Erinnern wir uns an das Jahr 1983, als der (heutige) sechste Teil von Star Wars die Rückkehr der Jedi Ritter in die Kinos kam. Wir alle strömten in die Filmtheater, um das wahre Gesicht von Darth Vader zu sehen. Und wir wollten sehen, wie die Familiensaga endet.
Der Film hat großartige Elemente. Ich erinnere nur an Jabbas Palast, den Kampf auf dem Todesstern oder die Schlachten auf dem Mond Endor. Aber der Film hat auch seine ganz schlimmen Seiten: Ich denke dabei an die Ewoks.
Im Jahre 2013 erschien endlich der wunderbare Blick hinter die Kulissen des Filmes. Geschrieben wurde das Buch The Making of Star Wars: Return of the Jedivon J. W. Rinzler. Der Journalist gilt als anerkannter Experte zu Star Wars und ist Vertrauter von George Lucas. Das Vorwort schrieb Brad Bird, der einstmals für Lucas arbeitete, dann Erfolge mit Pixar hatte und beinahe mit John Carter den Disney-Konzern ruinierte. Nun heute gehört Lucasfilm zu Disney, Pixar gehört zu Disney und so findet alles ein gutes Ende.
Es macht Spaß, in diesem Buch zu lesen, in alte Zeiten einzutauchen. Schon der Vorgänger zum Imperium war gelungen, wie ich hier gebloggt habe. Das vorliegende Buch gewinnt vor allem durch seine hervorragenden Concept Art-Zeichnungen und seine zahlreichen Schnappschüsse hinter den Kulissen. Wir sehen sehr viele sympathische Schauspieler, darunter natürlich Prinzessin Leia in ihren goldenen Metallbikini Kostüm. George Lucas wusste, was wir Teenager damals wollten. Daneben gibt es auch zahlreiche Fotos von den Dreharbeiten und der Postproduktion. Leider, so ist zumindestens empfinde ich es, gibt es zu wenig Hintergrundmaterial von den Soundtrackaufnahmen. John Williams kommt zwar mit dem London Symphony Orchestra im Bild vor und auch ein paar Zeilen werden über seine Kompositionen verwendet, aber das ist mir persönlich zu wenig. Williams war 1983 für seine Star Wars-Musik mit dem Oscar nominiert.
Dennoch macht dieses Buch The Making of Star Wars: Return of the Jedi einen Heidenspaß. Wenn nicht diese Ewoks wären. Ich mag diese Pelztiere einfach nicht und sie haben der ganzen Star Wars-Saga massiv geschadet. Freilich war es ein hervorragender Verkaufserfolg für die junge Zielgruppe, die lustigen Teddybären einzusetzen. Gefallen hat es mir trotzdem nicht.
Aber diese Seiten kann ich ja einfach überblättern und mich an den hervorragenden Produktionsfotos um und über den Todesstern ergötzen. Filme wurden damals noch mit der Hand gemacht. Natürlich gab es schon digitale Effekte, aber die Masse der Zeichnungen, der Hintergründe, der Modelle, der Tricks allgemein waren noch analog. Erst bei den Teilen 1-3 der Star Wars Trilogie setzten sich digitale Effekte komplett durch. 1983 steckte dies alles noch in den Kinderschuhen. Vielleicht macht dies auch den Reiz aus.
Für mich ist Alex North einer der ganz, ganz großen Filmkomponisten. Im Anfang war Alex North, dann kamen seine Jünger wie John Williams oder Jerry Goldsmith, die ich beide auch sehr verehre. Dem breiten Publikum wurde North durch seine Komposition Unchained Melody bekannt. Wir erinnern uns an die Righteous Brothers und ihren Titelsong zu den 1990 erschienen Film Ghost – Nachricht von Sam. Schmalz pur.
North, der bei auch Aaron Coland studierte, brachte musikalische Klasse nach Hollywood. Er war für mich der erste amerikanische Filmkomponist. Davor gab es tolle Emigranten aus Europa wie Erich Wolfgang Korngold oder Max Steiner. Etliche Filme vertonte Alex North, 14 mal war er für den Oscar nominiert, bekommen hat er ihn nie. Im Jahr 1986 fiel ein Ehrenoscar für sein Lebenswerk ab – peinlich für die Academy. Alx North war der Sergej Prokoffief der Filmmusik. Mir bleibt Alex North vor allem für zwei Werke in Erinnerung: Spartacus und 2001. Zu 2001 – Odyssee im Weltraum schrieb er die Musik, die von Kubrick verworfen von North und erst Jahrzehnte später veröffentlicht wurde. Aber diese Geschichte werde ich ein anderes Mal bloggen.
Zum 100. Geburtstag des Komponisten erschien eine ultimative Special Editiom vom Spartacus-Soundtrack. Sechs CDs und eine Interview-DVD sind der Hammer. Sie wurden produziert von Robert Townson. Dazu gibt es ein 168seitiges Booklet. Die Box erschien in einer Auflage von 5000 Stück beim renommierten Soundtrack Label Varese Sarabande Records. Da musste ich einfach zugreifen.
Schauen wir uns die ganze Sache mal etwas genauer an: Das Booklet ist endlich mal aus Sicht eines Komponisten geschrieben. Über Kubricks Spartacus ist bereits einiges veröffentlicht worden. Jetzt liegt endliche eine musikalische Würdigung vor. Ergänzt wird das Buch durch zahlreiche Bilder, wobei die meisten schon bekannt sind. Es gibt aber auch Fotografien neueren Datums mit einem alten Alex North sowie eine Biografie und Überblick über das Werk. Es trotzt vor großen und kleinen, witzigen und tragischen Geschichten. Bei der Arbeit an Spartacus wählte Orchestrierer Maurice de Packh den Freitod. Sein Nachfolger wurde Henry Brant.
CD 1 enthält den Soundtrack in Stereo inklusive aller Titel des Orginal Soundtrack Albums – in der Reihenfolge, wie sie im Film vorkommen.
CD 2, 3 und 4 umfasst in Mono den längeren Soundtrack sowie Proben und Alternativersionen
CD 5 und 6 gibt es Interpretationen zum SPARTACUS LOVE THEME – 22 zum Teil neue Aufnahmen Bill Evans, Yusef Lateef, Carlos Santana, Lalo Schifrin, Dave Grusin, Mark Isham, Alexandre Desplat.
Die 96minütige DVD besteht aus drei Interviews zahlreicher Filmkomponisten.
Ich kann die Spartacus-Box jedem Fan von Filmmusik ans Herz legen. Diese Edition hat Klasse und würdigt einen großen, großen Komponisten.
Hier die Titel der einzelnen CDs.
CD1 – Stereo (72:40)
1. OVERTURE (4:00)
2 . MAIN TITLE* (3:17)
3. THE MINES (3:01)
4. CARAVAN (1:15)
5. FIRST PAIR (3:44)
6. GLADIATORS FIGHT TO THE DEATH* (2:20)
7. BROODING (2:20)
8. ON TO VESUVIUS* (4:52)
(a) FORWARD, GLADIATORS
(b) FOREST MEETING
9. OYSTERS AND SNAILS (Film Version) (3:07)
10. HOPEFUL PREPARATIONS / VESUVIUS CAMP* (1:59)
11. VESUVIUS MONTAGE (1:19)
12. BLUE SHADOWS AND PURPLE HILLS* (3:11)
13. HEADED FOR FREEDOM* (3:15)
14. HOMEWARD BOUND* (6:27)
(a) ON TO THE SEA
(b) BESIDE THE POOL
15. METAPONTUM TRIUMPH (1:35)
16. FESTIVAL (3:21)
17. EXPECTANT PARENTS (3:07)
18. PRELUDE TO BATTLE* (5:11)
(a) QUIET INTERLUDE
(b) THE FINAL CONFLICT
19. FORMATIONS (1:35)
20. GOODBYE, MY LIFE, MY LOVE — END TITLE* (4:16)
21. SPARTACUS LOVE THEME* (2:50)
Bonus Tracks sind:
22. ON TO THE SEA / INFANT BURIAL (3:03)
23. OYSTERS AND SNAILS / FESTIVAL* (Album Version) (3:24)
* vom Original Decca soundtrack album
CD 2 – Mono (70:40)
1. OVERTURE (3:59)
2. MAIN TITLE (3:41)
3. THE MINES (3:00)
4. CARAVAN (1:17)
5. VARINIA’S THEME (3:15)
6. TRAINING THE GLADIATORS (1:29)
7. PAINTING (1:26)
8. SPARTACUS‘ CELL (1:37)
9. KITCHEN (1:36)
10. TRAINING THE GLADIATORS #2 (:37)
11. KITCHEN #2 (:48)
12. CRASSUS (:51)
13. SOURCE MUSIC #2 (2:36)
14. SOURCE MUSIC #1 (3:30)
15. FIRST PAIR (3:38)
16. DRABA FIGHT (2:49)
17. KILL (1:12)
18. BROODING (2:18)
19. REVOLT (1:16)
20. THE BREAKOUT (2:08)
21. SLAVES ESCAPE (:47)
22. CRASSUS HOME (:37)
23. DESERTED SCHOOL (1:55)
24. FOREST MEETING (4:50)
25. OYSTERS AND SNAILS (3:03)
26. VESUVIUS CAMP (1:59)
27. NEW RECRUITS (1:51)
28. GLABRUS MARCH (:24)
29. VESUVIUS MONTAGE (1:19)
30. POEM (1:27)
31. LOVE SEQUENCE (3:10)
32. GLABRUS DEFEATED (3:40)
33. GLABRUS DISGRACED (1:44)
CD 3 – Mono (65:29)
1. ENTR’ACTE (2:21)
2. ON TO THE SEA (3:07)
3. LUCERIA CAMP (:42)
4. BESIDE THE POOL (2:28)
5. DUSTY MARCH (:31)
6. METAPONTUM TRIUMPH (1:33)
7. ROMAN BATHS (1:46)
8. ARRIVAL AT THE BEACH (:59)
9. FESTIVAL (3:20)
10. SOUND THE TRUMPET (:31)
11. CRASSUS LEGIONS (:41)
12. BACK FROM THE SEA (:30)
13. CRASSUS‘ CAMP (:48)
14. CAMP AT NIGHT (2:19)
15. EXPECTANT PARENTS (3:10)
16. MANEUVERS (3:14)
17. FORMATIONS (1:30)
18. THE BATTLE (4:09)
19. DESOLATION ELEGY (2:05)
20. I AM SPARTACUS (3:14)
21. RECOGNITION AND CRUCIFIXION MARCH (2:46)
22. NIGHT CRUCIFIXION (:35)
23. VARINIA AND CRASSUS (4:59)
24. FEAR OF DEATH (3:22)
25. SPARTACUS DEFIES CRASSUS (2:17)
26. THE LAST FIGHT (4:47)
27. FINAL FAREWELL AND END TITLE (4:17)
28. EXIT MUSIC (2:48)
CD 4 – Mono (43:17)
Alternate und nicht verwendete Aufnahmen
1. OVERTURE (Unused) (4:02)
2. MAIN TITLE (Alternate) (3:33)
3. GLADIATOR SELECTION (Unused) (2:31)
4. KITCHEN #1 (Alternate) (1:55)
5. ON TO THE SEA (Alternate) (2:58)
6. INFANT BURIAL (Alternate) (:47)
7. END OF ACT I (Alternate) (1:06)
8. FESTIVAL (Alternate) (1:50)
9. SOUND THE TRUMPET (Alternate) (:23)
10. SPARTACUS MARCH (:34)
11. SPARTACUS MARCH (Alternate Ending) (:18)
12. SPARTACUS FANFARE (:13)
13. FEAR OF DEATH (Alternate) (3:26)
Vorbereitende Einsätze/Proben
14. TRAINING THE GLADIATORS / PAINTING (Preliminary) (2:45)
15. TRAINING THE GLADIATORS (Preliminary) (2:37)
16. TRAINING THE GLADIATORS #2 (Preliminary) (:37)
17. BROODING (Preliminary) (3:06)
18. REVOLT (Preliminary) (:28)
19. FESTIVAL (Preliminary) (:51)
20. SPARTACUS LOVE THEME (Preliminary) (3:05)
21. DESOLATION ELEGY (Preliminary) (3:29)
22. CRUCIFIXION MARCH (Preliminary) (2:05)
CD 5 – Stereo (60:07) Spartacus: Love Theme and Variations
Spartacus Love Theme interpretiert von
1. Bill Evans (5:09)
2. Yusef Lateef (4:11)
3. Mark Isham (11:09)
4. Dave Grusin (2:53)
5. Nathan Barr und Lisbeth Scott (5:08)
6. Carlos Santana (6:48)
7. Terry Callier (4:28)
8. Patrick Doyle (5:01)
9. Joel McNeely (2:27)
10. Lalo Schifrin (5:17)
11. The Ramsey Lewis Trio (7:12)
CD 6 – Stereo (50:16)
Spartacus: Love Theme and Variations
Spartacus Love Theme interpretiert von
1. Bill Evans und Jeremy Steig (5:00)
2. Alexandre Desplat (2:36)
3. Regina Carter (6:21)
4. Diego Navarro (3:54)
5. Gábor Szabó (3:13)
6. John Debney (4:45)
7. Brian Tyler (7:08)
8. Randy Edelman (3:49)
9. Richard Stoltzman (4:49)
10. John Neufeld and Marty Krystall (4:01)
11. Eric Stern, London Symphony Orchestra (4:14)
Die CDs 5 und 6 haben zudem ein 20seitigen Booklet auf PDF.