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Buchtipp: Prater von Helfried Valenta

5. März 2017
Macht Lust auf Wien. Prater Kupferne Nächte

Macht Lust auf Wien. Prater Kupferne Nächte

„Gibt es eigentlich einen Ort, der einsamer ist, als ein Vergnügungspark nach Mitternacht?“ Diese Frage stellt Peter Lindhorst bei dem sehenswerten Fotobuch Kupferne Nächte Prater von Helfried Valenta.
Ich entdeckte das Buch in einem Regal einer Buchhandlung, blätterte es durch und kaufte es sofort, weil mir die Idee absolut gefällt. Was passiert in einem Vergnügungspark, wenn die Gäste gegangen sind? Wenn der Krach der Musik verklungen, wenn die unterhaltungswütigen Besucher gegangen und wenn die Fahrgeschäfte stehen, was passiert dann in dieser Stille? Diese Stille und die damit verbunden Stimmung wirkt sich auf die Bilder von Helfried Valenta aus. Mit Langzeitbelichtung und Stativ rückt der den Motiven zu Leibe und erzeugt eine eigenartige Stimmung. Das Restlicht von Wien erhellt die Fahrgeschäfte des Praters und sorgt für eine seltsame Atmosphäre.


Vielleicht bin ich schon verdorben von Hollywood-Schnund und B- und C-Movies, die auf Jahrmärkten spielen. Hier verstecken sich mutige und pubertierende Jugendliche, um Mutproben und erotische Abenteuer zu erleben und der Vergnügungspark verwandelt sich in einen Ort der Angst und des Schreckens. Tope Hooper, Rob Zombie und ähnliche Schreckgespenster auf dem Regiestuhl drängen sich mir hier auf, als ich die Bilder betrachtete. Dabei strahlen die Fotos von Helfried Valenta eine Ruhe und eine Melancholie aus, die wunderbar in Szene gesetzt wurde. In mir kommt der Wunsch auf, die gleiche kupferne Atmosphäre zu genießen, nahezu aufzusaugen wie ein Schwamm. Beim Durchblättern des gelungenen Buches mag ich vor allem die verlassenen Figuren: Der Teufel, der Matrose, die Krake. Sie sehen so traurig aus, so einsam.
Das Buch macht Lust auf Fotos und das ist bei all der Melancholie eine wirklich positive Begleiterscheinung. Ich kann dieses Buch wirklich empfehlen, all den Fotofreunden, all den Wienfreunden und all den Melancholikern.

Persönlicher Nachruf: Herbert Mair ist tot

23. September 2013

Gerade erfuhr ich, dass am 13. September 2013 mein langjähriger Kollege Herbert Mair verstorben ist. Herbert Mair war lange Zeit ARD-Korrespondent in Wien und arbeite später für andere Häuser. Ich habe ihn immer wieder bei Veranstaltungen getroffen, als er über sein Steckepferd, den Nahen Osten, referierte.

Herbert Mair im Jahre 2006 bei einem Vortrag über den Nahen Osten.

Herbert Mair im Jahre 2006 bei einem Vortrag über den Nahen Osten.

Der Kontakt zu ihm war zunächst rein geschäftlich. Er trat unter anderem als Referent bei meinen Schülerzeitungsseminaren der Hanns Seidel Stiftung auf. Er referierte vor Schülern sehr anschaulich über die Entwicklungen im Nahen Osten. Und seine Art kam bei den Schülern sehr gut an, denn er verband sein Fachwissen mit allerhand persönlichen Geschichten und Eindrücken. Er konnte sehr leidenschaflich und engagiert bei seinen Ausführungen sein, dann wieder hoch professionell analytisch – ein Journalist der alten Schule.

Schüler aus Niederbayern erstellten mit den Infos von Herbert Mair eine Seminarzeitung.

Schüler aus Niederbayern erstellten mit den Infos von Herbert Mair eine Seminarzeitung.

Die Schüler durften dann aus den Ausführungen von Herbert Mair eine Seminarzeitung schreiben und layouten. Durch diese Arbeit lernten wir uns näher kennen. Herbert Mair konnte faszinierend erzählen und lieferte auch so manchen unkonventionellen Blick auf die Entwicklungen im Nahen Osten. Gerade diese andere Sichtweise war für mich persönlich sehr interessant. Ich durfte Herbert Mair in Sachen Soziale Netzwerke beraten, denn in dieser Welt des Journalismus war er noch unsicher. Aber er erkannte als Profi den Medienwandel und wollte sich beruflich neu aufstellen.

Nach einem Aufenthalt in der Intensivstation wechselte er vor kurzem in die Reha und war auch zuversichtlich. Überraschend für mich verstarb er am 13. September 2013.

 

Tanzvideo, das Spaß verbreitet: Where the hell is Matt?

1. Juli 2012

Auch wenn meine Frau es nicht glauben mag, ich mag tanzen. Ok, ich bin sicher kein Fred Astaire und ich bewege mich eher wie ein Holzklotz. Aber egal. Tanzen bringt Freude. Leute beim Tanzen zu zusehen, ist immer ein Erlebnis. Und ich liebe Matt Haring und seinen Tanz. Ursprünglich war Matt ein Spieleprogrammierer aus Australien. Sein Traum war aber immer Tanz. Er fand einen Sponsor und tanzte sich durch die Welt. Großartig welchen Spaß dieser Kerl verbreitet. Wo Matt auftaucht, ist gute Laune angesagt. Er beobachtet die Tanzformen seiner Gastländer und arbeitet sie in seinen Tanz ein. In Wien und Dresden war Matt Haring vor Ort und tanzte um die Wette. Inzwischen ist Matt Haring durch das Internet mit seiner Serie „Where the hell is Matt?“ ein Star geworden. Und es freut mich, dass wieder einer seinen Traum verwirklichen konnte. Das gibt Mut und das Betrachten des Videos macht Spaß. Die Musik ist „Trip the Light Fantastic“ und heißt etwa „das Tanzbein schwingen“.