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Neujahrsempfang mit Sanierer Klaus-Josef Lutz und dann wurde er saniert

20. Januar 2024

So schnell kann es gehen – und es kommt immer anders als man denkt. Ja, die Sprüche sind abgedroschen, aber im Fall von Klaus-Josef Lutz passt es, wie die Faust aufs Auge (noch so ein Klischee). Vor kurzem habe ich die Klaus-Josef Lutz in seiner Funktion als IHK-Chef für München und Oberbayern bei uns in der Gemeinde Maisach bei dem Neujahrsempfang der örtlichen CSU gehört, zu dem ich eingeladen war. Lutz wurde auch als Aufsichtsratschef der BayWa begrüßt und immer wieder als großer Sanierer bezeichnet. Bei uns im Maisach bekam Klaus-Josef Lutz einen Korb – für seine Rede.

Ich selbst habe diesen „großen Sanierer“ als Restrukturierer des Süddeutschen Verlags erlebt. Seine Unternehmensberatung hat Arbeitsplätze gekostet und die Übergangsphase des Süddeutschen Verlags eingeläutet. Kurz nach der Neujahrsansprache bei uns im Dorf hörte man aus dem Busch, dass Klaus-Josef Lutz den Vorstandsvorsitzende der BayWa Marcus Pöllinger an die Luft setzen wird. Aus Compliance-Gründen, wie der Buschfunk funkte. Aber, wie gesagt, es kommt immer anders als man denkt. Statt Marcus Pöllinger wurde nun Klaus-Josef Lutz als Aufsichtsratschef des Agrarmultis BayWa gefeuert. Für mich eine gewisse Überraschung, denn in seiner schwungvollen Rede bei uns am Ort, klang er doch sehr selbstbewusst. Lutz brachte die BayWa auf internationalen Kurs, aber am Schluss stimmten die Zahlen wohl nicht mehr so ganz.

Nun, Klaus-Josef Lutz wird nach seinem Rauswurf nicht in die Sozialhilfe abrutschen oder Bürgergeld beantragen, denn er ist ja u.a. noch IHK-Chef in München und zudem Chef des mächtigen Industrie- und Handelskammertages, aber es der Glanz ist schon ein wenig ab. So ist es wohl in den luftigen Höhen.
Dennoch ist die 30minütige Rede bei uns am Ort im Bürgerzentrum Gernlinden in einigen Teilen sehr interessant. Vielleicht mal in einer ruhigen Minute anhören.

Weiße Nacht der langen Tafel in Maisach

18. August 2019

Die weiße Nacht der langen Tafel

Die weiße Nacht der langen Tafel

Zusammenkommen, sich unterhalten, ein bisschen feiern – das erlebte ich bei einer schönen Aktion bei uns im Dorf Maisach im Landkreis Fürstenfeldbruck. Es war zum ersten Mal eine weiße Nacht der lange Tafel – und es war ein großer Erfolg für das Dorf.

Das Konzept ist einfach umzusetzen und braucht nicht die große Logistik eines klassischen Bürgerfestes. Es wurden auf der Grünfläche vor dem Maisacher Rathaus Bierbänke und Biertische aufgestellt – die Tische mit Kabelbinder wegen der Standfestigkeit verbunden. Auf die Tische kamen weiße Tischdecken und ein wenig Dekomaterial – bei mir standen weiße Kakteen aus Porzellan, die nicht ganz typisch für ein Dorf in Oberbayern sind (egal, was soll’s). Fertig war die weiße Tafel. 

Wer an der Tafel Platz nehmen wollte, sollte in weiß gekleidet sein. Dabei reichte es, wenn ein Kleidungsstück weiß ist. Essen mussten die Gäste selbst mitbringen, Getränke kamen von der örtlichen Brauerei Maisach. Und die Gäste strömten in weiß zur langen Tafel. Pro Meter Tisch spendete der Veranstalter, der örtliche CSU-Ortsverein, drei Euro an eine soziale Organisation.

Als das Fest gegen 18:30 Uhr offiziell begann, waren viele Bänke bereits besetzt. Gegen 19 Uhr war die Tafel fast vollständig gefüllt. Und es begann das große Festessen.

Natürlich stand die Neugier im Vordergrund: Was hat mein Banknachbar zum Essen dabei? Wir hatten einen Picknickkorb im Einsatz, der seit 18 Jahren unbenutzt im Keller schlummerte und nun seinen Einsatz fand. Meine Frau und ich entschlossen uns erst am Mittag zur Teilnahme an der weißen Nacht der langen Tafel. Unsere Speisekarte sah so aus: Vorspeise Sushi, Hauptspeise Teriyaki und Döner-Spieße, Datteln im Speckmantel, Djuvec-Reis, dazu Salat und Champignons in Balsamico, Nachspeise Reisauflauf mit Beeren, ich hatte mir zudem eine Bentobox mit zweierlei Reis, Avocado, Karotten, Putenbruststreifen und Ei gemacht. Zum Knabbern gab es Salzstangen. 

So konnten wir den ganzen Abend schlemmen und was ganz wichtig ist: Wir kamen ins Gespräch mit Leuten aus dem Dorf. Einige Gesprächspartner kannten wir, andere lernten wir kennen. Ich bekam das Du angeboten und die Zeit verging im Fluge. Ab und zu tröpfelte es, aber das Wetter war stabil. Zur Not hatten wir zwei weiße Schirme mit dabei. Je später der Abend, desto besser kam die Beleuchtung des Rathauses und der Bäume zur Geltung. Schön, dass die Musik nicht zu laut war, denn der Austausch und das Miteinander standen im Vordergrund und nicht Musikbeschallung. Gegen Mitternacht brachen wir nach Hause auf. Persönliches Fazit: Die weiße Nacht der langen Tafel hat Spaß gemacht und wenn es wieder angeboten wird, dann kommen wir gerne wieder.