Posts Tagged ‘Maestro’

Metzgerei gibt mir als Kunde Kompetenz

13. April 2015

In sozialen Netzwerken wird im Moment auf die Leistung des Metzger-/Fleischerhandwerks im Vergleich zu Supermärkten hingewiesen. Gerade das mittelständische Handwerk muss sich meiner Meinung nach endlich besser positionieren. Hier ein paar Gedanken von meiner Seite, die das Real Life betreffen.
Auf einen kleinen, aber feinen Service wurde ich bei der Metzgerei Boneberger in der Kreisstadt Fürstenfeldbruck aufmerksam. Darüber habe ich mich sehr gefreut. Beim angebotenen Fleisch gab es beim Boneberger vor den Waren kleine Schilder, die erklärten, um welches Fleisch es sich handelt und welchen Preis es hat.

Einfache Sachen machen den Unterschied: Schilder an der Ware erklären das Produkt.

Einfache Sachen machen den Unterschied: Schilder an der Ware erklären das Produkt.

Bei anderen Metzgereien/Fleischereien, bei denen ich einkaufe, gab es diese Info-Schildchen nur gesammelt an der Theke. Die Zuordnung, welches Fleisch die angebotene Ware ist, fiel mir schwer. Das ist ein feiner, aber entscheidener Unterschied.
Ich kenne mich als Kunde im Wurst-Bereich ganz gut aus, aber im Fleisch-Sortiment habe ich mit dem Erkennen meine Probleme. Ich bin halt kein gelernter Metzger/Fleischer und kann so manche Fleischsorte nicht auseinander halten.
Durch diese Schildchen vor der Ware bei der Metzgerei Boneberger erhalte ich als Kunde Kompetenz. Ich muss nicht immer doof bei der Metzgereifachverkäuferin nachfragen, um welches Fleisch es sich hier und dort handelt. Ich kann in Ruhe als Kunde auswählen und sogar etwas neues entdecken. Das hat mir gefallen und so einen Service wünsche ich mir bei anderen Metzgereien/Fleischereien auch.
Ein weiterer Pluspunkt der Metzgerei Boneberger im Vergleich zu meiner Dorfmetzgerei: Ich kann mit Karte zahlen. Eigentlich sollte man meinen, dass sich E-Cash überall durchgesetzt hat, aber leider bei uns im Dorf nicht. Ich meine jetzt nicht, dass ich bei 100 Gramm Salami oder der Leberkässemmel mit der Maestro-Karte zahlen muss. Aber bei hochwertigem Grillfleisch kommen schnell dreistellige Summen zusammen und hier will ich mit Karte zahlen. Auch das konnte ich anstandslos beim Boneberger.

Bezahlen mit dem Handy: SumUp mit kostenlosem Kartenleser und App

25. September 2012
SumUp ist ein Square-Clon aus Berlin.

SumUp ist ein Square-Clon aus Berlin.

Bei meinen Recherchen für Vorträge rund um den Themenbereich „Sicheres Bezahlen für das Handy“ stieß ich auf eine interessante Neuerung für den deutschen Markt. Ich kannte aus den USA das Square-System für Kreditkarten. Hier wird ein kleines Lesegerät auf das Smartphone gesteckt, die kostenlose App (iOS ab 5 und Android ab 2.3.3) geladen und schon kann der Händler Kreditkartenzahlungen entgegen nehmen. Das System klingt interessant, hat nur einen Haken. In Deutschland lieben die Kunden ihre Maestro-Karte (EC-Karte), während Kreditkarten von mittelständischen Händlern nur zögerlich angenommen werden.

Jetzt kommt für Deutschland SumUp, das auf der Square-Idee basiert. Künftig kann jeder Kartenzahlungen akzeptieren, also EC- und Kreditkartenzahlungen. Das System der Ltd. aus Irland klingt einfach. Hinter SumUp steht unter anderem Daniel Klein, Gründer von Moneybookers.

Natürlich gibt es bereits erfolgreiche und bewährte Kartenterminals, wie beispielsweise die von Wirecard, die ich besonders empfehlen kann. Auch Wirecard arbeitet massiv an mobilen Lösungen fürs Smartphone. Seit August gibt es eine Mobile Card Reader-Lösung.  Das White-Label-Programm besteht aus unterschiedlichen Card Reader-Lösungen, dazugehöriger Kartenakzeptanz samt Wallet-Applikation und offenen Schnittstellen für Entwickler. Die Kartenlesegeräte werden an Smartphones oder Tablets aufgesteckt und unterstützen sowohl den EMV-Standard als auch Magnetstreifen für mobile Kartenzahlungen am Point-of-Sale. Mit der Unterschrift auf dem Touchscreen oder mittels PIN bestätigt der Endkunde die Zahlung. Leider war auf der Website des Unternehmens nichts über Kosten und Kombinationsmöglichkeiten mit bestehenden System u.a. zu lesen. Ich werde wohl auf der HAARE 2012 in Nürnberg mit den Kollegen von Wirecard sprechen und ein kleines Interview machen.

Bis dahin schau ich mir sum up näher an. Das Kartenlesegerät und die App gibt es kostenlos. SumUp kassiert 2,75 Prozent an Transaktionsgebühr. Das ist teuer, aber kann ggf. sich für kleine Unternehmen oder Freiberufler lohnen. Ich würde so ein System beispielsweise auf eine Messe oder einen Stand mitnehmen.

Folgendes Beispiel. Ich biete auf einer Messe meine selbstverlegten Bücher an. Der Kunde will ein paar meiner Bücher kaufen, hat aber nicht genügend Bargeld dabei bzw will sein Bargeld für andere Sachen aufheben. Er will stattdessen mit Karte (Kredit- oder EC-Karte) zahlen. Mein Kassensystem habe ich nicht dabei, oder ich habe gar kein Bezahlsystem und der Kunde geht mir verloren. Hier ist SumUp ideal. Aufs Handy das Gerät mit dem 3,5 mm Klinkenstecker gesteckt, App gestartet, Ware ausgewählt und Kunde unterschreibt auf dem Bildschirm. Der Kunde und ich machen unser Geschäft. Alle Bargeld- und Kartenzahlungen werden in der Transaktionshistorie dokumentiert. Mein Kunde bekommt eine Quittung via E-Mail oder SMS. Ab einem Umsatz von 20 Euro werden die Einnahmen täglich ausgezahlt.

In Puncto Sicherheit wirbt das Unternehmen mit „Sicherheit auf Bankniveau“: SumUp sei mit PCI-DSS Level 1 zertifiziert, dem höchsten Datensicherheitslevel im Finanzbereich. Die Datenübertragung erfolge durch 128 sowie 256 bit Verschlüsselung, ist also nach heutigem Stand sicher. Die Datenübertragung der Website werde durch RapidSSL gesichert. SumUp arbeitet mit den OWASP Coding Guidelines. Als Bankpartner wird im Kleingedruckten die Privatbank 1891 Bankverein Werther AG in München aufgeführt.

Geschenketipp: DVD-Kollektion „Es war einmal der Mensch“

20. Dezember 2010

Wer noch ein Weihnachtsgeschenk für seine Kinder sucht, dem empfehle ich mit Nachdruck die DVD-Kollektion „Es war einmal der Mensch“. Ich schaue die Zeichentrickserie derzeit mit meinen Kindern an und die Begeisterung des Nachwuchses ist groß. Das ist Geschichtsunterricht pur und er macht Spaß. Ich selbst habe als Kind die Serie im ZDF 1980 Woche für Woche angeschaut und sie genossen. In mir wurde wunderbar mein Interesse für Geschichte geweckt. Die Serie behandelt die Menschheitsgeschichte von der Entstehung der Erde bis in die Neuzeit. Anhand von typischen Charakteren werden die Highlights der Geschichte sympathisch erzählt: Durch die Serie führt ein weißer Rauschebart mit Namen Maestro, in der deutschen Version gesprochen von Josef Meinrad. Dann gibt es noch Adam, Eva, Jumbo, den Zwerg und das Ekel sowie die Zeitmaschine Memory, die dem Zuseher immer anzeigt, in welcher Zeit wir uns befinden.

Das Projekt „Es war einmal der Mensch“ war eine tolle Koproduktion von verschiedenen Fernsehanstalten aus ganz Europa sowie Kanada. Federführend war das französische Animationsstudio Procidis und die Sache hieß dann auch „Il était une fois… l’homme“. Regie führte Albert Barillé. Die deutsche DVD-Veröffentlichung der Serie von 1978 glänzt nicht durch gutes Bild. Die Farben sind verwaschen, das Bild rauscht. Freunde der schönen Präsentation werden sich mit Schaudern abwenden, wahrscheinlich war das Originalmaterial schlecht und wurde nur unzureichend aufbereitet. Aber hier zählt einzig und allein der Inhalt, der sich pro Folge auf 25 Minuten erstreckt.

Und dieser wird kinderfreundlich in 26 Folgen verteilt auf sechs DVDs dargebracht. Bei weitem besser als der übliche Schwachsinn der in Super RTL und Co läuft. Hier kommt der Bildungsbürger von morgen voll auf seine Kosten und wir Alten erfreuden aus an der Musik von Udo Jürgens „1000 Jahre sind ein Tag“. Heute kritisieren manche, dass die Serie seine Zeit braucht. Richtig, man muss sich Zeit nehmen. Es ist ein Produkt der Endsiebziger und das bedeutet, weniger rasante Schnitte und keine aufbrausende Musik. Die Geschichten sind nach dem gleich Strickmuster aufgebaut und oh Wunder auch hier erkennen wir Geschichte: Denn Geschichte wiederholt sich. Immer wieder Kriege und Schlägerei – eben so wie im richtigen Leben.

Dienstleistungswüste ist ein deutsches Wort

1. September 2008

Ich habe mich an den Gebrauch meiner Kreditkarte schon gewöhnt und setze sie auch fleißig international ein. Nur in Deutschland kann ich nicht so, wie ich es gerne tun würde. Die meisten Geschäfte akzeptieren die EC-Karte, aber nicht die Kreditkarte. Der Grund liegt natürlich in den Gebühren, die die Ladenbesitzer berappen müssen. Aber warum klappt es im Ausland und nicht bei uns? Jüngstes Beispiel: Ich habe für meine Mutter ein Geburtstagsgeschenk gekauft. Sie sammelt Hummel-Figuren, die ich persönlich nicht so dolle finde. Aber sie ist in der Gegend aufgewachsen, wo die Figuren hergestellt wurden und hat so eine Liebe dazu entwickelt. Allerdings ist die Firma Goebel bereits über die Wupper gegangen. Na ja, also ich steh bei uns in einer Kreisstadt in einem Porzellanladen und möchte die hohe Summe mit der Kreditkarte bezahlen. Und natürlich der deutsche Spruch: „Wir nehmen nur EC-Karten!“ Sauer zücke ich meine Maestro-Karte und frage warum? „Die Kreditkarte wird bei uns nicht verlangt“, lautete die Antwort. Klar, wenn ich die Dienstleistung nicht anbiete, wird sie auch nicht verlangt. Für mich war es auch das letzte Mal, dass ich in dem Lade einkaufe. Kein Wunder, dass Dienstleistungswüste ein deutsches Wort ist. Selbst mein Lebensmitteldiscounter einen Ort weiter nimmt die Kreditkarte, von Amazon und Co ganz zu schweigen. Wieder ein weiterer Nagel in den Sarg des deutschen Einzelhandels. Wir gehen nach dem Einkauf zum Essen, dieses Mal chinesisch. Bezahlt wird mit der Kreditkarte. Wussten Sie übrigens, dass die Kreditkarte beim Essen erfunden wurde. 1950 vergas Frank McNamara seine Geldbörse, als er zum Mittagsmahl aufbrach. Als es ans Bezahlen ging, zückte er seine Visitenkarte als Sicherheit und gründete tags darauf die Kreditkartenfirma Diners Club. Ideen braucht man.