Posts Tagged ‘VISENSO’

Virtueller OP-Saal

1. Februar 2013

3D durchdringt alle Lebensbereiche. Im Bereich Architektur ist 3D-Software extrem erfolgreich. Immer mehr Architekten werden – nicht zuletzt auf Druck der Software-Industrie – in Richtung 3D gedrängt. Visualisierung ist bei Bauten wie Hotels oder größeren Gebäuden inzwischen Standard. Bauherren müssen schließlich den Kunden die Idee verkaufen. Jetzt geht es weiter in Richtung Stereo 3D. Diese Technik zieht auch in die KrankenhausPlanung ein.

Bisher verwendete ich die hervorragenden 3D-Sets, die ich von Dosch Design aus dem Medizinbereich einsetze. Das Produkt Dosch 3D Medical Rooms enthält zehn 3D-Szenen von medizinischen Räumen. Ideal zur Visualisierung von medizinischen Geräten. Das Produkt DOSCH 3D: Medical Equipment enthält 90 sehr detaillierte und voll texturierte 3D-Modelle von typischen Gegenständen, welche in Arztpraxen, Krankenhäusern und Pflegeanstalten zur Grundausstattung gehören.

Medica Rooms von Dosch Design

Medica Rooms von Dosch Design

Jetzt gehen wir in den virtuellen Raum. Vor kurzem entdeckte ein Tool von Visenso. Auf Basis seiner Software COVISE hat das Stuttgarter Visualisierungs- und Virtual Reality-Unternehmen Visenso ein Werkzeug für den Vertrieb und die Projektierung des Tuttlinger Medizintechnikunternehmens KLS Martin erstellt. Mit dem 3D-Simulationstool können ganze OP-Säle einfach, realitätsnah und damit bedarfsgerecht in einer interaktiven, virtuellen Umgebung geplant werden.

Das Produktportfolio des führenden Medizintechnikunternehmens reicht von der Herstellung chirurgischer Instrumente und Implantate über die Lieferung von Komponenten für OP-Säle bis hin zur Realisierung vollständiger OP-Lösungen. Um das komplexe Angebot in seiner ganzen Bandbreite unterhaltsam präsentieren zu können, wurden für eine Medizinmesse die sechs Produktlinien von KLS Martin unter dem Oberbegriff „marWorld“ in einem Stereo-3D-Film visualisiert. Mit 3D-Stereo Brillen und Stereo-TV Bildschirm konnten die Besucher in einer Art Tunnelflug durch die Entwicklungsschritte „Design“, „Planung“ und „Implementierung“ reisen. Den Endpunkt der Reise bildete ein fotorealistischer OP-Raum – ausgestattet mit Geräten von KLS Martin.

Der virtuelle OP-Raum von Visenso.

Der virtuelle OP-Raum von Visenso.

Motiviert durch den großen Messeerfolg des 3D-Stereo-Films wurde jetzt durch Visenso eine Anwendung zur Unterstützung des KLS Martin-Vertriebsteams beim Kunden vor Ort, d.h. bei der Planung und Ausstattung von OP-Sälen, entwickelt. Ziel ist es, dem Kunden eine realitätsnahe Vorstellung zu geben, wie der spätere OP-Raum – ausgestattet mit KLS Martin Produkten – aussehen könnte.

Mit Hilfe der 3D-Basisanwendung kann ein Raum interaktiv befüllt werden. Dazu stehen z.B. OP-Leuchten und Deckenversorgungseinheiten (DVE) aus der Produktpalette von KLS Martin sowie allgemeine Objekte, wie OP-Tisch, Fenster, Türen, Personal usw., zur Verfügung. Die Leuchten und DVEs lassen sich mit Hilfe von Interaktionsmechanismen an allen Gelenken bewegen. So kann dem Kunden u.a. demonstriert werden, wie er Leuchten und Monitore ausrichten kann, und wie weit die DVEs reichen. Darüber hinaus lassen sich die Arbeitsradien der Leuchten und DVEs einblenden und beliebige Abstände messen. Die gesamte 3D-Szene kann auch aus dem Blickwinkel des Personals betrachtet werden. Am Ende der Präsentation erhält der Kunde Bilder oder Videos des geplanten OP-Raums als Entscheidungsgrundlage. Immersive Visualisierungen auf 3D-fähigen Plattformen wie CAVE, Powerwall, Stereo-TV sind ebenfalls möglich.

„Beim Verkauf und der Planung komplexer Lösungen, wie beispielsweise einem OP-Saal, bietet der Einsatz der VR-Technologie einen großen Mehrwert. Entscheidungen können schneller und vor allem auch sicherer getroffen werden“, ist Florian Stritzel, Leiter Produktmanagement Modulare OP-Systeme von KLS Martin, überzeugt.

Mit Hilfe der 3D-Basisanwendung kann ein Raum interaktiv befüllt werden.

Mit Hilfe der 3D-Basisanwendung kann ein Raum interaktiv befüllt werden.

Virtual Reality im Technikmuseum

21. Februar 2010

VR im Technikmuseum.

Dieses Land ist technikmüde und diesem Trend gilt es entgegen zu wirken. Wenn ich sehe, mit welchen Begeisterung Kinder basteln und erfinden anstatt nur konsumieren wie wir Erwachsenen, dann tut das gut. Ausdrücklich unterstütze ich Science Camps und alle Arten von innovativer Förderung von im Technisch-künstlerischen Tätigkeiten unseres Nachwuchses.
Dieses Engagement finde ich auch in Technikmuseen gut. Das „Science House“ im Europapark Rust hat es vorgemacht: Hier können Kinder und Jugendliche seit seiner Eröffnung im Frühjahr 2007 mit der Virtual Reality (VR) – Installation des Stuttgarter VR-Experten VISENSO komplexe naturwissenschaftliche Phänomene, wie den Magnetismus, spielerisch erkunden. Die Idee gefällt mir. Auf Basis der so genannten „Cyber-Classroom“-Technologie ermöglicht das Unternehmen jetzt einen breiten Einsatz der Virtuellen Realität in technischen Museen.
Was ist nun dieser „Cyber-Classroom“?
Das ist eine speziell für den Bildungsbereich entwickelte Virtual Reality-Anwendung, mit der sich komplexe, bislang nicht oder nur schwer darstellbare Lerninhalte aus Fächern wie Mathematik, Biologie, Chemie dreidimensional auf spielerische Art und Weise erleb- und begreifbar machen lassen. Hierzu gehört u.a. auch der menschliche Hörvorgang.
Mit Hilfe eines intuitiv bedienbaren Gamepads, das auf Basis eines handelsüblichen „Joysticks“ auf einer Bedienkonsole montiert ist, können die Ausstellungsbesucher der „experimenta“ binnen Sekunden kinderleicht in das 3D-Modell eines Ohrs eintauchen.
Ausgehend vom menschlichen Schädel wird über das Gamepad ein „virtueller Flug“ durch das Ohr gestartet. Wie sind Außen-, Mittel- und Innenohr aufgebaut und wie nimmt bspw. das Außenohr Schall auf? Wie wird im Mittelohr Schall umgewandelt und im Innenohr der Hörnerv durch Schall erregt? Das selbstständige Auslösen eines hohen bzw. tiefen Tons macht auf Basis der Virtual Reality-Software COVISE von VISENSO mittels Simulation sichtbar, wie sich die Schallwellen durch das Ohr bewegen und wie diese auf das Außen-, Mittel- und Innenohr und seine Bestandteile einwirken. Die Farben blau bzw. rot visualisieren dabei ob es sich um einen hohen bzw. einen tiefen Ton handelt.
Die einzelnen Teile der Anatomie, wie  Trommelfell, Hammer, Amboss, Steigbügel und Schnecke, können durch den Betrachter mit einem Zeiger eigenhändig gedreht und bewegt werden. Parallel gibt ein Infofenster kontextabhängig weitere Erläuterungen zu den jeweiligen Funktionen und Vorgängen im Ohr.
Das VR-Exponat wurde in seiner Anmutung eigens an die Corporate Identity der Ausstellung angepasst und somit optimal in die organische Raumstruktur der 3D-Exponate integriert. Die fest verbaute Rückprojektionsscheibe erlaubt mit einer Bilddiagonale von 84 Zoll (2,13 Metern) und zwei leistungsstarken Projektoren eine brilliante Visualisierung.
„Mit Hilfe einer interaktiven, virtuellen Darstellung lernen Kinder und Schüler auf spielerische und spannende Weise hochkomplexe Zusammenhänge, wie bspw. beim Gehörvorgang, kennen und verstehen“, so VISENSO-Chef Martin Zimmermann. „Damit leisten virtuelle Exponate einen wichtigen Beitrag zur kindlichen Früherziehung, sowie zur Aus- und Weiterbildung von Schülern und Erwachsenen“.
VISENSO bietet den „Cyber-Classroom“ auch als mobile Variante bspw. mit einem 3D-Stereo-TV, einer Graphik-Workstation, Wii-Interaktionsgerät und Anwendungen aus verschiedenen Fachbereichen an. So lässt sich die Technologie auch ohne weiteres für wechselnde oder Wanderausstellungen einsetzen.