Ich experimentiere ein wenig wieder mit Podcasts. Nach der Anschaffung des Tascam Portacapture X8 will ich das Gerät als Audio-Aufnahmegerät in freier Wildbahn verwenden. Bisher nehme ich den Rekorder als Mikroersatz für Filmaufnahmen, weil ich von der Qualität restlos begeistert bin. Bei dieser Aufnahme verwendete ich die eingebauten Mikros des Portacapture.
Am Rande des SPD-Parteitages in Augsburg traf ich Lars Bubnick. Er ist Geschäftsführer des Landesinnungsverbandes für das bayerische Fleischerhandwerk und ein engagierter Verbandsvertreter gegenüber der Politik. Ich führte mit ihm ein Gespräch über Aufgabe und Herausforderungen eines Verbandes und wir sprachen auch über den kleinsten Botschafter des bayerischen Metzgerhandwerks – eine spezielle Playmobil-Figur. Viel Spaß beim Hören.
Obwohl ich ja ein Retro-Mensch bin, werde ich diesen Retro-Trend zur Compact-Cassette nicht mitmachen. Ich sehe in der Audio-Kassette keine Zukunft. Als Kind und Jugendlicher hatte ich Kassettenrekorder – erst Mono für meine Märchenkassetten, dann ein JVC-Tape-Deck (was im Keller liegt) und später sogar ein Doppel-Tape-Deck zum Kopieren von kostenbaren Audiokassetten. Ich hab fast alles rausgeworfen bis auf meine Datasette für den Commodore C64 und mein Reportergerät Recorder Sony TC-D5 M. Meine Kinder sind rein digital, ohne Kassetten aufgewachsen.
Meine Reporterlegende mit verpackten Audio-Kassetten.
Und jetzt kommt Tascam daher und kündigt wieder Audio-Kassetten für seine beliebten Portastudio-Geräte an. Das Teil soll TASCAM 424 Studio Master Cassette heißen und hat verlockend sexy große Spulen.
TASCAM 424 Studio Master Cassette – bisher nur für die USA.
Als Jugendlicher hatte ich ein Vierspur-Mischpult von Tascam das Portastudio 144 und wollte damit ein Hörspiel von Krieg und Frieden aufnehmen und bin dabei gescheitert. Der Roman und die Namen haben mich überfordert, es ging ja nicht eine Nummer kleiner. Die Audioqualität war für die damalige Zeit bemerkenswert. Wir hatten zu Hause noch ein großes Bandgerät von meinem Papa, das durfte ich aber nicht anfassen. Also spielte ich als Jugendlicher mit dem Portastudio herum. Motivation gab mir Bruce Springsteen, der sein Nebraska Album auf einem Portastudio zu Hause aufnahmen. Ich liebe dieses Album.
Vier getrennte Audiospuren auf einer Kassette, aber nur in einer Laufrichtung – das war die Herausforderung. Und die Möglichkeiten der vier Spuren waren der Hammer. Aufgenommen wurde alles auf eine Audio-Kassette. Ich habe noch einen Stapel C60 Kassetten von BASF ungeöffnet im Keller. Ich erinnere mich noch, dass es unter uns Jugendlichen immer einen Streit gab, welche Kassette nun die beste sein: Eisen, Chromdioxid und was es noch gab. Ich verwendete meist die C90, da passte eine LP auf eine Seite. Die C60 waren bei mir nur für Elvis-Platten, denn die waren kürzer. Die C120 konnte ich mir nicht leisten und es gab auch das Gerücht, dass sie beim Umspulen schneller reißen würden.
Nun will Tascam an die alten Zeiten anknüpfen und die zahlreichen Portastudio-Geräte am Markt mit neuen Bändern versorgen. Die Portastudio-Geräte erzielen bei eBay und Co noch immer sehr hohe Preise und scheinen unverwüstlich zu sein. Die MASTER 424 Studio Cassette ist eine C60-Kassette und soll erst mal nur in den USA erhältlich sein.
Für mich steht fest: So sehr ich Retro bin, so sehr bin ich auch Realist. Ich kaufe mir keine Kassettenrekorder und keine Kassetten mehr. Aber vielleicht entstaube ich meinen Recorder Sony TC-D5 M, reinige ihn und bestücke ich ihn mit neuen Batterien. Das Ding ist für mich ein Schlachtross der Audio-Reporter, wobei ich es persönlich mehr für die Vertonung von Super 8-Filmen genutzt habe. Und da sagt man ja auch, Super 8 stehe vor einem Comeback.