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Musiktipp: ELP Trilogy im Stereo Mix 2015

9. Mai 2015
Trilogy als Stereo Mix 2015

Trilogy als Stereo Mix 2015

Als Fan der britischen Prog Rock-Gruppe Emerson, Lake & Palmer habe sich so einiges an offiziellen und inoffiziellen Aufnahmen der Band angehäuft. Seit heute habe ich wieder ein Album mehr – Trilogy im Stereo Mix 2015. Das Album erschien bereits am 24. April 2015.
Diese 3fach Box umfasst zwei CDs und eine DVD im 5.1-Sound. Und wie schon bei den anderen überarbeiteten Versionen der Band wie das erste Album, Tarkus oder Brain Salad Surgery  (dazu meine Blogartikel) hat der Tonmeister alle Arbeit geleistet. In diesem Fall saß King Crimson-Gitarrist Jakko M. Jakszyk an den Reglern in Hertfordshire. Es ist nicht ganz so perfekt, wie bei den anderen Alben, aber vielleicht liegt es daran, dass ich persönlich Trilogy nicht zu dem stärksten ELP-Alben zähle. Aber ich gebe zu, ich muss mich wieder reinhören. Trilogy erschien 1972 und war das dritte Album der Band. Ich hatte die Aufklapp-LP, die Nice Price-LP und später die verschiedenen CD-Veröffentlichungen. Und ich muss im Vergleich zu den bisherigen Trilogy-Versionen sagen: Wahnsinn, was Jakko M. Jakszyk aus den Bändern da herausgeholt hat. Ich habe den 5.1-Sound mit meinem Shure SRH1540 genossen.

Die Box Trilogy umfasst drei Datenträger. Die erste CD ist das Original-Album. Mein besonderes Interesse galt beim Kauf der zweiten CD. Hier gibt es die 2015 Stereo-Mixes von Trilogy und es eröffnet mir das Album in einer neuen Dimension. Das zeigt sich noch mehr auf der Audio-DVD im 5.1-Sound: Kopfhörer auf und die Experimentierfreude von ELP hören.

 

ELP_Aufgeklappt

Ohrenschmaus bei zwei ELP-Frühwerken

1. Oktober 2012

Auch alte Musiker müssen von etwas leben und so werden erfolgreiche Alben immer wieder neu aufgelegt. So auch im Falle einer meiner Lieblingsbands Emerson, Lake & Palmer (ELP). Nach allen regulären Alben, vielen offiziellen und inoffiziellen Bootlegs habe ich wieder zwei neuaufgelegte Klassiker der Dinosaurier des Progrocks erstanden: Das erste Album Emerson,Lake & Palmer und das nachfolgende Bombastwerk Tarkus von 1971. Über die Musik brauche ich wohl nichts sagen: Fans wissen sowieso Bescheid und den Ignoranten fallen beim Hören dieser wunderbaren Mischung zwischen Rock, Klassik und Jazz wahrscheinlich die Ohren ab. Hier wurde Musikgeschichte geschrieben.

Beide Veröffentlichungen liegen als dreifach Deluxe Box vor. Es gibt zum einen das Originalalbum, das ich natürlich schon lange als verschiedene LPs und einer CD-Version im Schrank habe. Dann gibt es einen 2012 Stereo-Mix und eine DVD mit 5.1 Mix. Dazu gibt es je ein nettes Booklet mit zahlreichen Bildmaterial – einiges war mir als Fan durchaus neu. Die Texte sind keine Offenbarung, erwarte ich aber nicht. Sie beinhalten harmlose Insidergeschichten aus der Frühphase der Kapelle. Ich habe die Boxen vor allem wegen der neuen Mehrkanalabmischung gekauft.

Diese neuen Abmischungen von Steven Wilson (Porcupine Tree) haben den angestaubten Werken von Andy Pearce wirklich gut getan. Sony hat im Großen und Ganzen gute Arbeit geleistet. Allerdings: Ich entdecke Töne, die ich beim Hören meiner LP nicht vernommen habe, wie bei Tarkus „The Three Fates“. Ich muss mich wohl an die neuen Versionen gewöhnen, viele Sachen sind bisher noch nie erschienen und liegen als Alternativversion vor. Aber natürlich gilt immer: Die Verschmelzung von verschiedenen Musikstilen ist hier gelungen. ELP war der Anfang, der Durchbruch kam dann mit der ersten LP-Seite von Tarkus. Kleine Kritiken an den Boxen schmälern nicht den Status der Band und Wichtigkeit der beiden Alben für die Rockmusik.

Der neue Sound ist nun glasklar und vor allem beim Hören über Kopfhörer erwischt einem die volle Wucht der Kompositionen. Orgel, Piano und Analogsynthesizer von Meister Keith Emerson sind aggressiv, Bass und Gitarren von Greg Lake kommen klarer, der jugendliche Gesang ist voller – aber was vor allem reinhaut sind die Drums von Carl Palmer. Die Musiker beherrschen ihre Instrumente und die Spielfreude der Engländer ist wahnsinn. Klar, gekünstelt wie es Progrock war, aber handgemacht und unglaublich innovativ. Das ist progressive Rockmusik wie sie sein sollte. Nur Robert Fripp mit King Crimson ging noch darüber hinaus. Aber diesen Streit, will ich hier nicht führen. Und ich hoffe auch, dass ELP Geschichte bleiben, denn die 2010-Aufnahmen aus London, waren nur wirklich was für absolute Fans.

ELP wollen nicht mehr – und das ist gut so

6. Dezember 2011

Eine Supergroup meiner Jugend wird wohl nicht mehr zusammen auftreten: Emerson, Lake & Palmer (ELP) haben sich wohl endgültig getrennt – und wenn ich ehrlich bin: Gut so, denn die Luft war irgendwie raus.

ELP waren für mich beim ersten Hören eine Offenbarung. Ich lauschte sie zum ersten Mal im Musikunterricht an der Schule. Unser progressiver Musiklehrer brachte uns Programmmusik näher und da hörte ich erstmals die Bilder einer Ausstellung von Mussorgski in der Interpretation von ELP: Pictures at an Exhibition. Da war es um mich geschehen. Der Sound haute mich vom Hocker. Eine Engelsstimme von Greg Lake, Powerdrums von Carl Palmer und die Keyboard-Orgien von Keith Emerson. Ich kaufte die Schallplatten des Trios. Ich lernte sogar Gitarre und versuchte mich an den Läufen von The Sage von Greg Lake.

Für mich waren die besten Scheiben Tarkus, Brain Salad Surgery und das 3er Live-Album Welcome Back My Friends to the Show That Never End. Von Brain kaufte ich mir sogar einen Original Giger. Die anderen ELP-Alben waren ok, aber nicht unbedingt richtungsweisend. Interessant waren die zahlreichen Bootlegs der Band. Die Zeit des Art-Rocks brachte hervorragendes Material von Genesis, Yes und von Pink Floyd.

Im neuen Jahrtausend war es ruhiger um ELP geworden. Ich wollte eigentlich zum Londoner High Voltage Rock Festival 2010 fliegen, als ELP seinen Auftritt zum 40. Bandjubiläum hatte. Aber irgendwie schaffte es nicht. Ich kaufte mir später die Aufnahme über Kanäle aus London und war schlichtweg enttäuscht. Engelchen Lake kann nicht mehr singen, Palmer ist müde (lag auch an einem Auftritt, den er mit Asia davor hatte) und nur noch Emerson hatte noch ein paar Glanzpunkte. In Youtube kursieren Videos von dem Auftritt und ich entdeckte auch eine Blu ray mit dem 40th Anniversary Reunion Concert.

Vorsicht: Es ist wirklich nur was für Hardcore-Fans. Wer ELP nicht kennt, schaut euch die Sache nicht an. Es gibt geile Aufnahmen bei YouTube, aber das ist nur noch was für alte Männer wie mich, die sehsüchtig an alte Zeiten zurückdenken.