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Alarm: Vertrauen in Demokratie bei Jugendlichen sinkt

9. Februar 2024

Als Medien-Fuzzi bin ich frustriert und motiviert zugleich. 60 % der 18- bis 30-jährigen Deutschen miss­trauen den Medien, sagt eine Studie der Bertelsmann Stiftung. Über diese Zahl bin ich entsetzt und gleichzeitig stelle ich fest, wie wichtig meine Seminare zur Medienkompetenz sind.

Die Ergebnisse der Studie sind heftig. Ermutigend ist das Vertrauen in Bildung und Wissen­schaft, das je drei Viertel der Befragten zum Ausdruck bringen. Und nun wieder heftig: Der EU vertrauen 62 %, der Demokratie sogar nur 59 %. Ich fühle mich als Europäer und Demokrat und ich fühle mich aufgefordert, gegen diese Werte anzukämpfen. Die untersuchte Generation in der Bundesrepublik bringt der Demokratie und der Europäischen Union allerdings mehr Vertrauen entgegen als im Durchschnitt anderer europäischer Länder. Das ist schön, aber noch immer schlecht. Bundesregierung und Bundestag stehen sie jedoch kritischer gegenüber.

Was ist denn in unserem Land los? Natürlich ist Europa und Demokratie anstrengend, aber wenn ich nicht für diese Werte einstehe, dann gehen diese Werte flöten. Veränderung ist wichtig, aber nicht zerstören.

Manipulation der Medien
Ich hielt vor kurzem einen Vortrag über KI und FakeNews und versuchte den Besucherinnen und Besuchern die Veränderung der Welt zu erläutern. Einige von den älteren Gästen wollten davon nichts wissen, sondern lenkten die Diskussion auf die vermeintliche Manipulation der Medien sprechen. Sie haben den Begriff Systemmedien nicht in den Mund genommen, vielleicht gedacht. Es war zu spüren, dass sie mit der Berichterstattung in klassischen Massenmedien, vor allem Radio und Fernsehen nicht einverstanden sind. „Die wollen uns manipulieren, die berichten nicht die Wahrheit“, war zu hören. Zeitung wurde nicht genannt, liegt wahrscheinlich daran, dass eine Zeitung sowieso kaum einer mehr abonniert hat.

Weiter mit der Bertelsmann-Umfrage und den Themen der Jugend. Laut Umfrage machen sie sich die meisten Sorgen um Verletzungen von Menschenrechten, den Klimawandel sowie sexuelle Belästigung. Insbesondere in Bezug auf den Klimawandel sind ihre Befürchtungen allerdings nicht höher als die der älteren Generation. Tatsächlich geben aus der Gruppe der ebenfalls befragten 31- bis 70-Jährigen mehr Menschen an, einer umweltbewussten Lebensweise zu folgen, als es die jüngeren Befragten tun. „Die jungen Erwachsenen sorgen sich weiterhin um den Klimawandel, aber sie besetzen das Thema längst nicht mehr allein. Daher wäre es grundlegend falsch, ihre Sorgen und Ängste darauf zu reduzieren. Wir als Gesellschaft müssen genauer hinsehen, was sie belastet“, betont Anja Langness, Jugendexpertin der Bertelsmann-Stiftung.

Eine große Rolle für junge Menschen spielt zum Beispiel die mentale Gesundheit: 41 Prozent von ihnen geben an, darüber besorgt zu sein – deutlich mehr als ältere Befragte (26 Prozent). Zudem fühlen sich viel mehr junge Erwachsene allein, als es bei den 31- bis 70-Jährigen der Fall ist. Und: Ebenso wie die älteren Befragten gehen sie davon aus, dass sich ihre mentale Gesundheit in den kommenden Jahren verschlechtern wird.

Studie: Kleinunternehmen haben digitalen Nachholbedarf

3. Mai 2023

Ich habe viel mit Unternehmen aus dem Handwerk zu tun. Und meine Erfahrungen decken sich mit der jüngsten Adobe-Studie „The Future of Digital Work“. Ergebnis: Kleine Unternehmen haben digitalen Nachholbedarf.

Jetzt darf Digitalisierung nicht als Allheilmittel oder Zauberwort genannt werden. Dennoch muss von Unternehmerseite geprüft werden, um Digitalisierung das Unternehmen voranbringt oder ob es eine Spielerei ist. Dazu muss sich kritisch mit den eigenen Prozessen und auch dem eigenen Marketing auseinandergesetzt werden.
Unter diesem Aspekt fand ich die Ergebnisse der Adobe-Studie interessant. Vor allem der Bereich Mitarbeitergewinnung ist für mich hier entscheidend.

Das Ergebnis der Studie
88 Prozent der KMU geben an, dass unzureichende Technologien die Produktivität ihres Unternehmens beeinträchtigen.
55 Prozent der befragten KMU sagen, dass mindestens die Hälfte der Arbeit in ihrem Unternehmen immer noch auf Papier erfolge.
Durch veraltete Arbeitsprozesse büßen die Hälfte der KMU (58 %) zwischen zwei und vier Stunden pro Tag an Produktivität ein.
Eine fast einstimmige Anzahl von KMU (85 %) sagt, dass Automatisierung die Produktivität ihres Unternehmens steigere.
Ein noch höherer Prozentsatz (92 %) der Mitarbeiter in KI-affinen KMU gibt an, dass KI-gesteuerte Technologie positive Auswirkungen auf ihre Arbeitsabläufe habe.
Fast alle Beschäftigten (92 %) der befragten KMU sagen, dass die Arbeitstechnologie ein Faktor dafür sei, ob sie eine Stelle in einem neuen Unternehmen annehmen, wobei fast ein Viertel
(24 %) sagt, dass sie „absolut entscheidend“ sei, weil ihr Erfolg von guter Technologie abhänge.
Die Befragten erklären, dass sie großen Wert auf Technologien legen, welche die Zusammenarbeit in dezentralen Teams fördern, dazu zählen Videokonferenz-Tools, aber auch digitales Dokumentenmanagement – PDFs und E-Scans belegen hierbei Platz eins der für sie unentbehrlichen Technologien, Kollaborationstools und Videokonferenzen Platz zwei und drei.

Gute Technologie hilft kleinen Unternehmen nicht nur, produktiver zu sein, sondern auch, qualifizierte Mitarbeiter anzuziehen. Automatisierung und KI sind nach wie vor die Schlagworte der Stunde, wenn es darum geht, Arbeit intelligenter und schneller zu erledigen.

Digitale Kompetenzen für alle Arbeitnehmer

19. September 2015

Simone Frömming, Country Manager Deutschland bei VMware, stellt die Studie vor.

Simone Frömming, Country Manager Deutschland bei VMware, stellt die Studie vor.

Es ist ein Kreuz mit der digitalen Kompetenz in der Geschäftswelt. Chefs fordern von ihren Mitarbeitern digitale Kompetenzen. Jetzt geben Mitarbeiter den schwarzen Peter an ihre Chef zurück. Nach einer interessanten Studie des Cloud-Unternehmens VMware zeigt sich, dass Mitarbeiter aller Altersgruppen den hohen Stellenwert digitaler Kompetenzen für Unternehmenswachstum und Wettbewerbsvorteil erkennen.
Ach ja: Unter digitaler Kompetenz versteht VMware: Die Fähigkeit, die Technologie seiner Wahl so einzusetzen, dass man in der Lage ist, auf digitale Informationen und Daten zuzugreifen, diese zu analysieren und auszutauschen, um die Art und Weise der Zusammenarbeit zu verbessern.
Die Studie zeigt, dass längst nicht nur die „Generation Y“ Einfluss auf die digitale Transformation in Unternehmen hat. Mitarbeiter aller Altersgruppen sind im Boot. Für die Studie wurden 5.700 Mitarbeiter in Europa, dem Mittleren Osten und Asien (EMEA) befragt.

Mehr als zwei Drittel der befragten Deutschen (68 %) sind der Überzeugung, dass der Einsatz von digitalen Kompetenzen die Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen verbessern kann. 64 % sind der Meinung, dass hierdurch eine bessere Zusammenarbeit unter Kollegen möglich wird. 63 % glauben, dass digitale Kenntnisse innerhalb der nächsten fünf Jahre einen Umsatzanstieg und eine verbesserte Profitabilität von Unternehmen bewirken können.

Blogger Matthias J. Lange bei der VMware-Pressekonferenz.

Blogger Matthias J. Lange bei der VMware-Pressekonferenz.

Mehr als die Hälfte der Befragten (59 %) sind dazu bereit, sich neue digitale Fertigkeiten und Arbeitsweisen in ihrer Freizeit anzueignen, um die Produktivität des Unternehmens zu verbessern. Dies unterstreicht die hohe Relevanz digitaler Kenntnisse sowie die Bereitschaft von Arbeitnehmern, sich diese anzueignen. Gerade ältere Mitarbeiter verfolgen aktiv den Ausbau ihrer technischen digitalen Fertigkeiten: 46 % der 45- bis 54-Jährigen bilden sich im Bereich mobiler Apps weiter; ein Drittel (38 %) der 55-Jährigen (und älter) besucht Fortbildungen zum Thema Online-Inhalte und Websites.
Das klingt alles sehr, sehr gut, aber jetzt kommt der Pferdefuß. Scheinbar sind die Unternehmen der Hemmschuh in der digitalen Transformation. Trotz dieser Zahlen ist die Hälfte der Mitarbeiter aller Altersgruppen (49 %) der Meinung, dass sie ihre digitalen Kenntnisse nicht vollständig in ihren Arbeitsalltag einbringen können. Hindernisse beim Einsatz ihrer digitalen Fähigkeiten sehen die Befragten vor allem darin, dass digitale Aktivitäten nicht Teil ihrer persönlichen Zielvorgaben sind (48 %), gefolgt von fehlendem Budget (43 %), mangelnder Unterstützung der IT (36 %) sowie restriktiven Unternehmensrichtlinien (36 %).
In zahlreichen Verlagen und Betrieben habe ich beispielsweise die IT-Abteilung nicht als Unterstützer meiner Arbeit kennengelernt, sondern als Verhinderer. Wenn wir von Ideen wie unabhängiges Arbeiten oder #OutofOffice dachten, machte uns die IT einen Strich durch die Rechnung.
VMware sieht freilich den positiven Aspekt.

„Der erfolgreiche digitale Wandel wird von der Unternehmenskultur, den Mitarbeitern und ihren Fähigkeiten bestimmt“, sagt Simone Frömming

„Der erfolgreiche digitale Wandel wird von der Unternehmenskultur, den Mitarbeitern und ihren Fähigkeiten bestimmt“, sagt Simone Frömming

„Die Herausforderung und Chance zugleich liegt darin, die Teams aus älteren Mitarbeitern, die über langjährige Erfahrung in einer prä-digitalen Welt verfügen, mit jüngeren Talenten, die neue Expertise, Fähigkeiten und Motivation mitbringen, zusammenzuführen. Jedes Unternehmen muss hart dafür arbeiten, dass die Zusammenarbeit von Mitarbeitern unterschiedlichster Generationen bestens funktioniert – etwa indem altbewährte Strukturen, da wo sie sinnvoll sind, beibehalten werden und zugleich neue Arbeitsweisen und Ideen gefördert werden“, so die Meinung von VMware.
Die Abstimmung zwischen IT und dem höheren Management spielt eine signifikante Rolle bei der erfolgreichen Transformation zu einem Unternehmen des digitalen Zeitalters – darüber sind sich die befragten Mitarbeiter in Deutschland einig: Für sie ist zunächst die IT-Abteilung (37 %) dafür verantwortlich, den digitalen Wandel im eigenen Unternehmen voranzutreiben. Erst dahinter folgen Geschäftsführung (25 %), Vorstand (12 %) und Abteilungsleiter (11 %).
Darüber hinaus ist zwar gut die Hälfte der Befragten (48 %) der Meinung, dass das höhere Management bereits neue Wege der Zusammenarbeit fördere, fordert aber zugleich, dass es eine weitaus aktivere Rolle bei der Digitalisierung des eigenen Unternehmens spielen muss. Für die Entwicklung der Kompetenzen verlangt mehr als die Hälfte von Arbeitgebern mehr Investitionen in Trainings und Kurse (53 %) sowie eine bessere Entlohnung und Anerkennung der vorhandenen Kompetenzen (53 %). Zudem sollte laut 39 % der Befragten das Management deutlich an die Belegschaft kommunizieren, dass die digitalen Fähigkeiten der Mitarbeiter eine Priorität darstellen.
„Der erfolgreiche digitale Wandel wird von der Unternehmenskultur, den Mitarbeitern und ihren Fähigkeiten bestimmt“, sagt Simone Frömming, Country Manager Deutschland bei VMware. „Unternehmen investieren zu Recht viel in digitale Talente, die über die entsprechenden Fähigkeiten verfügen, um Innovationen voranzutreiben und Kunden einen deutlich höheren Mehrwert zu liefern – beides ist grundlegend für den Erfolg eines Unternehmens verantwortlich.“ Auch ihr Kollege Martin Niemer erklärt: „IT darf kein Selbstzweck sein. IT muss Mehrwert für Zielgruppen schaffen.“