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Trotz Online-Handel: Auch 2050 wird es Ladengeschäfte geben

6. Dezember 2014
Einkaufen in einem Laden - wie hier Mode für die Frau  - gehört für mich dazu.

Einkaufen in einem Laden – wie hier Mode für die Frau – gehört für mich dazu.

Nicht Amazon macht unseren Einzelhandel kaputt, sondern unsere Gier nach Schnäppchen lässt die Innenstädte veröden. Auf meinen Seminaren stelle ich verstärkt ein Lagerdenken fest: Amazon ist böse, böse, böse und macht alles den Erdboden gleich.
Ganz so einfach ist es nicht, den schwarzen Peter an Amazon hinzuschieben. Wir sollten uns alle selbst (und da schließe ich mich ausdrücklich mit ein) an die eigene Nase fassen. Wir sind oft ein Volk von Geiz-ist-geil-Jüngern geworden. Billig, billig, billig und Schnäppchen machen. Cybermonday, Black Friday, Blitzangebote und so weiter. Aber Amazon macht uns ein Angebot, ob wir es annehmen, entscheiden wir selbst. Das Amazon-Smartphone Amazon Fire Phone scheint ja ein Flop zu werden, aber dennoch beobachte ich Leute, die mit der Amazon App im Einzelhandel stehen und Preise vergleichen. Ich gestehe, auch ich habe dies schon gemacht – es scheitert in der Regel bei uns auf dem Land daran, dass die Internetverbindung in den Geschäften so gut wie nicht vorhanden ist.

Auch Apple verlässt sich nicht nur auf den Online Store.

Auch Apple verlässt sich nicht nur auf den Online Store.

Interessant ist in diesem Zusammenhang eine Umfrage des Location Based Service Anbieters GETTINGS. Diese besagt: 90 Prozent der Deutschen sind sich sicher, dass es auch 2050 noch Ladengeschäfte gibt.
Auch Rabattaktionen haben für die Befragten Bestand: Davon sind 94 Prozent überzeugt. Dass Kunden immer öfter nach Angeboten von Händlern schauen und dort einkaufen, wo sie sparen können, ist für 93 Prozent klar. 88 Prozent gehen davon aus, dass Online- und Offline-Einkaufen zukünftig stärker miteinander verwoben sein werden.

Guter Service macht Ladengeschäfte zukunftsfähig
Gezielte Services und Beratungsangebote in Ladengeschäften wünschen sich 93 Prozent der Deutschen, um dem Onlinehandel Paroli zu bieten. Dazu zählen für 92 Prozent gute Rabatte und Aktionen. 83 Prozent fänden es wichtig, dass im stationären Handel das Einkaufserlebnis gestärkt wird, wie beispielsweise über spielerische Aktionen oder das leichtere Finden von Produkten. Dass Inhaber die Kunden stets über Angebote informieren sollten, denken 86 Prozent der Befragten. Eine große Veränderung steht für die Deutschen beim Bezahlen bevor: Dieses wird im Jahr 2050 über Karten oder Smartphones stattfinden – ganz ohne Bargeld – meinen 63 Prozent.
„Trotz des Online-Handels sind Ladengeschäfte im Alltag wichtig, wie auch unsere Umfrage zeigt“, so Boris Lücke, Geschäftsführer von GETTINGS. „Sie bieten ein ganz anderes Einkaufserlebnis. Die Menschen stöbern gern, lassen sich vor Ort inspirieren und durch das Verkaufspersonal beraten. Dennoch ist es wichtig, dass Kunden einen Mehrwert erhalten – sei es in Form von Rabatten, oder auch einer hilfreichen Unterstützung beim Finden von Produkten.“ Aber bis zum jahr 2050 ist noch eine lange Zeit.

Weihnachtsshopping über QR-Codes.

Weihnachtsshopping über QR-Codes.

Onliner glauben an die Zukunft des stationären Handels

4. Oktober 2013

Ich gehe gerne shoppen – online und offline. Und damit liege ich wohl genau im Trend. Wie die GETTINGS-Studie herausgefunden haben will, glauben 91 Prozent der Onliner an die Zukunft des stationären Handels. Aber der Einzelhandel muss sich verändern. Das erkläre ich auch meinen Kunden in meinen Seminaren.

Dry Aged Fleisch kann ich bei Claus Böbel online und offline bestellen.

Dry Aged Fleisch kann ich bei Claus Böbel online und offline bestellen.

Die Tendenz geht dabei zum so genannten Multi Channel Retailing: 85 Prozent der Studienteilnehmer denken, dass sich Internet- und stationärer Handel zukünftig noch stärker ergänzen werden. Zum Beispiel online bestellen und im Laden abholen, wie ich vor kurzem gebloggt habe. Vor kurzem besuchte ich zum Beispiel den Metzgermeister Claus Böbel. Er betreibt in Rittersbach in der fränkischen Provinz eine Landmetzgerei und hat gleichzeitig einen hervorragenden Online-Handel. Ich werde über Claus Böbel noch öfters schreiben.

Bei der Metzgerei Böbel gibt es Waren on- und offline.

Bei der Metzgerei Böbel gibt es Waren on- und offline.

Auch wenn Kunden immer online-affiner werden, möchten sie in Zukunft nicht auf ein Shoppingerlebnis vor Ort verzichten. 73 Prozent der Befragten wünschen sich jedoch, dass alle Geschäfte auch im Internet vertreten sind, um sich vorab über Angebote informieren zu können. Neben heimischen PCs, rückt dabei die Nutzung von Smartphones immer weiter in den Vordergrund: 72 Prozent der Befragten sind der Meinung, dass der Einsatz von Smartphones zukünftig eine immer größere Rolle spielen wird. Leider stelle ich fest, dass zahlreiche Website nur auf dem Rechner zu benutzen sind und keine mobile Variante haben. Dass der stationäre Handel von Online-Kanälen profitiert, zeigen diese Ergebnisse deutlich. Nach Meinung der Befragten kann ein Online-Shop allein jedoch nicht erfolgreich sein: Über ein Drittel der Befragten (34 Prozent) ist sogar der Überzeugung, dass ein reiner Onlineshop auf Dauer nicht existenzfähig ist.

Grafik

Was wichtiger ist, off- oder online, darüber besteht keine Einigkeit, Vor- und Nachteile des jeweiligen Kanals unterscheiden sich stark. Die Vorteile des Ladengeschäftes liegen vor allem bei der Unmittelbarkeit: Fast 89 Prozent der befragten 14- bis 59-Jährigen schätzen den Aspekt, alles anprobieren und anfassen zu können. Doch auch die Beratung vor Ort ist für zwei Drittel (66 Prozent) aller Befragten ein klarer Pluspunkt des stationären Handels. Das Erlebnis beim Einkaufen im stationären Handel steht demnach im Vordergrund. So gaben 65 Prozent der Befragten an, dass sie es mögen, im Laden zu stöbern und sich für den Kauf inspirieren zu lassen. Diese Möglichkeit, gepaart mit der Sicherheit, das Produkt gleich mitnehmen zu können (56 Prozent), sprechen deutlich für den stationären Handel. Dies gilt allerdings nur, wenn der Handel das Produkt überhaupt führt. Hier können viele Händler nicht mithalten. Breite und Tiefe der Warenpalette ist begrenzt.

Dem gegenüber stehen die Vorzüge des Online-Einkaufs: Vor allem die Möglichkeit der Vorabrecherche und des Preisvergleichs wird als Vorteil (84 Prozent) erachtet. Auch die Lieferung nach Hause (73 Prozent), die Zeitersparnis beim Einkauf (68 Prozent) und die große Auswahl, die ebenfalls von 68 Prozent der Befragten als Vorteil des Online-Einkaufs genannt wurde, sind klare Pluspunkte des Online-Handels. Überraschend hingegen die zwischen On- und Offline-Handel oft kritisierte Preispolitik: Nur 43 Prozent meinen, dass die Preise online günstiger sind als im Ladengeschäft.