Archive for November 2024

Auslöser für Kommunikationskrisen

30. November 2024

Zur Medienkompetenz gehört die Analyse von möglichen Falschmeldungen dazu. Falschmeldungen sind gefährlich, weil sie gezielt Desinformationen verbreiten, die Verunsicherung und Misstrauen in der Gesellschaft schüren können. Sie beeinflussen Meinungen und Entscheidungen, oft ohne dass die Betroffenen die Manipulation bemerken. Besonders in Krisenzeiten können sie Panik auslösen, falsches Handeln fördern und den sozialen Zusammenhalt schwächen. Zudem können sie das Vertrauen in seriöse Informationen untergraben und die öffentliche Debatte verzerren, was langfristig demokratische Prozesse und die Meinungsfreiheit gefährdet.

Falschmeldungen und irreführende Informationen sind laut dpa die größten Krisentreiber in der Kommunikation. Auch das Vertuschen von Fehlern sowie persönliches Fehlverhalten des Managements führen häufig zu einer Unternehmenskrise. Zu diesen Ergebnissen kommt der PR-Trendmonitor von news aktuell und PER. An der Umfrage haben 327 PR-Fach- und Führungskräfte aus Deutschland und der Schweiz teilgenommen.

Desinformation
Gefragt nach den gefährlichsten Auslösern für Kommunikationskrisen nennt jeder dritte Befragte Desinformation als den höchsten Risikofaktor (33 Prozent). Fast ebenso viele PR-Fachleute sind der Meinung, dass das Verschleiern von Fehlern der größte Krisenbeschleuniger ist (32 Prozent). An dritter Stelle der genannten Ursachen steht für die Befragten persönliches Fehlverhalten der obersten Führungsebene (28 Prozent).

Shitstorms
Shitstorms in den sozialen Medien sind für jeden Vierten der gefährlichste Krisenauslöser (25 Prozent), kriminelle Delikte gegen das Unternehmen wie beispielsweise ein Cyberangriff erhöhen für gut jeden fünften Befragten das Krisenpotenzial erheblich (23 Prozent).

Etwa jeder Zehnte sieht ein erhöhtes Krisenrisiko, wenn es im Unternehmen zu staatsanwaltschaftlichen Ermittlungen kommt (13 Prozent), die Produkte fehlerhaft sind (12 Prozent), die eigenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter persönliches Fehlverhalten an den Tag legen (12 Prozent) oder der Datenschutz verletzt wird (10 Prozent).

Naturereignisse
Naturereignisse werden dagegen von den meisten Befragten als weniger gefährlich eingestuft: Nur magere 6 Prozent fürchten Erdbeben oder Sturmfluten als gefährlichste Auslöser von Kommunikationskrisen. Die geringste Sorge haben die Befragten vor einer möglichen Verleumdung durch Wettbewerber (3 Prozent).

Die Frage lautete: Was sind Ihrer Meinung nach die drei gefährlichsten Auslöser für Kommunikationskrisen?
Falschmeldungen & irreführende Informationen 33%
Vertuschen von Fehlern 32%
Persönliches Fehlverhalten des Managements 28%
Social-Media-Shitstorm 25%
Kriminalität (z.B. Cyberattacken) 23%
Mangelnde Transparenz 22%
Versagen des Topmanagements 22%
Compliance-Probleme 20%
Staatsanwaltschaftliche Ermittlungen 13%
Fehlerhafte Produkte 12%
Persönliches Fehlverhalten von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern 12%
Datenschutzverletzungen 10%
Wirtschaftliche Probleme 9%
Schlechte Arbeitsbedingungen 8%
Schlechter Service 8%
Naturereignisse (z.B. Sturmflut, Erdbeben) 6%
Verleumdung durch Wettbewerber 3%

Das Warten hat ein Ende: Nach 8 Monaten wurde die Fujifilm X100VI geliefert

28. November 2024

Acht lange Monate habe ich gewartet und jeden Tag Fujifilm verflucht für die unfähige Produktionsplanung der Fujifilm X100VI. Endlich ist meine Bestellung von Foto Erhardt bei mir eingetroffen, und ich bin dankbar und genervt zugleich.

In einem Gespräch erklärte der oberste Fujifilm-Manager Teiichi Goto, dass die Versorgungsprobleme weitgehend behoben seien und die Produktion erhöht wurde. Hat ja lang genug gedauert, und die Marke Fujifilm hat bei mir großen Schaden genommen. Ich mag die X100-Serie und habe einige Versionen dieser hervorragenden Reportagekamera erstanden und meine Nikon in Rente geschickt.

Aber über die unfähige Lieferpolitik von Fujifilm kann ich nur den Kopf schütteln. Trotz großer Worte aus Japan warten viele meiner Kollegen noch heute auf ihre neue Kamera, haben jedoch bereits bei der Ankündigung bei ihren Händlern bezahlt. Es ist schön, wenn die Produktion von Sofortbildkameras gesteigert wurde – der professionelle Sektor der Reportagekameras hat das Nachsehen.

Mein Leidensweg

Als Fan habe ich am 23. Februar 2024 sofort meine Kamera bestellt. In der Vergangenheit hatte ich immer Glück, meine X100-Version sehr schnell zu bekommen. Dieses Mal hatte mich das Glück verlassen. Ich erhielt von Foto Erhardt diese Informationsmail, nachdem ich gezahlt hatte:
„Der von Ihnen bestellte Artikel ist zurzeit nicht sofort lieferbar. Leider kann uns der Hersteller noch keinen genauen Liefertermin nennen. Aus diesem Grund bitten wir Sie noch um ein wenig Geduld.“ Sehr nett ist der Ausdruck „ein wenig Geduld.“

Im Mai war ich dann mal so richtig sauer und bloggte über die Situation unter dem Titel: Unendliches Warten auf Fujifilm X100VI. Die Resonanz der Fotocommunity war enorm, die Klickzahlen stiegen. Für mich stand fest: Ich bin mit meiner Enttäuschung nicht allein.

So vergingen Tage um Tage, Woche um Woche. Im Juni fragte ich nach und bekam folgende Antwort: „Bedauerlicherweise hat sich an der Liefersituation nichts verändert. Sie haben weiterhin noch eine beträchtliche Anzahl an Kunden vor sich und wir können nicht abschätzen, wie lange sich diese Situation noch hält. Daher bitten wir Sie weiterhin um Geduld.“ Sehr unangenehm ist der Ausdruck „beträchtliche Anzahl an Kunden vor sich.“

Im Juli klopfte ich bei Foto Erhardt nochmals an und bekam eine Antwort mit einer Platzangabe: „Ihre Bestellung steht aktuell auf Platz 92 der Bestellliste.“ Eigentlich keine schlimme Platzierung, wenn der Hersteller nicht Fujifilm wäre.

Jetzt fragte ich Monat für Monat nach. Im August erhielt ich die Antwort: „Sie sind jetzt auf Platz 81 der Bestellliste angekommen.“ Entweder liefert Fujifilm elf Kameras an Foto Erhardt in einem Monat, oder andere Besteller haben entnervt aufgegeben. Es folgte eine Erklärungsmail vom Fotoversender:
„Leider ist die Liefersituation durch Fuji immer noch sehr angespannt, und wir erhalten nur eine geringe Anzahl an Kameras pro Monat.“

Im September sah es dann besser aus. Foto Erhardt schrieb auf Nachfrage: „Es geht voran, und die Liefersituation hat sich leicht entspannt. Ihre Bestellung steht mittlerweile auf Platz 38. Geben Sie die Hoffnung nicht auf.“ Nein, gebe ich nicht, aber meine Nerven sind schon mehr als angespannt.

Ende September wollte ich mit der neuen Kamera das Oktoberfest ablichten. Tja, ein Satz mit X. Ich griff also auf meine bewährte X100V zurück, mit der Überlegung, meinen Auftrag zu stornieren. Hier meine Fotos. Aber die Hoffnung stirbt zuletzt. Leider wollte ich die Kamera Anfang Oktober bei einer Reportagereise nach Prag einsetzen – war auch nichts mit der neuen Kamera.

Im Oktober dann wieder ein Zwischenstand. Es hieß: „Uns wäre es auch recht, wenn die Kameras mit dem Ruderboot kommen, vorausgesetzt, wir würden mal eine größere Stückzahl von Fujifilm erhalten… Leider bekommen wir pro Lieferung immer nur kleine Mengen. Jetzt kann ich Sie jedoch vielleicht trotzdem ein wenig aufheitern: Sie stehen zurzeit auf Platz 9 der Warteliste. Wir hoffen also, dass wir Sie mit der nächsten Lieferung durch Fujifilm berücksichtigen können.“

Und siehe da: Ende Oktober wurde die Kamera verschickt, allerdings hatte DHL Zustellprobleme, und die Lieferung verzögerte sich. Am 31. Oktober kam das gelbe DHL-Auto dann doch, und ich nahm meine neue Fujifilm X100VI in Empfang. Ich machte gleich ein Unboxing.

Mein Dank ging an Foto Erhardt, die stets freundlich und serviceorientiert waren. Sie können nichts dafür, dass Fujifilm solche Schnarchnasen sind. Schönen Gruß nach Japan.

Nach einem Monat Testen kann ich sagen: Der Umstieg von der X100V zur X100VI ist eine leichte Verbesserung. Die Auflösung ist höher geworden und damit die Dateigrößen. Ich kann noch besser Details aus den Fotos vergrößern. In meiner journalistischen Fotoausbildung habe ich gelernt, Motive im Vollformat zu fotografieren, ohne nachträglich zu schneiden oder herauszuvergrößern. Dieses Mal habe ich darauf bewusst verzichtet. Die höhere Auflösung der Kamera erlaubt es, aus den Dateien einzelne Bildschwerpunkte herauszuvergrößern und den Bildausschnitt zu ändern. Ungewohnt, aber bei der Nachbearbeitung aufwendiger.

Gestern rief mich ein Freund an. Foto Sauter hatte ihn angerufen – er könne seine zweite Kamera abholen. Er dachte an mich und bot mir an, seine neue Zweitkamera abzutreten. Ich lehnte dankend ab. Ich habe ja meine Kamera jetzt, bin zufrieden und trotzdem noch sauer auf Fujifilm.

Filmkritik zu Konklave

26. November 2024

Für mich steht mein Oscar-Gewinner als bester Film schon heute fest: Es ist eindeutig Konklave, ein Thriller nach dem Roman von Robert Harris. Harris, den ich eigentlich als Autor eher überschätzt finde, liefert hier jedoch eine hervorragende Vorlage für einen noch besseren Film von Edward Berger. Der in Deutschland geborene Filmemacher hat daraus ein eindrucksvolles Stück Schauspielkino gemacht. Ich habe mir den Film in meinem Lieblingskino, dem Scala in Fürstenfeldbruck, angesehen.

Edward Berger hatte mich bereits 2022 mit seiner Regiearbeit zu Im Westen nichts Neues begeistert. Mit Konklave beweist er erneut sein Können, indem er Schauspieler ohne große Spezialeffekte eindrucksvoll in Szene setzt. Außerdem zeigt er, dass er eine Geschichte auch für Nicht-Katholiken spannend und zugänglich erzählen kann. Dennoch bleibt Berger seinem zentralen Thema aus Im Westen nichts Neues treu: Dieses Mal spielt der Krieg jedoch nicht auf den Schlachtfeldern der Westfront, sondern innerhalb der Mauern der Sixtinischen Kapelle. Besonders schmunzeln musste ich, als Richard Nixon und seine Tonbänder erwähnt wurden.

Im Film geht es um die Papstwahl – einen Entscheidungsprozess voller Intrigen und erbarmungsloser Wortgefechte unter den heiligen Männern. Von den Kardinälen lässt sich einiges darüber lernen, wie man Dreck und Schmutz unter dem Mantel des Glaubens wirft. Beeindruckend ist, wie Bescheidenheit und Machthunger hier inszeniert werden.

Alle Schauspieler liefern intensive Performances ab, allen voran Ralph Fiennes als Kardinal Lawrence. Der Roman von Robert Harris wurde von Peter Straughan für den Film adaptiert. Ich schätze Straughan sehr, da er auch das intelligente Drehbuch zu einem meiner Lieblingsfilme, Dame, König, As, Spion, geschrieben hat.

Die Musik von Volker Bertelmann enttäuscht ebenfalls nicht. Sie knüpft an den großartigen Score seiner Arbeit für Im Westen nichts Neues an. Bereits viermal hat Bertelmann, auch bekannt als Hauschka, mit Berger zusammengearbeitet, und Konklave ist ihre fünfte Zusammenarbeit. Dieses Mal ist die Musik noch vielschichtiger, da verschiedene Figuren eigene Leitmotive haben. Zudem ist sie sakraler, passend zur zentralen Rolle des Katholizismus. Bertelmann erklärt, dass er für den Film ein besonderes Instrument namens Cristal Baschet verwendet hat, das 1952 in Frankreich entwickelt wurde. „Man spielt es ähnlich wie ein Weinglas mit Wasser, bei dem man den Glasrand kreisen lässt. Hier sind es jedoch Stäbe, die man mit angefeuchteten Fingerkuppen reibt. Das erzeugt einen leicht verzerrten, fast schon Synthesizer-artigen Klang“, so Bertelmann im Interview mit dem NDR.

Natürlich ist klar, dass Konklave keine Dokumentation, sondern ein Spielfilm ist. Auch als Nicht-Katholik habe ich dramaturgische Freiheiten erkannt, die es bei einer echten Papstwahl nicht geben würde. Für Interessierte hat die Website katholisch.de einen Faktencheck erstellt. Ich persönlich kann mit den künstlerischen Freiheiten des Regisseurs gut leben. Die Bilder sind großartig, die Schauspieler exzellent, die Musik passend – insgesamt ist Konklave ein grandioser Film.

Gewalt kommt nicht in die Tüte – Aktion Gewalt gegen Frauen

25. November 2024

Heute möchte ich einmal auf ein ernstes Thema hinweisen: Gewalt gegen Frauen. Eigentlich besagt die gute Erziehung, die wir alle genossen haben sollten, dass Gewalt gegen Frauen ein klares No go ist, aber die Realität sieht leider anders aus. Daher ist der 25. November der Internationale Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen auf den ich heute hinweise. Diesen Tag gibt es seit 25 Jahren und es wird wohl schlimmer.

Daher finde ich es enorm wichtig, dass die Gesellschaft dieses Thema diskutiert. Bei mir im geschäftlichen Umfeld ist es ein treuer Kunde: Die Bäckerei Konditorei Martin Reicherzer in Fürstenfeldbruck und Aubing. Unter Federführung der Chefin Nadja Reicherzer setzt die Bäckerei ein Zeichen mit dem Motto: Gewalt kommt nicht in die Tüte. Der Landesinnungsverband der Bäcker und One Billion Rising München e.V geben Motivtüten an die bayerischen Innungsbäckereien aus, auf denen das Thema kommuniziert wird. „Natürlich sind wir hier mit dabei und weisen auf Gewalt gegen Frauen hin“, so die Bäckerfamilie Martin und Nadja Reicherzer. Im den beiden Geschäften werden die handwerklichen Backwaren in diesen speziellen Tüten ausgegeben und die Kundinnen und Kunden auf das Thema angesprochen. Flagge zeigen ist angesagt. Auch in den Sozial Media Auftritten Facebook und Instagram wird das Thema gespielt, um noch mehr Reichweite zu bekommen.

Geschlechterungleichheit
Weltweit ist fast jede dritte Frau von geschlechtsspezifischer Gewalt betroffen. Darauf machen die SOS-Kinderdörfer anlässlich des Internationalen Tags zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen aufmerksam. Boris Breyer, Pressesprecher der SOS-Kinderdörfer weltweit, sagt: „Eine erschreckend hohe Zahl! Eine der Hauptursachen ist die Geschlechterungleichheit, die immer noch in vielen Gesetzen und Kulturen verankert ist. Dem müssen wir entgegenwirken.“ Ein wichtiges Mittel sei insbesondere die Bildung. „Sie befähigt Mädchen und Frauen zu einer selbstbestimmten Lebensführung und hilft, patriarchalisch geprägte Strukturen zu durchbrechen“, sagt Breyer.

Erscheinungsformen
Geschlechtsspezifische Gewalt gegen Mädchen und Frauen hat viele Erscheinungsformen. Dazu gehören die körperliche, sexualisierte und emotionale Gewalt in der Partnerschaft, Femizide wie Mitgift- oder Ehrenmorde, selektive Abtreibung und Tötung weiblicher Säuglinge, Zwangsprostitution, Kinderheirat und weibliche Genitalverstümmelung. Die meiste Gewalt geht von aktuellen oder ehemaligen Partnern aus: Rund 26 Prozent aller Frauen, die älter als 15 Jahre sind, haben in Beziehungen schon Gewalterfahrungen gemacht.

Gewalt kann bei Frauen schwere körperliche, sexuelle, reproduktive und psychische Gesundheitsschäden bewirken. Auch die Gesundheit und Entwicklung ihrer Kinder wird davon in Mitleidenschaft gezogen.

Gewalt in der Partnerschaft korrespondiert mit einer höheren Säuglings- und Kindersterblichkeit. Frauen, die während der Schwangerschaft Gewalt erfahren, erleiden häufiger Fehl- und Frühgeburten. Die Wahrscheinlichkeit eines Schwangerschaftsabbruchs ist bei Frauen mit Gewalterfahrung doppelt so hoch als bei anderen.

Die Gewalterfahrung kann bei Frauen körperliche und psychische Beeinträchtigungen bewirken – bis hin zum Selbstmord. 42 Prozent der Frauen berichten von Gesundheitsstörungen infolge von Gewalt. Aufgrund dessen können ihre Kinder unter Vernachlässigung und Parentifizierung leiden, auch der komplette Verlust der elterlichen Fürsorge ist möglich. Als Erwachsene haben diese Kinder, die Gewalt in Partnerschaften miterlebten oder selbst von Missbrauch betroffen waren, ein erhöhtes Gesundheitsrisiko. Sie selbst gehen häufiger missbräuchliche Beziehungen ein oder missbrauchen andere. Mädchen, die sexuelle Gewalt miterlebt haben, sind einem sechsfach so hohen Risiko ausgesetzt, später selbst davon betroffen zu sein als andere.

Endet eine gewaltvolle Partnerschaft, sind viele alleinerziehende Mütter und ihre Kinder von Armut bedroht. Aufgrund patriarchalischer Gesellschaftsstrukturen haben die Mütter oft ein niedrigeres Bildungsniveau und keine Berufsausbildung. In vielen Ländern erhalten sie keine staatliche Unterstützung, auch gibt es oft keine Unterhaltspflicht für Väter. Die finanzielle Not kann dazu führen, dass ihre Kinder nicht genug zu essen haben, nicht zur Schule gehen können und gesundheitlich unterversorgt sind.

Digitale Belästigung
Als Digital-Fuzzi befasse ich mich auf mit dem Thema im Netz. Stalking, ein Verhalten, das auf Kontrolle und Einschüchterung beruht, ist eine der Formen von Gewalt, die zahlreiche Menschen auf der ganzen Welt betrifft, vor allem Frauen – und das Leben der Betroffenen sowohl offline als auch online beeinflusst. Insgesamt wurden in Deutschland bereits 33 Prozent der Befragten digital gestalkt. 42 Prozent erfuhren Gewalt durch ihre Partner – 16 Prozent physischer Art, 10 Prozent sexueller Art, wie aktuelle Kaspersky-Umfrageergebnisse zeigen.

Kaspersky stellt an diesem Tag seinen Anti-Stalking Awareness Guide sowie einen Digital Security Guide vor. Diese Leitfäden basieren auf der Expertise von Psychologen, Stalking-Betroffenen und Kaspersky-Experten. Beim Anti-Stalking Awareness Guide handelt es sich um eine Checkliste zur Dokumentation von Vorfällen sowie praktische Ratschläge für Angehörige und Freunde, die die Betroffenen unterstützen. Der Digital Security Guide bietet Strategien zum Schutz persönlicher Daten, zur Verbesserung der Datenschutzeinstellungen und zur Minderung der Risiken, die Personen der Gefahr von Online-Stalking aussetzen können.

Leitfäden in Kürze
Um seine Privatsphäre und sich vor Stalking zu schützen, empfiehlt Kaspersky unter anderem:
keine bis wenige Informationen über sich online zu posten – vor allem Standortdaten sollten niemals im Internet preisgegeben werden. Außerdem sollten die Privatsphäre-Einstellungen bei Social-Media-Konten angepasst werden.
bei der Registrierung für Online-Accounts vorsichtig sein und starke, einzigartige Passwörter nutzen sowie, wo möglich, Zwei-Faktor-Authentifizierung aktivieren.
alle Accounts und Geräte auf verdächtige Aktivitäten überwachen.
Sollte sich der Verdacht auf Stalking bewahrheiten, sollten Betroffene:
dem Täter klar kommunizieren, dass das Verhalten inakzeptabel ist und dass weitere rechtliche Schritte unternommen werden, sofern er sich nicht zurückzieht.
sich Unterstützung bei Freunden, Familie und Hilfsorganisationen suchen.
protokollieren, wann welche Vorfälle stattgefunden haben, um diese bei der Polizei vorlegen zu können.

iOS-Taschenlampe mit Harry Potter-Befehlen steuern

22. November 2024

Neulich brachte Kater Atari eine lebende Maus mit nach Hause und der kleine Nager versteckte sich sofort in einer Ecke. Nachdem der Kater keine großen Anstrengungen unternahm die Maus zu jagen, mussten wir ran. Ich leuchtete die Ecke aus, während die Gattin die Maus mit einem Plastikrohr fing.

Zum Ausleuchten nutze ich die eingebaute Taschenlampenfunktion beim iPhone. Ich nutze die Siri-Kommandos Taschenlampe an bzw Taschenlampe aus. Den Lichtschein konnte ich ja manuell verstellen im iOS.

Zum Erstaunen der Gattin konnte ich auch die Zauberbefehle aus Harry Potter zum Steuern der Taschenlampe verwenden. Das Siri-Kommando „Lumos“ schaltete die Lampe an und das Kommando „Nox“ ließ das Licht wieder erlöschen. Probieren Sie es einmal aus, denn warum einfach, wenn es auch kompliziert geht.

50 Jahre Münchner Geschichten – München zwischen Tradition und Fortschritt: Ois Chicago

21. November 2024

Lassen Sie uns auf eine Zeitreise gehen – in eine Zeit, die ich selbst nur als kleiner Bub erlebt habe und erst später richtig genießen konnte. Heute jährt sich der 50. Geburtstag der Münchner Geschichten.

Die Serie Münchner Geschichten, die erstmals 1974 im Bayerischen Rundfunk ausgestrahlt wurde, ist eine Hommage an das Leben in München und gilt als eines der herausragenden Beispiele der deutschen Fernsehlandschaft der 1970er Jahre. Unter der Regie von Helmut Dietl, der später mit Serien wie Monaco Franze und Kir Royal weitere Kultklassiker schuf, zeichnet die Serie ein liebevolles, aber auch kritisches Bild des Münchner Alltags.

Ich bin in dieses München als Kind hineingewachsen, ohne es wirklich zu realisieren. Erst durch verschiedene TV-Wiederholungen konnte ich später den Wert dieser famosen Serie schätzen. Der Ausdruck Ois Chicago ist sogar in meinen Wortschatz übergegangen. Je nach Situation bedeutet er so etwas wie „alles Risiko“, „alles Witz“ oder „alles ist möglich“.
Die Serie erzählt Geschichten rund um Karl „Tscharlie“ Häusler (gespielt von Günther Maria Halmer), einen charmanten, aber oft ziellosen Lebemann, der sich durch das Leben im München der Nachkriegszeit schlägt. Mit Witz und Leichtigkeit beleuchten die Münchner Geschichten die kleinen und großen Sorgen der „kleinen Leute“ – von finanziellen Nöten bis hin zu familiären Konflikten.

Regiestar Helmut Dietl gelingt es, ein authentisches Bild seiner Stadt und ihrer Bewohner zu zeichnen, das weit über die Klischees der „Schickeria“ hinausgeht. Die Serie spielt vor allem in den Arbeitervierteln, an Stammtischen und in den Wirtshäusern der Stadt und fängt den Charme des „alten Münchens“ ein.

Als ich mir zum Jubiläum die neunteilige Serie auf Blu-ray ansah, fielen mir die Stärken der Serie wieder auf – und es sind die Stärken von Helmut Dietl. Die Dialoge, Figuren und Schauplätze wirken lebensnah und unverfälscht. Die Charaktere sprechen im bayerischen Dialekt, was der Serie einen unverwechselbaren Charme verleiht. Neben humorvollen Szenen zeigt die Serie auch die Schattenseiten des Lebens – etwa die Probleme der Mittelschicht oder die Diskrepanz zwischen Tradition und Moderne. Die Serie fängt den Geist der 1970er Jahre ein und gibt Einblicke in eine Ära, in der München sich zwischen Tradition und Fortschritt befand.

Und dann sind da noch die Darsteller: Günther Maria Halmer brilliert in der Rolle des Tscharlie Häusler. Seine Darstellung ist einfühlsam, witzig und facettenreich. Auch die Nebenfiguren sind liebevoll gestaltet und von starken Schauspielern verkörpert.

Die Serie bietet nicht nur Unterhaltung, sondern auch ein Fenster in eine vergangene Zeit – und lässt den Zuschauer mit einem Schmunzeln zurück. Nach 50 Jahren ist es höchste Zeit, sich die Münchner Geschichten wieder anzusehen. Ich empfehle außerdem das Buch Helmut Dietl – Der Mann im weißen Anzug von Claudius Seidl.

Viel gelernt – Vortragsstil von Wander Woman Christine Thürmer im Kurhaus von Bad Tölz

20. November 2024

Ab und zu schaue ich mir Vorträge an, um mich zu unterhalten, weiterzubilden und zu lernen. So geschehen bei einem Vortrag von Christine Thürmer im Kurhaus von Bad Tölz. Christine Thürmer gilt in unseren Breiten als die “Wander Woman”, eine unglaublich zähe Langstreckenwanderin mit beeindruckenden Zahlen: Sie ist mit 65.000 Kilometern eineinhalb Mal um die Erde gewandert, hat 50 Paar Schuhe verschlissen, 40 Länder bereist, 2.000 Nächte im Zelt verbracht und – oho – eine halbe Tonne Schokolade verzehrt.

Ich genoss den Vortrag der ehemaligen Unternehmenssaniererin und kann ihre Bücher sowie Vorträge wärmstens empfehlen. Einen sehr guten Eindruck ihrer Leidenschaft für das Thru-Hiking vermittelt ihr Facebook– und Instagram-Kanal. Während ihrer Wanderungen dienen diese als Tagebuch, während der Vortragszeiten als Infoquelle mit Appetithäppchen, Tipps und Hinweisen. Für mich ist das vorbildliche Kommunikation in den sozialen Medien. In ihrem unterhaltsamen Vortrag erfuhren wir viel über Motivation, Eigenheiten und die Herausforderungen ihrer Wanderungen. Mich interessierte jedoch besonders ihre Vortragsweise.

Zunächst ahnte ich Schlimmes: Der Veranstalter stammelte auf der Bühne eine langatmige Begrüßung, unterbrochen von ständigen Vergewisserungen, ob er auch nichts vergessen habe, und spulte sein Werbeprogramm herunter. Professionalität sieht anders aus.

Doch als Christine Thürmer die Bühne betrat, hob sich das Vortragsniveau sofort. Thürmer setzte vollständig auf eine visuelle Präsentation.

Eine visuelle Präsentation vermittelt Informationen und Ideen mithilfe von visuellen Elementen, um das Publikum besser zu erreichen und Inhalte verständlicher sowie ansprechender zu gestalten. Zu ihren typischen visuellen Elementen gehörten Bilder und Grafiken: Fotos, Diagramme, Illustrationen, Schlagworte oder kurze Sätze, die das Hauptthema zusammenfassen. Auf spezielle Farben verzichtete sie jedoch. Sie zeigte einzelne oder mehrere hochformatige Bilder auf ihren Slides und erzählte dazu Geschichten. Der Zuschauer folgte ihr – nicht der Präsentation im Hintergrund. Die Bilder dienten lediglich als Unterstützung, mal erklärend, mal humorvoll. Diesen wechselnden Rhythmus beherrscht Christine Thürmer perfekt.

Zahlenmaterial präsentierte sie visuell aufgelockert. Als selbsternannte Excel-Liebhaberin und studierte Absolventin des Studiengangs Wirtschaftskommunikation reduzierte sie es auf das Wesentliche und ließ unnötigen Zahlenballast weg. Dadurch gewannen ihre Argumente an Wirkung. Selbst ein wenig Motivationspsychologie verpackte sie einfach und erreichte damit ihr Publikum.

Sie hat die Prinzipien von Garr Reynolds und dessen Presentation Zen offensichtlich hervorragend verinnerlicht. Immer wieder nahm sie Kontakt zum Publikum auf, provozierte ein wenig, und interagierte humorvoll, etwa beim Thema Frauenhygiene auf der Wanderschaft – sehr zur Belustigung des Publikums, insbesondere der männlichen Zuschauer in der ersten Reihe.

Trotz ihres Erfolgs als Spiegel-Bestsellerautorin hat Christine Thürmer ihren Humor nicht verloren. Sie kann in ihrer Show über sich selbst lachen, was für Glaubwürdigkeit und Sympathie sorgt. Sie ist unangefochten der Star der deutschen Wanderszene, weiß das auch, bleibt jedoch nahbar.

Nach der Pause band sie das Publikum noch stärker ein. Die Zuhörer konnten in der Pause Fragen in eine Box werfen, die sie dann humorvoll beantwortete. Dabei drehte sich vieles – wie bei all ihren Shows – um Standardfragen zu Ausrüstung, Kosten und Nahrung. Ein gelungener Schachzug, denn das Publikum fühlte sich wahrgenommen und ernst genommen.

Dennoch habe ich eine kleine Kritik: Christine Thürmer nutzte nur wenig die gesamte Bühne als Präsentationsfläche. Sie verharrte auf der linken Seite, vermutlich weil ihr dort ein Monitor mit Moderationsnotizen zur Verfügung stand. Besser wären mehrere Monitore oder eine zentrale Positionierung gewesen, da die Zuschauer auf der anderen Seite der Bühne dadurch zu weit entfernt waren. Zudem lenkte das während des Vortrags aufgestellte Einmann-Zelt mit wechselnden Lichtern von ihr ab.

Den Abend habe ich dennoch sehr genossen, habe ein Selfie mit Christine Thürmer gemacht und der engagierten Fotografin mein Smartphone aus der Hand genommen, weil sie ausschließlich Hochformat-Bilder machen wollte.

Auf der Heimfahrt dachte ich über den Vortrag und Christine Thürmer nach – und beging dabei einen massiven Denkfehler: Ich rätselte, wie Christine Thürmer in Deutschland lebt und wohnt, während sie Bücher schreibt und Vorträge hält, also ihr “normales Leben” meistert. Doch genau das ist der Denkfehler: Ihre Zeit in Deutschland ist für sie Arbeit. Die Zeit auf Wanderschaft, als Wander Woman, ist ihr Leben – das Leben, das sie genießt. Für diesen Irrtum schäme ich mich.

Rehherz – Nose-to-Tail im Gasthof Heinzinger

19. November 2024

Wenn man freundlich in die Küche grüßt, kommt es freundlich auch zurück. So geschehen bei meinem jüngsten Besuch meiner Lieblingswirtschaft dem Gasthof Heinzinger in Rottbach, Gemeinde Maisach im Landkreis Fürstenfeldbruck. Ich war mit einer Gruppe von Leuten zu Gast, stürmte allerdings nicht gleich in die urige Wirtsstube, sondern sagte artig guten Abend.

Und so erfuhr, dass der Jägersmann noch eine Portion Rehherz übrig gelassen hat. Eine Spezialität, die ich mir gleich freundlich reservierte, abseits der Karte.
Als Gruß aus der Küche gab es eine Pastinakensuppe. Locker, lecker, leicht – das cremig, würzige Süppchen kommt bei mir gut an und ich genoss es zum Einstand.


Als Vorspeise wählte ich den fuftgetrockneetn Cornwall-Schninken vom Voglhof Pessenburgheim mit Apfel-Kren-Ravioli.

Zu meiner Hauptspeise bekam ich das Rehherz serviert, ein absoluter Genuss, zubereitet von meinem Lieblingskoch Denis Kleinknecht. Das Rehherz gilt als eine delikate und ungewöhnliche Spezialität, die sich besonders in der Wildküche großer Beliebtheit erfreut. Es gilt als eine nachhaltige und schmackhafte Zutat, die oft von Feinschmeckern geschätzt wird. Ich schätze den Geschmack und die Konsistenz,

Rehherz hat einen intensiven, aber nicht überwältigenden Wildgeschmack, der durch eine feine Würze und die richtige Zubereitung durch Denis Kleinknecht perfekt zur Geltung kam. Es ist zart und saftig, wenn es richtig zubereitet wird, und hat eine feste Struktur, die leicht an hochwertiges Steak erinnert.

Für mich ist das Rehherz ein Beispiel für die “Nose-to-Tail”-Philosophie, bei der das gesamte Tier verwertet wird. Es zeigt Respekt gegenüber der Natur und ist eine umweltfreundliche Wahl. Und: Da das Herz oft übersehen wird, ist es ein exklusiver Leckerbissen, den ich genossen habe, wofür ich sehr dankbar bin. Das Rehherz wurde in Hälften serviert und auf einem warmen Teller angerichtet, idealerweise mit einer Garnitur aus frischen Kräutern und einem kleinen Klecks Sauce. Eine passende Weinbegleitung wäre ein kräftiger Rotwein, z. B. ein Spätburgunder oder ein Barolo, da ich mit dem Auto unterwegs war, gab es Wasser.

Als Nachspeise hatte ich – wie immer – den Trüffel-Rohmilch-Camembert.

Katja Brandis (Woodwalkers) begeistert ihre Fans im Scala Fürstenfeldbruck

18. November 2024

Dass Kino mehr sein kann als nur Filme schauen und Popcorn essen, habe ich neulich wieder in meinem Lieblingskino Scala Fürstenfeldbruck erlebt und war begeistert. Kino ist auch eine Eventarena, ein Ort der Zusammenkunft und bestenfalls ein Treffpunkt der Community.

Soeben geschehen: Die Jugendbuchautorin Katja Brandis hat im Kino Station gemacht, um den Film Woodwalkers zu präsentieren, der nach ihren Romanen entstanden ist. Sie verriet, dass es auf jeden Fall einen zweiten Teil geben wird und bei guten Publikumszahlen sogar einen dritten Teil. Doch nicht nur ein wenig Filmgespräch mit donnerndem Applaus gab es, sondern auch Smalltalk mit den zumeist jugendlichen Fans. Der örtliche Buchhandel nutzte die Chance und verkaufte Bücher der Autorin, die sofort signiert wurden. Hunderte Fans stellten sich brav an. Durch das gesamte Kinofoyer zog sich die Schlange der Fans, die ein Autogramm ergattern und ein paar Worte mit der Spiegel-Bestsellerautorin wechseln wollten.

Katja Brandis, die gerade von der Frankfurter Buchmesse kam, war voll im Flow: Sie plauderte, posierte für Fotos und unterschrieb Bücher. Gelegentlich wagten es auch mutige Nachwuchsautoren, sich Ratschläge einzuholen. Einige Clevere brachten sogar ihre Manuskripte mit und übergaben sie an Katja Brandis in der Hoffnung auf Unterstützung bei der Verlagssuche. Ihr klarer Tipp: „Baut euch eine Community auf und bringt das erste Werk als BoD (Book-on-Demand) oder E-Book heraus. So kann man seinen Marktwert am besten testen.“ Genau so hat auch Katja Brandis begonnen, bevor sie den Durchbruch bei einem Verlag schaffte.

Katja Brandis, geboren 1970, gilt als eine der erfolgreichsten deutschen Autorinnen, die sich vor allem mit ihren Jugendbüchern einen Namen gemacht hat. Ihre Werke, darunter die Woodwalkers– und Seawalkers-Reihe, begeistern Leserinnen und Leser mit fantasievollen Geschichten, starken Charakteren und einem besonderen Fokus auf den Schutz der Natur. Brandis, die Germanistik, Amerikanistik und Anglistik studierte, begann ihre Karriere als Journalistin, bevor sie sich dem Schreiben widmete. Ihre Bücher zeichnen sich durch spannende Handlungen und eine fesselnde Mischung aus Fantasy und realitätsnahen Themen aus, die junge Leser nicht nur unterhalten, sondern auch zum Nachdenken anregen.

Die Woodwalkers-Reihe, in der Jugendliche mit der Fähigkeit, sich in Tiere zu verwandeln, Abenteuer erleben, vermittelt wichtige Botschaften über Freundschaft, Toleranz und den Umgang mit der Natur. Brandis’ Schreibstil ist zugänglich und bildhaft, was ihre Werke sowohl für junge als auch für ältere Leser attraktiv macht. Mit ihrem Engagement für Umweltthemen und ihrer kreativen Erzählkunst hat Katja Brandis einen festen Platz in der Welt der Jugendliteratur eingenommen und inspiriert mit ihren Geschichten eine neue Generation von Lesern.

Markus Schmölz, der Geschäftsführer des Scala-Kinos in Fürstenfeldbruck, war sichtlich stolz auf den prominenten Besuch in seinem Kino. Das Feedback der Fans für solche Aktionen abseits von Film und Popcorn war überwältigend.

Leichen pflastern seinen Weg – Western-Matinee am Sonntag, 17. November im Scala FFB

16. November 2024

“Leichen pflastern seinen Weg” ist ein Italo-Western aus dem Jahr 1968, inszeniert von Sergio Corbucci, der als einer der bedeutendsten Regisseure des Genres gilt. Der Film, international bekannt als “Il grande silenzio” oder “The Great Silence”, zeichnet sich durch seine düstere Atmosphäre und unkonventionelle Herangehensweise an das Western-Genre aus. Ich bespreche diesen Film in unserer Western-Matinee am Sonntag, 17. November im Scala Fürstenfeldbruck. Karten gibt es hier. Auch das Wetter passt ideal zu diesem Film.

Was diesen Film besonders macht, ist seine radikale Abkehr von den typischen Western-Konventionen. Statt staubiger Wüsten dienen verschneite Berglandschaften als Kulisse, was eine kalte und unerbittliche Stimmung erzeugt. Die beeindruckende Kameraführung von Silvano Ippoliti fängt die eisige Atmosphäre meisterhaft ein und verstärkt die bedrückende Stimmung des Films.

Die Handlung spielt in den schneebedeckten Bergen Utahs während eines strengen Winters im späten 19. Jahrhundert. Der stumme Revolverheld Silence, verkörpert von Jean-Louis Trintignant, wird von verfolgten Gesetzlosen angeheuert, um sie vor skrupellosen Kopfgeldjägern zu schützen. Klaus Kinski brilliert in der Rolle des eiskalten Kopfgeldjägers Loco, der ohne Gewissensbisse Jagd auf die Flüchtigen macht. Zwischen Silence und Loco entspinnt sich ein tödlicher Konflikt, der von Rache, Habgier und moralischer Ambivalenz geprägt ist.

Die Charaktere sind vielschichtig und brechen mit stereotypen Darstellungen. Silence ist kein klassischer Held, sondern ein gebrochener Mann mit eigener tragischer Vergangenheit. Seine Stummheit verleiht ihm eine mysteriöse Aura und macht seine Handlungen umso ausdrucksstärker. Klaus Kinski liefert eine intensive Performance ab, die die Grausamkeit und Unberechenbarkeit seines Charakters eindringlich vermittelt.

Der Soundtrack von Ennio Morricone unterstreicht die melancholische und düstere Stimmung des Films perfekt. Die musikalischen Kompositionen sind zurückhaltender als in anderen Western dieser Zeit, aber gerade dadurch äußerst wirkungsvoll und einprägsam. Ein besonderes Merkmal von “Leichen pflastern seinen Weg” ist sein kompromissloses und überraschendes Ende, das die Erwartungen des Publikums bewusst unterläuft. Diese mutige Entscheidung verleiht dem Film eine zusätzliche Tiefe und regt zum Nachdenken an. Corbucci nutzt den Film, um Themen wie Ungerechtigkeit, Korruption und die Sinnlosigkeit von Gewalt zu thematisieren.
Ich freue mich auf Sie und den Film. Karten gibt es hier.