Posts Tagged ‘Duty Free’

Der nördlichste Kiosk Deutschlands liegt auf Helgoland

16. Juli 2015

Mit Helgoland verbinde ich viele Eindrücke. Wer um die Insel spaziert, wird auf viele bekannte Attraktionen und Sehenswürdigkeiten stoßen. Die Inselgruppe Helgoland und Düne gehört seit 1890 zum deutschen Staatsgebiet. Ich denke, das bekannteste Wahrzeichen der Insel ist die Lange Anna. Die Lange Anna ist eine 47 Meter hohe freistehende Felsnadel im äußersten Nordwesten der deutschen Nordseeinsel.

Der letzte deutsche Kiosk vor England liegt in Helgoland.

Der letzte deutsche Kiosk vor England liegt in Helgoland.

Was es aber auch gibt, ist der nördlichste Kiosk Deutschlands. An der Hoffmann-von-Fallersleben-Straße 520 findet sich die Parfümerie Ellen, gegenüber der Schule und Friedhof. Kein besonderes Schild weist auf die Besonderheit des Ortes hin.

—- Update August 2023: der Kiosk ist inzwischen geschlossen —-

„Es ist der letzte Kiosk Deutschlands, dann können Sie nur noch in England einkaufen“, wird der Besucher von Ellen Fähland freundlich begrüßt. Ellen Fähland betreibt nicht nur die Parfümerie Ellen, sondern auch die Ferienwohnung Ingeborg. In ihrem Kiosk gibt Waren, wie überall auf der Insel.

Adresse: Hoffmann-von-Fallersleben-Straße 520 auf Helgoland

Adresse: Hoffmann-von-Fallersleben-Straße 520 auf Helgoland

Das Besondere ist eben nur die einzigartige Lage: Eis, Andenken, Mützen, Nippes, Zigaretten, Alkohol – und natürlich Duty Free. Für das vierzig Kilometer vom Festland entfernte Helgoland gelten Sonderregelungen: Die Gemeinde ist zwar Teil des deutschen Wirtschaftsgebiets, zählt aber weder zum Zollgebiet der Europäischen Union, noch werden deutsche Verbrauchssteuern erhoben. Gerade das Thema Alkohol-Verkauf wird in dem Laden groß geschrieben, der Schwerpunkt liegt auf Single Malt.

Na denn Prost.

Na denn Prost.

Wer auf den Fußmarsch zur Langen Anna ist, der kann sich im Kiosk mit Proviant noch eindecken – und erst auf dem Rückweg den Alkohol erwerben. Aber unbedingt auf die Zollbestimmungen achten. Der deutsche Zoll kontrolliert auf dem Festland sehr streng. Also entweder den Single Malt auf Helgoland vernichten, oder die erlaubten Waren einführen.

  • 200 Zigaretten oder 100 Zigarillos oder 50 Zigarren oder 250 Gramm Rauchtabak
  • 1 Liter alkoholische Getränke mit mehr als 22 Vol% oder 2 Liter alkoholischer Getränke mit bis zu 22 Vol%
  • 500 Gramm Kaffee oder 200 Gramm Kaffeeauszüge
  • 50 ml Parfüm oder 250ml Eau d´Toilette

Restauranttipp: Bunte Kuh auf Helgoland

2. Juni 2015
Eingang zur Bunten Kuh auf Helgoland.

Eingang zur Bunten Kuh auf Helgoland.

Ein Kurzurlaub auf der deutschen Insel Helgoland dauert in der Regel drei, vier Stunden. Am Vormittag werden die Tagesgäste über das Wasser mit der Fähre angekarrt, am Nachmittag verlassen sie wieder die Insel. Dazwischen liegen Spaziergänge, Vögel schauen, Duty Free-Shopping und Nahrungsaufnahme.
Mein Tipp für Helgoland: Geht nach dem Verlassen der Fähre sofort zum Essen, denn am Nachmittag sind die Restaurants am Hafen überfüllt. Ein Restauranttipp von mir ist die Bunte Kuh.
Die Historiker unter uns wissen, dass die Bunte Kuh 1401 den Angriff auf den Seeräuber Klaus Störtebeker führte. Bunte Kuh lautete der Name des Flaggschiffs der Hamburger. Das Schiff führte eine bunte Kuh als Gallionsfigur.

Überall Kühe - überall.

Überall Kühe – überall.

Und die Bunte Kuh ist heute eine gute Kneipe am Fährhafen zwischen den bunten Hummerbuden von Helgoland mit der Adresse Hafenstrasse 1013-1018. Der Innenraum ist leider etwas beengt – viele Kühe hängen an der Decke, aber es gibt eine große Terrasse. Bei kaltem Wind unbedingt nach Decken fragen. Die Bedienungen sind in der Regel auf zack, aber sehr im Stress. Da bleibt die Freundlichkeit so manches Mal auf der Strecke.
Die Speisekarte besteht zumeist aus kleinen Fleisch- und Fischgerichte. Das bekannteste Gericht ist sicherlich die Spezialität Helgoländer Knieper. Das sind die Scheren von Taschenkrebsen zum Preis von 21,50 Euro, sehr gut.

Matjes Hausfrauenart mit Bratkartoffel

Matjes Hausfrauenart mit Bratkartoffel

Auch auf der Speisekarte ist ein Klassiker Matjes Hausfrauenart mit Bratkartoffel für 9,90 Euro.

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Sehr mächtig und sättigend sind Matjes mit Zwiebelringe und Schwarzbrot für 9,20 Euro.

Scharfe Hummerkrabbenpfanne mit Oliven, Knoblauch und Baguette

Scharfe Hummerkrabbenpfanne mit Oliven, Knoblauch und Baguette

Für mich das beste Essen war aber die scharfe Hummerkrabbenpfanne mit Oliven, Knoblauch und Baguette für 18,50 Euro.
Bitte beachten, die Bunte Huh macht eine Winterpause.

Im Winter hat die Bunte Kuh geschlossen.

Im Winter hat die Bunte Kuh geschlossen.

Meine Gedanken zu Bahnhöfen und Flugplätze

21. August 2013
Kleines Panorama vom Frankfurter Hauptbahnhof.

Kleines Panorama vom Frankfurter Hauptbahnhof.

Der Frankfurter Hauptbahnhof feierte vor kurzem sein 125-jähriges Bestehen. Vor der Festwoche hatte ich ein bisschen Zeit auf dem Bahnhof verbracht und mich ein wenig umgeschaut. Ich kann mir schon vorstellen, dass der Bahnhof im Jahre 1888 wirklich eine Revolution gewesen war. Seiner Eröffnung damals fiel aufgrund des Todes von Kaiser Friedrich III. nur spärlich aus. Die fette Party wurde abgeblasen. Jetzt hat die Deutsche Bahn zur 125. Jahr Feier seinen Hauptbahnhof richtig herausgeputzt und die fette Party wurde nachgeholt. Die Bahn lockte mit zahlreichen Attraktionen und sie hat ein YouTube Video ins Netz gestellt bei denen die Besucher eine Zeitreise zurück ins Jahr 1888 miterleben konnten: Schaffner, Ingenieure, Reisende, Liebespaare und viele weitere Zeitzeugen in Kostümen dieser Zeit erzählten von den Geschehnissen rund um den damals neuen Bahnhof.

Für mich gehört die Eisenbahnromantik der Vergangenheit an. Als Reisender, der viel mit Bahn und Flugzeug unterwegs ist, habe ich mir über meine Mobilität einmal Gedanken gemacht. Ich habe den Eindruck, dass es auf Flughäfen deutlich geordneter zugeht als auf Bahnhöfen in Frankfurt, München oder Leipzig. Wie oft falle ich an Bahnhöfen über Gepäckstücke, muss ausweichen, weil mich Leute schneiden. Und auch ist auf Bahnhöfen allerlei seltsames Volk unterwegs – zugegeben auf Flughäfen ist dieses Volk nur besser gekleidet.

Das Problem der Hektik kommt daher, dass ich zum Zug in der Regel eile. Ich fahre just in Time. Beim Flieger muss ich aufgrund des Check ins und der Sicherheitskontrolle warten. Natürlich  kommt beim Flughafen auch mal Hektik auf – in der Regel bei mir bei US-Flügen, wenn dir Homeland Security wieder ewig braucht und ich meinen Anschlussflieger zu verpassen könnte.

Nach dem Check in kehrt in der Regel am Flughafen Ruhe ein. Am Gate halten sich grundsätzlich nur die Leute auf, die den jeweiligen Flieger erwischen müssen. Einen Check in am  Bahnhof gibt es nicht. Und den Gleisen ist deutlich mehr Hektik. Es gibt deutlich weniger Sitzplätze und die ganze Atmosphäre ist viel lauter.

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Der Unterschied zeigt sich auch bei den unterschiedlichen Geschäften. An Bahnhöfen sind vor allem Läden des täglichen Bedarfs und viele Fressbuden. Am Flughafen habe ich mehr Muse und schaue mir neben Duty Free vor allem teure Markenartikler an. So entstand meine Liebe zu Füller, Tücher, Taschen. Ich denke, dass so mancher Markenladen nur aus Imagegründen am Flughafen vertreten ist.

Und leider, verstehe ich die meisten Durchsagen am Bahnhof nicht. Das liegt nicht daran, dass ich schwerhörig bin. Oftmals fährt genau in dem Moment der Lautsprecherdurchsage am Zug mit lautem Quietschen und Getöse ein, sodass die Durchsage im Lärm untergehen.

Und wie oft habe ich es erlebt, dass im Untergeschoss vom Bahnhof irgendwelche Leute ihre Notdurft in Ecken verrichten, um die 50 Cent für die Toilette zu sparen. Es stinkt oftmals nach Pisse und Kotze.

Das war 1888 in Frankfurt sicherlich nicht der Fall. Damals war die Eisenbahn ein modernes, zukunftsgerichtetes Transportmittel. Neulich schaute ich mir auf DVD den wunderbaren Film von Martin Scorsese Hugo Cabret an. Dort wird eine Eisenbahn-Romantik an einem Pariser Bahnhof wunderbar in Szene gesetzt. So muss es damals gewesen sein, als Bahnhöfe die Kathedralen der Technik gewesen sind. Trotz Hektik habe ich die Zeit auf dem Frankfurter Hauptbahnhof genossen. Ich hatte keine Eile und konnte bei einer Tasse Kaffee mir den Trubel anschauen. Ich schaute mir die ganze Sache von der Terrasse eines Kaffees an. Und stellte mir vor, wie es wohl 1888 gewesen sein muss, als die Eisenbahn wirklich eine Revolution war. Aber vorbei ist vorbei. Es kommt etwas neues.

Ich hoffe, dass es bald Alternativen zu Flugzeug oder Eisenbahn gibt.Der Individualverkehr via Auto kann auch nicht der Weisheit letzter Schluss sein. Neulich habe ich von einer Idee eines amerikanischen Milliardärs gelesen, der Reisende durch ein Rohr durch die Gegend schicken will. So eine Art Rohrpost für Reisende. Da gefällt mir das Beamen von Raumschiff Enterprise doch entscheidend besser.