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Corona-Virus: Tag 17 der Ausgangsbeschränkung – Tanken in der Krise

7. April 2020

Durch Corona und HomeOffice bleibt das Auto stehen. Zudem halten sich Teile der Bevölkerung an die Ausgangsbeschränkungen und bleiben zu Hause. Darunter leiden wirtschaftlich auch die drei Tankstellenpächter bei uns in der Gemeinde Maisach.

Durch Corona wird weniger gefahren und damit weniger getankt.

Durch Corona wird weniger gefahren und damit weniger getankt.

Meine bevorzugte Tankstelle ist Auto Walter in Maisach, weil die Familie weltoffen einen mittelständischen Familienbetrieb führt. Das Benzin ist überall gleich. „Natürlich spüren wir im Benzinverkauf die Corona-Krise“, erklärt Markus Schmid von Auto Walter. Das Unternehmen steht auf drei Standbeinen: Tankstelle, Handel und Werkstatt. Das Standbein Tankstelle gehe zurück, den Handel von Renault-Fahrzeugen habe man im Moment eingestellt, weil Autoverkauf beratungsintensiv sei und man mit dem Kunden eng zusammenstehe. „Das geht aus verständlichen Gründen nicht.“ Die Werkstatt dagegen werde enorm nachgefragt. „Hier sind wir gut ausgelastet“, so Markus Schmid.

Es stellt sich heraus, dass der Fleisch- und Wurstautomat vom Hofladen Widmann auf dem Gelände von Auto Walter ein strategischer Vorteil ist. In Zeiten von Corona wird der Automat aufgrund seiner hervorragenden Produkte sehr oft von den Maisachern angefahren, die dann auch die Gelegenheit zum Tanken nutzen, wenn sie schon mal da sind.
An den vier Zapfsäulen kann rund um die Uhr der Kraftstoff gezapft werden. Zur Bezahlung steht ein Tankautomat bereit, für Maestro-, Kredit- und Kundenkarten. Letztere werden von den Maisacher Landwirten genutzt, die nach der Feldarbeit mit ihren Maschinen vorfahren und die Kundenkarte nutzen, die einmal pro Monat abgerechnet wird.

In der Werkstatt läuft der Betrieb. Der Nachschub an Ersatzteilen funktioniert online reibungslos. Zudem bestellen Kunden Ersatzteile für ihre Fahrzeuge, die sie dann bei Auto Walter abholen – mit entsprechendem Abstand. „Natürlich bringt Corona gewaltige Veränderungen mit sich, aber wir müssen in dieser Krise zusammenstehen und sie gemeinsam bewältigen“, so Schmid. Vielleicht setzt auch nach der Krise ein Bewusstseinswandel in Sachen Elektroauto ein. Renault hat mit dem Zoe ein Modell, von dem Markus Schmid überzeugt ist. Ich muss zugeben, der kleine Tesla oder Zoe sind für uns interessant. Als Stadtflitzer ist der Twizy ein Hingucker. „Wir sind auf dem Land, da dauert es mit der Elektromobilität traditionsgemäß etwas länger, aber durch den Lockdown beginnt bei vielen Leuten ein Umdenken“, so Schmid.
Für eine Werkstatt wie von Auto Walter gibt es nun eine klare Aussage zum Thema Reifenwechsel von der Politik: Das bayerische KfZ-Gewerbe weist darauf hin, dass der Wechsel von Winter- auf Sommerreifen auch in der Corona-Krise erlaubt sei. Das bayerische Innenministerium hat dies bestätigt. Dieses stuft den Reifenwechsel als triftigen Grund ein, der es Fahrzeughaltern erlaubt, Haus oder Wohnung zu verlassen. Zudem seien KfZ-Werkstätten systemrelevante Betriebe, die trotz geltender Ausgangsbeschränkungen in Bayern öffnen dürfen. Zuvor hatte Gesundheitsministerin Huml dem BR gesagt, das saisonale Reifenwechseln sei nicht möglich. Ein Wechsel sollte nur aus sicherheitsrelevanten Gründen stattfinden, etwa wegen abgefahrener Reifen.

Corona-Virus: Tag 7 der Ausgangsbeschränkung – Maisach hinter Plexiglas

28. März 2020

Grundsätzlich gilt: Bleiben Sie zu Hause – vor allem wenn Sie zu den betroffenen Risikogruppen gehören, dann sollten Sie nicht zum Einkaufen gehen. Das dürfte doch nicht so schwer sein. Es gibt genügend hilfsbereite Mitmenschen in der Gemeinde Maisach, die Besorgungen machen.
Wer zum Einkaufen in Maisach im Landkreis Fürstenfeldbruck geht, stellt aber fest, dass sich Läden optisch verändert haben. Zum einen heißt es ganz klar Abstand halten. Zum anderen haben viele Geschäfte Plexiglasscheiben aufgebaut, um ihre Mitarbeiter zu schützen.

Ein bisschen Glaskäfig, aber egal. Plexiglas beim Edeka.

Ein bisschen Glaskäfig, aber egal. Plexiglas beim Edeka.

Beispielsweise hat Toni Leich vom Edeka in Maisach Plexiglaskästen für seine Kassenkräfte aufgebaut. Auf bei der Fleisch- und Wursttheke sind die freundlichen Mitarbeiter hinter Glas. Es sieht ein wenig gewöhnungsbedürftig aus, dient aber zum Schutz. Zudem tragen die Kassenkräfte jetzt auch Handschuhe. Da ich in der Regel kontaktlos mit dem iPhone via ApplePay bezahle, sind mir die Änderungen beim bar kassieren erst einmal nicht aufgefallen. Das Geld wird nicht mehr direkt überreicht, sondern kommt in eine orange Schale. Das Wechselgeld kommt wieder in die Schale. So wird der körperliche Kontakt vermieden – gute Idee. Ich bitte alle Gewerbetreibenden im Dorf auf so eine Art von kontaktlosen Bezahlen umzustellen.

Ähnliche Plexiglas-Varianten habe ich in der Birken-Apotheke gesehen. Es dürfen nur noch wenige Leute in die Apotheke. Gerade in so sensiblen Bereichen wie Apotheken oder Arztpraxen begrüße ich solche Schutzvorrichtungen.

Bei einem Lungenarzt in Fürstenfeldbruck habe ich sogar eine Variante mit durchsichtiger Folie gesehen – sieht zwar nicht toll aus, funktioniert aber großartig. Die komplette Rezeption war in Folie verpackt. In Zeiten von Corona muss Design wohl in den Hintergrund treten.


Wir wissen ja, das es wichtig ist, Abstand zu halten. Und so gibt es vermehrt Aufkleber oder Markierungen am Boden, die den Abstand der Kunden einfordern. Im Supermarkt, beim Bäcker, bei Auto Walter  – eigentlich überall. Wenn mir persönlich jemand zu nah auf die Pelle rückt, dann erlaube ich mir freundlich aber entscheiden darauf hinzuweisen. Im großen und ganzen klappt das Einhalten des Abstands in den Geschäften sehr gut. 1,5 Meter sind Pflicht.

Ich war gespannt, wie es auf dem Maisacher Wochenmarkt funktioniert. Als ich nachmittags vorbeischaute, staunte ich über die Disziplin nicht schlecht. Vor den drei Ständen hatten sich Reihen mit großzügigen Abständen gebildet. Es gab kein Gedränge, kein Geschupse oder böse Worte der Hatz. Die Einkäufer brachten Geduld mit. Es entzerrt sich, alle haben Zeit bei der Ausgangsbeschränkung eingeplant. Alles läuft bei uns im Dorf entspannter ab – so soll es sein. Gemeinsam überstehen wir die Krise.