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Buchtipp Lost Places: Vergessene Welten – Produktion eingestellt von Agnes Hörter

27. Februar 2020
Schönes Buch von Agnes Hörter.

Schönes Buch von Agnes Hörter.

Ich bin fasziniert von Lost Places, von vergessenen Orten. Orte, bei denen einstmals das Leben tobte, die aber dann aufgegeben wurden, aus welchen Gründen auch immer. Ich habe eine ganze Reihe von Büchern über diese Orte aus aller Welt gesammelt und bin ich verschiedenen Facebook-Gruppen, die über ihre Exkursionen zu diesen Lost Places berichten. Ich selbst habe kaum Expeditionen in diese Orte vorgenommen – aus verschiedenen Gründen, aber die Magie dieser Orte fasziniert mich.
In einer Facebook-Gruppe stieß ich auf ein Angebot von Agnes Hörter. Sie hat im Selbstverlag ihr Buch „Vergessene Welten – Produktion eingestellt“ angeboten. Es erschien in einer Auflage von 100 Exemplaren und ich finde, solche Projekte müssen einfach unterstützt werden. Also bestellte ich das Buch mit Widmung. Dieser Tage wurde es – exzellent verpackt – geliefert.

Buch 30 von 100. samt Widmung.

Buch 30 von 100. samt Widmung.

Ich habe den Band 30 von 100 und ich freue mich sehr über das wertige Buch. Wie der Untertitel „Produktion eingestellt …“ verrät, geht es um verlassene Industrie- und Handwerksbetriebe, die mehr oder weniger verfallen. Ich habe magische Orte gefunden, in denen die Zeit stehen geblieben ist. Agnes Hörter hervorragendes fotografisches Auge hat Töpfereien, Glasfabriken, Heizkraftwerke, Papierfabriken, Schokofabriken, Ziegeleien und allerhand Volkseigene Betriebe der ehemaligen DDR fotografiert. Die Bilder wechseln von Totalen bis hin zur Detailfotografie.
Jeder Ort bekommt eine kurze historische Einführung und natürlich wird nicht verraten, wo dieser Ort ist. Das macht man in der Lost-Place-Branche natürlich nicht.

Leider – und das ist meine einzige Kritik an diesem wunderbaren Buch – wird nicht verraten, mit welcher Technik die Fotos aufgenommen und nachbearbeitet wurden. Welche Kameras, welche Optiken wurden eingesetzt, welche Bildbearbeitung kam zum Zuge. Hier hätte ich gerne ein wenig für mich selbst gelernt. Ich vermute, die meisten Bilder entstanden im Stil der Available Light-Fotografie mit Langzeitbelichtung mit Stativ, aber ich weiß es nicht (würde es aber gerne wissen).
Der Streifzug durch die verlassenen Orte hat aber auch einen enormen historischen Wert. Einige der Gebäude wurden nach den Aufnahmen abgerissen. Vorher war Agnes Hörter noch mit ihrer Kamera da und drückte ab. Hier leistet Agnes Hörter einen wertvollen Beitrag zur Industriegeschichte unseres Landes. Es lässt sich erkennen, unter welchen Bedingungen an diesen Orten gearbeitet wurde. An vielen Orten liegen die Produktionsmittel noch herum. Die Arbeiten haben den Ort verlassen, als ob sie zur Mittagspause gegangen sind. Zurückgekehrt sind sie allerdings nicht mehr. Die Bilder dokumentieren die Arbeitsschritte vergangener Tage. Ich freue mich, dass ich das Buch erworben habe. Auf dem Cover steht klein „Band 1“. Also hoffe ich auf einen Band 2 und ich bin wieder als Käufer dabei.