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Der Fluch – The Grudge (2004) – Rückblick auf meine Matinee

30. Juni 2024

Der Film ist ein amerikanisches Remake des japanischen Horrorfilms „Ju-on: The Grudge“ und wurde von Takashi Shimizu, dem Schöpfer des Originals, inszeniert.

Der Film spielt in Tokio und erzählt die Geschichte eines verfluchten Hauses, in dem jeder, der es betritt, von einem tödlichen Fluch verfolgt wird. In meiner Juni-Matinee im Scala Kino Fürstenfeldbruck besprach ich den Film und stellte den J-Horror vor. Hier die Aufzeichnung.

Die Faszination von japanischen Horrorfilmen (J-Horror) lässt sich auf mehrere zentrale Elemente zurückführen: Kulturelle Unterschiede und einzigartige Themen, psychologischer Horror, japanische Horrorfilme greifen oft auf lokale Mythen, Legenden und Geistergeschichten zurück und J-Horror setzt häufig auf subtile, psychologische Angst anstelle von expliziten Gewalt- oder Blutszenen.

Takashi Shimizu gelingt es, die bedrückende und unheimliche Atmosphäre des Originals beizubehalten. Der Film spielt geschickt mit Licht und Schatten, um eine konstante Spannung aufzubauen. Die Verwendung von alltäglichen Geräuschen, wie dem Knarren von Holzböden und dem Flüstern von Stimmen, trägt zur schaurigen Stimmung bei. Besonders hervorzuheben ist die bedrohliche Präsenz der Geister, insbesondere die ikonische Figur der Kayako, deren markerschütterndes Stöhnen und unheimliche Bewegungen für Gänsehaut sorgen.

Vergleich zum Original
Im Vergleich zum Original bleibt „Der Fluch – The Grudge“ relativ treu an der Vorlage, sowohl in der Handlung als auch in der Atmosphäre. Einige Szenen wurden nahezu identisch übernommen, was Fans des Originals erfreuen dürfte. Allerdings bringt das Remake durch seine Hollywood-Produktion auch eine gewisse Politur und Zugänglichkeit für ein breiteres Publikum mit sich.

Die nächste phantastische Matinee gibt es am Sonntag, 17. Juli zum englischen Horrorfilm von 1973 The Wiker Man mit Christopher Lee und Britt Ekland. Karten gibt es bereits online.

Buchkritik: Horror Cinema

19. März 2012

Der Taschen-Verlag gefällt mir gut, weil er immer wieder Publikationen aus dem Filmbereich auf den Markt bringt, die meinen Geschmack treffen. So auch unlängst wieder, als ich das Buch Horror Cinema für eine längere Bahnfahrt erwarb.

Eigentlich erwartete ich wieder den üblichen Sammelband mit Horror-Filmchen aus all den Jahren, die unter einem Kapitel zusammengefasst werden. Und siehe da, ich sollte recht behalten: Aber nur auf den ersten Blick.

Es ist die klassische Sammlung von Filmen aus allen Zeiten, die sich mit dem Thema auseinandersetzen. Aber was ist das denn? Die Texte gehen dann doch tiefer. Die Autoren Jonathan Penner und Steven Jay Schneider verstehen ihr Handwerk und bringen einen neuen Blick auf das umstrittene Horror-Genre. Ihre neuen Gedanken sind wirklich gut und die Recherche des Buches lässt kaum Wünsche offen. Da hat Herausgeber Paul Duncan, der schon bei Taschen mehrere Filmbücher verlegte und interessante Werke über Hitchcock und Kubrick schrieb, einen guten Griff getan. Penner ist selbst Drehbuchautor und arbeitet in der Branche, während Schneider den wissenschaftlichen Background lieferte.

Das Buch ist sehr schön lektoriert und vor allem wunderbar illustriert. Es wurde nicht nur auf die bekannten Standfotos zurückgegriffen, sondern der Leser bekommt Schätze hinter den Kulissen sowie seltene Bilder von Filmchen zu sehen. Selbst ich als alter Horror-Fan hab noch schöne, blutige Sachen entdeckt. Ich würde gerne dem Archiv von David Del Valle einen Besuch abstatten und mich durch die raren Bilder blättern.

Natürlich stellt man schnell fest, welche Filme den Autoren ans Herz gewachsen sind (beispielsweise Wicker Man) und somit ist die Bildauswahl subjektiv. Natürlich ist es kein Wissenschaftswerk in Sachen Filmtheorie. Aber das ist egal, denn die Auswahl macht Spaß und die Bildunterschriften verraten den notwendigen Humor, den wir beim Horrorfilm brauchen.

Schön ist die Mischung zwischen klassischen und modernem Horrorfilm, von Gothic-Horror und Splatter, von Spuk und Grusel, von Terror und Gänsehaut. Also, Freunde der Nacht, die zehn Euro für Horror Cinema sind gut investiert.

Linda schwebt wieder.

Linda schwebt wieder.