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Das Nibelungenlied – einer der 100 Schätze

17. Oktober 2019
Das Nibelungenlied

Das Nibelungenlied

Bis zum 8. März 2020 läuft im Haus der bayerischen Geschichte die Landesausstellung „100 SCHÄTZE AUS 1000 JAHREN“. Ich habe mir sie auf Einladung des Presseclubs München auf dessen Herbstreise in Regensburg angesehen und werde Zug um Zug ein paar Exponate vorstellen, die mich beeindruckt haben.
Die Idee der Landesausstellung gefällt mir: Einhundert spannende und hochrangige Exponate von Museen aus Bayern, Deutschland und Europa beleuchten in der Bayerischen Landesausstellung über ein Jahrtausend bayerische Geschichte zwischen dem 6. Jahrhundert und 1800. Bei 100 Exemplaren ist natürlich Streit vorprogrammiert, was in die Ausstellung kommt und was nicht.


Aufgenommen wurde ein Buch, das ich sehr gerne lese und mit dem ich mich lange Zeit damit beschäftigt habe: Das Nibelungenlied, das wohl um 1200 in Passau entstanden ist. Ich mag den Stoff in seiner vielfältigen Form: Ich verehre den Filmzweiteiler von Fritz Lang Die Nibelungen und Kriemhilds Rache, ich mag die Musik von Rolf Wilhelm zur Nachkriegsverfilmung und natürlich mag ich das Buch selbst. Im Haus der Bayerischen Geschichte habe ich endlich eine Originalausgabe dieses Klassikers vor mir. Hinter Glas kann ich Ausschnitte aus der Geschichte von Siegfried, Hagen, Kriemhild und dem Drachen lesen. Ein Moment, der mich wirklich elektrisiert hat. Das Nibelungenlied ist in elf vollständigen Handschriften überliefert. Vor mir liegt der „Prunner Codex“, der im 16. Jahrhundert in Schloss Prunn an der Altmühl entdeckt wurde. Die Handschrift ist mit farbigen Initialen gestaltet – ein absoluter optischer Schatz.

Klassiker Nibelungenlied
Das Nibelungenlied ist für mich ein Klassiker schlechthin. Der Verfasser ist unbekannt. Es entstand wohl um das Jahr 1200 aus dem Umfeld des Passauer Bischofs Wolfger von Erla. Der Text ist ein wahres Heldenepos und ich las es als Jugendlicher zum ersten Mal. Wahrscheinlich hat sich der Autor auf mündlichen Überlieferungen gestützt und die Ereignisse der Zeit aufgearbeitet. Dazu gehört in erster Linie die Völkerwanderung oder die Niederlage von Burgund durch die Römer mithilfe hunnischer Truppen um das Jahr 456.
Der Inhalt des Nibelungenliedes ist hinlänglich bekannt. Der Held Siegfried und Sein König Gunther, der böse Hagen, die rachsüchtige Kriemhild, die mithilfe der Hunnen von Etzel das Nibelungengeschlecht auslöscht. Bei der Reise der Nibelungen zur Hochzeit von Etzel und Kriemhild kommt die Reisegesellschaft durch das heutige Ostbayern entlang der Donau und die Gegend von Passau wird genau beschrieben. Vielleicht wäre eine Nibelungenreise mal ein interessantes Literaturreiseprogramm. Auf jeden Fall war das Buch mein erstes Highlight in der diesjährigen bayerischen Landesausstellung in Regensburg.

Skulptur von Gerd Mattissen: Siegfried tötet den Drachen

2. März 2015
Gerd Mattissen: Siegfried tötet den Drachen

Gerd Mattissen: Siegfried tötet den Drachen

Wer in der Siegfried-Stadt Xanten am Niederrhein vor dem Siegfried Museum steht, sollte sich einmal umdrehen. Hier steht eine Metallinstallation von Gerd Mattissen. Sie trägt den Titel: Siegfried tötet den Drachen
Wir erinnern uns: Der Held Siegfried tritt im Nibelungenlied gegen den fiesen Lindwurm an. Der Held tötet den Drachen, in dem er dessen Bauch aufschlitzt. Siegfried badet in den herauslaufenden Blut des Drachens und wird durch das Blut unverwundbar. Nur ein herbeigeflogenes Lindenblatt bedeckt die einzig verwundbare Stelle und das Schicksal und das Nibelungenlied nimmt seinen Lauf.


Das Motiv Siegfried tötet den Drachen wurde immer wieder in der Kunstgeschichte heroisch dargestellt. Siegfried als Held. Die Skulptur von Gerd Mattissen ist genau das Gegenteil. Siegfried hat bei ihm Rost angesetzt und eine interessante Interpretation von Mattissen.

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Mattissen ist ein Künstler aus Wardt. Er schafft allerlei Skulpturen aus Metall, verfasst Gedichte und ist lokal auch bekannt durch seine Töpferwaren. Und natürlich braucht die Siegfried-Stadt Xanten auch ein Siegfried Denkmahl. Ich finde es prima, dass man sich für eine Skulptur von Mattissen entschieden hat. Gestiftet wurde es von Maria Friese aus Xanten. Das Denkmal ist am Mitteltor vor dem Siegfried Museum zu finden.