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Faszinierende Ausstellung: Ikko Tanaka Gesichter in der Pinakothek der Moderne München

15. Juli 2018
Einfach fasziniert bin ich von der Kunst von Ikko Tanaka In der Pinakothek der Moderne.

Einfach fasziniert bin ich von der Kunst von Ikko Tanaka In der Pinakothek der Moderne.

Irgendwie habe ich ein Fable für Japan. Ich spreche die Sprache zwar nicht, war auch nie vor Ort, aber ich sehe den enormen Einfluss der japanischen Kultur. Und daher musste ich die Plakatausstellung von Ikko Tanaka in der Pinakothek der Moderne unbedingt ansehen. Heute ist der letzte Tag der Ausstellung in München. 

Im Grunde ist es nur eine Wand mit Plakaten, die das Kunstmuseum uns da präsentiert, aber die Vielfalt der Eindrücke ist enorm, so dass ich mir die Zeit genommen habe, jedes Plakat zu studieren. Inspiriert von Bauhaus, amerikanischem Jazz und der ästhetischen Tradition Japans, ist Ikko Tanaka (1930-2002) bis heute einer der einflußreichsten japanischen Grafikdesigner. Die Präsentation in der Pinakothek der Moderne widmet sich dem Motiv des Gesichts im Plakatschaffen dieses Vermittlers zwischen japanischer Kultur und dem Westen. Und der Künstler präsentiert uns seine Interpretation von Gesichter auf komplett unterschiedlichste Weise: Mal als Foto, mal als opulente Grafik, mal als ganz reduzierte Grafik: Als Kind lernte ich den Spruch „Punkt, Punkt, Komma, Strich – fertig ist das Mondgesicht!“ Dieser kindliche Spruch kam mir als erstes in den Sinn als ich die Kunst von Ikko Tanaka sah und sie hat mich wirklich begeistert. 

Wie in einer Schönheitengalerie passieren die Gesichter Revue: in radikaler geometrischer Abstraktion, kalligrafischer Expressivität oder gebannt durch Fotografie, zeichenhaft, verfremdet, als undurchdringliche Maske, surreal, verspielt. Mit sublimer Verführung oder theatralischer Anmache wollen diese Gesichter die Aufmerksamkeit des Betrachters gewinnen, sei es für No- und Kabuki-Theater, sei es für Ausstellungen, Kommunikationsunternehmen oder eine Kollektion des Modedesigners Issey Miyake. Leider, leider gab es im Museumsshop keinen Ausstellungskatalog, denn gerne hätte ich vom Werk von Ikko Tanaka nach Hause genommen, um mich noch näher mit seiner Kunst zu beschäftigen.

Ausstellungskatalog Kraftwerk 3D

14. Januar 2015

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Über die musikalische Bedeutung von Kraftwerk noch groß Worte zu verlieren, hieße Eulen nach Athen zu tragen. Soviel nur: Ich liebe Kraftwerk, bin ein Fan der Band und ärgere mich wahnsinnig, dass ich es bisher noch nie zu einem Konzert geschafft habe. Derzeit spielt Kraftwerk in Berlin und wieder kann ich nicht dabei sein.

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Als Kraftwerk 2011 in München in der Alten Kongresshalle gastierte (und ich wieder nicht konnte), gab es aber eine Ausstellung zu Kraftwerk. Zum ersten Mal außerhalb eines Konzertsaals konnte ich die Kunst von Kraft in einer Ausstellung im Kunstbau des Münchner Lenbachhauses genießen. 2011 erschien dazu der Katalog Kraftwerk 3D als Kling Klang Produkt. Dem schön gebundenen Buch ist eine kleine 3D-Brille (rot/grün) beigelegt, um die Artworks von Emil Schult des Buches genießen zu können. Schult war einst Mitglied von Kraftwerk, kümmerte sich dann aber um das Design und das Artwork der Band. Jeder Kraftwerk—Fan kennt die Bilder, Grafiken, Illustrationen. In einem Video mache ich ein Unboxing des Kataloges und zeige ein paar Bilder:

Das Buch beginnt mit Autobahn – es zeigt den VW Käfer, den Benz. Das Buch nimmt uns mit in die visuelle Welt von Kraftwerk. Erläuternde Texte gibt es in dem Buch keine. Als Betrachter muss man die Bilder auf sich wirken lassen. Wer dieses Buch ansieht, sollte Zeit mitbringen. Ein schnelles Durchblättern bringt nichts. Unter anderem werden Radioaktivität, Computerwelt, Zahlen behandelt und interpretiert.

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Das Buch Kraftwerk 3D ist sicherlich nur etwas für Hardcore-Fans von Kraftwerk. Ich sehe es als ideale Ergänzung zur Musikbox und zu einem Konzert.

Fehlanzeige: App-Abteilungen in Verlagen

2. Oktober 2013

Wann werden es Verlage lernen, dass der Medienwandel kommt? Und zwar mit Riesenschritten. Muss die Auflage noch mehr in den Keller krachen? Ich hatte neulich mehrere Gespräche mit Verlagsmitarbeitern und durfte auch wieder eine Führung durch einen Verlag mitmachen. Stolz zeigte man mir Redaktionen, Anzeigen & Dispo, Grafik und auch die Druckerei. Ich war mächtig beeindruckt – das war ich übrigens vor einem Besuch in einem Dino-Park mit meinen Kindern auch.

Beim Kaffee kamen wir dann ins Gespräch. Ich wollte mehr über den aktuellen Stand der Content-Produktion wissen. Ich fragte in der Grafik und Layout nach, wo denn die Abteilung für App-Produktion sei. Schlagartig verfinsterte sich das Gesicht meines Gesprächspartners. So etwas wie eine App-Produktion habe man nicht. Es gibt zwar einen Leiter von elektronischen Medien, aber zu sagen habe er nix. Wenn an Apps gedacht werde, dann werde so etwas von einem externen Dienstleister erledigt. Um die Kosten zu senken, werde der Copypreis des Heftes erhöht oder die Redaktion weiter beschnitten. App Produktion – wie bitte? Ihr gebt die Zukunft des Verlages an einen externen Dienstleister?

Warum bauen Verlage (ich spreche hier ausdrücklich nicht von allen) nicht Know how im eigenen Haus auf? Solche Abteilungen gehören für mich dazu wie Redaktion oder klassische Grafik. Leider zeigte sich in den Gesprächen, dass die Verantwortlichen immer noch in einer klassischen Print-Welt leben. Und auch ihr Workflow ist noch in der alten Print-Denke verhaftet. Da wird gerne von Online-First gesprochen, doch im Grunde will man dieses elektronische Zeug nicht.

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Gerade lese ich, dass ein alter Mitbewerber konsequent den neuen Weg geht: IDG. Zu meinen Zeiten bei der PC Professionell und der MACup waren wir immer im Wettbewerb mit IDG. Jetzt lese ich, dass die US-Ausgabe des PC World im August die letzte Papierausgabe gedruckt hat. Seit September erhalten die 119000 Abonnenten die elektronische Ausgabe. Und dabei meine ich nicht, eine PDF-Ausgabe des Printtitels, sondern ein neues Medium – ein komplettes digitales Magazin. 200 Seiten mit Interaktivität, 360 Grad-Fotos, Videos und interaktiven Grafiken.

Für mich persönlich steht fest, ich werde mich künftig mehr mit App-Produktion beschäftigen. Der Weg für Verlage ist für mich hier offensichtlich und meine Kunden werden sich freuen.