Posts Tagged ‘Richard Donner’

Das Omen – Rückblick auf meine Matinee

31. Mai 2024

Wenn der Sohn des Teufels auf der Erde wiedergeboten wird, dann ist es schon etwas besonderes. Und das macht für mich den Reiz des Klassikers Das Omen von 1978 aus, den ich unlängst in meiner Matinee im Scala Kino Fürstenfeldbruck gezeigt habe. Hier die Aufzeichnung.

Der Film vom Richard Donner, der auf einem Drehbuch von David Seltzer basiert, fesselte die Zuschauer mit einer beunruhigenden Atmosphäre, einem packenden Plot und einer herausragenden Darstellerbesetzung.

Gregory Peck liefert eine starke Performance als besorgter Vater, der nach und nach die schreckliche Wahrheit über seinen Sohn erkennen muss. Seine emotionale Reise von Ungläubigkeit zu Angst und Entschlossenheit ist mitreißend und überzeugend.

Ein zentraler Aspekt, der „Das Omen“ so effektiv macht, ist seine intensive Atmosphäre der Bedrohung und des Unbehagens. Die düstere, bedrohliche Stimmung wird durch geschicktes Set-Design, beeindruckende Kameraarbeit und einen eindringlichen Soundtrack verstärkt. Komponiert von Jerry Goldsmith ist der Soundtrack von „Das Omen“ eine meisterhafte Komposition. Ave Satani bleibt im Gedächtnis.

Die nächste phantastische Matinee widmet sich dem Film Der Fluch – The Grudge (2004). Die Us-Verfilmung des japanischen Original, aber mit japanischen Originalregisseur. Die Matinee ist am Sonntag, 16. Juni um 10:45 Uhr im Scala Fürstenfeldbruck. Karten gibt es hier.

Das Omen (1976) – Matinee am Sonntag, 19. Mai im Scala

18. Mai 2024

Für mich ist Das Omen“ von 1976 ist ein Klassiker des Horrorfilms, der sich fest in der Popkultur verankert hat. Regisseur Richard Donner schuf mit diesem düsteren Werk eine faszinierende Geschichte über das Böse, das in uns allen lauern könnte. Der Film, der auf einem Drehbuch von David Seltzer basiert, fesselt die Zuschauer mit einer beunruhigenden Atmosphäre, einem packenden Plot und einer herausragenden Darstellerbesetzung. Ich bespreche und zeige den Film bei meiner phantastischen Matinee im Scala Fürstenfeldbruck am Pfingstsonntag um 10:45 Uhr. Karten gibt es online.

Der Sohn des Teufels
Die Handlung dreht sich um den jungen Damien Thorn, der auf den ersten Blick wie ein gewöhnlicher Junge wirkt, aber in Wirklichkeit der Sohn des Teufels ist. Nachdem der US-Diplomat Robert Thorn und seine Frau Katherine bei der Geburt ihres eigenen Kindes verloren haben, beschließen sie, ein neugeborenes Waisenkind als ihr eigenes anzunehmen, ohne zu wissen, dass es sich um den Antichristen handelt. Als mysteriöse und unheimliche Ereignisse die Familie heimsuchen, beginnt Robert zu erkennen, dass sein Sohn etwas weit Übernatürliches ist und dass dunkle Mächte am Werk sind.

Atmosphäre der Bedrohung
Ein zentraler Aspekt, der „Das Omen“ so effektiv macht, ist seine intensive Atmosphäre der Bedrohung und des Unbehagens. Die düstere, bedrohliche Stimmung wird durch geschicktes Set-Design, beeindruckende Kameraarbeit und einen eindringlichen Soundtrack verstärkt. Komponiert von Jerry Goldsmith, der für seine Arbeit in der Filmbranche bekannt ist, ist der Soundtrack von „Das Omen“ eine meisterhafte Komposition, die den Zuschauer in eine Welt der Dunkelheit und des Bösen entführt.
Eine der markantesten Eigenschaften des Soundtracks ist sein Einsatz von Chorstimmen, insbesondere lateinische Gesänge, die dem Film eine zusätzliche religiöse und mystische Dimension verleihen. Ave Satani bleibt im Gedächtnis.

Diese gespenstischen Choräle, die oft von dröhnenden Orgelklängen begleitet werden, verstärken das Gefühl von Bedrohung und Unheil, das den gesamten Film durchzieht. Sie erzeugen eine unheimliche Atmosphäre, die die Spannung steigert und die Zuschauer in ihren Bann zieht. Natürlich orientiert sich Goldsmith hier an Carl Orffs Carmina Burana O Fortuna.

Ein Merkmal des Soundtracks ist sein Einsatz von ungewöhnlichen Instrumenten und Klängen, die eine unheimliche und verstörende Wirkung haben. Jerry Goldsmith experimentiert mit verschiedenen Klangeffekten, darunter schrille Streicher, tiefes Grollen und unheimliche Percussion, um eine Klanglandschaft zu schaffen, die die düstere Stimmung des Films perfekt einfängt. Diese ungewöhnlichen Klänge tragen dazu bei, eine Atmosphäre der Angst und Beklemmung zu erzeugen und verstärken die Wirkung der visuellen Elemente des Films.

Ein Höhepunkt des Films ist die herausragende Leistung der Darsteller. Gregory Peck liefert eine starke Performance als besorgter Vater, der nach und nach die schreckliche Wahrheit über seinen Sohn erkennen muss. Seine emotionale Reise von Ungläubigkeit zu Angst und Entschlossenheit ist mitreißend und überzeugend. Auch Lee Remick als seine Ehefrau Katherine und Harvey Stephens als der junge Damien tragen maßgeblich zur Intensität des Films bei.

Film über die Macht des Glaubens
Darüber hinaus ist „Das Omen“ auch inhaltlich anspruchsvoll und regt zum Nachdenken über Themen wie das Böse, das Gute und die Macht des Glaubens an. Durch die Verwendung christlicher Symbole und Motive wird eine düstere und beklemmende Atmosphäre geschaffen, die den Zuschauer zum Grübeln über die Natur des Übersinnlichen und der menschlichen Existenz anregt.

Dracula im Film (33): The Lost Boys (1987)

24. Januar 2023

Mit Filmen aus Ende der achtziger Jahre tue ich mich grundsätzlich immer schwer: Der Look, die Mode, die Musik, die Frisuren, der Humor – alles grausam und dennoch habe ich mir mal wieder den Vampirfilm ohne Dracula The Lost Boys aus dem Jahre 1987 angetan.

Sobald ich meine 80er Phobie überwunden hatte, konnte ich den Film von Joel Schumacher ein wenig genießen – und das liegt daran, dass ich die Spielberg Produktion Die Goonies von 1985 mag. Bei den Goonies führte Richard Donner Regie, der bei Lost Boys dann Produzent war. Das Schema wurde übertragen, denn was einmal Erfolg hatte, muss wieder Erfolg haben. Heraus kam ein unterhaltsamer Vampirfilm, der als cooler Jugendstreifen beginnt, aber sich dann in Einzelszenen zum harten Vampirfilm mausert.

Das liegt vor allem an Hauptdarsteller Kiefer Sutherland in einer seiner ersten Rollen. Und Kiefer Sutherland kann einfach schauspielern und interpretiert den Chef einer jugendlichen Vampirgang phänomenal. Auch das Duo Corey Feldman und Corey Haim als Edgar und Allan Frog (wunderschöner Namenshumor) bringen Pepp in den Film, wie einst schon Feldman bei den Goonies und weiteren Filmen des Duos.

Tagsüber schlafen sie. Nachts jagen sie auf Motorrädern durch die Vergnügungsanlagen des Küstenstädtchens Santa Clara: Die Lost Boys eine Gang moderner Vampire. Michael, mit Mutter und Brüderchen frisch in diese Gegend gezogen, gerät in die Fänge dieser beißenden Herren der Finsternis. Doch Bruder Sam verbündet sich mit den ausgebufften Vampirjägern Edgar und Allan Frog, um dem Spuk ein Ende zu bereiten. Der Kampf mit Holzpflöcken und Weihwasser in Spritzpistolen beginnt.

Die ganze Sache hat keinen großen Tiefgang, aber essend viele nette Details wie eben Edgar Allan Poe oder ein Comic-Heft als Anleitung für Vampirjäger. Ein Doors-Verschnitt Echo & The Bunnymen singt das Titellied „People Are Strange“ und Jim Morrison hängt als Poster in der Vampirhöhle. Schön ist auch, dass sich das verworrene Drehbuch ein wenig an Bram Stoker verbeugt, wenn ein Vampir erst ins Haus eingeladen werden muss, damit er seine Macht über seine Opfer ausüben kann.
The Lost Boys macht in weiten Teilen Spaß, wenn nicht dieser schreckliche 80er Look wäre.

Filmtipp: American Werewolf von Turbine

25. November 2020

Denke ich an Werwolf-Filme, dann kommt mir als erstes der Wolfsmensch von 1941 in den Sinn. Das ist für mich der wichtigste Wolf-Film überhaupt. Dann gibt es noch ein paar andere gute Heuler, wie der Fluch von Sinestro oder Das Tier oder auch Zeit der Wölfe. Und dann gibt es den Klassiker der Moderne An American Werewolf in London, der bei uns als American Werewolf 1981 im Kino lief.

Meine Sammlung an amerikanischen Werwölfen – zuletzt die Turbine Ausgabe.

Regie führte damals John Landis, der für mich immer der Mann der Blues Brothers ist. Mit seinem Werwolf-Film schuf er Filmgeschichte – der Film ist eine Mischung aus Horror, Action und Komödie, aber vor allem ist er ein Film, den ich in meiner Kinojugend gesehen habe und für gut befunden habe. Bis heute habe ich meine Meinung nicht geändert. American Werewolf hatte trotz seiner Fehler immer einen Platz unter meinen Lieblingsfilmen. Er prägte ein neues Genre für mich. In den siebziger Jahren war der Böse im Kino abstrakt wie der Teufel im Exorzist (1973) von William Friedkin oder das Omen (1976) von Richard Donner. Und wenn es ganz heftig war, dann stiegen die Zombies wie bei Dawn of the Dead (1978) von George A. Romero oder Woodoo – Die Schreckensinsel der Zombies (1979) von Lucio Fulci.

Und dann knüpfte American Werewolf wieder an die Universal-Klassiker der 40er Jahre an, nahm Zombies mit ins Boot, fügte die Schocks von Brian de Palma hinzu. Wichtig war auch, dass Kömodienspezialist John Landis eine Prise Collage Humor dazu gab, den er bei 1977 bei Kentucky Fried Movie (The Kentucky Fried Movie) und 1978 mit Ich glaub’, mich tritt ein Pferd (National Lampoon’s Animal House) gelernt hatte und 1980 mit Blues Brothers zum Olymp verfeinerte. Kein anderer hätte American Werewolf so drehen können.
Ich war im Kino begeistert – natürlich auch von den Spezialeffekten von Rick Baker. Endlich sah der Zuschauer eine realistische Verwandlung vom Mensch zum Werwolf. Später kaufte ich mir die Laserdisc und dann eine Sammlerausgabe auf DVD.

Jetzt endlich erschien der Film An American Werewolf in London neu abgetastet in 4K und komplettiert. Die Telefonszene von David mit seiner Schwester ist jetzt im Film enthaltet. Nun ist eine limitierte Sammler-Ausgabe von Turbine erschienen, die ich nicht genug preisen kann. Der Film auf 4K UHD und Bluray sowie eine Bluray mit Bonusmaterial, ein exzellentes 100seitiges Buch zum Film, Merch wie Bierdeckel aus dem geschachteten Lamm, Aufkleber und Postkarten (auch vom Porno-Kino am Piccadilly Circus) und ein zweiseitiges Poster. Ich habe die Nummer 502 der limitierten Ausgabe.

Zunächst begeistert wegen des Soundtracks, aber dann doch zu kurz.

Es liegt auch der Soundtrack von Elmer Bernstein bei, der meines Wissens das erste Mal erschienen ist. Leider fällt der Score sehr kurz aus, nachdem ich ihn begeistert in den CD-Player gelegt habe.

Kubricks Kameramann Gilbert Taylor verstorben

27. August 2013

Gilbert Taylor ist im Alter von 99 Jahren auf der Isle of Wight gestorben. Die wenigsten Kinozuschauer werden Taylor kennen, haben aber sicherlich sein Werk gesehen. Gilbert Taylor war einer der wichtigsten britischen Kameramänner. Er stand bei unendlich vielen Filmen hinter der Kamera, wie zum Beispiel bei den Beatles-Klassiker Yeah, Yeah, Yeah – A Hard Day’s Night.

seltsam

Er begann in der Branche in den 20er Jahren beim Stummfilm.  Später er drehte mit vielen wichtigen Filmgöttern wie Alfred Hitchcock (Frenzy), Roman Polanski (Macbeth), Richard Donner (Das Omen) und John Badham (Dracula). Und er schuf für George Lucas die gewaltigen Bilder zu Krieg der Sterne und prägte sich in mein Filmgedächtnis ein. Für mich war seine absolute Meisterleistung die Zusammenarbeit mit Regie-Guru Stanley Kubrick für Dr. Seltsam oder wie ich lernte, die Bombe zu lieben . Die Kriegskamera in diesem Film ist einmalig. Hier konnte Gilbert sein Wissen als Kameramann aus dem Zweiten Weltkrieg einbringen. Er filmte den Abwurf britischer Bomben auf deutsche Städte, um den Erfolg der Angriffe zu dokumentieren.