
Es war wie ein Abschiednehmen eines alten Freundes, den man lange nicht mehr gesehen hat, der immer in Erinnerung ist mit der Gewissheit, dass man ihn künftig nicht mehr sehen wird. Klingt ein wenig pathetisch, aber diese Gedanken kamen mir in den Sinn, als ich zum letzten Mal in Deutschen Museum München das Bergwerk betrat. Ende des Monats wird das Bergwerk geschlossen, abgebaut und eingemottet. Zu meinen Lebzeiten werde ich es wohl nicht mehr sehen, denn es fehlt schlicht und einfach das Geld in einem restaurierten Museum das Bergwerk wieder aufzubauen.
Als Kind und als Jugendlicher war ich mit meinen Eltern und mit der Schule regelmäßiger Besucher des Deutschen Museums. Ich war fasziniert von der Technikgeschichte, durchstreifte die verschiedenen Abteilungen. Als meine Kinder in dem richtigen Alter waren, waren wir oft in diesem wunderbaren Museum. Immer und wirklich immer gehörte ein Besuch des Planetariums und des Bergwerks dazu. Hinaus in die Sterne und tief in die Erde – so steht es geschrieben.
Jetzt wird bald das Bergwerk geschlossen. Es sagen zwar die Denkmalschützer, dass das Bergwerk für kommende Generationen erhalten werden soll, doch Geld ist keines vorhanden. Seit 2015 wird das Deutsche Museum modernisiert: Die Gebäudekonstruktion, Brandschutz und Technik des 1925 eröffneten Ensembles war völlig veraltet. 455 Millionen Euro flossen bereits in den ersten Bauabschnitt, der vor der Fertigstellung steht.


























Ich habe das Museum nochmals besucht und einen Gang durch das Bergwerk mit einer 360 Grad Kamera gemacht sowie einzelne Fotos als Erinnerung geschossen. Ende des Monats wird das Highlight meiner Jugend abgebaut und in Kisten verpackt. Ich bin skeptisch, ob ich es in einer anderen Form nochmals sehen werde.
Das Deutsche Museum, dessen Förderer meine Familie ist, tut sich gerade schwer. Der Hort der Technik wird gerade aufwendig saniert und die Ausstellungen didaktisch überarbeitet. Das ist auch dringend notwendig. Im Moment hält sich beide Begeisterung in Grenzen. Aber sehr angetan war ich beispielsweise über den Rundgang durch die Zelle, eine neue Abteilung. Dazu habe ich ein 360 Grad Video gedreht. So muss Museum heute sein.
Und natürlich musste ich dahin, wo es laut ist. Immer wieder besuchte ich die Physikabteilung und schaute mir die Hochspannungsvorführungen an. Als Kind hatte ich immer den Eindruck des Labors von Dr. Frankenstein als ich die Transformatoren und die zuckernden Blitze erblickte. Hier ein kleines Video von einem Teil der Vorführungen.