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Buchkritik: „10 Fragen zu Videospielen“ von Rudolf Thomas Inderst und Daniel Wüllner

4. Juni 2012

Jahrelang lag dieses Buch auf meinem Stapel mit dem Titel „das sollte ich mal lesen“. Und jahrelang wanderte dieses Buch immer wieder nach hinten. Warum, weiß ich eigentlich auch nicht. Ich hatte wohl einfach keine Lust darauf. Dabei ist das Buch 10 Fragen zu Videospielen von Rudolf Thomas Inderst und Daniel Wüllner ein guter Beitrag zur immer wieder aufflammenden Diskussion um Videogames.

2009 ist das Buch erschienen und ist geschickt aufgebaut. Nicht die Autoren beantworten die 10 Fragen zu Videospielen, sondern User. Die beiden Autoren haben ihre Fragen an die Mitglieder der Netzgemeinde und bekamen 50 verwertbare Antwortbögen zurück. Damit lässt sich prima arbeiten. Die Fragen gliedern sich in vier Bereiche: Grundlagenforschung – worüber sprechen wir eigentlich?, Deutsche Klassiker – was Dichter und Denker bewegt, Nerdism Daily – Fragen für den Liebhaber und Der Blick in die Glaskugel – mutige Voraussagen.

Die Antworten der 50 Befragten sind ein Spiegelbild der deutschen (Spiegel-)Gesellschaft, vom Gelegenheitsspieler bis zum Hardcore-Zocker. Und wir stellen auch fest: Videogames sind Kulturgüter geworden. Es spielen nicht potentielle Massenmörder, wie so mancher Politiker gerne behauptet. Nein, Spiele ziehen sich durch die gesamte Gesellschaft, durch alle Schichten und Altersgruppen, durch jeden Bildungs- und Einkommensstand. Wer Videogamer in eine Ecke stellen möchte, der hat in unserer Gesellschaft etwas nicht verstanden. Ich will nicht von Leuten regiert werden, die dies einfach nicht wahrhaben wollen.

Mich haben von den 10 Fragen zu Videospielen vor allem zwei Fragen am meisten interessiert: Welches war dein nachhaltigstes Spielerlebnis? und die Frage nach der Glaskugel.

Die Antworten nach dem Spielerlebnis beantworteten die Befragten meist mit Retro-Games. Ich würde es ebenso machen. Nach langem Überlegen kam ich auf Fort Apocalypse, das ich gerne auf meinem C64 mit Datasette und TurboTabe 64 gezockt habe. 1982 veröffentlicht fand es bald den Weg in mein Kinderzimmer und ich rettete mit meinem Hubschrauber 16 Kameraden in einer unterirdischen Festung. Natürlich musste ich böse Panzer, Laserkanonen und andere Fallen überwinden. Als ich das erste Mal den Reaktor der gegnerischen Festung zerstörte, da fühlte ich mich großartig.

Aber an der Frage nach der Glaskugel zeigte sich, wie gute die Auswahl der Antworten durch das Autorenduo Rudolf Thomas Inderst und Daniel Wüllner war. Wir befanden uns im Jahr 2009 und einige Antworten trafen voll ins Schwarze, was die Voraussagen betrifft. In diesem Buch wurde der Trend zu Stereo3D voraus gesagt. So wurde auch vorausgesagt, dass Apple größer in den Videospielmarkt einsteigt – was dann mit dem iPhone/iPad/iPod touch auch geschehen ist. Mehr Koop-Modi in Games sowie Shops im Netz, Cloud Games und sogar Geo-Caching. Speicherung der Datenstände in der Cloud und Videogames wandern an die Hochschulen.

Wer sich ernsthaft mit dem Thema Videogames auseinandersetzen will oder Anregungen zum Nachdenken braucht, sollte zu diesem Buch 10 Fragen zu Videospielen greifen. Und ich entschuldige mich aufrichtig, dass ich das Buch fast drei Jahre liegen gelassen habe. Es war ein Fehler.

Steadicam für das iPhone

21. Mai 2011
Meine Steadicam für das iPhone 4.

Meine Steadicam für das iPhone 4.

Für kleine Drehs bin ich einfach zu faul die großen HD-Kameras mitzuschleppen. Für manche Aufträge, die nur auf YouTube veröffentlicht werden, reicht mein iPhone 4 durchaus als Kamera aus. Der Nachteil ist natürlich die enorme Verwacklung beim Filmen. Selbst der Puls oder der Herzschlag ist bei den iPhone-Aufnahmen zu bemerken. Diese Wackelei kann ja manchmal ein Underground-Feeling erzeugen, manchmal stört sie einfach nur. Aus diesem Grunde habe ich mir eine Steadicam-Halterung Steadicam Smoothee für das iPhone 4 zugelegt. Ich bin rundum zufrieden.

Das System federt Stöße ab und sorgt für verwacklungsfreie Aufnahmen. Nun kann ich eindrucksvolle Aufnahmen mit dem iPhone in Szene setzen. Das erste Mal als ich Steadicam-Aufnahmen im Kino gesehen habe, war das bei Stanley Kubricks The Shining im Jahre 1980. Hier erzeugte die Kamera einen wahren Sog und zog mich in das Geschehen. Damals war die Steadicam-Ausrüstung sauschwer und sauteuer, aber Garrett Brown, der auch Erfinder des Systems – eine Art Daniel Düsentrieb der Kameratechnik, war, überzeugte mich.  Auf vielen Veranstaltungen wie die NAB oder die IBC schaute ich mir Steadicam-Versionen an. Das deutsche Unternehmen P+S-Technik hatte sogar ein FreeStyle Rig für Stereo3D-Kameras. Das ist natürlich völlig überdimensionalisiert für meine Bedürfnisse. Mir reicht die low End Version Steadicam Smoothee erst einmal aus. Die Betonung liegt auf erst einmal.

Wichtig ist, dass der Kopfhöreranschluss frei bleibt, um Mikros anzuschließen.

Wichtig ist, dass der Kopfhöreranschluss frei bleibt, um Mikros anzuschließen.

Kinospot in 3D zeigt „Gesichter einer Stadt“

7. Januar 2011

Der tip Berlin beginnt das Jahr 2011 mit einer Werbe-Kampagne. Seit dem 6. Januar wird ein neuer Kinospot des Stadtmagazins, erstmalig als 3D Stereoskopie, in vielen Filmtheatern der Hauptstadt zu sehen sein. Schauplatz des Spots ist der Spiegelsaal von „Clärchens Ballhaus“, eines der letzten erhaltenen Ballhäuser der 1920er Jahre in Berlin.

Die Idee dahinter ist, Menschen mit unterschiedlichen Facetten und Interessen zu charakterisieren, die in der Metropole Berlin zu Hause sind. Frei nach dem Motiv „Gesichter einer Stadt“ bildet der Werbespot alle Themenbereiche des Stadtmagazins ab, die sich dem Leser 14-täglich bieten. In 44 Sekunden werden ausdrucksstarke Bilder präsentiert, in denen der Zuschauer bekannte Filmfiguren wie Joker aus dem Batman-Film „The Dark Knight“ oder die berühmte Maske aus „Scream“ entdecken kann. Ob Pizzabäcker, Sternekoch, Rocker, Opernsängerin, Feuerspucker, Domina oder Politiker – ein buntes Potpourri aus der Kino-, Musik- und Bühnenwelt, Berliner Szene, Gastronomie und Gesellschaft zeigen das pulsierende Leben in einer Stadt, die nie schläft.

Konzeption und Umsetzung des Spots stammen von den Creative Game Autoren und Regisseuren Albert Heiser und Toni Froschhammer, die als Spezialisten der 3D Stereoskopie gelten. „3D Animation ist aus der Kinowelt nicht mehr wegzudenken. Jedoch haben 3D Werbefilme immer noch Seltenheitswert. Der Entstehungsprozess stellt eine besondere Herausforderung dar und ist Kür für Autoren, Regisseure und Produzenten“, erklärt Albert Heiser. „Neben einer besonderen technischen Ausrüstung müssen viele Spezialisten der Stereoskopie für die Entstehung des Spots herangezogen werden und als Team sehr gut funktionieren“, so Heiser weiter. Bereits 2006 haben Heiser und Froschhammer einen gemeinsamen Kinospot als Daumenkino für das tip Magazin entwickelt und produziert.

„Mit dieser außergewöhnlichen Werbeproduktion wollen wir den Magazin-Charakter des tips weiter stärken. Wir sind stolz darauf, als erstes Unternehmen der Stadt einen 3-D Werbefilm auf Großleinwand unserem Leserpublikum präsentieren zu können. Der besondere Dank gilt dem Creative Game Team, das einen großartigen Spot mit hohem Wiedererkennungswert unseres Magazins kreiert hat“, freut sich Anzeigen- und Marketingleiter Martin Stedler.

Mein Blog über Stereo3D bringt immer wieder Neuerungen der Stereoskopie-Branche