Posts Tagged ‘Dark Side of the Moon’

Musiktipp: 50 Jahre Dark Side of the Moon von Pink Floyd

20. März 2023

Warum das Album The Dark Side of the Moon von Pink Floyd so wichtig für die Kulturgeschichte ist, erfuhren die Teilnehmer eines Online-Seminars von mir zum 50jährigen Jubiläums des Albums. Gleichzeitig wurden die Debatte um die Person des ehemaligen Pink Floyd-Chefs Roger Waters geführt, dem Antisemitismus vorgeworfen wird.

1973 veröffentlichte die britische Band Pink Floyd ihr bahnbrechendes Album „The Dark Side of the Moon“. Das Album war ein kommerzieller und künstlerischer Durchbruch für die Band und wurde zu einem der meistverkauften Alben aller Zeiten. Es brachte Pink Floyd in die Top 10 der Charts in den USA und Großbritannien und enthielt bekannte Songs wie „Money“ und „Time“. Im März jährte sich die Veröffentlichung des Albums. Zum 50 Mal.

Insgesamt prägten Pink Floyd in den frühen Jahren ihrer Karriere die Musiklandschaft und trugen dazu bei, den Sound und die Ästhetik des Psychedelic Rock und Progressive Rock zu definieren. Sie entwickelten sich zu einer der erfolgreichsten und einflussreichsten Bands der Rockmusik und inspirierten viele Künstler und Musiker in den folgenden Jahrzehnten. In einem Seminar diskutierten Referenten Stefan Preis und ich den enormen popkulturellen Einfluss des Albums.

Trotz seiner 50 Jahre haben die Diskussionen um Dark Side nicht abgenommen. Aktuelle Diskussionen im Seminar drehten sich um die mögliche Absage der Deutschlandkonzerte des ehemaligen Pink Floyd-Chefs Roger Waters. Er wollte 2023 in Deutschland seine Dark Side of the Moon-Konzerte geben. Die Stadt Frankfurt will ein Konzert von Ex-Pink-Floyd-Musiker Roger Waters verbieten – mit Verweis auf dessen „israelfeindliches Auftreten“. München plant Ähnliches. Nun wehrt sich der 79-Jährige juristisch.
Roger Waters geht gegendie möglichen Konzertverbote in Deutschland juristisch vor. Waters sei der Ansicht, „dass dieser eklatante Versuch, ihn zum Schweigen zu bringen, ernsthafte und weitreichende Folgen für Künstler und Aktivisten in der ganzen Welt haben könnte, wenn er nicht angefochten wird“, teilte das Management des Künstlers in London mit.

Das Leben, den Tod, den Wahnsinn, die Einsamkeit
Musikalisch ist das Album eine komplexe und anspruchsvolle Mischung aus psychedelischem Rock, progressivem Rock, Jazz und experimenteller Musik. Die Texte sind introspektiv und reflektieren Themen wie das Leben, den Tod, den Wahnsinn, die Einsamkeit und die menschliche Natur. Das Album besteht aus neun Songs, die nahtlos ineinander übergehen und so eine Art musikalisches Konzeptalbum bilden. Die Struktur des Albums, die Verwendung von Soundeffekten und das Zusammenspiel von Musik und Text sind alle so gestaltet, dass sie eine bestimmte Stimmung und Atmosphäre schaffen.

Das Album beginnt mit dem Klang eines Herzschlags, der in den ersten Song „Speak to Me“ übergeht, der aus Fragmenten verschiedener Songs besteht. Danach folgt „Breathe“, ein ruhiger Song, der die Grundlage für das Konzept des Albums bildet. Es geht um den Stress und die Anspannung des modernen Lebens und die Sehnsucht nach Frieden und Ruhe. Der nächste Song, „On the Run“, ist ein instrumentales Stück, das elektronische Klänge und Soundeffekte verwendet und eine Art musikalische Verfolgungsjagd darstellt. Danach folgt „Time“, einer der bekanntesten Songs des Albums, der den Zeitdruck und die Vergänglichkeit des Lebens thematisiert. “ The Great Gig in the Sky“ ist ein emotionaler Song, der von der Sängerin Clare Torry gesungen wird und die Angst vor dem Tod und die Suche nach Trost und Erlösung thematisiert. „Money“ ist ein weiterer bekannter Song, der sich mit dem Konsumverhalten der Gesellschaft und der Gier nach Geld und Macht auseinandersetzt. „Us and Them“ ist ein ruhiger Song, der sich mit der Kluft zwischen den Menschen und den Kriegen auseinandersetzt. „Any Colour You Like“ ist ein instrumentales Stück, das jazzige Improvisationen und Gitarrensolos enthält. Das Album endet mit „Brain Damage“ und „Eclipse“, zwei Songs, die sich mit der Dunkelheit im menschlichen Geist und der Hoffnung auf ein besseres Leben auseinandersetzen.

„The Dark Side of the Moon“ ist ein Meisterwerk der Rockmusik, das nicht nur musikalisch anspruchsvoll ist, sondern auch tiefsinnige Texte enthält, die bis heute aktuell sind. Das Album hat die Grenzen der Rockmusik erweitert und ist zu einem zeitlosen Klassiker geworden, der immer noch viele Fans auf der ganzen Welt hat. Der Titel selbst stammt von Mark Twain: „Everyone is a moon, and has a dark side which he never shows to anybody.“

Das Cover zeigt ein prismaartiges Dreieck, das Lichtstrahlen in die Farben des Regenbogens zerlegt. Der Hintergrund ist komplett schwarz. Das Design wurde von dem Grafiker Storm Thorgerson von der Firma Hipgnosis entworfen und von George Hardie umgesetzt. Das Cover hat eine starke visuelle Wirkung und soll das Thema des Albums, das sich mit den dunklen und abstrakten Themen des menschlichen Lebens und der Gesellschaft befasst, visuell darstellen. Die Regenbogenfarben sollen dabei symbolisch für die verschiedenen emotionalen Zustände und Stimmungen stehen, die im Laufe des Albums behandelt werden.

Musiktipp: Animals 2018-Mix von Pink Floyd

13. Oktober 2022

Natürlich hab ich sie gekauft, die neue, alte Aufnahme von Pink Floyd, einer meiner Lieblingsbands. Vor kurzem wurde Animals aus dem Jahre 1977 in dem Remix von 2018 im Jahre 2022 veröffentlicht.

Warum erst jetzt? Weil die Herren Waters und Gilmore seit Jahren streiten und der 2018-Mix des unterschätzten Albums Jahr für Jahr verschoben wurde. Nun haben die Streithälse sich wohl geeinigt und wir Fans können die Aufnahme in den Händen halten. Ich habe mir die Deluxe-Ausgabe mit Vinyl, CD, Bluray und DVD gegönnt und ein Booklet gab es auch dazu.

Äußerlich hat sich das Cover verändert. Natürlich ist noch das Battersea Kraftwerk zu sehen, aber die Aufnahme ist intensiver als auf dem Original von 1977. Das fliegende Schwein ist immer noch der zentrale Punkt der Aufnahme.

1977 ist das aufblasbare fliegende Schwein ja mal davon geflogen und der Flugverkehr über Heathrow musste eingestellt werden. Wir Floyd-Fans kennen die Geschichte zur genüge. Sie wird nochmal in dem Booklet nacherzählt, aber wer 2019 die Ausstellung Their Mortal Remains in Dortmund gesehen hat, der kennt die Details: Hier mein Post von damals.

Zur Wiedereröffnung des Albums flog dieses Mal kein Schwein, aber das Battersea Kraftwerk wurde schön beleuchtet. Die vier Schlote von Battersea wurden angestrahlt.

Zur Musik muss ich wohl nicht viel sagen. Animals nimmt eine Sonderrolle im Werk der Band ein. Wir haben auf der einen Seite die großartigen Bandwürfe Dark Side of the Moon und Wish you were here und dann die Waters-Alben The Wall und The Final Cut. Animals stand dazwischen, war ursprünglicher in der Musik, rockiger zum Teil und eine wunderbare Parabel auf George Orwells Farm der Tiere. Schon das Cover mit dem fliegende Schwein und die vier Schlote des Kraftwerks waren ein Hinweis. Ich sah in den Schloten immer die Beine von einem Tier das auf dem Rücken lag und die Beine nach oben streckte. Der 2018 Remix ist dichter. Vor allem die 5.1 Aufnahme auf er Bluray hat es in sich. Das ist schon ein gewaltiger Unterschied der bisherigen Stereo-Aufnahme mit der ich aufgewachsen bin.
Animals war das zehnte Studioalbum und wurde in den Britannia Row Studios der Band in London, also nicht in den technisch ausgereifteren Abbey Road-Studios.

Ich habe gelesen, dass Fans mit der Vinyl-Ausgabe nicht zufrieden sind. Das kann ich nicht bestätigen. Meine Schallplatte ist in Ordnung. Das ganze Deluxe-Angebot ist in Ordnung.

Kritik möchte ich als Fan dennoch anbringen. Im Booklet sind zwar schöne Aufnahmen von der Animals-Tour. Leider findet sich keine Aufnahme von der Tour auf dem Deluxe-Album. Ich muss auf alte Bootlegs zurückgreifen und hätte hier von Pink Floyd mehr für die Hardcore-Fans erwartet. Vielleicht bringt man diese Aufnahmen später auf den Markt, um ums Fans nochmals zu melken.

Persönliches Highlight der Dortmunder Pink Floyd-Ausstellung The Pink Floyd Exhibition: Their Mortal Remains

16. Januar 2019

Nach Dark Side nun Wish you were here.

Nach Dark Side nun Wish you were here.

Die meisten Besucher der Pink Floyd-Ausstellung „The Pink Floyd Exhibition: Their Mortal Remains„ in Dortmund hatten das Polaroid wohl übersehen oder wenn sie es gesehen haben, dann übersahen sie die Wichtigkeit des Schnappschusses für die Band. Es zeigt einen dicklichen, glatzköpfigen Mann. Es zeigt das einstmals geniale Mastermind von Pink Floyd Syd Barrett. Immer wieder habe ich von der Situation in zahlreichen Dokumentationen und Biographien über die britische Supergroup gelesen. Aber jetzt habe ich die Fotografie zum ersten Mal mit meinen eigenen Augen gesehen. Für mich als Fan der Band ein erhebender Augenblick. 

Wer ist das? Ein völlig veränderter Syd Barrett - endlich die legendäre Aufnahme und mein Highlight der Ausstellung.

Wer ist das? Ein völlig veränderter Syd Barrett – endlich die legendäre Aufnahme und mein Highlight der Ausstellung.

Es war zu den Aufnahmen des Albums Wish You Were Here, der Nachfolger des wichtigen Albums The Dark Side Of The Moon. Im Juli 1975 entschied sich die Band in Erinnerung an ihr Gründungsmitglied Syd Barrett den Song Shine on your Crazy Diamond aufzunehmen. An diesem Tag bekam Pink Floyd Besuch von Barrett bei ihrer Aufnahmesession in den Abbey Road Studios. Doch Barrett war nicht als solcher mehr zu erkennen. Gitarrist David Gilmour fragte bei Schlagzeuger Nick Mason nach, wer denn der seltsame Besucher sei, der sich im Studio herumtrieb. Mason erkannte den völlig veränderten Syd Barrett, aufgequollen und ohne Haare. Barrett war einst gertenschlank, hatte volles lockiges Haar, aber er hatte auch ein Problem mit Drogen, was  im März 1968 zum Ausstieg bei Pink Floyd führte. Zudem war er nicht bereit, nach den Regeln des Musikbusiness zu handeln. Dave Gilmour stieg bei Pink Floyd stattdessen ein und der Rest ist Geschichte. 

Nun stießen die Freunde wieder aufeinander. Nick Mason ist der Schnappschuss zu verdanken, der in Dortmund im Raum von Wish you were here ausgestellt ist. Als Pink Floyd-Fan bin ich sehr dankbar über dieses Ausstellungsstück. 

 

Pink Floyd – nach 20 Jahren endlich gut

6. Oktober 2014

bell1

Die Fans wissen es schon längst, dass Pink Floyd am 7. November ein neues Album mit dem Namen The Endless River auf den Markt bringen werden. Interessant ist, wie die alten Herren die Meldung verbreitet haben. Statt auf klassische Massenmedien zu setzen, gab es einen Twitter-Post von Polly Samsons – der Ehefrau von Floyd-Gittarist David Gilmour. Ich glaube nicht, dass es ein Leak war, sondern wunderbar inszeniert, um den britischen Murdock-Medien eines auszuwischen. Übrigens, Polly Samson wird den letzten Sound des Albums Louder Than Words mit neuem Text singen.

Bildschirmfoto 2014-07-06 um 19.40.58
Das Material von The Endless River stammt aus Restbeständen der Division Bell-Sessions aus dem Jahre 1993. Eine musikalische Resterampe – bitte nicht, aber ich denke es auch nicht. Wir erinnern uns, im Jahr 2008 verstarb das Bandmitglied Rick Wright und so widmen die Restmusiker ihrem Keyboarder das neue Doppelalbum. Wie man so hört, soll es vor allem Instrumentalstücke enthalten und natürlich hab ich das Album bereits vorbestellt.
The Endless River ist für mich Grund genug, die bisher letzte Scheibe Division Bell näher anzuhören. Im Jahr 2014 erschien ja zum 20. Geburtstag des Albums eine umfangreiche Sammler-Box.

bell
Gleich vorwerg: Ich geb es zu, eigentlich bin ich ja Roger Waters-Fan und mag diesen leidenden Selbstmitleid-Ton seiner Aufnahmen. Ich hab mir auch the Wall in Frankfurt angeschaut und war begeistert. Mit The Division Bell  tat ich mich anfangs schwer. Ich mochte die Aufnahmen nicht besonders. Sie lief einige Male, aber setzte sich nichts in meinem Kopf fest. Aber je mehr ich mich in das Material in jüngster Zeit hineinhöre, desto besser gefällt mir es. Und ich muss zugeben, es hat wirklich 20 Jahre gedauert. Wenn ich Pink Floyd hören wollte, griff ich zu den Klassikern, wie Dark side, Wish you were here, Wall oder Animal. Gerne auch zu den alten Heuler von Syd Barrett von Piper. Division Bell war nie meine erste Wahl.
Das hat sich nach 20 Jahren geändert. Und ich habe inzwischen das Werk schätzen gelernt. Es ist perfekter Mainstream, aber keine Revolution mehr. Und sicher wird The Endless River keine Revoultion werden. Und dennoch gelobe ich: Ich werde keine 20 Jahre brauchen, um dieses Album schätzen zu lernen. Und eines noch: Es wäre schön, wenn die Streithälse Waters und Gilmour über ihre Schatten springen würden. Aber Herr Waters hat ja verkündet, er sei kein Bestandteil von Pink Floyd mehr und habe nichts mit den Aufnahmen zu tun.


Hier das Unboxing von der The Division Bell Box und klare Empfehlung übrigens für die Box von Division Bell. Sie enthält einige Sammlerschätze:
Disc 1 – Doppel-LP Originalalbum, 2014 für die Vinyl-Edition auf Grundlage der Original-Analogbänder remastert. Zum ersten Mal mit allen Tracks in voller Länge.
Disc 2 – Blu-Ray (bisher komplett unveröffentlicht) – Video von 2014 zu Marooned – gedreht von Aubrey Powell mit Stereo- und 5.1 Audio Soundtracks – 5.1 Audio-Mix von The Division Bell von Andy Jackson in 96khz/ 24-bit-Auflösung – HD Audio-Stereomix von The Division Bell’ von James Guthrie in 96khz/ 24-bit Auflösung
Disc 3 – Single Take It Back (edit) / Astronomy Domine (live) in rotem Vinyl 7” Replikat in rotem Vinyl in Bildhülle
Disc 4 – Single High Hopes (edit) / Keep Talking (edit) in transparentem Vinyl 7” Replikat in transparentem Vinyl in Bildhülle und Postertasche
Disc 5 – Single High Hopes / Keep Talking / One Of These Days (live) in blauem Vinyl 12“ Replikat in blauem Vinyl, Laser-geätztem Design auf der Rückseite und Bildhülle. Enthält sieben Sammler-Karten im Umschlag.
Disc 6 – CD Album Discovery Version 2011 von The Division Bell in neu gestalteter Tasche
sowie 5 x 26cm x 26cm Kunstdrucke aus den Hipgnosis/Storm-Studios