachthof sein jüngstes Album ansichtshalber vor ausverkauften Plätzen. Es war nach zwei Jahren Corona ein Wiedersehen mit Freunden und es tat gut.

Ich kenne Dominik seit einigen Jahren. Auf der Wiese vor Kloster Banz war er 2011 Musiker bei den Songs an einem Sommerabend und ich durfte die Veranstaltung fotografisch dokumentieren. Der geniale Netzwerker Hans-Peter Niedermeier hatte den Kontakt hergestellt. Wir freundeten uns an und der Kontakt hat über die Jahre gehalten. Wenn es mir terminlich möglich war, dann besuche ich seine Konzerte und kann dies auch jedem anderen empfehlen, der ehrliche Musik mag: Ehrliche Musik von einem ehrlichen Typen. Ich habe später von der Hochzeit mit Claudia Fenzl gehört, habe nach der Geburt seiner bezaubernden Tochter ein langes Interview mit ihm geführt und auch während Corona ist meine Begeisterung für die Musik von Dominik Plangger nicht verloren gegangen.

In Corona-Zeiten gab er wie viele andere Musiker Wohnzimmerkonzerte. Das brachte zwar wenig Geld in die Familienkasse, dafür wuchs die Familie enger zusammen.

Aber jetzt ist Dominik Plangger wieder hungrig auf Tour zu gehen und wir als Publikum sind hungrig auf seine Lieder und seine Geschichten. Und nicht nur mir ging es so. Das Konzert im Münchner Schlachthof war restlos ausverkauft – ein Zeichen, dass trotz Pandemie die handgemachte Livemusik mit Gitarre und Geige einen enormen Stellenwert hat.

Ich mag das Wort Liedermacher nicht, weil es für mich zu sperrig klingt. Die Bezeichnungen Singer und Songwriter gefallen mir deutlich besser. Planggers Lieder handeln von Beziehungen, von Sehnsüchten, von seiner Heimat Südtirol, von Menschlichkeit und aktueller denn je: vom wertvollen Gut des Friedens.

So sitzt er auf der Bühne des Schlachthofs. Statt Mütze hat er einen Rolling Thunder Hut samt Feder auf dem Kopf. Blaue Jeans mit Hosenträger, Hemd mit Weste – er sieht den amerikanischen Folk-Sängern sehr ähnlich. Musikalisch ist er reifer geworden, vielleicht hat Corona sein Gitarrenspiel gefördert. Ich sitze in der ersten Reihe, schließe die Augen und genieße die Songs.

Zwischen den Liedern immer wieder kleine Geschichten, das Publikum hängt an seinen Lippen. Geschichten von Reisen nach Kanada wo es genauso aussieht wie in Südtirol, Geschichten von der Alm auf er drei Monate im Jahr Zeit verbringt oder eine nette Episode mit Wolfgang Ambros. Und wir können die Verliebtheit des Musikerpaares erleben. Immer wieder halten Dominik und Claudia Blickkontakt, er wirft ihr Komplimente zu und sie harmonieren auf der Schlachthof-Bühne wunderbar miteinander – menschlich und musikalisch.

Die Musiker spielen nicht nur die eigenen Songs. Die Lieder großer Vorbilder und Kollegen kommen auch zu Gehör: Georg Danzer, Warren Zevon und immer wieder Townes Van Zandt.

Und so gab es auch bei den Zugaben einen Überraschungsgast in Form von Mr Jones alias Jürgen Bichlmeier. Er ist meine persönliche Neuentdeckung des Abends. Plangger und Mr Jones trafen sich beim Townes Van Zandt International Festival in der Nähe von Mailand und harmonierten perfekt. Mal sehen, vielleicht fahre ich Pfingsten zu diesem Festival, denn die Musik von Townes Van Zandt darf nicht vergessen werden.

Dominik Plangger: Baby Mavis und seine Pläne für 2018

27. Dezember 2017

Im Dezember 2017 hatte ich die Freude mit Dominik Plangger ein Interview mit Schlachthof zu führen.

Im Dezember 2017 hatte ich die Freude mit Dominik Plangger ein Interview mit Schlachthof zu führen.

Dominik Plangger war der letzte Musiker, den ich 2017 live gesehen habe. Der Südtiroler Musiker gastierte im Wirtshaus im Schlachthof in München und für meine Frau und mich war es natürlich ein Pflichttermin. Es war mir eine Freunde und Ehre zugleich Dominik Plangger zu sehen, zu hören und zu sprechen. Das Konzert war ein doppeltes Wiedersehen: Zum einen diesen großartigen Liedermacher zu treffen, zum anderen nach Jahren wieder im legendären Wirtshaus im Schlachthof zu sein.
Dominik Plangger haben wir vor Jahren auf der Wiese vor Kloster Banz kennen und schätzen gelernt als er bei den Songs an einem Sommerabend auftrat. Er ist einer der neuen Liedermacher, die uns begeistern. Über die Jahre haben wir den Kontakt gehalten und ich freue mich immer wieder auf ein Wiedersehen. Das ist ein Typ, der sein Ding durchzieht und dafür gebürt ihm mein Respekt. Vor dem Münchner Konzert hatten wir die Chance auf ein 360 Grad Videointerview.

Das Baby von Claudia und Dominik
Sicherlich die wichtigste Nachricht für den Musiker: Dem Baby geht es gut. Anfang Dezember kam Mavis in Wien auf die Welt. Ihre Namenspatronin ist die großartige Mavis Stapels. Und Dominik Plangger verriet mir, wie es zu diesem Namen kam. Zusammen mit seiner Frau Claudia waren wie auf der Alm, hörten die Musik der Bürgerrechtlerin Mavis Staples und berieten über einen Namen für das Kind. „Mavis ist ein schöner Name und man kann ihn auch in Deutsch aussprechen und der Name funktioniert auch international“, so Dominik Plangger. Und in Altenglisch bedeutet Marvis zudem „Singdrossel“ – was ist passender für eine Musikerfamilie?
Dominik Plangger war bei der Geburt seiner Tochter dabei. Mavis hat sich genau an den Geburtstermin gehalten. „Um 7 Uhr früh ging es ins Krankenhaus und um 9 Uhr kam die Tochter auf die Welt.“ Also eine vorbildlich reibungslose Geburt eines neuen Erdenbürgers.

Tour läuft 2018 weiter
Mit der Tour Wintersunn und Raunacht ist Dominik Plangger zufrieden. Es mehren sich die Auftritte, das Publikum wird größer. Vor München war er in der Kofferfabrik in Fürth. „Die Größe meines Publikums und ich wachsen zusammen”, so Plangger im Gespräch mit mir. „Mit der Musik, die ich mache, spreche ich die Generation an, die Hannes Waader und Reinhard Mey von jung auf kennen.“ Es mache in der Liedermacherszene viel aus, dass die alten Dinosaurier Waader, May, Wecker noch unterwegs und noch aktuell sind. „Diese Menschen muss man wirklich live erleben.“ Gerade Wecker habe eine Bühnenpräsens eine Intensität und Wucht, die Plangger als 37jähriger beneidet.

Neues Album kommt 2018 von Dominik Plangger
Im Jahr 2018 kommt ein neues Album von Dominik Plangger, soviel steht fest. Aber der ursprüngliche Plan, ein klassisches Studioalbum zu veröffentlichen, hat sich zerschlagen. „Ich war im Oktober für drei Tage im Studio und bin herausgekommen und für mich stand fest, das ist es nicht. Ich habe einfach zu wenig Material und es hat sich noch nicht richtig angefühlt.“ Das Studioalbum liegt also auf Eis.
Aber: Im Jahr 2018 kommt ein Live-Album auf den Markt. Plangger feiert 2018 sein zehnjähriges Jubiläum. Das Live-Album wird ein Querschnitt der Lieder und neuem Material. Der Titel könnte lauten „Zehn Jahre unterwegs“. Die Idee: Das Album wird im Studio aufgenommen mit Live-Publikum. Drei Tage im Großraumstudio mit 50-60 Gästen – das könnte ein interessantes Experiment werden. Das Album wird alleine und mit Band eingespielt – Claudia ist natürlich mit der Geige dabei.
Und Dominik Plangger goes electric. Ich hab es bei dem Puristen aus Südtirol nicht geglaubt, aber Dominik Plangger verriet mir, dass er sich eine Fender Stratocaster gekauft habe. Jetzt muss er aber seinen Gitarrenstil ändern. Die Strat verlangt einen weicheren Anschlag. „Die Akustikgitarre verlangt einfach mehr Kraft.“ Zudem muss sich Plangger beim Spiel mit der E-Gitarre um mehr Technik kümmern. „Auf dem Live-Album kommt ganz sicher ein, zwei Lieder mit E-Gitarre.“ Lassen wir uns also überraschen.

Songs zu einem Sommerabend 2014 – nur noch ein paar Tage

29. Juni 2014

Die Songs zu einem Sommerabend 2014 stehen vor der Tür. Nur noch ein paar Tage und auf der Wiese vor Kloster Banz findet am 4./5./6. Juli wieder das beliebte Liedermacher-Festival statt, dieses Mal sogar einen Tag länger und mit zweiter Tribüne. Die fünfte Jahreszeit in Banz bietet Fans der handgemachten Musik dieses Jahr wieder Stars pur und das Programm verspricht lange Nächte auf der Wiese.

Zusammen mit meiner Frau darf dieses Jahr die Veranstaltung wieder dokumentieren. Kameras und Objektive sind gereinigt, Akkus aufgeladen und Speicherkarten formatiert. Die Songs zu einem Sommerabend bedeuten für mich große Freude und zugleich großer Stress. Vor einiger Zeit habe ich mir die Festivalwiese schon mal angeschaut und ein kleines Video gedreht.

Bei meinem jüngsten Besuch im Bildungszentrum der Hanns Seidel Stiftung sprach ich zudem mit dem Leiter des Bildungszentrums, Michael Möslein. Sein Team arbeitet hinter den Kulissen, dass die Songs reibungslos ablaufen. Viele gute Geister sind tätig. Kloster Banz bietet die Unterkunft für Künstler und Techniker und alle arbeiten Hand in Hand. Zudem muss die politische Prominenz betreut werden, die sich zu den Songs immer ankündigen. Ich habe mit Michael Möslein ein kleines Gespräch über die Vorbereitungen geführt.

Dieses Jahr erfüllt sich der Traum jedes Liedermacher-Fans. Über das angekündigte Trio Reinhard Mey, Hannes Wader und Konstantin Wecker braucht man kein Wort mehr verlieren. Sie sind alle persönlich mit den Songs verbunden und ich freue mich narrisch auf die Soloauftritte und gemeinsamen Lieder. Zu meiner Freude ist auch Klaus Hoffmann mit von der Partie, den man in der Szene nicht vorstellen muss.

Klaus Hoffmann und Reinhard Mey im Duett. Foto: Lange

Klaus Hoffmann und Reinhard Mey im Duett. Foto: Lange

Power pur: Konstantin Wecker Foto: Lange

Power pur: Konstantin Wecker Foto: Lange

Im Grunde reichen diese Künstler aus, um das ganze Festival alleine zu bestreiten und ein unvergesslichen Kunstgenuss wäre garantiert. Aber es haben sich weitere Künstler angekündigt. Hier zum Beispiel Anna Depenbusch, die schon 2013 das Publikum bezauberte. Bodo Wartke hat in Franken eine Art Heimspiel – dieses Mal zusammen mit Melanie Haupt.

Hinter den Kulissen: Konstantin Wecker, Dominik Plangger und Hannes Wader  Foto: Ortlieb

Hinter den Kulissen: Konstantin Wecker, Dominik Plangger und Hannes Wader Foto: Ortlieb

Die Songs sind natürlich eng mit der Hanns Seidel Stiftung verbunden, vor deren Kloster Banz das ganze Festival stattfindet. Auf der Bühne werden wieder vier Preisträger der Hanns Seidel Stiftung stehen: Martin Zingsheim, Cynthia Nickschas, Desiree Klaeukens und Simon & Jan. Zum ersten Mal zeichnet Ursula Männle, die neue Vorsitzende der HSS die Künstler aus. In der Vergangenheit hatten die Juroren immer ein glückliches Händchen und aus den Nachwuchskünstlern wurden Stars. Einer von ihnen ist mein persönlicher Favorit und eine Art Freund geworden: Dominik Plangger. Bei all den großen Stars der Szene freue ich mich persönlich über seinen Auftritt.

Konstantin Wecker und Matthias Brodowy. Foto: Lange

Konstantin Wecker und Matthias Brodowy. Foto: Lange

Moderiert wird der Abend von Matthias Brodowy. Auch mit ihm verbindet mich eine Art Freundschaft. Hoch professionell und charmant führt der Vertreter des gehobenen Blödsinns wieder durch das Programm und ich freue mich auf die Gespräche hinter der Bühne. Ähnlich wie 2013 werde ich nach dem Konzert meine Eindrücke niederschreiben. Aber jetzt freue ich mich erst einmal auf die Songs zu einem Sommerabend 2014.

Auf ihn freue ich mich besonders: Dominik Plangger. Foto: Ortlieb

Auf ihn freue ich mich besonders: Dominik Plangger. Foto: Ortlieb

 

Musiktipp: Bis es euch gefällt von Matthias Brodowy

27. Februar 2014

In diesem Jahr bin ich wieder mit dabei, wenn die Songs an einem Sommerabend vor Kloster Banz in Franken gastieren. Ich freu mich auf die Wiese und die verschiedenen Künstler, die vor der atemberaubenden Klosterkulisse auftreten. Hier mein Bericht vom vergangenen Jahr. Dieses Jahr sind die Großen der Branche wieder mit dabei: Reinhard Mey, Konstantin Wecker und Hannes Wader. Auch dabei ist mein persönlicher Favorit Dominik Plangger, mit dem ich über die Jahre ein wenig angefreundet habe. Aber ganz besonders freue ich mich über einen Namensvetter, der die Songs wieder moderieren wird. ich freue mich auf Matthias, auf Matthias Brodowy.

Ein toller Entertainer: Matthias Brodowy

Ein toller Entertainer: Matthias Brodowy

Brodowy ist ein absoluter Profi und ein super sympathischer Mensch. Ich mag die ganzen Comedians der heutigen Zeit nicht, die mich mit ihrem Spaßterror maltrtieren. Die sind mir einfach zu laut. Und da bin ich schon beim Thema: Die Show von Matthias Brodowy ist weder Kabarett oder Comedy – er ist schlichtweg Entertainer. Nach eigenen Worten ist er ein Vertreter für gehobenen Blödsinn.

Und das mag ich so an ihm. Der studierte Theologe geht sein Programm wunderbar ruhig an, absolut professionell und seine Aussagen treffen den Nerv der Zeit. Zielgruppe ist sicherlich die Generation ab 40, die den Sendeschluss im Fernsehen noch kannte oder dem eine Wählscheibe des Telefons noch vertraut ist.

Auch am Klavier ein Meister: Matthias Brodowy

Auch am Klavier ein Meister: Matthias Brodowy

Matthias Brodowy ist seit 1989 auf der Bühne zu Hause und seit 1997 gastiert er als Solist. Ich habe von ihm die wunderbare Doppel-CD Bis Es Euch Gefällt geschenkt bekommen – samt Autogramm. Hier präsentiert Brodowy Höhepunkte aus sieben Programme. Aufgenommen wurde die Show am 23. Januar 2013 in seiner Heimatstadt Hannover. Es ist eine höchst gelungene Abwechslung zwischen Statements und Gesang.

Hurra, ich hab ein Autogramm

Hurra, ich hab ein Autogramm

Vielleicht am liebsten habe ich die Bemerkung über Geschenke, sicherlich weil es mir ebenso geht wie Brodowy. Er bekam von Freunden einen Hotelgutschein geschenkt. Er, der  mindestens 130 Tage im Jahr in Hotels nächtigen muss, bekommt einen Hotelgutschein geschenkt. Ich kann es so mitfühlen, denn ich bin auch so oft auf Reisen. Wie sagt Brodowy? Es ist so, was wenn man einem Bademeister einen Eimer Wasser schenkt!

Die größten Songs für mich auf Bis Es Euch Gefällt sind “Nordlicht” und “Ufos über Berlin”. Leider ist mein absoluter Lieblingssong “Sieben” nicht enthalten. Den gibt es auf der CD In Begleitung.

Bis die Songs am 4. und Samstag, 5. Juli 2014 (und Sonntag ab 16 Uhr) stattfinden, werde ich mir die CDs von Matthias Brodowy anhören.

Songs an einem Sommerabend 2012

3. Juli 2012

Die „Songs an einem Sommerabend“ bedeuten für mich Genuss pur und Stress total. Ich bin dieses Jahr bei dem Festival bei Bad Staffelstein in Franken wieder dabei und wieder beauftragt das Konzert, die Stars und den Trubel Backstage zu fotografieren.

Die Szene ist optisch eindrucksvoll. Die Bühne ist auf der Wiese vor Kloster Banz, dem Bildungszentrum der Hanns-Seidel-Stiftung. Pro Abend verfolgen rund 5000 Zuschauer die Show. Und es ist nicht das klassische Open Air-Publikum wie Rock am Ring oder sondern eher gesetztere Zuschauer. Weniger ACDC-T-Shirts und Headbangen als vielmehr Picknickkorb und Strohhut. Es ist ein kritisches Publikum, das handgemachte Musik liebt. Die künstlerische Leitung hat der BR-Recke Ado Schlier inne. Zuckerbrot und Peitsche sind im übertragenen Sinne sein Konzept, das nunmehr im 26. Jahr aufgeht. Die Songs an einem Sommerabend finden dieses Jahr am 6. und 7. Juli 2012 statt, wobei die Tribünenkarten für den Samstag ausverkauft sind.

Konzertfotografie ist anstrengend, das Licht wechselt schnell, mal gelles Gegenlicht, mal Kerzenlichtbeleuchtung und zudem wenn die Witterung bei den Songs seit Jahren durchwachsen ist. Sonnenschein und Regen wechseln sich mit schöner Regelmäßigkeit ab. Der Fotograben vor der überdachten Bühne füllt sich mit Regenwasser. Die Dauerbesucher haben ihre Regencaps immer dabei. Objektive, Kamerabodys, Akkus, Laptop – alles muss getragen und einsatzbereit gehalten werden.

Die Auftritte der Stars entschädigen aber. Gerne erinnere ich mich an das Konzert zum 25jährigen Bestehen des Festivals im vergangenen Jahr, moderiert von Bodo Wartke. Ich sah Reinhard Mey und einen grandiosen Arlo Guthrie unterstützt von Wenzel. Klaus Hoffmann. Hoffmann ist ein absoluter Profi. Hinter den Kulissen kam es zu mehreren Sessions, eine hielt ich auf Video fest.

Für mich waren aber die jungen Wilden die wahren Helden von Banz. Allen voran die Band Max von Milland und der Südtiroler Dominik Plangger. Dazu erschien auch eine Doppel-CD 25 Jahre Songs an einem Sommerabend. Im Booklet sind zahlreiche Fotos von mir veröffentlicht.

Max von Milland brachte frischen Schwung in die Szene und mischte das Volk der Liedermacher mit Rockklängen auf. Dominik Plangger platzt vor Talent pur. Er steht in der Tradition der großen Barden, verbringt einen Teil des Jahres stilecht auf der Alm und schreibt seine Songs. Nachdem wir nicht die Baumwollfelder von Mississippi als Inspiration für Blues haben, müssen eben die Südtiroler Alpen her halten. Das Talent von Plangger hat auch Konstantin Wecker erkannt, der 2010 einen Narren an Plangger gefressen hat und sich an den jungen Künstler hängt. Der Auftritt von Plangger von 2011 ist wunderbar – mal sehen wie es dieses Jahr ist.

Für 2012 haben sich folgende Künstler angesagt: Headliner ist Melanie, die vom Veranstalter als Woodstock-Legende verbraten wird. Das hat die gute Frau nicht verdient, aber wahrscheinlich muss sie mal wieder „Ruby Tuesday“ und „Look What They Done To My Song Ma“ schrubben. Ich habe ein paar Singles zum Signieren dabei, die CD finde ich nicht mehr. Ebenso auf der Bühne ist Konstantin Wecker mit Band, der inzwischen zum sechsten Mal in Banz mit dabei ist. Gespannt bin ich auf Heinz Rudolf Kunze, dessen Song „Dein ist mein ganzes Herz“ ich noch im Ohr habe. Aber am meisten freue ich mich auf die Nachwuchspreisträgern der Hanns-Seidel-Stiftung des Jahres 2012 und vor allem auf Dominik Plangger.