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Schwarzhäupterhaus – das Haus der Großen Gilde in Riga

24. Januar 2020

Eigentlich ist es nur Show, aber eine ziemlich detailreiche und authentische Show. Gemeint ist das Schwarzhäupterhaus im Zentrum von Riga.
An dem Haus ist eigentlich nur der Keller noch original. Das restliche Haus mit seiner eindrucksvollen Fassade und Räumlichkeiten ist im Zweiten Weltkrieg von deutschen Truppen zerstört worden. Die siegreichen Sowjets sprengten dann nach dem Krieg die Reste des Gildehauses im Jahr 1948 wohl aus ideologischen Gründen in die Luft. Erst 1993 bis 1998 baute man das Haus in der lettischen Hauptstadt detailreich wieder auf. Bis dahin war nur eine Rasenfläche mitten in der Stadt Riga zu sehen.

Hier der Rundgang durch den Originalkeller.

Die Geschichte des Hauses ist eindrucksvoll. Es wurde als Gildehaus der unverheirateten männlichen Kaufleute ohne Stadtrecht in Riga gegründet. Der Titel war „Neue Haus der Großen Gilde“. Das war etwa im 13. Jahrhundert und war damit so eine Art Wohngemeinschaft im jungen Mittelalter. Die Compagnie der Schwarzen Häupter war aus der Ende des 13. Jahrhunderts tätigen Bruderschaft des Heiligen Georg hervorgegangen und sie gründeten das Haus – heute ist die Vereinigung noch in Bremen zu finden. Der Heilige Georg war der Schutzpatron der Ritter. Später übernahm diese Rolle des Schutzherrn der Heilige Mauritius, dessen Mohrenkopf-Symbol im Haus zu finden ist und das Wappen der Schwarzhäupter ist. Der Name „Schwarzhäupterhaus“ wurde 1687 eingeführt.

Heute ist es ein Muss für jeden Riga-Besucher dieses Gebäude zu besichtigen.
Im Obergeschoss sind Veranstaltungsräume untergebracht. Im Aufgang zum Großen Festsaal des Hauses befinden sich die Büsten von Johann Sebastian Bach, Georg Friedrich Händel, Joseph Haydn, Wolfgang Amadeus Mozart, Ludwig van Beethoven, Franz Schubert, Richard Wagner und Johannes Brahms. Im Konzertsaal hatte auch Richard Wagner dirigiert.

Die Schmuckstücke sind teilweise Originale, teilweise eine Kopie.

Ich habe zwei VR 360 Grad Videos vom dem eindrucksvollen Konzertsaal gedreht. Zu sehen sind auch die Gemälde der schwedischen Könige Gustav Adolf II., Karl XI. und Karl XII., der Königin Christine sowie der russischen Zarin Katharina II., dem Zaren Peter I. und dem Großfürsten Paul I.

Was macht der Berliner Bär in lettischen Riga?

7. Januar 2020
Der Berliner Bär in Riga.

Der Berliner Bär in Riga.

Das Schwarzhäupterhaus auf dem Rathausplatz der lettischen Hauptstadt Riga wurde 1334 als das „Neue Haus der Großen Gilde“ erstmals urkundlich erwähnt. Aber das alte Haus bekommt Konkurrenz, zumindest wenn es um ein junges Publikum geht. Seit kurzem steht vor dem Haus eine weitere Attraktion: Ein Berliner Bär.


Die Deutsche Botschaft brachte die Berliner Bären nach Riga. Auf den Domplatz wurden insgesamt 149 „United Buddy Bears“ im August 2018 ausgestellt. Damit würdigte Deutschland das 100jährige Jubiläum der lettischen Staatsgründung. Gerade gegenüber den baltischen Staaten hat Deutschland eine besondere Verantwortung. Lange Zeit war Lettland deutsch und nach der Unabhängigkeit 1918 kam es später zum Hitler-Stalin-Pakt und die junge Nation wurde besetzt. Erst 1991 wurde Lettland wieder selbstständig. Die „United Buddy Bears“ setzten mit ihren Ausstellungen ein Zeichen für Toleranz und internationale Völkerverständigung. Bei der Abreise der Bären ist wohl ein 50 Kilogramm schwerer Bär in Riga geblieben. Er wurde von einer siebenjährigen lettischen Schülerin bemalt. Er zeigt am Bauch ein Herz auf dem der berühmte Hahn zu sehen ist, der auf dem Dom zu Riga angebracht ist. Der Berliner Bär steht jetzt vor dem Schwarzhäupterhaus.

Der Bär trägt den Hahn auf seiner Brust.

Der Bär trägt den Hahn auf seiner Brust.

Ich mag den Berliner Bären in Riga – und die Kinder mögen ihn auch – sowie Doris, die Betreiberin des Blogs über Hahnologie.