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Bloggerwalk durch 250 Hüten, Hauben, Mützen, Schleiern und anderen Kopfbedeckungen

15. Februar 2023

Als Hutträger ist diese Ausstellung eine Offenbarung: Hauptsache heißt die exzellente Schau im Bayerischen Nationalmuseum in München, die noch bis zum 30. April zu sehen ist. Der Untertitel Hüte.Hauben.Hip-Hop-Caps bringt es auf den Punkt, worum es geht – um Kopfbedeckungen aller Art durch die Jahrhunderte.


Das Museum lud zu einem Bloggerwalk und dem Ruf bin ich freilich gefolgt. Mit rund 250 Hüten, Hauben, Mützen, Schleiern und anderen Kopfbedeckungen sowie Gemälden und Skulpturen gibt die Ausstellung einen Überblick zur Kulturgeschichte der Kopfbekleidung: Kopfbedeckungen sind ein wichtiges Element der Selbstdarstellung. Sie verleihen Würde und machen Hierarchien sichtbar, können Distanz schaffen, aber auch das Gemeinschaftsgefühl stärken.

Die Hut-Spezialist und Kurator Dr. Johannes Pietsch kannte noch so jedes kleine Detail und ich bin erstaunt, was sich alles über Hüte erzählen lässt. Großen Respekt hatte ich auch vor Dipl.-Rest. Dagmar Drinkler. Sie hat alte Knüpf- und Webtechniken ausgegraben und für die Neuzeit erhalten.

Großes Glück für Dr. Frank Matthias Kammel, den Museumschef, der die Bezeichnung Generaldirektor trägt. Nach seiner Begrüßung im „Schatzhaus an der Eisbachwelle“ ging es los. Mir schwirrte der Kopf vor lauter Zahlen und Fakten, die sich erst mal setzen mussten. Geballtes Hutwissen pur, so dass schnell klar war: Ich muss die Ausstellung nochmals besuchen, um noch mehr zu sehen.

Beim Rundgang erinnerte ich mich an eine Geschichte meines Vaters. Noch in den Fünfziger und bis Mitte der Sechziger Jahre war es für ihn selbstverständlich, einen Hut zu tragen. Erst durch die Studentenunruhen und außerparlamentarische Opposition galt der Hut als spießig und konservativ. Die Hüte meines Vaters verschwanden aus der Familie und als ich geboren wurde, gab es in unserem Haushalt keine Hüte mehr, vielleicht noch Mützen. Meine Frau erzählte mir eine ähnliche Geschichte, da blieb der Hut allerdings noch beim sonntäglichen Kirchgang lange Zeit erhalten.

Heute trage ich wieder Hut und Mützen, nur ganz selten Kappen. Ich bilde mir ein, dass ich ein Hutgesicht habe. Mit US-amerikanischen Kappen sehe ich seltsam aus, so meine Empfindung. Und der Hut hat wohl eine gewisse Renaissance unter jungen Menschen, die es chic finden, gut zu tragen.

Im Nationalmuseum war die Geschichte der Kopfbedeckungen zu erkunden. Die Bandbreite reicht von prächtigen Mitren über anmutige Damenhüte bis hin zu aktuellen Designermodellen. Hüte des Märchenkönigs Ludwig II. oder Otto von Bismarcks werfen ein Schlaglicht auf Vorlieben prominenter Persönlichkeiten. Neben Modellen von Dior, Cardin und Saint Laurent sind Unikate von Philip Treacy und Stephen Jones zu sehen. Geschichte und Gegenwart werden unter einen Hut gebracht: Kopfbedeckungen bieten eine einzigartige Vielfalt und sind einfach wunderschön – dem kann ich nur zustimmen. Hier ein 360 Grad Rundgang durch einen Teil der Ausstellung.

Kopfbedeckungen erfüllen unterschiedliche Zwecke: Der Schutz vor Witterung, das „Behüten“, ist eine davon. Im Zentrum der Ausstellung steht die schmückende Funktion. Kopfbedeckungen sind wichtige Elemente der Selbstdarstellung. Sie lassen einen Menschen größer und bedeutender erscheinen, dabei bilden Kopf und Gesicht des Trägers den Mittelpunkt. Nie wirkt ein Hut, eine Haube oder Mütze für sich allein. Kleidung und Accessoires erschaffen ein modisches Gesamtbild.

Frauenhauben und Schleier
Verheiratete Frauen bedeckten schon in der Antike ihre Haare. Der Brauch setzte sich im Christentum fort. In Ägypten gab es in frühbyzantinischer Zeit reizvolle Haarnetze.
Im Mittelalter benutzten Ehefrauen zum Verhüllen ihrer Haare dichtgewebte Tücher, die „Hauben“ oder „Schleier“ hießen. Heiratete eine Frau, kam sie also „unter die Haube“. Nonnen trugen als Bräute Christi ebenfalls Schleier. Aus den weltlichen Hauben entwickelten sich um 1470 komplizierte, vielfach um den Kopf gewundene Gebilde, die man sogar mit Polsterungen unterfütterte.

Zum Kirchgang war ein Schleier mit fester Kinnbinde Pflicht. Darüber wurde ein zusätzliches, immer größeres Tuch gebreitet, das schließlich als „Sturz“ die weiße Kirchenhaube bildete. Hier konnte die Texttilrestauratorin Dagmar Drinkler zeigen was sie konnte. Ihr gelang 2021 die Rekonstruktion eines vollständigen frühbyzantinischen Haarnetzes nach alten Techniken. Ich könnte mir vorstellen, dass ein solches Haarnetz heute wieder von der Modeindustrie aufgegriffen wird.

Hüte und Hutschmuck
Seit etwa 1550 war die Spanische Mode das wichtigste Leitbild. Dort entwickelte sich das Barett zu einer eigenständigen For mit oben abgeflachter Kopfpartie und gerafftem unterem Rand. Später wuchs die weiche Mütze zu einem hohen Zylinder an.Diese Ausführung ahmte man in ganz Europa nach.
Die ebenfalls überall modernen, sehr steifen spanischen Hüte besaßen eine schmale Krempe und ein hohes Kopfteil. Meist bestanden sie aus Filz mit einem Überzug aus Gewebe. Einfarbige Barette und Hüte boten den idealen Anbringungsort für Schmuck wie Metalldekorationen, Edelsteine oder Perlen. Sehr beliebt waren Zierspangen, die sogenannten Agraffen. Auch aufwendige Hutbänder gehörten zur Ausstattung.

Ab etwa 1630 bestimmte Frankreich die Mode in ganz Europa. Aus dem spanischen Hut war um 1600 ein Modell geworden, das ein hohes Kopfteil und eine mäßig breite Krempe besaß. Sie wurde breiter, die Höhe des Kopfes nahm dagegen ab. Daraus entstand der typische Soldatenhut der Zeit um 1620/50. Solche Schlapphüte mit aufgeschlagener Krempe und Federn prägten während des Dreißigährigen Krieges das Alltagsleben. Auch Frauen trugen sie häufig zu dieser Zeit.
Gleichzeitig blieben die Huttypen mit hohem Kopfteil in Mode, nun aber mit breiterer Krempe als zuvor. Ähnlich hohe Hüte mit kegelförmig zugespitztem Kopfteil trugen einfache Handwerker und Bauern noch lange Zeit.

Hauben für die Frau
In der Ausstellung ist eine Flinderhaube aus Nürnberg zu sehen, die wohl zwischen 1640 bis 1680 getragen wurde. Sie besteht aus Metalldraht, Seidenfäden, vergoldete Kupferlegierung, Leinengewerbe und Baumwollwatte. Es gibt weltweit nur noch drei Exemplare. Sie bringt zwei Kilogramm auf die Waage.

Anfang des 17. Jahrhunderts trugen Frauen oft Leinenhauben. Danach ließ die französische Mode die Haare völlig unbedeckt. Daneben existierte in Süddeutschland eine Haube für zuhause, die am Kopf anlag, den Haarknoten hinten aber frei ließ.
Zunächst lag sie in einem glatten Bogen über der Stirn und bekam dann in der Mitte eine dreieckige Schneppe.
In Frankreich brachten die 1670er-Jahre die Hauben zurück.
Die Damen trugen nun mehrlagige Spitzenhauben. Um 1685 kam die „Fontange“ mit hochstehenden Rüschen auf. Sie wurde nach einer Mätresse von König Ludwig XIV. benannt. Die immer höhere Haube musste schließlich gestützt werden, und zwar durch ein Drahtgestell, die „Commode“.
Um 1691/92 wuchs die Fontange noch mehr in die Höhe, die Rüschen fielen aber schmaler und später abgestuft aus. Seit 1708 wurde die nun niedrigere Fontange runder. 1713 endete die Mode der extravaganten Hauben in Versailles und im Laufe der folgenden Jahre auch überall sonst in Europa.
Nachdem die hochbarocke Fontange um 1715/20 abgelegt war, kamen mit dem Rokoko kleinere Spitzenhauben in Mode. Um sie aus mehreren Teilen zu stecken und zusammenzunähen, benötigte man einen Haubenstock in Form einer Holzbüste. Als solide Basis diente ein leicht gepolstertes Stepphäubchen, das mit einem Band auf dem Haubenstock befestigt wurde. Daneben gab es einfachere kleine, anliegende Stoffhauben, zudem als Sonderformen fantasievolle Zierhäubchen.
Im 18. Jahrhundert kamen Frauenhüte ganz eigener Form auf. Seit den 1730er-Jahren waren in England Strohhüte beliebt. Anfangs waren diese Strohhüte eher noch einfach gestaltet. Um 1760 wurden sie üppiger und saßen dann nach vorn gekippt auf den in die Höhe wachsenden Frisuren der Damen. Reisende bemerkten, solche Hüte wären typisch für England und würden dort von Frauen aller Klassen getragen. Bald verbreitete sich diese Mode auch auf dem Kontinent.

Gruseln muss auch sein
Was wäre eine Ausstellung ohne einen gewissen Gruselfaktor. Den gibt es auch im Bayerischen Nationalmuseum. 250 Jahre lang schlummerte dieser Filzhut im Moor bis in den 1920 Jahren in Rosenheim beim Abbau von Torf eine männliche Leiche entdeckt wurde. Bei ihm der Hut eines einfachen Mannes.

Zeitsprung zur Hutkrise
Machen wir einen Zeitsprung und hier deckt sich die Wissenschaft mit meinen Geschichten meines Vaters. Um 1960 wollten moderne Frauen keine Hüte mehr tragen.
Wirklich neu und aufregend waren jetzt die hohen Frisuren. Zudem wurde das Autofahren auch für Frauen zum Standard, und dabei störten Hüte ungemein.
Die innovativen Kreationen von Courrèges und Cardin in Paris hatten auch Auswirkungen auf die Damenhutmode. Dennoch war die große Hutkrise nicht aufzuhalten. In den 1970er-Jahren waren Hüte kein großes Thema mehr. Sie verschwanden aber trotzdem nie ganz aus dem Straßenbild. Im Sommer sah man elegante Strohhüte mit breiten Krempen, die den Retro- oder Nostalgietrend aufgriffen. Prinzessin Diana brachte als meistfotografierte Frau ihrer Zeit Hüte Anfang der 1980er-Jahre wieder in Mode. Dieser Boom hielt auch noch in den 1990er-Jahren an, obwohl frühere Verkaufszahlen nie mehr erreicht wurden.

Klassische Herrenmodelle wie Fedora, Trilby und Porkpie kommen nie ganz aus der Mode, doch treten Variationen hinzu. Nicht nur Herren mittleren Alters, sondern auch junge Männer tragen zunehmend Hüte, die ihnen Individualität verleihen.
Ebenso spielen Schirmmützen modisch wieder eine große Rolle. Seit 2009 setzen die MvBoshi-Mützen einen frischen Trend. Um das Jahr 2000 kam eine neue Art Damenkopfbedeckung auf: der „Fascinator“, ein meist üppig dekorierter, pfiffiger Kopfputz. Aber auch große elegante Damenhüte sind immer noch gefragt.
Der Klimawandel befördert das Tragen von Kopfbedeckungen als Sonnenschutz bei Menschen aller Altersklassen. Heute liegen Kopfbedeckungen wieder voll im Trend. Soziale Medien stärken das Bedürfnis nach Selbstdarstellung. Ein Hut oder eine Mütze kann hier wunderbare Dienste leisten. Baseball- oder Hip-Hop-Caps gehören zur beliebten Streetwear, und neben gängigen Huttypen kommen ganz neue Formen auf. Ob schlicht oder schrill, konservativ oder künstlerisch: Jede Frau und jeder Mann findet für sich das passende Modell.

So gibt es eine Hip-Hop-Cap von Smudo zu sehen, den ich erst einmal googeln musste, weil mir seine Musik ganz fremd ist. Soll der Mann sie tragen, mein Stil ist es einfach nicht.

Vom Filz zum Hut
Nach dem Walk konnten die Blogger bei einem Live-Event staunen. Modistin Christine Halbig aus München zeigte dem Bloggervolk, wie Hüte aus Filz gemacht werden.

Bei Hut und Mütze unterschiedliche Kopfhörer

25. Oktober 2016

In meiner Jugend hörte ich den Spruch „De mim Huad san guad, grod de mim Kappe san a Dappe“. Das bedeutet soviel wie die Hütträger seinen in Ordnung, die Träger amerikanischer Schirmmützen seien etwas minderbemittelt. Nun, ich trage beides: Hut und Kappe – eigentlich sind es eher Mützen. Im Sommer wegen dem Schatten für meine empfindlichen Augen, im Winter wegen der Kälte. Wusstet ihr, dass 60 Prozent der Körperwärme über den Kopf entweichen – aber das ist ein anderes Thema.
Wenn ich eine Kopfbedeckung trage, dann will ich auch Musik hören. Das ist bei der Mütze ganz einfach. Ich ziehe meine Kopfhörer über die Mütze und die Ohren. Weil ich AE2w von Bose habe, ist der Klang über Bluetooth ausgezeichnet. Mit dem Kopfhörer können gleich zwei Blauzahngeräte verbunden werden, wie Smartphone und Tablet. Aber leider versagt mein Bose-Kopfhörer, wenn ich einen Hut aufsetzen möchte. Ich liebe doch meine Hüte vom Breiter aus München und vom Hutkönig aus Regensburg. Der Kopfhörer passt einfach nicht über dem Hut. Was tun? Eine Zeitlang behalf ich mich mit den mitgelieferten Ohrhörern vom Apple für mein iPhone. Nachteil: Die Teile sind kabelgebunden – das mag ich nicht. Ich will wireless.

Super Klang für Musik kommt von den  Powerbeats 2 aber nicht für Filme.

Super Klang für Musik kommt von den Powerbeats 2 aber nicht für Filme.

Ich entschied mich für Ohrhörer der Apple Tochter Beats. Die Powerbeats Wireless in Rot. Ich bin von dem Tragekomfort der Ohrhörer beeindruckt. Es sind ja Sportkopfhörer und sie sitzen hinter den Ohren sehr sicher und stabil. So viel Sport treibe ich aber nicht. Auch der Klang der Teile kann sich hören lassen. Es ist natürlich ein Vergleich zu den großen Studiokopfhörern im Büro und auch der Klang der Bose Wireless Kopfhörer sind besser. Aber besser als gar nichts und bei weitem besser als die Teile, die ich von Anker mal vor Jahren gekauft habe. Das Telefonieren mit den powerbeats ist ok, die Stimme im Telefon kommt angenehm rüber. Die Bluetooth-Verbindung besteht bei mir zu einem iPhone 7plus und auch das Koppeln klappt ohne Probleme.

Die Powerbeats trage ich nur für Musik und mit Hut.

Die Powerbeats trage ich nur für Musik und mit Hut.

Musik unterwegs ist also kein Problem und ich liebe es, im Zug zu dösen und Musik zu hören. Und dennoch gibt es einen großen Nachteil: Ich schaue gerne mit dem iPad Pro auf langen Zugfahrten den ein oder anderen Film. Um meine Umgebung nicht zu stören, schaue ich auch hier via Kopfhörer.
Aber dafür eignen sich die powerbeats Wireless absolut nicht. Der Ton ist nicht zum Bild synchron. Der Ton hinkt eine halbe Sekunde hinter dem Bild hinterher. Ein Filmgenuss ist damit unmöglich und ein Videogenuss ist damit unmöglich. Ich verstehe das nicht: Beim Bose klappt die Verbindung tadellos und der Ton läuft synchron. Bei den powerbeats habe ich einen Bild-/Tonversatz. Also muss ich als Hutträger zwei verschiedene Kopfhörer dabei haben: Die Apple eigenen für Filme am iPad und die Apple Tochter für Musik am iPhone. Ärgerlich. Vielleicht stimmt der Spruch aus meiner Jugend nicht. Wenn ich eine Mütze oder Kappe auf habe, dann kann mit dem Bose beides genießen: Musik und Film.

Skurrile Geschäfte in Hamburg – ein Besuch lohnt sich

29. August 2013

In Hamburg lässt es sich prima shoppen. Ich meine dabei nicht die Läden, die in jeder Mall oder Fußgängerzone zu finden sind, sondern alteingesessene Geschäfte mit Tradition. Sie haben eine eigene Kultur, einen eigenen Flair und natürlich ihre eigene Geschichte. Wunderbare Gespräche und ein hervorragendes Einkaufserlebnis hatte ich in Hamburg bei Schirm und Co, beim Hutladen Falkenhagen, dem Marine- und Tropenausrüster Ernst Brendler und der Eisenkrämerei Christian Weimeister.

 

Schirm und Co

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In Hamburg schaute ich mich nach einem Pagodenschirm um, der sowohl gegen Sonne als auch gegen Regen schützt. Und in dem einzig verbliebenen Schirmgeschäft in Hamburg Schirm und Co wurde ich fündig. Das Geschäft in der Rosenstraße 6 wird nunmehr in der sechsten Generation geführt und wenn jemand einen qualitativ hochwertigen Schirm sucht, hier wird er ihn finden. Die Betreiber zeigten mir verschiedene Schirmen und ich muss sagen, sie verstehen ihr Handwerk. Mit viel Liebe zum Detail stellte das Team von Schirm und Co verschiedene Schirme vor. Mich beeindruckte ein Kofferschirm. Hier lassen sich Spitze und Griff abschrauben, um den Schirm in einem Koffer zu verstauen. Dies kann beispielsweise für Flugreisende wichtig sein, denn ein spitzer Schirm macht die Sicherheitsleute bei der Abflugkontrolle nervös.

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Viele Schirme kommen aus eigener Herstellung und es macht Spaß, das richtige Material für seinen eigenen Schirm auszuwählen. Auch über das Web können die Schirme bezogen werden,  Rund 150 Schirme pro Jahr werden hier auf Kundenwunsch hergestellt. Billigware gibt es hier Gott sei Dank nicht. Und es gibt immer wieder Tipps für den richtigen Umgang mit Schirmen, auch per Video in YouTube. Hoffentlich regnet es bald wieder.

 

Hüte und Mützen bei Falkenhagen

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Ich finde, US-amerikanische Kappen sehen bei mir doof aus. Also greife ich wieder zu Mütze und Hut. Die optimale Kopfbedeckung schützt vor Sonne im Sommer, wärmt den Kopf im Winter. Das weiß auch Altkanzler Helmut Schmidt oder Deutschrocker Udo Lindenberg. Sie und ich kaufen bei Falkenhagen an der Großen Johannisstraße 7 ein. Nunmehr in der vierten Generation seit 1916 dreht sich hier alles um die optimale Kopfbedeckung. Auch ein starker Service ist die Reinigung, Aufbearbeitung und das Bügeln der Hüte und Mützen. Natürlich lohnt sich das nicht bei der Billigkappe, aber ich habe doch so einige Kopfbedeckungen, die mir ans Herz gewachsen sind. Wie ich erfahren durfte, sind in Hamburg wieder Melonen im Trend. So musste ich mir auch gleich eine klassische Melone kaufen, die ich bei besonderen Anlässen tragen werde. Die Beratung von Modistin Nadia Bunge war übrigens hervorragend und sie versteht auch schon mal einen Witz.

Eine neue Mütze gab es zudem noch.

Eine neue Mütze gab es zudem noch.

Auch hier hat Familie Falkenhagen die Zeichen der Zeit begriffen und über einen Webshop kann der Kunde aus den zahlreichen Kopfbedeckungen auswählen. Als Bayer kaufe ich meine Hüte in der Regel beim Regensburger Hutmacher am Dom, aber beim Familienunternehmen Falkenhagen mache ich schon einmal eine Ausnahme. Hut ist für mich kein Gebrauchsgegenstand, sondern der richtige Hut gehört für mich zum guten Ton.

 

Marine- und Tropenausrüster Ernst Brendler

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Als ich einstmals Geografie studierte, entdeckte ich die Liebe zu fremden Ländern, insbesondere Afrika. Und wer in bestimmte Gegenden nach Afrika geht, der braucht auch eine entsprechende Tropenausrüstung. Die richtige Kleidung finde ich auf jeden Fall bei Marine- und Tropenausrüster Ernst Brendler in der Großen Johannisstraße 15.

Wer das Geschäft betritt, fühlt sich sofort in eine andere Zeit versetzt. Seit 1879 besteht das Geschäft und hat sich einen weltweiten Ruf erarbeitet. Zahlreiche Reedereien vertrauen auf Ernst Brendler. Wenn ausländische Schiffe in Hamburg anlegen, kommen viele Besatzungen hierher zum Einkleiden. Nun, da ich keine Uniformen brauche und nicht zur See fahre, kann ich die Auswahl und Qualität der Marineausrüstung nicht richtig würdigen. Aber eindrucksvoll sind die Uniformen im ersten Stock des renommierten Geschäftes allemal.

Ich finde mich besser in der Tropenkleidung zurecht. Die verschiedenen Hemden und Anzüge aus Naturfasern gibt es in zahlreichen Spezialausführungen. Ich habe mir Hüte angesehen und Tropenhelme ausprobiert und in Deutschland gefertigte Hosenträger gekauft – eine wunderbare Zeitreise, die sich der Hamburgbesucher nicht entgehen lassen sollte. Neben einem Online-Shop gibt es auch eine interaktive Tour durch das Geschäft, unbedingt den ersten Stock ansehen.

 

 

Eisenkrämerei Christian Weimeister

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In der Nähe der Landungsbrücken findet sich beim Johannisbollwerk 19 die Eisenkrämerei Christian Weimeister, die seit über 100 Jahren Schiffe ausrüstet. Gemeint sind Schiffsausrüstung, Werkzeuge, Lampen und maritime Accessoires. Mir haben es die Petroleumlampen angetan und sollte ich einmal eine defekte Petroleumlampe habe, bringe ich sie zur Eisenkrämerei Christian Weimeister. Das gilt auch für die Reparatur von Spiritus-, Benzin- und Gasgeräten. Und wer seine alte Petroleumlampe elektrifizieren möchte, bringt sie ebenfalls hierher.

Einer der wichtigsten Unternehmensschwerpunkte ist die Handelsschifffahrt und fast jeden Tag ist ein Mitarbeiter der Firma im Hamburger Hafen, um benötigte Ausrüstung an die einlaufenden Schiffe zu liefern. Auch ich als Landratte liebe dieses Geschäft mit seiner einmaligen Atmosphäre. Besonders sehenswert ist der alte Buchenschrank hinter dem Verkaufstresen, dessen 600 Schubladen eine Fundgrube für Kleinteile sind.

Mit vielen maritimen Angeboten kann ich in Bayern nichts anfangen, wohl aber mit den wunderbaren Lampen. Die Leuchten sind zum Großteil in Serie gefertigt und in verschiedenen exquisiten Ausführungen erhältlich. Einen umfangreichen Katalog gibt es hier.