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Der König ist tot: Kevin D. Mitnick

21. Juli 2023

„Die Kunst des Einbruchs“ war das erste Buch, das ich 2006 von Kevin D. Mitnick gelesen, nein verschlungen habe. Dann folgte „Die Kunst der Täuschung“, das ich anschließend genossen habe. Das waren zwei Standardwerke über Hacking, die noch immer lesenswert sind. Nun ist Kevin D. Mitnick verstorben. Leider finde ich die Bücher in meinem Verhau nicht mehr, obwohl sie eigentlich in meinem Archiv liegen müssten. mitp hatte mir die Bücher damals überlassen.

Ich war damals so angetan von dem Thema, dass ich mit meinem Kollegen Olaf der PC Professionell diskutierte, der sich um Sicherheitsthemen kümmerte. So wichtig war und ist das Thema. Mitnick sensibilisierte mich für das Thema Sicherheit am Computer und ich hielt auch einige Seminare zu dem Thema. Noch heute begleiten mich die Gedanken von Mitnick in meinem Sicherheitsseminaren beim Thema Social Engineering.

Kevin Mitnick, einer der bekanntesten Hacker der Welt, ist tot. Der in den 1990er Jahren als „Hackerkönig“ weltweit berühmt gewordene Mitnick starb einer von einem Bestattungsinstitut in Las Vegas veröffentlichten Todesanzeige zufolge im Alter von 59 Jahren an Bauchspeicheldrüsenkrebs. Mitnicks Cybersicherheitsfirma bestätigte die Information gegenüber der „New York Times“.

Mitnick zählte als erster Cyberkrimineller zu den von den US-Sicherheitsbehörden meistgesuchten Menschen. Er ist weniger für technische Genialität, sonder eher für sein „Social Engineering“ bekannt. Er lockte den Leuten mit geschickten Fragen vertrauliche Informationen heraus, die er dann für seine Streifzüge auf der Datenautobahn ausnutze. Der unter dem Spitznamen „Condor“ agierende Mitnick war in den 1990er Jahren in die Systeme von Firmen wie Motorola und Nokia eingedrungen und hatte Tausende Datensätze unter anderem mit Industriegeheimnissen und Kreditkartennummern erbeutet. 1995 nahm ihn die US-Bundespolizei FBI fest, 1999 verurteilte ihn ein Gericht zu fast fünf Jahren Haft.

Die Verurteilung Mitnicks, der damals bereits eine Kultfigur in der Hackerszene war, löste eine weltweite Protestbewegung aus, bei der unter anderem auf den Websites mehrerer Medien Banner mit dem Slogan „Free Kevin“ platziert wurden. Im Jahr 2000 endete Mitnicks Haftstrafe und er unterstützte Unternehmen dabei, Sicherheitslücken in ihren IT-Systemen zu schließen.
Im selben Jahr kam der Film „Takedown“ von Regisseur Joe Chappelle über Mitnicks Geschichte in die Kinos, in dem Skeet Ulrich den Hackerkönig spielte. Das war damals ein schöner Nerdfilm, der bislang nur auf DVD erschienen ist.