Eigentlich ist es nur Show, aber eine ziemlich detailreiche und authentische Show. Gemeint ist das Schwarzhäupterhaus im Zentrum von Riga.
An dem Haus ist eigentlich nur der Keller noch original. Das restliche Haus mit seiner eindrucksvollen Fassade und Räumlichkeiten ist im Zweiten Weltkrieg von deutschen Truppen zerstört worden. Die siegreichen Sowjets sprengten dann nach dem Krieg die Reste des Gildehauses im Jahr 1948 wohl aus ideologischen Gründen in die Luft. Erst 1993 bis 1998 baute man das Haus in der lettischen Hauptstadt detailreich wieder auf. Bis dahin war nur eine Rasenfläche mitten in der Stadt Riga zu sehen.
Hier der Rundgang durch den Originalkeller.
Die Geschichte des Hauses ist eindrucksvoll. Es wurde als Gildehaus der unverheirateten männlichen Kaufleute ohne Stadtrecht in Riga gegründet. Der Titel war „Neue Haus der Großen Gilde“. Das war etwa im 13. Jahrhundert und war damit so eine Art Wohngemeinschaft im jungen Mittelalter. Die Compagnie der Schwarzen Häupter war aus der Ende des 13. Jahrhunderts tätigen Bruderschaft des Heiligen Georg hervorgegangen und sie gründeten das Haus – heute ist die Vereinigung noch in Bremen zu finden. Der Heilige Georg war der Schutzpatron der Ritter. Später übernahm diese Rolle des Schutzherrn der Heilige Mauritius, dessen Mohrenkopf-Symbol im Haus zu finden ist und das Wappen der Schwarzhäupter ist. Der Name „Schwarzhäupterhaus“ wurde 1687 eingeführt.
Heute ist es ein Muss für jeden Riga-Besucher dieses Gebäude zu besichtigen.
Im Obergeschoss sind Veranstaltungsräume untergebracht. Im Aufgang zum Großen Festsaal des Hauses befinden sich die Büsten von Johann Sebastian Bach, Georg Friedrich Händel, Joseph Haydn, Wolfgang Amadeus Mozart, Ludwig van Beethoven, Franz Schubert, Richard Wagner und Johannes Brahms. Im Konzertsaal hatte auch Richard Wagner dirigiert.
Die Schmuckstücke sind teilweise Originale, teilweise eine Kopie.
Ich habe zwei VR 360 Grad Videos vom dem eindrucksvollen Konzertsaal gedreht. Zu sehen sind auch die Gemälde der schwedischen Könige Gustav Adolf II., Karl XI. und Karl XII., der Königin Christine sowie der russischen Zarin Katharina II., dem Zaren Peter I. und dem Großfürsten Paul I.