Posts Tagged ‘Frisurenshow’

Social Media: Erfolg für mittelständischen Friseur

25. Mai 2011

Wie Social Media bei einem mittelständischen Friseur erfolgreich sein kann, zeigt mein Beispiel des Haarstudios Wieser in Mammendorf. Ich unterstütze den Friseurmeister Josef Wieser mit seinen vier Salons in Mammendorf, Fürstenfeldbruck, Eichenau (Mittelpreissalons – alle Landkreis Fürstenfeldbruck) sowie München (Hochpreissalon). Nach Aufsetzen einer Facebook-Seite und eines YouTube-Kanals baten wir die Mitarbeiter der Friseursalons ihren Freunden die Facebook-Seite zu empfehlen. Damit hatten wir ein gewisses Grundrauschen an Usern. Nach einer Schulung der Mitarbeiter hatte Friseurmeister Josef Wieser die Idee eines Wettbewerbs, der über Facebook beworben wurde. Gesucht wurde das Wieser-Gesicht des Jahres 2011. Die Wettbewerbsbedingungen wurden auf der WordPress-Seite und in einem Videointerview bei YouTube erklärt.

Die Idee des Wettbewerbs: Die Kundinnen des Haarstudios konnten sich in einem der vier Salons fotografieren lassen. Anschließend konnten die Kunden des Haarstudios über einen Monat abstimmen. Zu gewinnen gab es für die ersten drei Siegerinnen ein professionelles Fotoshooting mit Modefotograf Andreas Ortner sowie ein Jahr kostenloses Hairstyling und ein Wochenende mit einem Volvo-Cabrio.

Wir setzen eine kostenlose WordPress-Seite auf und stellten die geschossenen Fotos ein. Anschließend begann das Voting. Beworben wurde es über die Facebook-Seite des Salons. Insgesamt nahmen 32 Amateurmodelle am Voting teil und wir bekamen über 24.000 Klicks. Es konnte alle sechs Stunden neu abgestimmt werden. Der Erfolg haute uns von den Socken. Natürlich versuchten die Freunde von dem einen oder anderen Modell mit einem IP-Wechsler zu schummeln, wurden aber entlarvt, noch dazu weil sich so mancher in Facebook damit brüstete. Das Netz vergisst nichts.

Das Konzept von Josef Wieser voll ging auf. Nicht nur die Votingklicks gingen in die Höhe, sondern auch die Freunde der Facebook-Seite explodierten. Freude luden andere Freunde ein. Damit veränderte sich auch die Kundschaft der vier Friseursalons. Viele junge Kundinnen interessierten sich für die Friseurleistungen und buchten einen Friseurtermin. Also auch der wirtschaftliche Erfolg setzte ein.

Nur eine Voting-Aktion isoliert zu machen, darf nicht sein. Das Voting sorgte dafür, dass wir die Klickzahlen einen Monat drastisch steigern konnten. Doch wichtig war es, dauerhaft zielgruppenrelevanten Content zu produzieren. Um zu vermeiden, dass nach Abschluss des Votings die Klickzahlen einbrachen, setzte die nächste Stufe unseres Marketingplans ein. Das Haarstudio Wieser veranstaltete eine große Modenschau in Fürstenfeldbruck. Dort wurden die Gewinnerinnen des Votings verkündet und eine richtig fette, innovative Friseurenshow gezeigt. Die Modenschau wurde über klassische Werbung und über Website und sozialen Netzen beworben. Der Erfolg: Über 600 Gäste genossen die großartige Show. Die hier geschossenen Fotos wurden natürlich wieder in die Sozialen Netzen eingestellt und sorgten wieder für Klicks. An jeden Besucher der Modenschau wurde eine Postkarte verteilt, auf denen die Adresse der Facebook-Seite und des Salons abgedruckt wurde. Zusätzlich gab es einen QR-Code, um noch ein wenig mehr Aufmerksamkeit zu erregen. Und es funktionierte: Die Facebook-Freunde stiegen wiederum und es wurde diskutiert und kommentiert.

Postkarte mit Facebook und Webadresse und QR-Code.

Postkarte mit Facebook und Webadresse und QR-Code.

In der nächsten Stufe werden nun die Mitarbeiter der vier Salons geschult und berichten über Aktionen, Frisuren und Mode aus der lokalen Ebene. Ich bin davon überzeugt, dass der eingeschlagene Weg weiterhin erfolgreich ist.

Social Media: QR-Code für mobile Konsumenten (auch in Kunstausstellungen)

13. Mai 2011
QR-Code auf einem T-Shirt.

QR-Code auf einem T-Shirt.

Aufmerksame Beobachter werden in jüngster Zeit verschiedene schwarzweiße Quadrate mit Strichmustern in der Öffentlichkeit bemerken, die ihnen auf Postern oder auf Postkarten begegnen. Das ist ein QR-Code. Das Teil ist ziemlich alt, bekommt aber durch Social Media ein neues Revival. Der QR-Code (engl. Quick Response, „schnelle Antwort“, als Markenbegriff „QR Code“) ist ein zweidimensionaler Strichcode (2D-Code), der von der japanischen Firma Denso Wave im Jahr 1994 entwickelt wurde, sagt uns Wikipedia.

Hinter dem Code verbirgt sich in der Regel eine Webadresse. Der User braucht nur noch ein entsprechendes Lesegerät und kann den Code einscannen und wird sofort weitergeleitet. Das ist simple, genial und einfach. Mein iPhone verfügt über eine Kamera und die App i-nigma, die ich verwende, erkennt den Code sofort und zack bin ich auf einer Website. Das ist bequemer als ein stumpfsinniges Abtippen von WWW-Adressen.

In der Regel werden diese QR-Codes benutzt, um Usern ein Angebot auf einer Website zu machen. Böse Leute könnten natürlich darüber mein Smartphone angreifen.

QR-Code in einer Ausstellung.

QR-Code in einer Ausstellung.

Neulich habe ich aber einen noch besseren Einsatz gesehen. QR-Codes in einer Ausstellung. Sie kennen das? Sie laufen durch eine Ausstellung und finden ein Exponat interessant. Auf einer viel zu kleinen Tafel steht dann in Deutsch und Englisch, was der Künstler uns sagen wollte. Aber in der Regel sind die Texte zu kurz und dadurch nur oberflächlich. Eine wirkliche Auseinandersetzung mit dem Objekt geschieht mangels Informationen nicht. Ich müsste im Katalog nachlesen, was ich aber in der Regel nicht mache, weil ich zu faul oder schon wieder abgelenkt bin.

Da kommt der QR-Code ins Spiel. In einer Kunstausstellung von Jin-Ho Jeton auf der FMX in Stuttgart habe ich unter den Bildern den QR-Code gesehen. Ich wurde auf die Website des Künstlers weitergeleitet und konnte so mehr über die Beweggründe erfahren. Das war eine Kunstausstellung, die ich wirklich genossen habe. Sie hat mir die Augen geöffnet. Kunst bleibt nicht nur an der Oberfläche, sondern geht in die Tiefe, fordert Emotion und Intellekt gleichermaßen.

An der FH habe ich zudem ein Plakat gesehen, auf dem der Prof seine Skripte und das Vorlesungsverzeichnung über einen QR anpreist. Die Idee finde ich großartig. Kritiker werden sagen, dass QR wieder Leute ausgrenzt, die eben kein internetfähiges Mobiltelefon haben. OK, Einspruch akzeptiert, aber ich mach trotzdem weiter.

Ich werde das QR-Thema gleich umsetzen. Im Oktober darf ich eine große Frisurenshow, die HAARE 2011, mitorganisieren. An einem Stand hängen dort zahlreiche aktuelle Frisurenbilder. Friseure aus ganz Deutschland besuchen die Veranstaltung und den Stand. Dort diskutieren sie in der Regel, wie die Frisur geschnitten wird. Bisher konnte ich aus optischen Gründen keine Erklärungen unter die Bilder hängen. Aber dank dem QR-Code kann ich die Ausstellung virtuell weiterführen und Schnitttechniken erläutern. QR-Software gibt es kostenlos im Web. Im Moment verwende ich diesen kostenlosen QR-Generator goqr und bin gut gefahren.

Selbst die Bahn setzt auf QR.

Selbst die Bahn setzt auf QR.

Mein Paris: Trommeln was das Zeug hält

12. November 2010

Was machen 2000 Friseure in einer Halle zusammen? Krach, aber richtig. Nein, nicht was ihr jetzt denkt, die Friseure bei der Wella-Frisurenshow International Trend Vision Award haben richtig Krach gemacht und es war super. Wella, oder besser P&G, hat eine Industriehalle in Paris gebucht und mit riesigen Aufwand zur Party-Location umgerüstet. Es war die Halle Freyssinet, 55 Boule Vincent Auriol, in der auch die großen Modeschauen stattfinden. Modernste Präsentationstechnik, fetter Sound, Essen für 2000 Besucher, zu wenig Toiletten – alles Superlative. Bevor Wella vier neue Frisurentrends vorstellte und dann das beste Young Talent und die beste Farbe kürte, wurde richtig eingeheizt. Und zwar mit simplen Plastikrohren in verschiedenen Farben.

Ein paar Akteure kamen auf den Catwalk und dirigierten die Besucher: Mal leise schlagen, mal laut schlagen, mal die roten Rohre, mal die violetten – und das Publikum machte voll mit.

Der gesamte Event wurde live ins Internet gestreamt mit einem großen Aufwand. Eine Facebook-Seite begleitete die Veranstaltung. Gleichzeitig launchte Wella seine iPad App und bringt künftig die Frisurenhefte in Apple iBooks-Store. Hier will es Wella wohl wissen und die Amerikaner wollen mit Aufwand die die Vormachtstellung von L`Oreal brechen. Das wurde während der gesamten Frisurenshow deutlich. Leider vergaß man in der Halle das WLAN richtig aufzustellen. Auf der gleichzeitig stattfinden Weltmeisterschaft der Friseure konkurrierten die beiden Unternehmen um die Gunst des Publikums. Wella lud in die Industriehalle, L´Oreal in den Louvre. Mal sehen, wie der Wettstreit ausgeht. Klar geworden ist mir aber, dass man mit ganz einfachen Dingen eine Halle zum Kochen bringen kann und es irren Spaß gemacht hat. Das Publikum war international und der Krach war es auch.

Wella leistete sich in Paris eine fette Show.

Wella leistete sich in Paris eine fette Show.