Posts Tagged ‘Fleischautomat’

Verkaufsautomat ein Ausweg aus dem Personalnotstand

2. Februar 2024

Bei uns in der nächsten Kreisstadt entsteht ein Automatengeschäft. Die Gewerbetreibenden der Stadt sind irritiert und nervös. Als technikinteressierter Mensch will ich mir es nach Inbetriebnahme genau anschauen, verstehe aber die Sorgen um den entstehenden Müll und weiteren Wettbewerb auf engem Raum.

Dabei gibt es bei uns im Dorf schon zahlreiche Automaten. Beispielsweise einen Grillfleischautomaten, Wurstautomaten oder mehrere Eierautomaten. Also im Grunde nichts Neues, könnte man meinen. Das Automatengeschäft wird ohne Personal auskommen. Die Automaten müssen nur gefüllt werden. Viele Gewerbetreibende und Gastwirte leiden unter extremer Personalnot, ein Automat könnte ein Ausweg für die ein oder andere Branche sein.

Bei einem Abstecher in die deutsche Bundeshauptstadt Berlin übernachtete ich im Park Inn Radisson am Alexanderplatz. Interessant ist, dass vor dem Checkin, den ich alternativ auch per Automat erledigen kann, eine riesige Kühlwand an Snacks, Getränken, kleinen Speisen vorhanden ist. Personal fand ich keines. Der Kunde nimmt sich die jeweiligen Produkte aus dem Kühlregal und zahlt elektronisch an Kartenterminals. Ich habe es nachts um 1:00 Uhr ausprobiert und es lief problemlos. Ich wählte ein Schinken-Käse-Sandwich und Chips aus, ging an das Bezahlterminal, scannte meine Waren ein und bezahlte mit der Apple Watch. Beim Terminal konnte ich natürlich verschiedene Sprachen auswählen, schließlich ist ein Hotel ja ein internationaler Ort.

Ich wollte nicht ausprobieren, was passiert wäre, wenn ich ohne Bezahlung gegangen wäre. Das wäre schlicht und einfach Diebstahl gewesen. Durch so ein System muss der Nachtdienst vom Hotel für hungrige oder durstige Gäste nicht den Caterer spielen, sondern kann sich auf seine Hotelarbeit konzentrieren. Jetzt ist Berlin natürlich nicht eine Kleinstadt in Oberbayern, aber das Thema Verkaufsautomat halte ich für einen ganz interessanten Ausweg aus dem Personalnotstand.

Digitalisierung im Bäckerhandwerk – Verkaufsautomaten

23. Oktober 2023

In München findet gerade die Weltmesse des Bäckerei- und Konditorenhandwerks statt und nachdem ich Kunden in dem Bereich habe, wollte ich mich mal schlau machen, was die Branche an Neuerungen bietet. Hier ein kleiner subjektiver Rundgang über die Messe.

Jetzt bin ich kein Experte für diese Branche, aber sie fasziniert mich. Natürlich traf ich ein paar Promis der Branche wie den Europameister der Bäcker Alexander Weinhold oder den Weltmeister Axel Schmitt oder Manfred Stiefel vom Deutschen Brotinstitut, der halbe Jahre eine Brotprüfung durchführt. Ich habe mich umgeschaut in Sachen Nachwuchswerbung und Digitalisierung.

Wie alle Branchen leidet das Bäckerhandwerk unter Fachkräftemangel, aber viel neue Lösungsansätze habe ich nicht bekommen. Schlagworte wie Wertschätzung und verantwortungsvoller Umgang sind für mich keine Neuerungen und welcher Betrieb das nicht beherzigt, dem gescheit es ganz recht, dass er keine Mitarbeiter bekommt. Mit meiner Social Media-Strategie für meinen Kunden, der ein verantwortungsvoller engagierter Ausbilder ist, bin ich gut gefahren.

Da haben mich die Verkaufsautomaten auf der Messe dann doch mehr interessiert. Ich denke, dass Verkaufsautomaten die Zukunft gehört. Wir haben bei uns im Dorf Eier- und Fleischautomaten, warum nicht auch Backwaren-Automaten? Ich schaute mir Marktbox näher an, die im Startup-Bereich zu finden waren. Marktbox ist ein Kieler Startup, das sich auf die Herstellung und den Service hochmoderner Verkaufsautomaten spezialisiert hat.

Lukas Krebs gab sich alle Mühe, mich von dem System zu überzeugen, das stark mit der digitalen Welt verknüpft ist. Bezahlt wird ausschließlich über eCash und die Überwachung des Warenbestands ist via digitalen Warenwirtschaftssystem gesichert. Der Bäcker füllt die einzelnen Fächer mit seinen Waren und der Kunde kann sie entsprechend entnehmen. Das System hat keine Kühlung und ist somit für Torten usw. nur bedingt geeignet. Ich sehe Möglichkeiten für Brezn oder Snacks. Das Schlagwort lautet: autonomer Verkauf! Damit profitieren die Kunden unabhängig von einer Bäckerei direkt von frischen und regionalen Lebensmitteln. Aber auch an sogenannten Remote-Standorten wie Camping oder Sportplätze oder in Gewerbegebieten kommen die Produkte auf unmittelbarem Weg zum Kunden. Der Bäcker sparen sich Zeit und Personal. Lediglich für das Befüllen fällt Arbeit an.

Der Klappenautomat von Marktbox besteht aus vielen separaten Fächern, die alle einzeln zu öffnen sind. Produkt auswählen – bezahlen – das entsprechende Türchen aufmachen. Wie ein Weihnachtskalender. Neben dieser einfachen Bedienung punktet die Bauform vor allem mit einer hohen Flexibilität. Denn die Fächer sind groß genug, um die verschiedensten Waren anzubieten. Durch die breiten Türchen nimmt der Kunde seine Artikel unversehrt heraus.
Mal sehen. Ich werde mit meinen Kunden mal über die Verkaufsautomaten sprechen. Mal sehen, wie er reagiert.

Wurstautomat bei Claus Böbel

6. Oktober 2016

Ich bin von Wurst- und Grillautomaten begeistert. Bei uns im Dorf gibt es einen und ich habe ausführlich darüber berichtet. Sehr oft nutze ich diesen Wurst- und Grillautomaten und kaufe vor allem Ochsenfleisch für den Grill. Das liegt daran, dass ich zu den regulären Verkaufszeiten unseres Wochenmarktes arbeiten muss.

Einige Waren von Claus Böbel gibt es auch im Wurstautomat.

Einige Waren von Claus Böbel gibt es auch im Wurstautomat.

Bei meinen Lieblings-Internetmetzger Claus Böbel ist es nicht anders. Er hat einen neuen Wurst- und Grillautomaten vor seinem Geschäft im fränkischen Rittersbach aufgestellt. Früher setzte Claus Böbel bei seinem Verkauf der Wurstwaren auf die Fairness seiner Kunden. In dem Vorraum vor seinem Laden präsentierte er Wurstdosen und eine Geldbüchse. Leider missbrauchten Kunden dieses Vertrauen und beschädigten die Auslagen. Daher war es nur konsequent, dass Claus Böbel einen Wurst- und Grillautomaten in der grünen Farbe seines Unternehmens aufstellte.

Bei einem Besuch in Rittersbach ließ ich mir den Wurst- und Grillautomaten von Claus Böbel persönlich zeigen. Rund um die Uhr sind die Waren selbstverständlich vor Wind und Wetter geschützt, richtig temperiert und übersichtlich präsentiert. Der Kunde wählt wie bei einem Zigarettenautomaten aus, wirft das Geld pro Ware ein und bekommt über einen Wurstfahrstuhl seine Ware. Natürlich gibt der Wurst- und Grillautomat das entsprechende Rückgeld zurück. Bei meinem Besuch waren oben die fränkischen Spezialitäten wie Sülze oder Steaks, unten sind die Wurstdosen rund um die Uhr.
Natürlich muss der Metzger es durchrechnen, ob sich für ihn ein Grillautomat lohnt oder nicht. Für mich als Kunde lohnt er sich auf jeden Fall. Welche Erfahrungen habt ihr damit gemacht?

Vor der Metzgerei in Rittersbach

Vor der Metzgerei in Rittersbach

Fleischautomat vom Direktvermarkter

9. Juni 2016

Maisach hat jetzt seinen ersten Fleisch- und Wurstautomaten vom Hofladen Widmann aus Fußberg.

Maisach hat jetzt seinen ersten Fleisch- und Wurstautomaten vom Hofladen Widmann aus Fußberg.

Unser kleines Dorf hat eine Neuerung: Einen Fleisch- und Wurstautomaten. Da lacht das Herz des passionierten Webergrillers und ich musste es gleich ausprobieren.
Der Hofladen Widmann, ein Direktvermarkter aus Fußberg, einem ganz kleinen Ortsteil von Maisach im Landkreis Fürstenfeldbruck, hat in der drei Gemeinden einen Fleisch- und Wurstautomaten aufgestellt: Maisach, Gröbenzell und Überacker. Die Waren kommen direkt aus der eigenen Schlachtung des Hofladens und sind super frisch. Dabei handelt es sich um Ochsenfleisch aus Heidehaltung. Vollmilchkalbfleisch, Schweinefleisch, Geflügel sowie verschiedene Wurstsorten aus eigener Herstellung, Ich musste das Angebot Im Automat gleich mal ausprobieren. Der Webergrill zu Hause freut sich auf Nachschub.

Zum Grillen wählte ich das marinierte Ochsenfleisch, vier Scheiben rund 700 Gramm für 13,80 Euro. Zudem gab es Wiener Würstchen, sieben Stück für 4,80 Euro. Keine Supermarktware, von der ich nicht weiß, vorher die Produkte stammen, sondern Fleisch und Wurst aus der Region. Am Freitag ist bei uns Wochenmarkt im Dorf, da kaufe ich beim Stand des Hofladens Widmann ein. Die Preise sind freilich höher als die Preise im Supermarkt, aber die Qualität ist hervorragend und ich weiß, woher die Tiere stammen und wie sie gehalten werden.

Schade, der Automat nimmt nur Papiergeld.

Schade, der Automat nimmt nur Papiergeld.

Leider nimmt der Automat nur Fünf-, Zehn- und Zwanziger-Scheine und kein Plastikgeld. Das finde ich schade, denn ich bin mehr mit Plastik- als mit Papiergeld unterwegs. Die Bedienung des Geräts ist einfach. Zunächst den Geldschein einführen und dann wird der Kredit im Display angezeigt. In meinem Fall 20 Euro.

Nummer eingeben und fertig.

Nummer eingeben und fertig.

Dann die Nummer des gewünschten Produkts eingeben. Nach ein, zwei Sekunden fährt ein Greifer zum Produkt, nimmt es heraus und transportiert es in den Auswurfschacht. Dann die Ware entnehmen. Also ganz so, wie man es von Getränkeautomaten u.a. kennt. Mein Ochsenfleisch war wunderbar gekühlt und ordentlich verpackt. Nicht vergessen am Schluss die Restgeldtaste drücken und sich das Wechselgeld auswerfen lassen. Natürlich kann auch weiter eingekauft werden.


Was passiert, wenn ich eine Auswahlnummer drücke und es ist kein Produkt mehr vorhanden? Das wollte ich beim ersten Test nicht ausprobieren. Ich hoffe, der Automat erkennt meinen Fehler und weißt mich darauf hin.
Ich finde es großartig, dass der Hofladen Widmann diesen Fleisch- und Wurstautomaten aufgestellt hat. So kann ich auch am Wochenende frische Grillware einkaufen, wenn ich es am Freitag am Wochenmarkt nicht schaffe (weil ich beispielsweise arbeiten muss). Und ich finde es bemerkenswert, dass es kein klassischer Metzger ist, der den Automat aufgestellt hat, sondern ein Direktvermarkter. Ich komme jetzt auch unter der Woche zu guten Produkten, denn der Hofladen hat nur Freitag und Samstag geöffnet.

Das Ochsenfleisch auf dem Webergrill.

Das Ochsenfleisch auf dem Webergrill.

Wie wird der Automat jetzt bekannt? Leider hat der Hofladen keine Website und ich habe auch kein Engagement in den sozialen Medien gefunden. Das Marketing läuft über klassische Mundpropaganda und Flyer. Hier könnte noch mehr drin sein, damit der ROI bei der Anschaffung der Wurstautomaten bald eintritt.