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Mobiles Internet ist Realität und akzeptiert es endlich

18. Dezember 2014

Kommunikation ist heute mobil. Das ist keine Überraschung mehr – und dennoch wundern sich die Leute auf meinen Seminaren, weil ihnen diese Tatsache einfach nicht bewusst ist. Smartphones und Tablets sind allgegenwärtig und werden auch immer und zu jeder Zeit eingesetzt. Das hat Folgen für den einzelnen Menschen und die Gesellschaft. An alle Verantwortlichen in Politik, Schulen, Verwaltung und Verbänden: Nehmt diese Tatsache endlich wahr. Mobiles Internet ist Realität, auch wenn ich in Seminaren immer wieder höre: Das sei doch nur etwas für die jungen Leute.
Im Jahr 2014 nutzen 54 Prozent der Deutschen das Internet von unterwegs auf mobilen Endgeräten. Ein Anstieg von 14 Prozentpunkten gegenüber dem Vorjahr. Zu diesem Ergebnis kommt die repräsentative Studie „Mobile Internetnutzung“, welche seit 2012 im Auftrag der Initiative D21 e.V. mit Unterstützung der Huawei Technologies Deutschland GmbH von TNS Infratest durchgeführt wird.

Wir sollten uns an dieses Bild gewöhnen, denn mobiles Internet ist Realität.

Wir sollten uns an dieses Bild gewöhnen, denn mobiles Internet ist Realität.

Dorothee Bär, Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur, sagt im Vorwort zur Studie: „Mobiles Internet und die immer stärkere Nutzung der mobilen Endgeräte stehen für die Omnipräsenz des Internets und seine Möglichkeiten. Smartphones und Tablets sind unsere ständigen digitalen Begleiter, Assistenten, Kommunikations- und Informationsmanager. Chancen und Risiken, Begeisterung und Skepsis angesichts des technologischen Fortschritts finden auch in der Studie ihren Niederschlag und liefern Material für Diskussionen, die wir politisch wie gesellschaftlich führen müssen.“ Liebe Dorothee Bär, ich freue mich, dass Sie die politische Diskussion führen wollen. Sie ist wichtig und dringend notwendig.
Mit der zunehmenden mobilen Datennutzung steigen die technologischen Anforderungen an die Netzinfrastruktur. So sind die Fortentwicklung und der Ausbau der Mobilfunktechnologien entscheidend. Zu nennen ist hier die LTE (Long Term Evolution) Technologie, dem Mobilfunkstandard der vierten Generation (4G), der eine höhere Datenübertragungsrate ermöglicht. Nutzten 2013 lediglich sieben Prozent der Befragten LTE, sind es 2014 bereits 23 Prozent.
Lena-Sophie Müller, Geschäftsführerin der Initiative D21 bekräftigt: „Die steigende Nutzung von mobilem Internet hat auch gesellschaftliche Auswirkungen. Immer und überall online gehen zu können, setzt Medienkompetenz voraus, um sich beruflich wie privat sicher in der digitalen Welt zu bewegen. Die Studie zeigt, dass Eltern sehr genau überlegen, wann sie ihren Kindern ein Smartphone kaufen und zwar ab dem Alter von 13 Jahren. Die Studie zeigt auch, dass die Angst vor dem Missbrauch persönlicher Daten und ebenso vor einer immer oberflächlicher werdenden zwischenmenschlichen Kommunikation, die Bevölkerung in 2014 beschäftigt.“

Amtrak: WLAN zwischen Philadelphia und New York

23. Februar 2013
Reisen mit dem Amtrak

Reisen mit dem Amtrak

Aus verschiedenen Gründen fahre ich zu meinen Seminaren und Terminen mit dem Zug. Aber Arbeiten im Zug ist eher Fehlanzeige, weil ich zum Arbeiten in der Regel Internet brauche. Auf vielen Strecken der Deutschen Bahn ist damit tote Hose. Ab und zu habe ich Edge-Empfang, in manchen Bahnhöfen 3G und bei viel Glück LTE. WLAN ist komplette Fehlanzeige – und ehrlich gesagt: Es kotzt mich an – Verzeihung für den Kraftausdruck.

Da schwafeln wir über Zukunftsstandort Deutschland, in meinem Bayern über Laptop und Lederhosen und was machen wir: Wir verbieten offene WLAN wegen Störerhaftung und der Netzausbau ist im ländlichen Raum grauenhaft. Gute Nacht Deutschland.

Hot-Spot im Zug.

Hot-Spot im Zug.

Vor kurzem war ich in den USA zwischen Philadelphia und New York unterwegs und nutzte Amtrak. Seit 1971 wird in den Staaten der nationale Zugverkehr unter der Marke Amtrak geführt. Mir ahnte Schlimmes, hatte ich im Autoland wenig Gutes vom Zug gehört. Aber ich wurde eines Besseren belehrt. „Your Seat is now a Hot Spot“ machte Amtrak mich mit Aufklebern am Fenster auf WLAN aufmerksam. Wow, wow, wow. Auf der kompletten Bahnstrecke zwischen den beiden Großstädten gab es leistungsstarkes, unterbrechungsfreies und kostenloses WLAN. Via Amtrakconnect konnte ich mich mit iPads und iPhone einklinken, Mails bearbeiten, auf die Cloud zugreifen – auf gut Deutsch: Ich konnte arbeiten.

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Jetzt bin ich wirklich nicht derjenige, der die USA über den grünen Klee lobt, aber dieser Service hat mich wirklich umgehauen. Das ist der Unterschied. Wir reden darüber und die Amerikaner machen es einfach. Kein Wunder, dass Amazon, Apple, Google und Co allesamt US-Firmen sind.

In New York angekommen in der Pennsylvania Station (auch als Penn Station bekannt) machte Amtrak im Bahnhof Werbung mit diesem Service. „You asked for Wi-Fi. You got it“ sinngemäß: Sie verlangten nach WLAN und Sie bekommen es. Große Plakate und Plakatwände zeigen die Zukunft.

QR-Code Fehlanzeige – Tourismus in Münchner Frauenkirche

4. Februar 2013
Wunderbarer Bau: Die Münchner Frauenkirche

Wunderbarer Bau: Die Münchner Frauenkirche

Wieder einmal den Anschluss an die Zukunft verpasst hat der Tourismus in München. Vor kurzem besuche ich einmal wieder die Frauenkirche in München. Dort waren etliche Touristen aus aller Welt anzutreffen, die etwas über den sakralen Bau erfahren wollten. Und alle hatten sie ein Smartphone dabei.

Am Eingang der Frauenkirche entdeckte ich einen Hinweis, dass es einen Kunstführer für die Frauenkirche gibt. Man könne sich die entsprechende App bei iTunes laden. Kostenpreis 3,99 Euro. Nicht gerade ein Schnäppchen, tut aber auch nicht weh. Aber wo ist der QR-Code für die App? Soll ich jetzt im Gotteshaus stehen und in iTunes suchen, bis ich den Kunstführer gefunden habe? Was ist denn das Problem, einen QR-Code aufs Plakat zu drucken, Link dahinter und zack habe ich die entsprechende App geladen? Das kann doch wirklich nicht so schwer sein, oder? In der Frauenkirche ist übrigens volle LTE-Geschwindigkeit, so dass das Laden auch kein Problem darstellt.

Kunstführer als App - eigentlich eine gute Idee

Kunstführer als App – eigentlich eine gute Idee

Auf der Rückseite des Plakats wird ausführlich mit vielen Schaubildern erklärt, wie man eine App aus dem Store lädt. Für wie doof halten die eigentlich die User? Wer einmal eine App geladen hat, der weiß, wie so etwas geht.

Es handelt sich um die App von artguide. Beim Kauf stelle ich fest, dass der Führer der Frauenkirche nicht wie auf dem Plakat angegeben 3,99 Euro kostet, sondern 3,59 Euro und das auch schon seit längerem. Also ist das Plakat wohl hoffnungslos veraltet. Wahrscheinlich stammt es noch aus dem Jahre 2011 als artguide mit dem Innovationspreis „Sprungbrett 2011“ ausgezeichnet wurde. Mir ist es als iOS-Fan ja egal, aber gibt es den artguide eigentlich auch für Android?

Eine schöne Anregung wäre es, wenn man für die Touristen im München einen Reiseführer in Englisch anbietet. Deutsch ist eine schöne Sprache, aber die ausländischen Besucher der Frauenkirche können nicht alle kunstgeschichtlichen Feinheiten in Deutsch verstehen. Ja, wir haben mal wieder den Anschluss verpasst.

Die Frauenkirche als Modell.

Die Frauenkirche als Modell.