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Und nun? TU München will bis 2020 nur noch in Englisch unterrichten

28. Juli 2014

Als Dozent zuckte ich neulich, als ich las: Bis 2020 will die TU München meine Muttersprache Deutsch als Unterrichtssprache im Master-Studium zurückdrängen. Die Technische Universität München (TUM) will bis zum Jahr 2020 nahezu vollständig auf Englisch unterrichten.

Als Grund nennt die TUM den internationalen Wettbewerb unter den Universitäten. Die Internationalisierung in den Ingenieur-, Naturwissenschafts- und Wirtschaftsberufen sei eindeutig erkennbar und hier müsse die TUM mithalten. Außerdem soll München internationaler werden, zum einen durch ausländische Studenten, zum anderen durch ausländisches Lehrpersonal.

Ich kann diese Argumente nachvollziehen, sehe aber auch, dass die Englischkurse an den Hochschulen jetzt schon komplett überbelegt sind. Auch wenn der Student während seines Bachelors Englisch lernen will, hat er nur bedingt eine Chance. Die Kurse sind zu voll und das Studium nicht gerade so locker. Und wir reden jetzt nicht von dem Standard How are you-Englisch.

Aber dieses Problem könnte durch mehr Geld gelöst werden, wenn die Verantwortlichen es wirklich wollen. Sie wissen schon, Bildungsland Bayern und so. Die andere Frage ist doch: Muss ich Vorlesungen auf Englisch anbieten bzw anhören? Und warum muss es Englisch sein? Ich schaute neulich bei Theolegen herein, die sprechen wunderbar Latein und in ihrem Wissenschaftszweig verstehen sich Theologen weltweit untereinander. Warum muss es Englisch sein?

Wie wäre es denn mit der künftigen Weltsprache Chinesisch? Dazu eine aufschlussreiche Episode. Ich war auf einem internationalen Kongress in den USA mit Konferenzsprache Englisch. Irgendwann ging ein Chinese ans Mikro und sprach in Manadrin oder so. Darauf unterbrach ihn der Konferenzleiter und stellte klar, dass die Konferenzsprache Englisch sei. Darauf der Chinese im besten Oxford-Englisch: Es sei an der Zeit, die Sprache der künftigen Herren zu lernen.

Aber warum habe ich eigentlich gezuckt, als ich von der Idee der TUM hörte? Bin ich schon eingerostet, dass ich mich in einer deutschen Nische in einer globalisierten Welt sehne. Hab ich Angst, dass ich mich in Englisch vielleicht nicht so präzise ausdrücken kann, wie in meiner Heimatsprache? Oder bin ich einfach nur zu faul, neu zu lernen?

 

Was kommt eigentlich nach dem Bachelor?

20. Oktober 2011
Studienvorstellung durch Thomas Gronert und Markus Kaiser. Minister Marcel Huber checkt schon mal den Blackberry.

Studienvorstellung durch Thomas Gronert und Markus Kaiser. Minister Marcel Huber checkt schon mal den Blackberry.

Im Auftrag des MedienCampus Bayern haben mein Kollege Thomas Gronert und ich eine  aktuelle Studie zum Bachelor erstellt.  Markus Kaiser vom MedienCampus Bayern hat auf den Medientagen München dieses Papier vorgestellt: Rund ein Drittel der bayerischen Journalismus-, Design-, Medientechnik-, Medienmanagement- und Games-Studierenden will sich in jedem Fall um einen Masterplatz bewerben bzw. hält dies für „sehr wahrscheinlich“. Ein weiteres gutes Drittel aller Studierenden hat sich noch nicht festgelegt. Knapp jeder Vierte aller befragten Bachelor-Studierenden aus dem Medienbereich schließt es aus, direkt nach dem Bachelor einen Master anzuschließen. Stattdessen wollen sie zunächst arbeiten oder ein längeres Praktikum absolvieren. Cool war, dass Bayerns Medienminister Marcel Huber direkt von der Elefantenrunde der Medientage beim MedienCampus vorbeischaute und die Studie interpretierte.

An der online durchgeführten Umfrage haben sich 623 Studierende verschiedener Bachelor-Studiengänge im Medienbereich an bayerischen Hochschulen und Universitäten beteiligt. Die Befragung begann im August 2011. „Mit dieser Studie leistet der MedienCampus Bayern einen wertvollen Beitrag, um die Hochschulen und Universitäten bei ihren Planungen für neue Masterstudiengänge zu unterstützen“, sagt Bayerns Medienminister, Dr. Marcel Huber. Der Freistaat Bayern unterstützt den Dachverband für die Medienaus- und -fortbildung.

MedienCampus-Geschäftsstellenleiter Markus Kaiser fügt hinzu: „Außerdem wollen wir die Medienbranche informieren, mit wie vielen Bewerbungen von Bachelor-Absolventen sie in den nächsten Jahren rechnen kann.“ Seit das Diplom- und das Magisterstudium weitgehend ausgelaufen sind, ist das Hochschulstudium in zwei Abschlüsse gestuft: Nach dem in der Regel sechs- bzw. siebensemestrigen Bachelor können Studenten ein drei- bis viersemestriges Master-Studium belegen.

Überraschendes Ergebnis der MedienCampus-Studie: Ein knappes Drittel hält ein berufsbegleitendes Masterstudium für eine wählbare Option. Fast die Hälfte könnte es sich „vielleicht“ vorstellen. Nur jeder zehnte Bachelor-Student lehnt ein berufsbegleitendes Masterstudium ab. „Hier können die Hochschulen auf teils schon bewährte Strukturen aufbauen, denn einige – wie die Universität Erlangen-Nürnberg mit dem Weiterbildungsmaster Multimediadidaktik – haben bereits Erfahrungen gesammelt“, meint Kaiser. „An vielen Hochschulen laufen derzeit Planungen.“

Knapp jeder zehnte Student kann sich vorstellen, an eine Fernhochschule oder eine private Hochschule zu wechseln. Knapp die Hälfte aller Befragten gab als Möglichkeit an, an der eigenen Institution zu bleiben und dort den Master zu machen. Drei Viertel schließen nicht aus, die Hochschule zu wechseln. Mehrfachnennungen waren möglich. „Dies zeigt, dass die Hochschulen auch die Frage klären müssen, wer mit welchem Bachelor-Abschluss für welchen Master zugelassen werden kann“, sagt Markus Kaiser. Um dies bayernweit zu koordinieren, organisiert der MedienCampus Bayern im März 2012 ein Koordinierungstreffen an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt, die selbst den Master „Management und Innovation in Journalismus und Medien“ anbietet.

Drei Viertel aller Befragten, die einen Master absolvieren möchten, versprechen sich später bessere Berufs- und Aufstiegschancen. Zwei Drittel wollen einen Master machen, um sich weiter zu qualifizieren. Jeder Vierte plant einen Master nur für den Fall, dass er nach dem Bachelorstudium keine Beschäftigung findet. Immerhin ein knappes Viertel der Befragten gab an, später eventuell noch promovieren zu wollen.

Der Hauptgrund, der gegen einen Master spricht, wäre für zwei Drittel der Befragten, wenn sie nach dem Bachelor-Abschluss eine gute Beschäftigung bekämen. 16,3 Prozent sehen keine besonderen Vorteile im Master für ihre angestrebte Beschäftigung und Karriere. 41,4 Prozent halten ihn für zu teuer. Dass dies aber nicht an den Studienbeiträgen liegt, zeigen die Antworten auf die Frage, in welchem Bundesland die Bachelor-Absolventen ihren Master machen würden: Nur 11,8 Prozent würden sich für den Master nicht in Bayern immatrikulieren.

Bitte mitmachen: Studie zum Masterstudiengang

6. August 2011

Das Thema Ausbildung liegt mir sehr am Herzen. Seit Jahren engagierte ich mich in der Aus- und Fortbildung in den Medien, halte Seminare und Vorlesungen, schreibe Artikel und Bücher und vermittele Praktikantenplätze. Auch viele meiner Kunden buchen mich, wegen meiner Kompetenz im Bereich Aus- und Fortbildung.

Mit der Einführung von Bachelor und Master ist es für viele Studenten und auch Hochschulen allerdings schwieriger geworden. Den Bachelor bekommen die Unis, FH, Hochschulen hin – bei der Ausbildung zum Master gibt es meiner Erfahrung nach noch Probleme. Um  dieses Problem in den Griff zu bekommen, gibt es eine Umfrage des MedienCampus Bayern, an dem nicht nur Bayern teilnehmen dürfen. Meine Aufforderung: Bitte macht bei dieser Umfrage mit, teilt sie in eure sozialen Netzwerken, so dass wir eine hohe Basis an Teilnehmern bekommen. Ich habe an dieser Umfrage mitgearbeitet und möchte, dass sie ein Erfolg wird.

Der MedienCampus Bayern startete Anfang August eine Befragung von Bachelor-Studierenden im Medienbereich. Ziel der Umfrage ist es herauszufinden, wie viele Studenten im Anschluss an ihre erste Hochschulausbildung einen Master daraufsetzen und wie viele direkt in die Medienbranche einsteigen möchten. Die Ergebnisse sollen die Hochschulen und Universitäten bei ihren Planungen unterstützen und die Wirtschaft über die Wünsche der Studierenden informieren.

Studenten aus allen Medienbereichen (Journalismus, Medientechnik/Informatik, Medienmanagement, Design und Film) werden gebeten, sich an der Befragung zu beteiligen. Diese dauert rund fünf Minuten. Die Ergebnisse werden auf den Medientagen München am Mittwoch, 19. Oktober 2011, um 13.00 Uhr vorgestellt (Messe München-Riem, MedienCampus-Areal).

Also nochmals meine Bitte: Mitmachen und weitergeben