Archive for August 2008

Goodbye CompuServe

2. August 2008

Seit 1. August hab ich keine Alternative mehr, um ins Internet zu gehen. Mein Provider der ersten Stunde hat sich von mir getrennt. CompuServe, wichtig war das große S im Namen, ist seit 1. August nicht mehr für deutsche Kunden erreichbar. Der Dienst endete für mich zum 31. Juli. Damit ist CompuServe IT-Geschichte. Zurück bleibt nur die Erinnerung an ein Tool der ersten Stunde meiner Webtage. Damals gingen mein Kumpel Franz Neumeier, heute Chefredakteur des Internet Magazin (ehemals Internet Professionell), und ich die ersten Schritte. Franz betrieb eine Mailbox. Ich war mit einem Akustikkoppler unterwegs. Beide erkannten wir, was sich für eine Revolution durch das aufkommende Internet anbahnte. Irgendwann entschied ich mich dann für CompuServe als meinen Provider. Ich habe sogar noch einen Brief vom 14. Feb. 1997 gefunden, in dem mir ein neues Passwort mitgeteilt wurde, nachdem ich mein altes verworfen hatte und in den Business Account wechselte. Zum Gang ins Web musste ich den CIM aufrufen. Ich hatte freilich einen Mac. Ich glaube es war ein LC II oder Performa. An den Quadra wollte ich nicht ran für solche Sachen, der war rein dem DTP vorbehalten. Ich musste von Diskette den CompuServe Information Manager, kurz CIM, installieren. Für die jüngeren: Disketten waren Datenträger aus der frühen Silikon Zeit mit maximal 1,4 MByte Speicher. Zum Vergleich: ich habe mir gestern bei Amazon einen 8 GByte Speicherstick für 16 Euro bestellt. Dann musste bei MacCIM das Passwort eingegeben werden und man suchte sich eine Nummer zum Einwahlknoten. Das 5.600-Modem knatterte und pfiff und laut Becker war ich drin. Das ist jetzt vorbei. CompuServe wurde von AOL geschluckt und AOL ist bei vielen heute nur noch durch das Stadium bekannt. Danke CompuServe für deine Dienste.

Schreiben von CompuServe vom Feb. 1997

Schreiben von CompuServe vom Feb. 1997

 

 

Neuverfilmungen – bitte nicht

1. August 2008

Hollywood reagiert auf einen schrumpfenden Markt wie immer. Sie setzen auf Altbewährtes. Wenn ein Film in der Vergangenheit seinen Markt gefunden hat, dann tut er es sicher auch in der Gegenwart. Also werden alte Filme neu verfilmt, ein Remake eben. Das hat mal gut funktioniert, mal ging es in die Hose. So gibt es „Frankenstein“-Verfilmungen aus der Stummfilmzeit, die dann mit Boris Karloff neu verfilmt wurden. Die Neuverfilmung der Gegenwart mit Robert de Niro ging daneben. „Dracula“ ist ein ähnliches Beispiel. Mal als genialer Nosferatu von Murnau als Stummfilm (vor kurzem restauriert aus DVD erschienen), dann in den 30er Jahren mit Bela Lugosi, in den 60er mt Christopher Lee und dann nochmals verfilmt von Coppola. Klar, es gab noch viele Varianten des Themas auf der Leinwand und in der Glotze, aber darum geht es nicht. Ich habe Ben Hur aus der Stummfilmzeit genauso genossen, wie die Technicolor-Version mit Charlton NRA Heston. Ich habe bei „Chainsaw“ früher mehr Angst gehabt also heute und war schockiert, wie brutal Rob Zombie bei „Halloween“ vorgegangen war. Jetzt lese ich, dass „My fair Lady“ neu verfilmt wird. Es grünt so Grün, wenn Spaniens Blüten blühen? Wahrscheinlich ist dann Tausendsassa Hans Zimmer für die Musik zuständig, oder man unterlegt den Film mit Beats und betont den Bass ein wenig mehr. Da hätte ich noch einen Vorschlag für eine Neuverfilmung: „West Side Story“. Coole Rapper von der Westside liefern sich Bandenkriege und aus Maria machen wir Mary. Sie war eigentlich auf Crack, hat aber dann doch ihre Liebe gefunden. Das ist der Stoff aus dem Kassenschlager sind …  Mein Gott, schmeiß Ideen vom Himmel