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Hurra: Meine Tochter ist für den Deutsche Computerspielpreis nominiert

14. Mai 2025

Als Vater bin ich verständlicherweise stolz auf meine beide Kinder. Sie gehen beide ihren Weg und wir als Eltern unterstützen sie, wann und wie immer es geht.

Meine Tochter Seraphina hat einen interessanten Weg eingeschlagen. Sie studiert Game Design und ist das extrem engagiert und ehrgeizig in diesem Studium an der privaten Hochschuhe mediadesign München. Heute Abend wird der Deutsche Computerspielpreis verliehen und meine Tochter ist nominiert.

Ich bin stolz wie Bolle und freu mich sehr über die Nominierung des wichtigsten deutschen Preises der Branche. Egal, ob die den Preis bekommt oder nicht: Sie ist in jungen Jahren schon sehr weit gekommen und die Nominierung ist eine tolle Auszeichnung.

Das Spiel bei dem sie mitgearbeitet hat, heißt Exhibit A und ist ein Detektiv-Spiel. Das Spiel gibt es hier zum kostenlosen Download.

Tatort Galerie neu gedacht: In Exhibit A wird die Kunst selbst zum Verdächtigen
Und darum geht es: In Exhibit A schlüpft man in die Rolle eines Detektivs und erlebt einen Kriminalfall aus der Egoperspektive: Ein Mord ist geschehen, ein KI-generiertes Bild wurde gestohlen – und die Aufklärung liegt in den Händen der Spielenden. Doch das Besondere an diesem Ermittlungsfall ist nicht nur die fesselnde Atmosphäre, sondern auch die Tatsache, dass die Verdächtigen keine Menschen sind, sondern Kunstwerke: Gemälde und Skulpturen, die sprechen, sich erinnern und Hinweise geben.

Was wäre, wenn man Kunstobjekte befragen könnte? Diese ungewöhnliche Idee bildet den Kern des Spiels und sorgt für ein ebenso originelles wie stimmungsvolles Spielerlebnis. Jedes Kunstwerk ist eine eigenständige Figur mit klar erkennbarer Persönlichkeit, einer durchdachten Hintergrundgeschichte, eigenem visuellen Stil und sogar einem individuellen Soundtrack. Diese kreative Vielfalt macht die Erkundung der Galerie ebenso spannend wie die Spurensuche selbst.

Spielmechanisch überzeugt Exhibit A durch klare, intuitive Bedienung und einen reibungslosen Ablauf. So können sich die Spielenden ganz auf die Ermittlungen konzentrieren, Beweismittel kombinieren, Widersprüche aufdecken und durch die Aussagen der „Kunstzeugen“ Schritt für Schritt den Tathergang rekonstruieren. Die starke Verbindung von Erzählung, Gestaltung und Spielmechanik macht Exhibit A zu einem rundum stimmigen Erlebnis – intelligent, fantasievoll und voller überraschender Wendungen. Hier der Trailer zum Spiel.

Der Deutsche Computerspielpreis ist die wichtigste Auszeichnung für digitale Spiele in Deutschland. Er würdigt herausragende Spieleentwicklungen, fördert kreative Innovationen sowie technische und kulturelle Qualität und trägt maßgeblich zur Sichtbarkeit und Anerkennung der Games-Branche bei. Vergeben wird der Preis jährlich von der Bundesregierung gemeinsam mit dem game – Verband der deutschen Games-Branche. Neben der öffentlichen Wertschätzung erhalten die Gewinnerinnen und Gewinner auch finanzielle Förderung, was insbesondere für Nachwuchsstudios und unabhängige Entwickler von großer Bedeutung ist. Der Preis stärkt die deutsche Games-Industrie und unterstreicht die Relevanz von Computerspielen als Kultur- und Wirtschaftsgut.

Studentenprojekt Fang-tastic Hest
Vor kurzem war ich auf einer Werkschau der Hochschule. Dort präsentierte sie uns das Studentenprojekt Fang-tastic Hest, bei dem sie mitgearbeitet hat. Faszinierend und meine Gattin musste es gleich mal ausprobieren. Hier das Video dazu.

Fang-tastic Hest ist ein 2D Point-and-Click-Adventure-Game in dem ein Kobold und seine Freunde beschlossen haben, sich in ein Vampirschloss einzuschleichen und die Reichtümer zu stehlen. Auch dieses Spiel gibt es zum kostenlosen Download.

Pfingstmontag für mich auf der Kippe – Wenn der Glaube schwindet, wankt der Feiertag”

3. April 2025

Es folgt ein Gedankenexperiment: n Deutschland gibt es insgesamt neun bundeseinheitliche Feiertage, die in allen 16 Bundesländern gelten. Zusätzlich gibt es je nach Bundesland weitere regionale Feiertage, sodass sich die Gesamtzahl auf bis zu 14 Feiertage pro Jahr erhöhen kann – zum Beispiel wir in Bayern, das die meisten Feiertage hat.

Jetzt sagen Wirtschaftsmenschen, dass Feiertage gestrichen werden sollten, um die Wirtschaft in unserem Land wieder anzukurbeln. Wenn wir dieser Argumentation folgen, welcher Tag könnte gestrichen werden? Wie wäre es, wenn wir einen bundeseinheitlichen Feiertag opfern. Im Moment haben wir Neujahr (1. Januar), Karfreitag (beweglich, Freitag vor Ostern), Ostermontag (beweglich, Montag nach Ostern), Tag der Arbeit (1. Mai), Christi Himmelfahrt (beweglich, 40 Tage nach Ostern), Pfingstmontag (beweglich, 50 Tage nach Ostern), Tag der Deutschen Einheit (3. Oktober), 1. Weihnachtstag (25. Dezember) und 2. Weihnachtstag (26. Dezember).

Ich plädiere in dieser Argumentation dafür den Pfingstmontag abzuschaffen. Bei einem Trend zur säkularen Gesellschaft würde dieser christliche Feiertag für mich auf der Kippe stehen. Im Moment laufen den christlichen Kirchen die Gläubigen weg. Erstmals in der Geschichte Deutschlands stellen konfessionsfreie Menschen einen größeren Bevölkerungsanteil als Katholiken und Protestanten zusammengenommen. Dies geht aus den Daten hervor, welche die „Forschungsgruppe Weltanschauungen in Deutschland“ (fowid) auf ihrer Website veröffentlicht hat.

Wenn also weniger Leute in der Amtskirche sind, dann kann man auch einen Feiertag wie Pfingstmontag streichen. Viele wissen gar nicht, was der Pfingstmontag eigentlich ist. Nur zur Erklärung: Der Pfingstmontag ist der Montag nach Pfingsten, einem christlichen Feiertag, der 50 Tage nach Ostern gefeiert wird. Er erinnert an die Aussendung des Heiligen Geistes an die Jünger Jesu und gilt als Abschluss der Osterzeit. Hätten Sie es gewusst?

Zurück zu den Zahlen: Ende 2023 hatten die Konfessionsfreien mit 46 Prozent einen ebenso großen Anteil an der Gesamtbevölkerung wie Katholiken und Protestanten, 2024 sind sie an den Großkirchen vorbeigezogen: Laut den aktuellen Berechnungen von fowid-Leiter Carsten Frerk stellten Katholiken Ende 2024 23,7 Prozent der Bevölkerung, Protestanten (EKD) 21,5 Prozent, Muslime 3,9 Prozent, weitere Religionsgemeinschaften (u.a. orthodoxes Christentum, Freikirchen, Zeugen Jehovas, Judentum, Aleviten, Buddhisten und Hindus) 4,1 Prozent und die Konfessionsfreien 46,8 Prozent. Gerundet ergibt dies ein Verhältnis von 47 Prozent (Gruppe der Konfessionsfreien) zu 45 Prozent (Katholiken und Protestanten).

Seit 1871 hat sich der Bevölkerungsanteil der katholischen und evangelischen Kirchenmitglieder in Deutschland mehr als halbiert, während der Anteil der konfessionsfreien Menschen etwa um den Faktor 50 gestiegen ist. Foto: Giordano Bruno Stiftung

Klarer Trend
Dass die Anzahl der Konfessionsfreien die Zahl der Mitglieder der beiden Großkirchen hierzulande übertreffen würde, war schon lange absehbar: Wirft man einen Blick auf die gesellschaftliche Entwicklung seit der deutschen Reichsgründung 1871 , wird deutlich, dass sich der Bevölkerungsanteil der katholischen und evangelischen Kirchenmitglieder in Deutschland (von ursprünglich 98 Prozent auf nunmehr 45 Prozent) mehr als halbiert hat, während der Anteil der konfessionsfreien Menschen (von ursprünglich unter einem Prozent auf 47 Prozent) etwa um den Faktor 50 gestiegen ist.

Lebensbereich Kirche unwichtig
fowid-Leiter Frerk geht davon aus, „dass die konfessionsfreien Menschen noch in diesem Jahrzehnt die absolute Mehrheit in Deutschland stellen werden“. Eine Umkehr dieses Trends sei unwahrscheinlich. Frerk verweist hier unter anderem auf die aktuellen Daten der „Allgemeinen Bevölkerungsumfrage der Sozialwissenschaften“ (ALLBUS), die er vor wenigen Wochen für die „Forschungsgruppe Weltanschauungen in Deutschland“ ausgewertet hat. Demnach stufen 77 Prozent der Bürgerinnen und Bürger den „Lebensbereich Kirche“ als „unwichtig“ ein. Dabei zeigt sich: Je jünger die Menschen sind, desto geringer ist ihr Interesse an den Kirchen. Nur 7 Prozent der 18-29-Jährigen, 10 Prozent der 30-44-Jährigen, 12 Prozent der 45-59-Jährigen und 17 Prozent der 60-79-Jährigen halten die Kirche für wichtig. Allein bei den Über-89-Jährigen kommen die Kirchen noch zu respektablen Zustimmungswerten von 41 Prozent, doch selbst in dieser Altersgruppe hält eine relative Mehrheit von 43 Prozent die Kirchen für „unwichtig“.

Ein Beispiel: Bei uns im Dorf wird nach dem Osterfeuer gefragt. Die Menschen meinen die Party, am Ortsausgang bei dem Hölzer aufgetürmt und angezündet werden. Die Feuerwehr ist da und die Vereine schenken Bier aus und die Klamotten stinken. Eine Attraktion, eine Party, eine Unterhaltung. Heute ist das Osterfeuer auch ein soziales Ereignis – viele Gemeinden, Vereine und Dörfer organisieren es als festlichen Brauch für Jung und Alt.

ABER: Das hat nichts mit dem Osterfeuer des Christentums zu tun, dass morgens vor der Kirche entzündet wird. Das Osterfeuer ist ein altes Symbol für Licht, Leben und Hoffnung. Es wird traditionell in der Nacht von Karsamstag auf Ostersonntag entzündet und markiert den Übergang von der Dunkelheit des Todes zur Auferstehung Jesu Christi – dem zentralen Ereignis des christlichen Osterfestes. In vielen christlichen Gemeinden wird am Osterfeuer die Osterkerze entzündet, die dann feierlich in die dunkle Kirche getragen wird. Sie symbolisiert Christus als das Licht der Welt. Das Osterfeuer steht damit für den Sieg des Lebens über den Tod und ist ein Zeichen der Erneuerung. Gleichzeitig hat das Osterfeuer auch vorchristliche Wurzeln: Schon in heidnischen Frühlingsritualen wurden Feuer als Zeichen für die wiederkehrende Sonne und die Fruchtbarkeit entzündet. Diese Tradition wurde später vom Christentum aufgenommen und mit neuer Bedeutung versehen. Wenn man die Bedeutung nicht kennt und nur die Party wichtig ist, dann kann man auch den christlichen Feiertag streichen.

Auf dem Weg in die säkulare Gesellschaft
Was für die Kirchenverantwortlichen besonders dramatisch ist: Mit der zunehmenden Kirchenferne der Bevölkerung geht auch ein Abschied von traditionellen Glaubensvorstellungen einher. So glauben nur noch 17 Prozent der Bevölkerung im Sinne des christlichen (und muslimischen) Bekenntnisses an einen persönlichen Gott. Bei den Menschen, die aus der Kirche ausgetreten sind, bekennen sich nur noch knapp 3 Prozent zu einem personalen Gottesglauben.

Erosion des Glaubens
Die 2005 von der Giordano-Bruno-Stiftung gegründete „Forschungsgruppe Weltanschauungen in Deutschland“ hat die „Erosion des Glaubens“, die sich in diesen Zahlen widerspiegelt, schon früh prognostiziert. Inzwischen wird diese Erkenntnis auch von kirchlichen Studien untermauert. So kam die 2024 publizierte „6. Kirchenmitgliedschaftsuntersuchung“ (KMU), die von beiden Großkirchen verantwortet wird, zu dem Ergebnis, dass die absolute Bevölkerungsmehrheit in Deutschland (56 Prozent) der Gruppe der „Säkularen“ zuzurechnen ist, die religiöse Angebote klar ablehnt. Im eigentlichen Sinne „religiös“ (also tatsächlich in christlichen, jüdischen oder muslimischen Gemeinden verankert) sind nach Angaben der KMU nur noch 13 Prozent der Bevölkerung. Noch geringer ausgeprägt ist die „gelebte Glaubenspraxis“, die sich in regelmäßigen Gottesdienstbesuchen ausdrückt: Nur noch 5 von 100 Menschen in Deutschland besuchen mindestens einmal im Monat eine Kirche, Moschee, Synagoge oder einen hinduistischen oder buddhistischen Tempel, wie Carsten Frerk in seiner aktuellen fowid-Auswertung herausgestellt hat.

Roboter in der Gastro – Liebesbier in Bayreuth

27. August 2024

Roboter haben in den vergangenen Jahren in der Gastronomiebranche zunehmend an Bedeutung gewonnen und bieten eine Lösung für die verschiedenen Herausforderungen, mit denen dieser Sektor traditionell konfrontiert ist. Vom Servieren von Speisen und Getränken über die Zubereitung von Mahlzeiten bis hin zur Interaktion mit Gästen revolutionieren Roboter die Art und Weise, wie Gastronomiebetriebe geführt werden. Dabei erstrecken sich die Einsatzmöglichkeiten von Servicerobotern, die autonom Speisen und Getränke an die Tische der Gäste bringen und Bestellungen aufnehmen, bis hin zu Küchenrobotern, die einfache bis komplexe Kochvorgänge automatisieren. Diese Maschinen können Aufgaben wie das Schneiden von Gemüse, das Braten von Fleisch oder sogar die Zubereitung von Sushi und Pizza übernehmen. Durch präzise programmierte Abläufe garantieren sie eine konstante Qualität und steigern die Produktivität in der Küche erheblich. Ich bin gespannt, was meine Gastro- und Hotelfreunde dazu meinen.

In Bayreuth habe ich bei Liebesbier einen Serviceroboter der Firma Roboterly aus Olpe angetroffenen. Auf ihn stellt das junge Servicepersonal das schmutzige Geschirr ab und auf Kommando fährt der Roboter dann in die Spülküche. Interessant für mich, dass der kleine technische Helfer von der Masse der Gäste gar nicht wahrgenommen wurde, entweder weil er übersehen wurde oder weil Roboter im Alltag angekommen sind. Das Unternehmen Roboterly hat sich unter anderem auf die Bereiche Hotel, Gastro, Einzelhandel, Pflege und Schule spezialisiert.

Beim Essen im Liebesbier habe ich mir Gedanken über den Einsatz von Robotern in der Gastronomie gemacht. Die Branche ist arg gebeutelt nach Corona und leidet und Personalmangel und Bürokratie. Durch Sericeroboter werden lange Wege vermiedene, denn Wege kostet Zeit und Kraft und der Service kann sich besser um die Gäste kümmern.

Einsatzmöglichkeiten
Wenn ich weiter denke, kommen wir noch höherwertige Einsatzmöglichkeiten in den Sinn. Ein weiteres Einsatzfeld von Robotertechnologie in der Gastronomie sind automatisierte Bestellsysteme. Diese Systeme, die oft in Form von digitalen Kiosken in Fast-Food-Restaurants zu finden sind, ermöglichen es den Gästen, ihre Bestellungen selbstständig aufzugeben. Dabei können diese Systeme dank künstlicher Intelligenz Vorschläge basierend auf früheren Bestellungen machen und so ein personalisiertes Erlebnis bieten. In der Ära der Essenslieferdienste gewinnen zudem Lieferroboter zunehmend an Popularität, klingt vielleicht noch ein wenig nach Science Fiction. Diese autonomen Fahrzeuge können Bestellungen direkt an die Haustür der Kunden liefern und stellen eine kosteneffiziente und umweltfreundliche Alternative zu traditionellen Liefermethoden dar.

Ohne Pause rund um die Uhr
Der Einsatz von Robotern in der Gastronomie bietet zahlreiche Vorteile. So können Roboter rund um die Uhr arbeiten und benötigen keine Pausen, was die Betriebseffizienz erheblich steigert. In der Küche führen sie repetitive Aufgaben schneller und präziser aus als Menschen, was zu einer schnelleren Zubereitung und kürzeren Wartezeiten für die Gäste führt. Zudem arbeiten Roboter nach präzisen Vorgaben, was bedeutet, dass die Qualität der Speisen und Dienstleistungen konstant hoch bleibt – ein Aspekt, der besonders in Kettenrestaurants von großer Bedeutung ist. Darüber hinaus bieten Roboter eine Möglichkeit, Personalkosten zu senken, da sie viele Aufgaben übernehmen können, die sonst von mehreren Mitarbeitern ausgeführt werden müssten. Dies reduziert die Notwendigkeit für große Belegschaften und kann insbesondere in Zeiten des Fachkräftemangels von Vorteil sein.

Im Moment ein Alleinstellungsmerkmal
Der Einsatz von Robotern kann zudem ein Restaurant von der Konkurrenz abheben und ein Alleinstellungsmerkmal bieten. Gäste sind oft neugierig und begeistert von der Interaktion mit Robotern, was die Attraktivität des Restaurants steigern kann. Besonders jüngere Zielgruppen, die technologieaffin sind und innovative Konzepte schätzen, könnten durch den Einsatz von Robotern angesprochen werden. Allerdings bringt der Einsatz von Robotern in der Gastronomie auch Herausforderungen mit sich. So sind die Anschaffung und Wartung von Robotern oft mit hohen Kosten verbunden, was insbesondere für kleinere Betriebe eine Hürde darstellen kann. Technische Probleme und die notwendige Wartung erfordern zudem spezialisierte Kenntnisse und können zusätzliche Kosten verursachen.

Akzeptanz
Nicht zu vernachlässigen ist auch die Akzeptanz der Gäste. Nicht alle Gäste sind von der Idee begeistert, von Robotern bedient zu werden. Manche bevorzugen den menschlichen Kontakt und könnten sich unwohl fühlen, wenn dieser durch Maschinen ersetzt wird. Dies stellt Restaurants vor die Herausforderung, die richtige Balance zwischen Technologieeinsatz und persönlichem Service zu finden. Schließlich wirft der Einsatz von Robotern, insbesondere solchen mit Kameras und Sensoren, Fragen des Datenschutzes und der Sicherheit auf. Gastronomiebetriebe müssen sicherstellen, dass die gesammelten Daten sicher verwaltet werden und die Privatsphäre der Gäste gewahrt bleibt.

Noch in den Kinderschuhen
Trotz dieser Herausforderungen steckt die Integration von Robotern in der Gastronomie noch in den Kinderschuhen, bietet aber enormes Potenzial für die Zukunft. Mit fortschreitender Technologie und sinkenden Kosten könnten Roboter bald ein alltäglicher Anblick in Restaurants und Cafés weltweit sein. Sie könnten nicht nur die Effizienz steigern und Kosten senken, sondern auch neue, innovative Erlebnisse für die Gäste schaffen. Die Gastronomiebranche steht somit vor einem spannenden Wandel, in dem Roboter eine zentrale Rolle spielen könnten.

Innerliche Kündigung im Job belastet uns alle

29. März 2024

Als ich noch fest angestellt war, bin ich grundsätzlich gerne in die Arbeit gegangen. Natürlich gab es auch mal schlechte Tage, aber meine Arbeit machte mir Spaß und brachte mir Erfüllung. Wenn mir ein Arbeitgeber nicht so gefallen hat, habe ich dennoch meine Leistung gebracht, habe aber die Augen offen gehalten und bin weitergezogen. Ein guter Chef von mir hat mal einen guten Satz gesagt: „Wenn du von deinem Chef nichts mehr lernen kannst, musst du weiterziehen.“ Den Satz habe ich mir hinter die Ohren geschrieben.

Im Moment stelle ich fest, dass viele Menschen in meinem näheren und weiteren Umfeld innerlich gekündigt haben und mehr schlecht als recht ihrer Arbeit nachgehen und dafür noch Geld wollen. Mit meinem Gefühl bin ich nicht allein: Mehr als 7,3 Mio Beschäftigte in Deutschland haben innerlich gekündigt und verspüren keine emotionale Bindung mehr zu ihrem Arbeit­geber, sagt eine Studie des Beratungs­unternehmens Gallup. Das ist eine Steigerung um knapp 400.000 verglichen mit 2023 und der höchste Wert seit zehn Jahren. Nur rund 5,4 Mio Beschäftigte fühlen sich ihrem Arbeit­geber „hoch verbunden“.

Über die Gründe kann ich nur spekulieren. Die Zeiten in der Wirtschaft werden härter. So manche Firmen sind in einer Krise und da wird der Ton innerhalb des Unternehmens rauer. Sicherlich so manche Führungskraft führt nicht, sondern drangsaliert und stümpert vor sich hin. Nach dem Peter-Prinzip sind viele Menschen zu Führungskräfte geworden, die es nicht verdient haben. Eine negative Unternehmenskultur, die durch Druck von oben gekennzeichnet ist, wird meines Erachtens erhebliche Auswirkungen auf Mitarbeiter, Kunden und den Umsatz eines Unternehmens haben. Burnout kann auch eine Folge sein. Und ich stelle auch fest, vielleicht eine Erkenntnis des Alters: Der Fisch stinkt auch vom Kopf, aber nicht immer nur vom Kopf.

Auf der anderen Seite treffe ich immer wieder Mitarbeiter an, die meinen, für ihre durchschnittliche und sogar schlechte Arbeit müssten sie mehr Geld verdienen. Ein Unternemen als Versorgungseinrichtung. Freunde, der Sinn eines Unternehmens ist es, Gewinne zu machen und dies innerhalb einer sozialen Marktwirtschaft mit gegenseitiger Verantwortung.

Ich hatte neulich ein Gespräch, wo mir ein Bekannter sagte, er mache seine Arbeit ordentlich und dafür wolle er jetzt mehr Geld. Ich versteh die Aussage nicht: Mehr Geld für eine Arbeit, die er machen soll? Warum?

In anderen Gesprächen stelle ich auch fest, dass es so manchen Menschen ein grundlegendes wirtschaftliches Verständnis fehlt. Einfache wirtschaftliche Zusammenhänge sind irgendwie über Bord gegangen. Es kann nur Geld verteilt werden, was vorher auch erarbeitet wurde. Und die Anzahl der Leistungsempfänger werden mehr, die Zahl der Steuerzahler sinkt. Das ist ein ungesundes Ungleichgewicht, verbunden mit einer Zunahme der Schwarzarbeit.

Ich höre auch immer wieder, dass eine junge Generation dem Druck des Wirtschaftslebens nicht gewachsen ist. Haben sie wirklich mehr psychische Probleme oder einfach nur falsche Erwartungen an die Arbeitswelt? Lohn oder Gehalt bekomme ich nicht für die pure Anwesenheit, sondern für eine vertraglich festgelegte Leistung. Videos in YouTube von Menschen, die es nicht verstehen, dass sie für die bezahlte Arbeit auch Leistung bringen sollen, heizen die Debatte natürlich an. Ob die Videos echt oder Fake sind, kann ich nicht beurteilen.

Leben und leben lassen, heißt es in Bayern, und in den Firmen, mit denen ich gearbeitet habe, bin ich mit dieser Einstellung gut gefahren. Und wenn es mir nicht passt, muss ich irgendwann einen Schritt machen und mein Leben ändern.

Bayerns Gastwirte fordern weiterhin 7 % Mehrwertsteuer auf Speisen

14. September 2023

In Bayern ist am 8. Oktober Landtagswahl. Verbände und Lobbyisten klappern jetzt die Parteien ab und stellen ihre Forderungen auf. Ich hab mir den Wahl-Talk des Bayerischen Hotel- und Gaststättenverbandes Dehoga im Münchner Gloria Palast angesehen und ein bisschen zu netzwerken.

Hauptthema der Gastronomen war die Beibehaltung der 7 Prozent Mehrwertsteuer auf Speisen. Die Regelung gilt bis Jahresende und dann soll die Mehrwertsteuer wieder auf 19 Prozent steigen. Das war von der Vorgängerregieung in Berlin als Corona-Stütze so beschlossen und nun läuft es aus. Mit Unterschriftenaktionen, T-Shirts, Argumenten zieht Dehoga in den Kampf und mobilisiert die Anhänger. Wenn die 19 Prozent wieder kommen, dann werden Gasthäuser sterben, dann geht die bayerische Kultur zu Grunde, dann gehen Arbeitsplätze verloren. Irgendwie droht der Untergang des Abendlandes, so mein Eindruck. Die Veranstaltung in München war gut besucht und Interessierte auch via Zoom daran teilnehmen. Für mich übrigens eine wunderbare Aktion, wie Kino als Community auch genutzt werden kann.

Zumindest im Gloria-Palast hatten die Gastronomen die Politiker hinter sich. Unter der Moderation von Jetzt red I-Moderator Tilmann Schöberl stellten sich alle anwesenden politischen Diskutanten hinter die 7 Prozent-Forderung.

Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber, MdL (CSU), Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger, MdL (Freie Wähler), FDP-Landesvorsitzender Martin Hagen, MdL, Gisela Sengl, MdL (BÜNDNIS 90 / DIE GRÜNEN), SPD-Stadtratsmitglied Lars Mentrup und Franz Bergmüller, MdL (AfD). Für die Ampel-Vertreter war die Argumentation: Wenn Lindner zustimmt, dann bleibt es bei den 7 Prozent. Die mögliche Zustimmung des Finanzministers hat Lindner nach der Veröffentlichung der Steuerschätzung festgemacht, die allerdings nach dem bayerischen Wahltermin liegt und somit einen gewissen Druck auf die Ampel-Vertrteter aufbaut.

Mit allerlei Infomaterial untermauert der Gaststättenverband seine Forderungen. Es wurde eine schön gemachte Broschüre mit dem Titel Sieben Wahrheiten aufgelegt und zusammen mit einem Positionspapier zu Wahl im Kino ausgelegt. „Unsere neue Publikation „Sieben Wahrheiten zu 7% Mehrwertsteuer auf Speisen“ stellt dar, warum die Beibehaltung der 7% Mehrwertsteuer auf Speisen für alle die beste Lösung ist. Eine Steuererhöhung zum 1. Januar 2024 wäre eine Katastrophe für die Betriebe und würde zu einem Preisschock für die Gäste führen – mit fatalen Folgen für die Gesellschaft, den Staat und die Gastgeber. Die 7% und damit die steuerliche Gleichbehandlung von Essen müssen bleiben“, so die Präsidentin der Dehoga . Es gibt eine spezielle Landing-Page, bei der die Mitstreiter Argumente und Kommunikationsmittel für ihre Sache finden – alles sehr gut aufgemacht und durchdacht.

Tilmann Schöberl hatte als Profi die Diskussion gut im Griff. Für mich war interessant, dass das Thema Klimawandel und entsprechende Maßnahmen für einen kleinen Teil der Gastronomen keine Rolle zu spielen schien. Schneekanonen müssen bleiben, Windkraft verschandelt die Landschaft und Touristen würden dann das Bayernland meiden, während die sechsspurige Autobahn wohl weniger ein Problem darstellt, weil damit kommt der Tourist ja nach Bayern.

Interessant waren für mich auch die deutlichen Beifallskundgebungen für FW-Aiwanger und AfD-Mann Franz Bergmüller, den die dehoga-Präsidentin Angela Inselkammer als Freund bezeichnete. Schließlich war Bergmüller als Sprössling einer Gastwirt- und Metzgerdynastie in der neunten Generation mal bei der CSU, dann Freie Wähler und nun AfD und er war Gründer des Verein zum Erhalt der bayerischen Wirtshauskultur und Gegner des Rauchverbots in Wirtshäusern. Die Flugblatt-Affäre in Sachen Aiwanger kam nicht zur Sprache.

Für mich war der Abend auch nützlich zum Netzwerken. Ich wechselte mit Tilmann Schöberl ein paar Worte, den ich von Seminaren noch kenne. Auch Michaela Kaniber und dehoga-Geschäftsführer Thomas Geppert richtete ich Grüße von einem Kunden aus.