Posts Tagged ‘Horrorkomödie’

Shaun of the Dead auf – Rückblick auf meine phantastische Matinee

6. November 2025

Shaun of the Dead (2004) ist weit mehr als nur eine Zombiekomödie – es ist ein ebenso witziger wie melancholischer Kommentar auf das moderne Leben. Ich besprach und zeigte den Film in meiner phantastischen Matinee im Scala Fürstenfeldbruck. Die nächste Matinee findet am Sonntag, 16. November statt. Ich bespreche und zeige den Klassiker des Horrorfilms The Shining von Stanley Kubrick. Karten gibt es hier.

Zurück zu Shaun of the Dead. Regisseur Edgar Wright und Hauptdarsteller Simon Pegg schufen mit ihrem ersten gemeinsamen Kinofilm einen echten Kultklassiker, der das Horrorgenre mit britischem Alltagswitz, präzisem Timing und überraschender Emotionalität verbindet. Hier mein Vortrag.

Im Mittelpunkt steht Shaun, ein sympathisch-loser Durchschnittstyp, der sein Leben in einem Trott aus Pubbesuchen, Videospielen und Beziehungsproblemen fristet. Als plötzlich eine Zombie-Apokalypse über London hereinbricht, reagiert er zunächst kaum – zu sehr ähnelt das apathische Schlurfen der Untoten seinem gewohnten Alltag. Erst als seine Freundin ihn verlässt und seine Nachbarn anfangen, ihn fressen zu wollen, erwacht Shaun aus seiner Lethargie. Mit seinem besten Freund Ed (Nick Frost) und einem waghalsigen Plan – „Wir holen Mum, retten Liz, gehen in den Pub und warten, bis alles vorbei ist“ – zieht er los, um das Chaos zu überleben.

Wrights Regie überzeugt durch raffinierte visuelle Gags, rhythmische Schnitte und eine erstaunlich dichte Inszenierung, die Komik und Spannung perfekt ausbalanciert. Das sogenannte „Cornetto“-Erzähltempo – benannt nach der späteren Trilogie aus Shaun of the Dead, Hot Fuzz und The World’s End – ist präzise durchkomponiert: Montagen, Soundeffekte und Musik (von Queen bis Zombie-Metal) verschmelzen zu einer eigenen filmischen Sprache. Trotz der grotesken Gewaltmomente – abgetrennte Köpfe, blutige Schlägereien mit Schallplatten – verliert Wright nie den Sinn für Herz und Menschlichkeit.

Was den Film besonders macht, ist seine emotionale Tiefe: Unter all dem Splatter verbirgt sich eine Geschichte über Erwachsenwerden, Freundschaft und Verlust. Wenn Shaun am Ende im Pub um sein Leben kämpft, spürt man echte Tragik zwischen den Lachern. Die Zombies sind hier weniger Bedrohung als Symbol – für Routine, Stillstand und soziale Entfremdung. Die satirische Pointe: Schon vor der Katastrophe bewegen sich viele Figuren wie lebende Tote durch ihren Alltag.

Simon Pegg spielt Shaun mit einer seltenen Mischung aus Slacker-Humor und Verletzlichkeit. Seine Entwicklung vom passiven Mitläufer zum handlungsfähigen Helden macht den Film so sympathisch. Nick Frost liefert dazu die perfekte Ergänzung als unverbesserlicher Kumpel Ed, dessen Flegelhaftigkeit ebenso nervt wie rührt.

Auch zwanzig Jahre nach seiner Premiere wirkt Shaun of the Dead frisch, intelligent und außergewöhnlich gut gealtert. Er hat zahllose Nachfolger inspiriert, von Zombieland bis What We Do in the Shadows, und gilt als Musterbeispiel dafür, wie man Horrorparodie, Romantik und Sozialkommentar vereinen kann.

Shaun of the Dead ist eine brillante, liebevoll gemachte Horrorkomödie, die gleichermaßen zum Lachen, Nachdenken und Mitfühlen einlädt – ein moderner Klassiker, der zeigt, dass selbst im Angesicht der Apokalypse noch Platz für Humor, Herz und ein Pint Bier bleibt. Die nächste Matinee findet am Sonntag, 16. November statt. Ich bespreche und zeige den Klassiker des Horrorfilms The Shining von Stanley Kubrick. Karten gibt es hier.

Shaun of the Dead – phantastische Matinee am 21. September im Scala Fürstenfeldbruck

19. September 2025

“Shaun of the Dead” ist eine brillante britische Horrorkomödie von Edgar Wright, die das Zombie-Genre liebevoll mit anarchischem Witz parodiert und zugleich mit originellen Einfällen bereichert. Der Film und Vortrag ist meine phantastische Matinee am 21. September im Scala Fürstenfeldbruck um 10:45 Uhr. Karten gibt es hier.

Der Film erzählt die Geschichte des sympathischen, lebensuntüchtigen Shaun, der plötzlich mitten in eine Zombie-Apokalypse stolpert und mit einer bunt zusammengewürfelten Gruppe seine Freundin und Mutter retten will – ausgerechnet im Stamm-Pub “Winchester”.

Der Humor ist pointiert und schwarzhumorig, die Inszenierung temporeich und voller Bildwitz: Schräge Schnittfolgen, irre Gags wie die Plattenwurf-Szene und zahlreiche Zitate an Klassiker wie “Dawn of the Dead” sorgen für Schau- und Wiedererkennungswert auch bei Genrefans. Trotz allem bleibt Platz für emotionale Momente und eine augenzwinkernde Milieustudie britischer “Lads”, die zwischen Beziehungskummer, Freundschaft und Alltagsverdruss auf ihre Weise den Weltuntergang meistern.

“Shaun of the Dead” zitiert und parodiert zahlreiche klassische Werke des Zombie-Genres, insbesondere die Filme von George A. Romero wie “Night of the Living Dead” und “Dawn of the Dead”. Schon der Titel verweist als Wortspiel auf “Dawn of the Dead”, und das Pub “Winchester” dient als britisches Pendant zur Einkaufs-Mall aus Romeros Vorlage: Ein gewöhnlicher Fluchtpunkt, in dem sich die Überlebenden verbarrikadieren.

Ich freu mich auf den Vortrag und den Film am 21. September im Scala Fürstenfeldbruck um 10:45 Uhr. Karten gibt es hier.

Tanz der Vampire (1967) – Rückblick auf meine Matinee

31. Januar 2025

„Tanz der Vampire“ ist ein Meisterwerk, das mit seinem einzigartigen Stil und seiner Mischung aus Grusel und Humor begeistert. Roman Polanski gelingt es, die Traditionen des Vampirfilms zu ehren und gleichzeitig zu persiflieren. Die grandiose visuelle Gestaltung, die einprägsame Musik und die exzellente Besetzung machen den Film zu einem Erlebnis. Ich habe diesen Film in meiner jüngsten phantastischen Matinee im Januar im Scala Kino gezeigt. Am 9. Februar geht es weiter mit Train to Busan – Karten gibt es hier.

„Tanz der Vampire“ ist eine meisterhafte Mischung aus Horror und Komödie, die sich sowohl als Hommage an klassische Vampirfilme versteht, als auch eine liebevolle Parodie auf deren Klischees darstellt. Roman Polanski, der nicht nur Regie führte, sondern auch eine Hauptrolle übernahm, schuf mit diesem Werk einen Film, der sich zeitlos und vielschichtig präsentiert. Hier mein Vortrag:

Die Geschichte beginnt mit dem schrulligen Professor Abronsius (Jack MacGowran) und seinem jungen Assistenten Alfred (Roman Polanski), die ins verschneite Transsilvanien reisen, um Vampire zu erforschen. Ihre Reise führt sie in ein abgelegenes Wirtshaus, das von abergläubischen Dorfbewohnern bewohnt wird, die unweigerlich in Verbindung mit einem nahegelegenen Schloss gebracht werden – dem Domizil des geheimnisvollen Graf von Krolock (Ferdy Mayne).

Tanz der Vampire (1967) – Phantastische Matinee am Sonntag, 19.Januar im Scala

17. Januar 2025

„Tanz der Vampire“ ist eine meisterhafte Mischung aus Horror und Komödie, die sich sowohl als Hommage an klassische Vampirfilme versteht, als auch eine liebevolle Parodie auf deren Klischees darstellt. Ich bespreche und zeige diesen Klassiker am Sonntag, 19. Januar um 10:45 Uhr in der phantastischen Matinee im Scala Fürstenfeldbruck. Karten gibt es hier. Roman Polanski, der nicht nur Regie führte, sondern auch eine Hauptrolle übernahm, schuf mit diesem Werk einen Film, der sich zeitlos und vielschichtig präsentiert.

Die Geschichte beginnt mit dem schrulligen Professor Abronsius (Jack MacGowran) und seinem jungen Assistenten Alfred (Roman Polanski), die ins verschneite Transsilvanien reisen, um Vampire zu erforschen. Ihre Reise führt sie in ein abgelegenes Wirtshaus, das von abergläubischen Dorfbewohnern bewohnt wird, die unweigerlich in Verbindung mit einem nahegelegenen Schloss gebracht werden – dem Domizil des geheimnisvollen Graf von Krolock (Ferdy Mayne).

„Tanz der Vampire“ besticht durch seine außergewöhnliche visuelle Gestaltung. Die verschneiten Landschaften, das schummrige Licht und die gotischen Schlosskulissen schaffen eine stimmungsvolle Atmosphäre, die klassische Horrorfilme der 1930er- und 1940er-Jahre zitiert. Gleichzeitig verwendet Polanski eine brillante Bildsprache, die die Ernsthaftigkeit des Genres untergräbt und die komödiantischen Elemente verstärkt.

„Tanz der Vampire“ ist ein Meisterwerk, das mit seinem einzigartigen Stil und seiner Mischung aus Grusel und Humor begeistert. Polanski gelingt es, die Traditionen des Vampirfilms zu ehren und gleichzeitig zu persiflieren. Die grandiose visuelle Gestaltung, die einprägsame Musik und die exzellente Besetzung machen den Film zu einem zeitlosen Erlebnis.

Ob als Hommage an klassische Horrorfilme oder als eigenständige Horrorkomödie – „Tanz der Vampire“ bleibt ein unverzichtbarer Film für alle, die das Genre lieben und sich gerne zwischen Schaudern und Lachen verlieren. In meinem Vortrag werde ich über die Bedeutung des Films berichten und den Vampir als Dekonstruktion der Gesellschaft entlarven. Karten gibt es hier.

Dracula im Film (34): Renfield (2023)

12. Juni 2023

Selten hat mich ein Dracula-Film so hin und her gerissen, wie Renfield, die Horror-Splatter-Komödie um den Diener unseren Lieblingsgrafen. Die Idee der Abhängigkeit ist eine gute Idee und viele kleinen Anspielungen in dem Film habe ich in meinem Lieblingskino Scala Fürstenfeldbruck absolut genossen.

Ich muss zugeben, dass ich absolut kein Fan von Nicolas Cage bin. Es gibt kaum Filme, die ich mit ihm mag. Und jetzt spielt Cage den Grafen sehr theatralisch, arrogant und ich gebe ungern zu: Er hat mir als aufbrausender Dracula gefallen.

Der Film beginnt mit den Schwarzweißaufnahmen im Stile von Tod Browing und eine Verbeugung von dem großen Bela Lugosi. Nikolas Cage in der Rolle Dracula spielt die Schlüsselszenen des 1930 Draculas gekonnt und sie machen viel Lust auf mehr. „Ich trinke niemals Wein“ kommt einfach gut. Und auch die Beleuchtung der Augenpartie macht einfach Spaß. Cage hat seine Vorbilder Bela Lugosi (Dracula), Frank Langella (Dracula) und Gary Oldman (Bram Stoker’s Dracula) gut studiert – an Max Schreck und Klaus Kinski wäre er gescheitert und Christopher Lee hat er gleich übersprungen.

Als einziger habe ich im Kino gelacht als ich den Fußabstreifer mit Willkommen und Tritt ein gesehen habe, der Dracula den Zutritt zum kritischen Apartment Renfield gewährt. Dracula darf ja nur eine Wohnung betreten, wenn er eingeladen wird. Ich fans gut, die restlichen Zuschauer im Kino haben den Hinweis wohl nicht verstanden.

Und es sind weitere Details wie der Abspann mit dem Titel Renfield in Stil und Farben des 1930 Kino-Plakats. Aber bis es zum Abspann kam, musste ich eine ganze Menge an wirren Drehbuch aushalten. Regisseur Chris McKay kann zwar Splatter, aber ein schlechtes Drehbuch bleibt ein schlechtes Drehbuch. Chris McKay bemüht sich sehr zwischen Horror und Humor zu wechseln, aber für mich ist es ein weiterer Beweis, dass das Dark Universe von Universal wohl in der frühen Phase von Hollywood erfolgreich war und eine Wiederbelebung Konsequent scheitert.

Und dieses Drehbuch macht den Genuss des Films den Garaus. Die Verbraucherstory ist so konstruiert, so schwach, wenn nicht gar schwachsinnig. Das Drehbuch zerstört die meiste Atmosphäre, wenn Dracula mal nicht zu sehen. Nicholas Hoult als Renfield hat seine gute Seiten, empfinde ich aber als zu blass.

Draculas Gehilfe Renfield hat die Arbeit für seinen narzisstischen Meister satt. Nach Jahrhunderten der entwürdigenden Knechtschaft will er herausfinden, ob es für ihn auch ein Leben ohne den Fürsten der Finsternis geben kann und schließt sich dafür einer Selbsthilfegruppe an. Dort lernt er Rebecca Quincy (Awkwafina) kennen, die ihn bei seinem emanzipatorischen Projekt unterstützt, das sich jedoch bald als ziemlich gefährliches Mafia-Unterfangen erweist.