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CES 2019: Wie sehen Amerikaner das Jahr 2030?

12. Januar 2019

„Prognosen sind schwierig, besonders wenn sie die Zukunft betreffen.“ Dieses nette Zitat wird verschiedenen Leuten wie Karl Valentin, Mark Twain, Winston Churchill, Niels Bohr oder Kurt Tucholsky zugeschrieben. Das Zitat ist klasse, aber noch besser finde ich eine Aussage des großen Informatikers Alan Kay, der sagte: „Die beste Art, die Zukunft vorauszusagen, ist, die Zukunft zu erfinden“.

Blick in die Glaskugel - das ist das Problem mit der Zukunft.

Blick in die Glaskugel – das ist das Problem mit der Zukunft.

Blick in die Glaskugel

Im Grunde ist es ein Blick in eine Glaskugel des Jahres 2030. Immer wieder werden Umfragen über die Erwartungen an die Zukunft veröffentlicht. Das Problem ist, es wird vom Status Quo ausgegangen und solche Vorhersagen berücksichtigen naturgemäß keine disruptiven Ereignisse. Gerade kam wieder eine solche Vorhersage zur CES 2019 auf meinen Schreibtisch. Eine Umfrage von Dassault Systèmes unter 1.000 US-Bürgern gibt Aufschluss über die Erwartungen der Verbraucher an zukünftige Erlebnisse in den Bereichen Heim, Transportwesen, Gesundheit und Einzelhandel

Die Ergebnisse in Kurzform:

71 Prozent gehen davon aus, ein Elektrofahrzeug zu benutzen, 51 Prozent nehmen an, per Hyperloop zu reisen, 38 Prozent per Lufttaxi

73 Prozent erwarten, ferngesteuerte Geräte zu Hause zu nutzen, 70 Prozent vollständig vernetzte Smart-Home-Systeme und 40 Prozent virtuelle Heimroboter

So tickt die USA

Schauen wir es genauer an. Verbraucher erwarten etwa, dass Städte im Jahr 2030 mit Technologien ausgestattet seien, die die allgemeine Lebensqualität verbessern, sozialverträglichen Nutzen bringen und Erlebnisse personalisieren. Die Ergebnisse basieren auf einer Umfrage unter US-Bürgern, die in Zusammenarbeit mit dem Marktforschungsunternehmen CITE Research durchgeführt wurde. Für mich interessant: Die Voraussagen zeigen eine positive Zukunft, die von Technologie beeinflusst wird. Ich könnte mir vorstellen, dass in Deutschland eine solche Umfrage eher pessimistischer aussehen würde.

Das Hochgeschwindigkeitsverkehrssystem Hyperloop, voll vernetzte Smart-Home-Systeme, mobile Zahlungslösungen und personalisierte Gesundheitsvorsorgepläne sind nur einige der heute in Entwicklung befindlichen Technologien, die 2030 für die Amerikaner selbstverständlich sein werden. So sehen es zumindest die Personen, die zu ihren Erwartungen an zukünftige Erlebnisse in den Bereichen Heim, Reise, Gesundheit und Einzelhandel befragt wurden. Die US-Verbraucher nannten die Personalisierung als einen der größten Vorzüge der technologischen Innovationen im Jahr 2030 in jeder dieser Kategorien. Darüber hinaus erwarten sie aus diesen neuen Technologien zahlreiche Vorteile in puncto Sicherheit, Energieeffizienz, Komfort, Erreichbarkeit sowie Kosteneffizienz und Prävention.

Die Amerikaner sehen die Zukunft eher sonnig.

Die Amerikaner sehen die Zukunft eher sonnig.

Personalisierte Erlebnisse

Personalisierte Erlebnisse werden als Hauptnutzen von fortschrittlichen Technologien angesehen, insbesondere unter Millennials. Das sollten sich Unternehmer genauer ansehen und darüber nachdenken und ihre Schlüsse ziehen. Die Generation der 18- bis 34-Jährigen erwartet Erlebnisse, die auf ihre persönlichen Bedürfnisse und Vorlieben zugeschnitten sind. Die Befragten über 35 Jahre versprechen sich von technologischen Fortschritten vor allem eine bessere Lebensqualität.

Das Zuhause wird im Jahr 2030 sicher und energieeffizient sein. Mehr als 70 Prozent der Befragten wollen ferngesteuerte Geräte, sprachgesteuerte Assistenten und vollständig vernetzte Smart-Home-Systeme verwenden. 49 Prozent gehen davon aus, einen virtuellen personalisierten Hausangestellten oder Roboter zu nutzen.

Von der zunehmenden Vernetzung des Verkehrs und der Umstellung auf E-Technologien versprechen sich die Befragten Einsparungen bei den Kosten und Reisezeiten sowie eine höhere Verkehrssicherheit und Lebensqualität. Mehr als 70 Prozent der Befragten gehen davon aus, dass sie Hybrid- oder vollelektrische Fahrzeuge nutzen werden, mehr als die Hälfte rechnet damit, per Hyperloop zu reisen. 38 Prozent rechnen mit dem Einsatz von Lufttaxis. Mehr als 75 Prozent erwarten personalisierte Fahrgasterlebnisse, wie die Optimierung der Fahrwege und eine Verkehrsregelung seitens der Städte. Die Mehrheit geht allerdings auch davon aus, dass sie Unternehmen keinen Zugang zu personenbezogenen Daten zur Verbesserung dieser Dienste ermöglichen werden.

Personalisierte Gesundheitsvorsorge und Behandlungen im eigenen Zuhause werden zur Norm. Mehr als 80 Prozent der Befragten erwarten eine bessere Krankheitsvorsorge und eine längere Lebenserwartung, weil neue Technologien es ihnen ermöglichen werden, einfacher und effektiver für ihre eigene Gesundheit zu sorgen; 83 Prozent erwarten vor allem wirksame Vorsorgepläne, die persönliches Verhalten oder Ernährung berücksichtigen. 81 Prozent rechnen mit Geräten, die eine Behandlung im eigenen Zuhause ermöglichen. Zudem erhoffen sich 80 Prozent vollelektronische Aufzeichnungssysteme. Drei Viertel der Befragten sind der Meinung, dass Diagnoseanwendungen zu Hause, tragbare Geräte und maßgeschneiderte Prothesenorthopädie sowie andere Technologien ebenfalls von Bedeutung sein werden.

Ladengeschäfte bleiben bestehen, aber das In-Store-Erlebnis wird durch neuartige Bezahlverfahren und den Einsatz moderner Technologien erweitert. Im Einzelhandel erwarten 84 Prozent der Befragten, dass mobile Zahlungen sowie schnelle und ortsunabhängige Lieferungen genutzt werden, um komfortabler einkaufen zu können. 55 Prozent halten es jedoch für unwahrscheinlich, dass 2030 nur noch virtuell eingekauft wird.  

Was denkt ihr? Wie leben wir im Jahre 2030? 

Ohne Smartphone geht es nicht mehr – Mediennutzung der Jugend

26. März 2015
Wenn das Handy mal kaputt ist, dann ist Panik angesagt.

Wenn das Handy mal kaputt ist, dann ist Panik angesagt.

Was alle wissen, belegt jetzt die einstige Sprachohr der Jugend mit einer neuen Umfrage. Die BRAVO veröffentlichte gestern interessantes Zahlenmaterial, dass sich mit meinen Erfahrungen als Referent an Schulen deckt: YouTube, Apps und Social Media bestimmen immer stärker das Medienzeitbudget von Jugendlichen. Dies bestätigen die jüngsten Ergebnisse aus zwei Umfragen im Youth Insight Panel (YIP) von BRAVO.
So nutzen neun von zehn Jugendlichen (90 Prozent) YouTube mindestens einmal pro Woche, mehr als die Hälfte (60 Prozent) ist inzwischen täglich auf dem Videoportal unterwegs. In der Altersgruppe bis 14 Jahre liegt die tägliche Nutzungshäufigkeit sogar bei 64 Prozent. Zwei Drittel (69 Prozent) der Jugendlichen schaut sich die Clips mindestens 20 Minuten an, bei einem Drittel (36 Prozent) dauert eine Session sogar eineinhalb Stunden und länger. Klassisches Fernsehen hingegen wird nur noch von knapp der Hälfte (47 Prozent) der Befragten oft geschaut. 13 Prozent interessieren sich überhaupt nicht mehr für das frei empfangbare TV-Programm.
Weitere Umfrageergebnisse im Überblick:

  • Musik ist für drei von vier Teenagern (77 Prozent) das wichtigste YouTube-Thema, gefolgt von Comedy (55 Prozent).
  • 71 Prozent der Jugendlichen folgen ihren YouTube-Stars nicht nur auf YouTube, sondern auch auf weiteren Social Media-Plattformen. Hierbei liegt Instagram (50 Prozent) an erster Stelle vor Facebook (45 Prozent) und Twitter (31 Prozent).
  • Lediglich 20 Prozent der Befragten fühlt sich von Produktplatzierungen in YouTube-Clips – insbesondere bei YouTube-Stars – gestört.
  • ProSieben ist bei den Befragten, die oft oder manchmal klassisches Fernsehen schauen, der beliebteste TV-Sender (76 Prozent), gefolgt von RTL (57 Prozent) und Sat.1 (46 Prozent). ARD oder ZDF schaut hingegen nur jeder fünfte Jugendliche (21 Prozent) gerne.
  • Second Screen: Über zwei Drittel der Jugendlichen (71 Prozent) nutzt beim TV-Schauen parallel ein zweites, mobiles Endgerät.

Ohne Social Media Apps geht nichts!
Die Befragung im BRAVO Youth Insight Panel zur App-Nutzung zeigt, dass über drei Viertel der Jugendlichen (77 Prozent) mindestens zwei Social Media- oder Spiele-Apps auf ihren Smartphones installiert haben. Mehr als ein Drittel (35 Prozent) nutzt unterwegs sogar mindestens vier Social Media Apps. Instagram (49 Prozent) hat dabei Facebook (41 Prozent) in der Gunst der Jugendlichen inzwischen deutlich abgehängt. Abgesehen von klassischen Social Media-Apps stehen Anwendungen für Musik und Games bei den Befragten besonders hoch im Kurs. Insgesamt haben 60 Prozent der Umfrageteilnehmer mehr als zehn selbst heruntergeladene Apps installiert, neun Prozent der Befragten geben an, 40 und mehr Apps auf dem eigenen Smartphone zu haben. Jeder fünfte Jugendliche (20 Prozent) gibt regelmäßig monatlich Geld für Apps aus.